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Die Schneekugel schütteln
„Nur die Hunde können es klingeln hören“ – das ist ein geradezu therapeutischer kurzer Prosatext von Jonas Mieth, der einen fundamentalen, traumatisierenden Verlust bearbeitet. Hier ist der Link. Ein Bewusstseinsstrom? Nein, es ist viel mehr. Fasziniert lauschen wir einem atemlosen Erzähler, der seinen Verstand verliert. Ein Bewusstseinserweiterungstext, ein Bewusstseinsveränderungstext ganz im Sinne Michael Pollans Buch „Verändere dein Bewusstsein“. Ein Unterbewusstseinstext. Oder eine komplexe aktive Imagination im Sinne C.G. Jungs, in der sich jemand vom Ich zum Selbst bewegt. Der Text erzählt davon, wie das Ich in sich gefangen ist, wie es sich selbst gefesselt hat und plötzlich in Bewegung gerät, wie seine Konturen verschwimmen und sich auflösen und sich etwas in einem Kraftakt befreit oder wenigstens versucht sich zu befreien. Wir spüren, was selten in Literatur gelingt, dass das Ich eine Illusion ist. Der Text beschreibt ein Bewusstsein ohne das Gefühl eines Ich. Jedenfalls ohne das Gefühl eines menschlichen Ich. Jedenfalls zeitweise. Das Bewusstsein löst sich auf, es geht auf die Suche, es findet etwas, es verwandelt sich und es entsteht neu. Wer kontrolliert deinen Kortex? Think outside the box. Turn on, tune in, drop out. Ganz ohne LSD.
Im Club der Fische (4)
Es war nicht mehr langhin, dann würden wir uns nie wieder sehen, vielleicht waren wir noch ein Jahr beste Freunde, ohne dass alles, ohne besonderen Grund und Sinn, zerfiel in zwei ganz andere Lebenswege. Kein einziger Streit, je, das muss man sich mal vorstellen, aber gemeinsame Abenteuer und tolle Erlebnise wieder und wieder. Und ein Langstreckenlauf besonderer Art. Eine Sache war etwas unheimlich, und sie fand an einem besonderen Ort statt, nahe der Weissen Taube, auf einem Feld mit struppigem, hochgewachsenen Gras.Wir spielten dort, und ich weiss gar nicht mehr was. Vielleicht erkundeten wir nur das Wiesenfeld. In der Nähe eine Tankstelle, und die Geleise der S-Bahn, auf die wir öfter die Ohren gelegt haben, um zu hören, ob seltsames Gesumm einen nahenden Zug ankündigte. Da kam ein uns unbekannter Junge herüber, und wir wunderten uns, dass er direkt auf uns zukam. Er kam gleich zur Sache, und sagte, das Feld sei nicht unseres, und wir mögen verschwinden. – Nein, machen wir nicht, entgegnete ich. Wir stören hier niemanden!
Der Typ, der in unserem Alter war, etwas kleiner und eher humorlos, zog von dannen. Nach etwa zwanzig Minuten kam er mit einem Kumpel wieder. – Ihr verschwindet jetzt hier, sagte er und holte ein kleines scharfes Messer hervor. Das veränderte die Situation. Auf eine kleine Rauferei hätten wir es noch ankommen lassen, aber das hier konnte gefährlich werden. Wir hatten keine coolen Sprüche auf der Lippe und räumten das Feld anstandslos. Bis wir die Weise Taube überquert hatten, spürten wir die Angst in unseren Knochen.
Rückblickend hatte der Ort etwas Besonderes. Der Junge, der seinen Kumpel mit dem Messer holte, verschwand in einem der Häuser auf der Hagener Strasse, in einer seit Ewigkeiten dicht gedrängten Häuserzeile, in der du nicht so viele Jahre später mit deiner Frau eingezogen bist, als du schon völlig verschwunden warst aus meinem Leben, nie aber aus den Erinnerungen. Ich wohnte nur sieben Minuten von der Weissen Taube entfernt, bis ich das Abitur machte. Und dann, fort, fort! Ich hätte dich gerne gefragt, ob du nicht öfter, wenn du das Feld gesehen hast, oder den Raum, auf dem einst das Feld stand, an diese eigentlich völlig folgenlose Episode gedacht hast, in der wir einmal, von einem Typ bedroht wurden und klein beigeben mussten. Vielleicht bist du gar eine Zeitlang sein Nachbar gewesen, aber keiner hätte den anderen erkannt und auf diese Konfrontation angesprochen.
Wie gerne würde ich heute noch einmal mit dir an diesen heissen Sommertag zurückkehren (ich ernnere es genau, wie die Sonne niederbrannte). Natürlich würden wir einmal mehr das Feld räumen, aber es wäre eine ideale Gelegenheit gewesen, unsere Blutsbrüderschaft zu erneuern, und auf alle Zeiten zu verlängern, quer durch die Jahrzehnte, über das Ende des Jahrhunderts hinaus. Wir hätten das diesmal wieder mit ein Stecknadel gemacht, in der Lichtung in dem grossen Wald, der unser Revier war.
Im Club der Fische (3)
Stück für späte Stunden (für Matthias)
Da war die Zeit, in der wir Nachmittage dehnten,
bis all die Lichter, Fenster, Autos, erste Feuerstellen,
uns nach Zeichen suchen ließen, Spuren schwarzer Himmel,
die ihre Pforten für den Regen öffnen,
für Lieder über Regen, wie er hart zu Boden trifft, uns
badet, uns, unbesiegbare Kinder mit einer Mission.
„Unser Polizist“, Michael Z. (weisst du noch, wie wir ihn morgens oft abholten, die lange Singerhoffstrasse runter und rauf), hatte mir den Weg gewiesen, aber ich war zu blöd, dich zu finden. Vielleicht dachte meine Unbewusstes, die Kindheit sei ein zu weit entferntes Land. Ich hätte nur ein paar Häuser weiter abklingeln müssen, im Frühsommer, und du hättest vor mir gestanden.Was trennte uns letztlich so früh, 1966 oder 1967, es war nicht die Höhere Schule, es war nicht deine Arbeiterkklassenherkunft, es war nicht der Umzug von Hombruch nach Kirchhörde, es war kein Streit. Scheisse, wir waren Blutsbrüder, so wie es uns Karl May beibrachte mit Winnetou und Old Shatterhand. Wie oft fuhren wir Sonntags mit dem Mercedes von Daddy in den grossen Wald, wir pflanzten einen Baum ein, und wir guckten „Am Fuss der Blauen Berge“.
Ist es wirklich albern zu sagen, dass du mein bester Freund warst, weil es die Jahre 6 bis 12 waren? Es war das Ende der Kindheit. Das Ausfahren der Antennen in andere Richtungen. Du hast schneller geheiratet als ich verlobt war. Obwohl ich sicher bin, dass wir das Träumen nie verlernt haben, fanden wir nie mehr die Kurve in das Leben des anderen.
Unzählige Male fuhr ich durch die alte Siedlung, nach meiner Rückkehr 1987, studierte die Namen auf den Klingelschilldern, und ging vor ein paar Tagen mit Klaus Weckermann, unserem Anführer in den vier Jahren auf der „Brüder Grimm“, noch mal Namen und Häuser und Erinnerungen durch. („Hallo, bist du Klaus Weckermann, wir sahen und zuletzt vor weit über fünfzig Jahren!“). Wer schon alles tot ist: Margarete, so früh, mit 43, Erdnüsse und aus! Und fast alle Regeners. Und der schlaue Dieter.
Vor ein paar Monaten standest du noch bei Klaus vor der Tür, mit einem neuen Motorrad. Du bist beruflich noch einige Male nach Japan geflogen, zu Mitsubishi, erzählte Klaus. Zwei Kinder, drei Enkel – zwei Hunde zuletzt. Und nach deiner Hochzeit nahmst du den Namen deiner Frau an, wie soll ich dich da finden? Und als Klaus und Jutta mir das Foto rüberreichten, wusste ich, dass ich dich überall auf der Welt sofort erkannt hätte, selbst in Tokyo. Die Augen. Das Lachen.
Ich hätte so gerne in deinen Erinnerungen gestöbert – es wäre ein Rausch gewesen, voller Drachen und Singles und Sylvesterknaller. Weisst du noch: am 2. Oktober 1965 sahen wir das 2:2 unseres BVB gegen den HSV im Stadion Rote Erde, du hattest auf einmal Panik, ich begleitete dich heraus, bis dein Herz wieser ruhig schlug, dann kehrten wir auf die Tribüne zurück. Blutsbrüder! Lass uns bitte noch einmal Donovan singen! „Sunshine Superman“. Und den Himmel nach Liedern für den Regen absuchen!
2024: Eleven albums you should listen to
- Beth Gibbons – Lives Outgrown
- Willie Nelson – Last Leaf On The Tree
- Fabiano do Nascimento & Sam Gendel – The Room
- The Cure – Songs Of A Lost World
- Santi Careta – A Milers De Somnis De Distànsa
- Gunnar Sønstevold/Mai Sønstevold – The Kitchen Counter Experiments And Other Electronic Works (1959-1984)
- Andrea Giordano – Pearlescent Dark
- Erik Honoré – Triage
- Tyla – Tyla
- Charlie XCX – Brat
- Ganavya – Daughter Of A Temple
A personal favorite of mine from 2024 is the duo album entitled The Room, from LA based, Brazilian guitarist Fabiano Nascimento and saxophone player Sam Gendel. The latter has also released an album together with Norwegian fidler Hans Kjorstad. Its sparse arrangements and strong musicianship leans on Brazilian music of bossa, jazz and folk.
Erik Honoré made his best album under his own name in 2024. Triage carries themes that can be found on his previous solo releases Heliographs (2014) and Unrest (2017). Beautifully produced, it ties old recordings with the new ones. A perfectly balanced album, at least in my book.
Perhaps the most surprising release of the year came from Willie Nelson. The Last Leaf On The Tree is a set of (mostly) cover songs by the senior C&W singer. A swan song that is full of beauty, protest songs and advice for young people. Produced and curated by Micah Nelson it features among others Daniel Lanois on pedal steel.
Two dance albums that intrigued me: South African singer Tyla´s self titled debut album, and the Charlie XCX´ Brat long player. Both sounds fresh and daring while still being accessible.
Italian singer Andrea Silvia Giordano, currently based in Oslo released a large ensemble album dedicated to her late Italian mentor. The album carries a set of nine Stansia songs expressing fatigue or perhaps a life ending. Giordano studied with Sidsel Endresen at the Norwegian Academy in Oslo. She has collaborated with among others video artist Kjell Bjørgeengen and Eivind Lønning. The latter also a sometime collaborator with Erik Honoré.
Together with Eivind Aarset I was invited to play at Laboratory of Arts in a small village of Tavertet outside Barcelona. A community of Tibetan Buddhist practitioners. We stayed for a week and listened to performances in between mediation lessons, masterclasses and mountain walks. Indian/US singer Ganavya came with her mom and dad, both appearing on her 2024 album. Celebrating midsummer night, Nik Bartsch, Shai Maestro and EST dummer, Magnus Öström joined us for our performance. A beautiful night. Listening to Ganavya´s masterclass, a lecture on classical Indian raga was both intentional demystifying and inspiring. I was also impressed by Catalonian guitarist Santi Careta and his performance with pianist Clara Peya. Santi Careta´s solo album A Milers de Somnis de Distànsa is a set of songs sung by Careta himself. Worth checking out.
Norwegian electronic pioneers Gunnar and Mai Sønstevold homemade «kitchen» recordings has been carefully collected and restored by the eminent Lasse Marhaug as The Kitchen Counter Experiments And Other Electronic Works (1959-1984). These recordings has been made public on O.Gudmundsen Minde. Available on Bandcamp.
A little nod to Flowworker´s Michael Engelbrecht is the new Cure album. I could pull out a few tracks from their extensive catalogue. I must admit I fell off their releases after a while, but Alone from Songs From A Lost World would be a good start to their extensive catalogue.
From her tenure with Portishead, a band that somehow left me cold, Beth Gibbons´Lives Outgrown is a work of a matured songwriter and performer. What once felt insecure and perhaps therefore had traces of Billy Holiday has gradually turned into something deeply personal.
– Jan Bang
„Delights of My Life“ – meine Jazzauslese 2024 (for Brian W.)
A few weeks ago, I laid back and listened to the wonderful bass solo album „Landloper“ by Arild Andersen. One of these albums that better work in darkness. I listen to Arild’s bass since I discovered ECM with Jan Garbarek‘s album SART. By the time John Lennon‘s „Imagine“ blocked my record player. He never stopped surprising me, being good company at least. („Landloper“ ends with an irresistible mélange of the two classics ‘song for che’ and ‘lonely woman’). I somehow never ever even heard about his 1981 album „Lifelines“. By chance, this summer, I stumbled on it. Via Discogs, I got a near mint vinyl copy. Awesome. Paul Motian on drums, Kenny Wheeler on trumpet, and a fabulous pianist with his only appearance ever on ECM. One of the titles: „Landloper“.01. Shabaka: Perceive Its Beauty, Acknowledge Its Grace
02. Fred Hersch: Silent. Listening
03. Anna Butterss: Mighty Vertebrate
04. Jeff Parker ETA IVtet: The Way Out Of Easy
05. Jakob Bro: Taking Turns (my radio review: HERE)
06. Nala Sinephro: Endlessness
07. Kalma / Chiu / Honer: The Closest Thing To Silence
08. Eric Chenaux: Delights Of My Life
09. Sidsel Endresen: Punkt Live Remixes, Vol.2
10. Wayne Shorter: Celebration
11. Charles Lloyd: The Sky Will Be There Tomorrow
12. Arild Andersen: Landloper
13. Aaron Parks: Little Big III
14. Vijay Iyer: Compassion
15. Cyrille / Frisell / Downes: Breaking The Shell
16. Søren Skov Orbit: Adrift
17. Nik Bärtsch‘s Ronin: Spin
18. Arroj Aftab: Night Reign
19. The Messthetics and James Brandon-Lewis
20. Patricia Brennan: Breaking Stretch„In year of bounty in jazz, identifying the best new jazz of 2024 meant finding the recordings that took my breath away and built atop or extended the tradition. Each of these recordings, to my ears, is bracing, beautiful, and new, suggesting the many ways the art form remains important and joyful.“ (These are the words of Will Layman in „Popmatters“, but I can easily make them my own. We even share some records on our lists, five exactly.)
„Es lebe der Gong in alten Lichtspieltheatern!“ – Peter Bradshaw vs. Michael Engelbrecht
Im Guardian gibt es keine halben Sterne. Also machen wir bei diesem Duell zumeist 2024 erlebter Filme (meine Bewertung von Point Break aus dem Jahre 1991 habe ich aus der fernen, fernen Erinnerung geholt) auch keine halben Sachen. Kevin Costners Western-Epos „Horizon“ wird oft verrissen, aber ich stehe zu meinen vier Sternen, weil es dreieinhalb nicht gibt. Den Film „Blitz“ von Steve McQueen (wir kennen ihn u.a. von dem magischen Movie einer Londoner Reggae-Nacht), angesiedelt im „Blitzkrieg“ (wiederum ist London zentraler Schauplatz), hätte sich Peter bei allem Respekt für den Regisseur gerne radikaler gewünscht, aber ich schätze den „touch of Charles Dickens“ sehr (Netflix übrigens). Und einer meiner absoluten Lieblingsfilme, „The Duke Of Burgundy“ musste auch reinrutschen. Klicke auf das Wort „masterpiece“, und du siehst Peters Besprechung des beeindruckenden Films „Die Fotografin“! Okay, ein gewisser Pfiff fehlt diesem Duell, weil wir etwas zu selten weit auseinanderliegen (wir liegen sogar parallel bei „Roter Himmel“ und „Perfect Days“), aber der eine und andere Filmtipp mag dennoch rausspringen! Oder eine sich lohnende Wiederholung. Wie etwa der einst gern gesehene Surfer-Thriller „Perfekte Brandung“…. wusste gar nicht mehr, dass der Film von Kathryn Bigelow ist.
Beatles 64 PB ***** ME ****
Horizon ** ME ****
Blitz PB *** ME ****
Poor Things PB ***** ME **
The Zone of Interest PB **** ME *****
Point Break PB **** ME ****
Twisters PB *** ME ****
The Duke Of Burgundy PB **** ME *****
The Dead Don‘t Hurt PB **** ME ****
Lee / Die Fotografin PB „masterpiece“ ME ****„Spätvorstellung“:
„Lovers Rock“ – „Steve McQueen throws the best party ever. Filled with rows, romance and sexual adventure, this story of an uproarious celebration in 80s west London is an audacious, euphoric experience.“ Das schrieb Mr. Bradshaw vor über voer Jahren über „Lovers Rock“, meine Empfehlung für einen alternativen Weihnachtsfilm. Ich kenne keinen, der Reggae liebt und diesem „instant classic“ von diesem „anderen“ Steve McQueen keine fünf Sterne geben würde! Hinreissend!
What I make of nothing
By Mark Strand
Now in the middle of my life
all things are white.
I walk under the trees,
the frayed leaves,
the wide net of noon,
and the day is white.
And my breath is white,
drifting over the patches
of grass and fields of ice
into the high circles of light.
As I walk, the darkness of
my steps is also white,
and my shadow blazes
under me. In all seasons
the silence where I find myself
and what I make of nothing are white,
the white of sorrow,
the white of death.
Even the night that calls
like a dark wish is white;
and in my sleep as I turn
in the weather of dreams
it is the white shades of the moon
drawn over my floor
that save me for morning.
And out of my waking
the circle of light widens,
it fills with trees, houses,
stretches of ice.
It reaches out. It rings
the eye with white.
All things are one.
All things are joined
even beyond the edge of sight.Echo Dancing
My personal best of the year list is not yet fully fleshed out, so I am not ready to share one just yet. I don’t have a favourite album of the year yet … am oscillating between Cassandra Jenkins, Vera Sola, Nia Archives and a few others from day to day, but haven’t found „it“ yet. One thing seems quite sure: It’s not going to be one of the old guys. Unless I end up choosing Charles Lloyd or Bill Frisell or even Franck Vigroux, which might easily happen for very personal reasons. I just don’t know yet.
However, I would like to share my „(Re)Discovered“ section today. As I mentioned a while ago, I was quite intrigued by Alejandro Escovedo’s 2024 album, which is a collection of completely revised re-recordings of songs from across his extensive back-catalogue, going back as far as the distant 1980s. I am not familiar with his work as a member of various rock groups before he started making solo albums in 1992, so that will be one of my next undertakings. For now, I managed to get hold of copies of all his solo albums (a few special projects not included), from Gravity (1992) to The Crossing (2018). And I like all of them quite a lot. I noticed that the music reviews website Allmusic.com rated all those albums with at least 4 or 4.5 stars (and readers/listeners agree, as their ratings prove), so it’s difficult to choose where to start if you’re new to Alejandro Escovedo’s music. So arguably the best place to start might be Marc Maron’s knowledgeable and passionate hour-long podcast episode with Alejandro, traveling through the man’s life and work at some rousing speed.
Judging from a quick, superficial look at his albums, one might get the wrong impression that all of that was basically about just the same type of music, as it’s mainly some sort of Americana / roots rock with a few folksy or bluesy elements here and there, and even occasional Latin tinges. Nevertheless, his songs are always quite personal and are at times infused by his background as a native Texan with Mexican roots, as well as by his private experience as a single parent, when his first wife died early in the 1990s, not long after they had become parents. Ten years later he almost died from a serious illness, and with insufficient American healthcare he was not able to pay for the treatment, so friends and admirers of his work recorded a double album of their own Escovedo covers to raise money for him. Por Vida: A Tribute To The Songs Of Alejandro Escovedo was released in 2004, containing 32 songs performed by great musicians including Lucinda Williams, John Cale, Vic Chesnutt, Steve Earle, Calexico, Cowboy Junkies, Howe Gelb, Ian Hunter, Ian McLagan (of Small Faces and Faces), M. Ward and even a reunited Son Volt, among many others. So that might also be a nice place to start entering the Escovedo discography … though I guess the originals are always better.
The first two – and very personal – albums, Gravity (1992) and Thirteen Years (1994), were re-released, with a second disc of nice live recordings, when the original label went out of business; as was the third album, With These Hands (1996), which had been a step up to a more renowned record label, Rykodisc, though that work relationship didn’t end up being as financially successful as expected, leaving him without a label for a few years. While the first three are really intriguing, I guess it’s fair to say that A Man Under the Influence (2001), was another step up, as Mark Deming summarizes: „if love and loss still remain Escovedo’s favorite themes, like Hank Williams or Leonard Cohen he seems to have something new and telling to say about them each time out; each of this album’s 11 songs is worth hearing, and the cumulative effect is nothing less than stunning. No one who’s heard Escovedo’s work doubts his status as one of the finest singer/songwriters of his day, and he’s never been heard to better advantage on disc than on A Man Under the Influence.“
Continuing to maintain a high level of songwriting, the next album, his first after his near-death illness, was a truly great, versatile and complex collaboration with producer John Cale, The Boxing Mirror (2006), featuring some of Cale’s viola playing [I strongly recommend checking out Thom Yurek’s enthusiastic review („The Boxing Mirror reels and struts, waltzes, and falls down, but always gets back up again. Rock & roll music has been extended in the various articulations of these songs. In the 21st century, this is what singer/songwriter albums are supposed to sound like. The Boxing Mirror is brilliant, and it is his masterpiece.“)], followed by three albums with producer Tony Visconti, Real Animal, Street Songs of Love, and Big Station (2008-2012), all of which are somewhat more straightforward rock music, thought with a lot of diverse stylistic elements, considerate details and great guitar playing. Songs like Sally was a Cop, Too Many Tears, San Antonio Rain and Chelsea Hotel ’78 are even better live in concert and were among the many highlights of the concert I attended in a small bar in rural Texas, halfway between San Antonio and Austin, this past October.
In 2016 Escovedo released his first solo album on good old vinyl and several earlier albums were released on vinyl for the first time: Co-produced by former R.E.M. guitarist Peter Buck, Burn Something Beautiful gives more room for captivating guitar textures and sounds. Apparently the songs reflect on a number of personal and health issues and a move away from Austin to somewhere either around Houston or Dallas (depending on which information is correct here), together with his second wife, Nancy Rankin.
Born in San Antonio, Texas, to Mexican parents as one of 13 siblings, and having spent his teenage years in California, where, as he says, he experienced more racism than he had in Texas, before he left the sunny westcoast for a few years in New York City when he started out becoming a punk musician and then lived in Chelsea Hotel during the late seventies, when Sid and Nancy lived and died there, Escovedo has a lot to say about the United States. And he tells a lot of it in his 2018 album, The Crossing, a semi-autobiographical song cycle about two young immigrant boys, one Mexican, one Italian. The music on this album is again quite different from what Escovedo had done before, as it was developed and recorded in Italy in collaboration with Italian Antonio Gramentiere and his band Don Antonio. As often, interesting guests can be discovered on these 17 songs, such as Wayne Kramer(MC5), James Williamson (The Stooges) and Peter Perrett. Two or three years later, Escovedo and Don Antonio recorded a Spanish version of the whole album, La Cruzada.
For now, I am looking forward very much to the release of the live album Alejandro Escovedo recorded in Austin over three nights in October, with Charlie Sexton and Britt Daniel (singer of the Austin band Spoon) guesting during encores of covers of Neil Young, Velvet Underground, Mickey Newbury and Bowie songs, roughly two weeks after the concert I attended. The newly recorded 14 songs on Echo Dancing provide quite different takes on the originals from across Alejandro’s body of work, but most of the other songs that I heard live in concert also differed in interesting ways from the original studio versions. I remember Sally was a Cop and Dear Head on the Wall and a number of great guitar solos very vividly and have become quite a fan of this man’s work during my trip across the American Midwest this fall.
Albums 2024
It’s Nikolaus Day, which means: Same procedure as every year, time for my favorite 2024 albums.
This year (don’t take the order too serious):
- Laurie Anderson: Amelia
- Ryuichi Sakamoto: Opus (online version)
- Elephant9 & Terje Rypdal: Catching Fire
- Can: Live in Paris 1973
- Can: Live in Aston 1977
- Nick Cave & Bad Seeds: Wild God (Dolby Atmos)
- Einstürzende Neubauten: Rampen
- Peter Thomas: The Tape Masters, Vol. 1
- Hans Zimmer: Dune, Part 2
- Dubbelorganisterna: Volym 1
Furthermore:
- Hans-Joachim Roedelius: 90
- Pet Shop Boys: Nonetheless/Furthermore
- Hermanos Gutiérrez: Sonido Cósmico
Rediscovered:
- Cowboy Junkies: The Trinity Sessions (1988) (Dolby Atmos)
- Godley & Creme: The History Mix, Vol. 1 (1985)
- Grateful Dead: Europe ’72 (Dolby Atmos)
- Jan Hammer: Escape from Television (1987)
- David (Dave) Holland: Life Cycle (1983)
- Peter Thomas Sound Orchester: Filmmusik (the 2-CD version, 1992)
All in all not the strongest year ever, and as always I’m sure I forgot something. I have to admit I fell in love with Dolby Atmos, a great new headphone experience that gives new life even to a record like the Dead’s (although I’m not their biggest fan, but this record is essential anyways). Nice to hear from Terje Rypdal again, this is a melange somewhat between EL&P and King Crimson, hard work, but worth it. Dubbelorganisterna, in case you never heard that name, consists of leftovers from the drawers of late Bo Hansson & friends, recorded 2007 and 2014, limited to 600 copies. Film composer Peter Thomas would be 100 next year, there will be more about him then. Ryuichi Sakamoto needs no comment, this is the final goodbye. Dave Holland’s solo cello recording is the right music for large, bright, white-painted rooms with few furniture. I love it.
May the next year come (in peace, if possible).
Norbert Ennens 2024 – rewind
Albums 2024 (no particular order)
Adrianne Lenker – Bright Future
Beth Gibbons – Lives Outgrown
Cindy Lee – Diamond Jubilee
Laura Marling – Patterns In Repeat
Nala Sinephro – Endlessness
Charles Lloyd – The Sky Will Still Be There Tomorrow
Oren Ambarchi, Johann Berthling, Andreas Werliin – Ghosted II
Shabaka – Perceive Its Beauty Acknowledge Its Grace
Gillian Welsh & David Rowlands – Woodland
Jeff Parker ETA IVtet – The Easy Way Out
Moor Mother – The Great BailoutReissues & Archival Releases
Byard Lancaster – Palm Recordings
Broadcast – Spell Blanket Collected Demos 2000-2009
Broadcast – Distant Call Collected Demos 2000-2006
Mark Lanegan – Bubblegum
Joe Henderson – Power To the People
Aphex Twin – Selected Ambient Works Vol. 2
Alice Coltrane – The Carnegie Hall Concert