• ECM Vinyl Wantlist

    Bennie Maupin The Jewel In The Lotus

    Rabih Abou-Khalil Nafas

    Terje Rypdal Whenever I Seem To Be Far Away

    Jon Hassell Power Spot

    Jon Hassell Last Night The Moon Came Dropping Its Clothes In The Street

    Egberto Gismonti Danca Dos Escravos

    Jack DeJohnette Special Edition

    Keith Jarrett Changeless

    Leo Smith Divine Love

    John Surman Private City

    Charles Lloyd Quartet Fish Out Of Water

    David Torn Cloud About Memory

    Für den unwahrscheinlichen Fall, dass jemand eines dieser Alben loswerden will, gerne einen Kommentar hinterlassen.

  • The Way To The Horizon

    One element that me and Klaus Dinger shared is taking to the road, to the air, to the waves, and going all the way to the horizon. We didn’t care about red lights or stopping, it was about endless movement. After Klaus and I left Kraftwerk, it was clear that we would have this one idea in our songs—this fast, forward movement. At the end, what mattered was what happened in the studio. 

    Aus einem Interview mit Michael Rother, zu finden auf dem sehr lesenswertem Tone Glow Newsletter.

  • Magic and Trance

    Gestern hatte ich nicht nur das große Vergnügen The Necks im gut gefüllten Heimathafen Neukölln zu erleben, sondern konnte dort auch erstmals fellow blogger (oder Bloggenossen?!) Ingo kennen lernen. Da mein Freund M auch dabei war, ich hatte ihm die Karte zu einem runden Geburtstag geschenkt, die Band war ihm allerdings unbekannt, war die Zeit vor und nach den Auftritten mit anregenden Gesprächen sehr gut gefüllt.

    Die Musik, die uns ja zusammengebracht hat, war hypnotisch. Es gab zwei Sets, unterbrochen von einer kurzen Pause. Der erste Abschnitt war etwas kürzer; ich würde schätzen, dass die drei Musiker ungefähr 45 Minuten auf der Bühne standen, aber Zeit spielte nach wenigen Tönen keine Rolle mehr. Klangwellen türmten sich übereinander, kleine Nuancen veränderten die Strömung, irgendwann brachen die Wellen, liefen aus um von den nächsten abgelöst zu werden; ein wahnsinnig spannendes und intensives Miteinander im Zusammenspiel. Nach einer kurzen Pause kamen die drei wieder auf die Bühne, um noch einmal zu spielen, dieses Mal etwas länger (vielleicht 60 Minuten). Es begann mit wenigen, sehr melodiösen Basstönen, zu denen sich Klavier und die swingenden Becken des Schlagzeugs gesellten, grundiert von einem Schaben auf der Snare. Zum Ende der 60 Minuten wurde diese Atmosphäre wieder aufgenommen, dazwischen lagen Klangcluster, Wiederholungen, Höhepunkte – ein ocean of sound. Es hat nicht nur uns dreien sehr gut gefallen, es gab standing ovations und lang anhaltenden Applaus.

    Insofern kann ich nur allen Mitlesenden empfehlen, sich The Necks anzuschauen, wenn sie gerade mal in der Gegend sind. Im Idealfall in netter Gesellschaft, dann macht das gleich viel mehr Spaß. Im November scheinen sie noch einmal in Berlin zu spielen.

  • Weekend Nourishment

    Die letzte Schulwoche vor den Ferien liegt vor mir, Montag bis Donnerstag werde ich eine 10. Klasse nach Berlin begleiten. Museumsinsel, Bundestag, Gedenkstätte in Hohenschönhausen, Informationszentrum zum Holocaust und wahrscheinlich noch das Humboldtforum stehen auf dem Programm. Zwischendurch schaffe ich es vielleicht noch in einen Plattenladen – das Hostel ist in Friedrichshain, da gibt es eine gewisse Auswahl.

    Hinter mir liegt eine sehr anstrengende Woche. Kurz vor den Ferien sind alle müde und kaputt, dazu musste ich noch ein Mitarbeitergespräch führen, dass eher fordernd war. Nichts gegen den Stress, den meine Frau gerade auf der Arbeit hat – dagegen war meine Woche ein Zuckerschlecken! Dementsprechend war die Stimmung im Hause Westfeld am Wochenende aber ruhig und gedämpft. Und zum Glück ist music ja bekanntermaßen the healing force of the universe. Seit Freitag lagen folgende Alben auf dem Plattenteller:

    Henri Texier: Varech (Low End Theories) / Van Morrison: Common One (Before Spirit Of Eden) / Bangt Berger: Bitter Funeral Beer (Ethnomusicology) / Dino Saluzzi: Kultrum (Nightscapes) / Marthe Lea Band: Asura (Rites Of Spring) / Karate: Unsolved (Guitarworker) / Bark Psychosis: Codename Dustsucker (Nocturnal Sound Paintings) / Henri Texier: Varech (A second time: Jazz Au Lait) / Charlie Haden: Ballad Of The Fallen (Soul Food) / Kalma, Chiu, Honer: The Closest Thing To Silence (Close to silence, and other grooves)

  • Letztes Licht

    2004 veröffentlichte der amerikanische Maler und Musiker Tor Lundvall sein Album „Last Light“ als CD. 19 Jahre später, im November 2023, erschien eine Vinyl Version. Der Anlass ist mir nicht ganz klar, spielt aber auch keine Rolle. Sein Ambient Pop ist zeitlos und passt in diese post-pandemische Zeit wie das gedämpfte Licht einer Nachtlampe ins Kinderzimmer.

    Winter. Der Teich ist mit einer dünnen Eisschicht überzogen. Darüber wabernder Nebel. Geister tauchen auf und verschwinden wieder. Es ist diesig. Immer wieder regnet es. Wenig Licht fällt durch die Vorhänge, wird spärlicher, Dunkelheit senkt sich. Der Wind setzt seinen Mund ans Haus. Von überall starren mich die Erinnerungen an, es werden immer mehr, ihre Blicke lähmen mich.

    „Last Light“ ist ein reines Soloalbum: Lundvall spielt alle Instrumente bei sich zu Hause ein. Die Klänge sind elektronisch, langgezogen, sphärisch, sanft. Langsam. Selten spielt er mal Gitarre. Dazu die körperlose Stimme, die oft mehr spricht als singt, immer wieder seufzt. Den Klangkosmos hat ein Maler geschaffen, die Sounds wurden wie auf einer Leinwand angeordnet. Komponiert. Wenn das Wörtchen enoesque nicht schon existieren würde, könnte er für dieses hübsche, verlorene Album erfunden werden.