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Chatham Baroque

Chatham Baroque:
A Trio Virtuosic
Chamber Music in Seventeenth- and Eighteenth-CenturyAndrew Fouts, violin
Patricia Halverson, viola da gamba
Scott Pauley, archlute and theorboNovember 23, 2025
Levy Hall, Rodef Shalom, Pittsburgh PAChatham Baroque from Pittsburgh has been playing together in various formations for more than 15 years. Once a year, the ensemble performs as a trio. In this annual concert they presented music by composers from Germany, Austria and Czech-Austria:
- Johann Sebastian Bach: Sonata in G Major BWV 1021
- Dietrich Buxtehude: Trio Sonata in A Minor Op. 1 No. 3, BuxWV 254
- Carl Friedrich Abel: Sonata No. 7 in Bb Major
- Johann Heinrich Schmelzer: Sonata Quarta in D Major
- Philip Heinrich Erlebach: Sonata I in D Major
- Heinrich Ignaz Biber: Sonata III in F Major
- Georg Friedrich Händel: Trio Sonata in G Minor Op. 1 No. 6
Well-known names, except Abel and Erlebach, who I never heard of before. But they were notable discoveries. Bach or Händel go without saying, but it is always astonishing what even „second-tier“ Baroque composers were capable of. It is all the more gratifying that their often long-forgotten works are not only being rediscovered, but also presented in a much more vibrant way today than we know it from the often very formally rigid Baroque music recordings of the 1950s and 1960s.
Chatham Baroque performed with great virtuosity and obvious enjoyment. It was a little bit of a pity however, that the beautiful but relatively high Levy Hall made the theorbo and viola da gamba sound somewhat lost in the room, resulting in the violin sounding very dominant.
However, thank you for the music!
Nitai Hershkovits im Musikbunker, Aachen

Nitai fand es beinah surreal, innerhalb kurzer Zeit zum zweiten Mal in dieser Stadt, und am gleichen Ort, aufzutreten, erst mit dem Oded Tzur Quartett, und nun solo. Den Auftritt eines Zauberers am Piano magisch zu nennen, ist wenig hilfreich, und jede Beschreibung entzieht sich ohnehin dem Erleben, bricht es herunter auf elaborierte Sprache, oder handelsübliche Floskeln. Es bleibt „storytelling“ – oder Poesie. Und als Geschichtenerzähler entpuppte sich der ungemein sympathische Wahl-New Yorker allemal, wenn er zwischen den Improvisationen und taufrischen Versionen alter Stoffe interessante Einblicke gab, in die Grenzbereiche von Klassik und Jazz, in die Lektionen seiner Lehrerin Susan, in Manfred Eichers Produktion, in alte und neue Stücke, und en passant Duke Ellington, einen brasilianischen Vorgänger von Tom Jobim oder Ennio Morricone ins Spiel brachte. Sowie eine gewisse Molly Drake, die Mutter von Nick Drake, und jene eine betörende Schallplatte von ihr, aus der er den Song „Dream Your Dreams“ spielte. Was bei diesem Pianisten unmittelbar auffällt, ist sein besonderes „feeling“ für Klänge, ob in wirbelnden Tempi oder nah der Stille. Er lässt alle Taschenspielertricks aussen vor. Und schon bin ich wieder nah daran, wohlüberlegten Worten in die Falle zu gehen. Lieber tappe ich im Dunkeln, schliesse die Augen, und bleibe vorzugsweise sprachlos.
HIER seine Homepage! Übrigens, am 30. November tritt das Darius Jones Trio im Musikbunker auf.
Die Sprache der Schrift
Amo la poesia y el dibujo
y
tenerte a mi lado
es
un lujoGuten Tag Freunde der Poesie,
Seit 5 Jahren fahre ich mit dem Bus über die schöne Insel El Hierro. An einer Haltestelle hatte ich den Zarathustra Effekt: mir kam die Idee, an diesem Ort, wo Menschen warten, also Zeit haben, Plakate aufzuhängen, mit der Einladung, kleine Gedichte darauf zu schreiben.

Die meisten Fahrgäste sind mit ihrem Handy beschäftigt, ich wollte die eindimensionale Kommunikation mit dieser Aktion erweitern. Ich dachte, dass das Schreiben auf die Plakate einen kreativen Moment insichbirgt, der die Menschen möglicherweise zum Austauschen über die Gedichte bringt.Ich wollte mit diesem Projekt mehr über die Einheimischen herausfinden und war gespannt, wie sie auf meine Plakate reagieren würden.Die Aktion war auf drei Monate angelegt. Ich hing die Plakate an sieben Bushaltestellen auf, verteilt über die ganze Insel. Nach einer gewissen Anlaufzeit von zwei Wochen schrieben die ersten Fahrgäste kleine Texte auf die Plakate.Wenn sie voll waren, hing ich neue leere Plakate auf.
Nach drei Monaten hatte ich 75 Gedichte gesammelt, von denen 63 gelungen waren.Die Plakate wurden auch dazu benutzt, Telefonnummern hinzuschreiben, also quasi als Partnersuche.Auch kleine Zeichnungen wurden geliefert, mehrmals fand ich lippenstiftrote Küsse vor. Einige zitierten Cervantes und andere bekannte spanische Dichter. Alle Texte wurden auf Spanisch verfasst und fast alle waren anonym.
Was sagen nun diese Gedichte des kleinen Projektes über die Insulaner aus?
Zunächst möchte ich meinen Dank aussprechen für das grosse Interesse an dieser Aktion..Nach einem etwas zögerlichen Anfang lief es gut, ohne weitere Vorfälle. Wenn Obszönes auf den Plakaten stand, wurden sie von Unbekannten entfernt.Nur zweimal wurden neue Plakate abgerissen. Ich könnte beobachten, wie Wartende die Gedichte fotografierten, einmal stand eine Lehrerin vor der Plakatwand und las die Texte ihren Schülern vor. Wenn ich Fahrgäste fragte, lieben sie die Poesie, strahlten sie und erzählten, dass Zuhause viel Poemas gelesen werden. Das hat mich überrascht und gefreut.
Die Inhalte der Gedichte gehen vorwiegend über ihre schöne Insel, das Meer, die Vulkane der Sternenhimmel. Es gibt sehr schöne Liebesgedichte, einfach aber tief. Die Frauen problematisieren die Liebe,sie wollen sich nicht unterordnen, lieber nicht in einer Beziehung leben und dafür das Alleinsein akzeptieren. Humor und Erotik finden raren Ausdruck in den Gedichten. Es gibt einige Verse mit Kreuzreim, und einige Texte haben Schreibfehler überhaupt, freute mich, dass Gedichte mit der Hand auf das Papier geschrieben wurden. Ich ließ die Orthografie nicht verbessern.
Ich wünsche mit den BUSSTOP POEMAS viel Freude beim Lesen.
Soweit mein Vorwort in dem kleinen Gedichtband.
Jetzt wisst Ihr, dass ich eine Weile fremd unterwegs war, nun bin ich back on flowy.
Lajla Nizinski
a flowflow riddle no. 68

Look at the covers below the grand On Land picture. Name the titles and artists names of all five albums posted there. Go into Sherlock mode, and be advised, it is more diffcult than you might think on first sight. One more time: the exact (!) titles are necessary! Here’s a devil in the details. The first one who sends me the rights answers will get one vinyl album from the big decade spanning boxset by Bruce Springsteen, or, in case you prefer cds, three fantastic ECM cds as a surprise package!
Der Fünfte lag richtig. Die vier anderen verwechselten DUME mit ZUMA.
Das vorübergehende Verschwinden der luziden Träume
Obwohl Sylv und ich in unserer Traumgruppe einen neuen Anlauf unternahmen, wieder vermehrt luzide Träume zu haben, sind wir vorerst gestrandet. Seit den 1960er Jahren wurde die Fähigkeit, im Traum volles Bewusstsein über den Traumzustand zu gelangen und bei vollem Bewusstsein in dieser „anderen Realitätsebene“ zu handeln, wissenschaftlich erforscht.
1982 stiess ich zum ersten Mal auf luzide Träume, als mein letztes Jahr im Bayerischen Wald dem Ende entgegenging. In der Folge kehrte ich zu den luziden Träumen zurück, in Gruppen, Lektüre Vorträgen (tägliche Übungen, und nachts vor der letzten langen Traumphase sowieso, und Professor Tholey lernte ich im Frankfurt persönlich kennen und schätzen) – selbst Brian Eno bat mich mal um einen Crashkurs zum Thema (unvergesslich meine Session mit Brian in einem Park bei Maida Vale incl.eines mich attackierenden Wespenschwarms!)…
Wer bei manafonistas oder flowworker bei „Suchen“ „luzide Träume“ oder „Klarträume“ eingibt, wird etliche Stories und Selbsterfahrungen finden. Meinen letzten tiefgehenden luziden Traum hatte ich vor bald zehn Jahren, kurz nach einem Flaming Lips-Konzert in Berlin. Am Schluss dieses bewusstseinserweiternden Trips ohne Drogen hörte ich aus einem Recorder (im luziden Traum) einen brandneuen Brian Eno-Song, und da meine kritische Urteilskraft voll auf der Höhe war, erkannte ich dass dies ein absolut originelles und tolles Stück war, das bestens auf „Before and After Science“ gepasst hätte. Die genaue Analyse des Vortages machte klar, was da alles getriggert wurde. Aber seither – so gut wie nichts mehr. Ende Gelände!
Die Story kennen die meisten hier, und warum komme ich wieder drauf? Unser neuer Flussarbeiter Bernhard erzählte mir von seinen sehr speziellen Erlebnissen nach einem Flaming Lips-Konzert – vielleicht wirft er sie einmal in die Runde. Offensichtlich braucht es kein LSD, um nach den Lips in einen besonders empfänglichen Zustand „between the worlds“ zu geraten – eine besondere Story allemal war das, über die Auswirkungen, die ein Konzert oder das Hören eines Albums mit sich bringen können, unter besonderen Umständen. Bei Mojo gibt es eine spezielle Rubrik dafür: „A Record That Changed My Life“.
Man muss es nicht ganz so hoch hängen, jeder weiss, was damit gemeint ist. Unerwartet tief berührt hat mich zuletzt Steve Gunns CD / LP „Daylight Daylight“. Wer weiss, wie die Empfindungen, Erinnerungen, Seligkeiten, die sich mit dem Hören kurzgeschlossen haben, ihre dezenten „Marker“ setzen, bei Tagträumereien, und gerne nachts, wenn sich die klassische Frage des luziden Träumers stellt: „Träum ich oder wach ich?“ Sylv, sollten wir unsere Traumgruppe reaktivieren?! Wir hatten uns dabei ja vorgenommen, nachdem dir die berühmte Platte vom Buena Vista Social Club so unheimlich gut gefallen hat (es klang, als wären sie leibhaftig im Raum), einmal „Yoshimi Battles The Pink Robots“ von den Flaming Lips in Surround zu hören! Some little things (stories, sounds) change everything….

Es ist gleich 16.00 Uhr. Ich habe die 5:1-Surround-Fassung von „Yoshimi“ vorbereitet. Eine heisse Tasse Ovomaltine, die lightwhow der Lips ersetze ich durch Verdunkelung der Vorhänge und Kerzenlicht. Heute beginne ich wieder mit meinen Übungen. Ich denke, noch in diesem Jahr werde ich von ein, zwei, drei luziden Träumen berichten. Dieses fantastische Album der Flaming Lips möge meinen ersten luziden Traum triggern! Safe journey!Daylight, Daylight
„Laughter in shadows
Where you used to stand
With all of us around
Particles bright
In my letter of light
Scattered the sea
The fools, they agree
It‘s all we knowIch habe mich oft zu einer Musik hingezogen gefühlt, in der vermeintlich nichts passiert, und doch so viel. Als ich das Album erstmals hörte, um das es hier geht, war ich auf Anhieb verblüfft. Zu wenig war ich mit den Alben dieses Singer / Songwriters vertraut, um zu beurteilen, ob sich diese Art von Liedern schon früher bei ihm angedeutet hatten: nichts Zupackendes, Riff-Betontes , eher ein durchgängig verhaltendes, impressionistisches Flair, dem sich die ruhige, nie verschwommene Stimme bestens zugesellt. Orchestrale Klangfarben kommen ins Spiel, aber dermassen subtil und dezent, dass aufmerksames Lauschen die einzige Chance ist, dieser Musik nahezukommen. Als Vergleiche werden in Besprechungen hier und da Bert Jansch, Talk Talk und John Martyn ins Feld geführt, ich würde noch M. Ward nennen, was den leichten Rauch in der Stimme angeht – und wenn diesem wunderbaren Liederzyklus ein Thema zueigen ist, dann „traveling“. Auf jeden Fall wird es die Nummer 8 meiner Jahresendliste sein. Beim Hören wird man, wenn man nicht ratzfatz das Interesse verliert, sanft in das Gewebe dieser Songs hineingezogen, und haben sich die Ohren einmal auf die diskrete Art der Soundmalerei eingelassen, sind es die kleinen Ereignisse im Panorama, die unsere Aufmerksamkeit erregen. Die lyrics leisten das ihre, um uns auf all diesen Reisen und Momentaufnahmen zu begleiten. Steve Gunn hat mit „Daylight, Daylight“ ein fabelhaftes Album fabriziert, u.a. mit James Elkington und einer gewissen Macie Stewart an seiner Seite, die auch Alabaster DePlume auf seiner letzten Tour begleitete. „Bevor der Film dir erklärt, was er bedeutet, ist die Geschichte völlig falsch und wird es vielleicht auch immer bleiben“, singt Gunn an einer Stelle und weist damit diskret auf die Sinnlosigkeit hin, nach Anzeichen für einen großen Plan zu suchen, wenn doch die unmittelbare Gegenwart alles ist, was wir haben. HIER der Auftakt! „Now come along, keep on / Distance is growing / We’re nearly there…“ (einen Satz aus Sharon O‘Connors „Hin-und-weg“ Uncut review habe ich hier einfliessen lassen, aber nicht diesen hier: „This is music that slowly pitches around on a rolling sea, or swoops in hazy air.“)
Afterglow: „Toward the end of the recording process, he revisited that song he’d recorded late at night in his kitchen. It reminded him somehow of the famous story about Neil Young sitting by a fireplace and recording “Will to Love” in a single take in 1976. He called the song “Daylight” at first, until Elkington suggested doubling the title. “And I was like, ‘That’s the name of the record,’” Gunn says. “Rebirth, beginning again, letting some daylight come into the darkness. It all just clicked.”“
It’s not a bug, it’s a feature
Manchmal denke ich: wie schade, dass ich nie irgendwo auch mal Filmeinführungen machen darf, wie das viele Kollegen in Kinos bei Vor-, Neu- oder Wiederaufführungen machen (und dann sogar noch dafür bezahlt werden). Ein Film, der mir vorab gar nicht danach aussah, nach dem ersten Schauen dafür umso mehr für eine persönliche Einführung meinerseits, wäre dieses neue, wohl erste „Biopic“ über eine bestimmte Phase und einen Wendepunkt in der Laufbahn von Bruce Springsteen.

Der Titel kommt (im Film selbst) in einem sehr springsteen-typischen Schriftzug in großen, amerikanisch designten Lettern daher: SPRINGSTEEN – ergänzt um den Untertitel „Deliver me from Nowhere“, was ebenso gut der Name eines seiner Alben hätte sein könnte. Die Besprechungen zum Film sind zumeist recht verhalten, und so hatte ich nicht viel erwartet. Allerdings musste ich dann feststellen, dass der Film aus anderen Gründen verhalten aufgenommen wird, als ich dachte. Hier ein Beispieltext, in dem einiges als kritisch vermerkt wird, was doch letztlich positiv zu verbuchen ist – wenn man eben nicht das Konventionelle und Erwartbare im Kino will.
Ich habe mir den Film also angesehen, mit verhaltenen Erwartungen. Und obwohl die verlinkte Analyse irgendwie schon richtig ist, finde ich es seltsam, dass diese Punkte als „Fehler” dargestellt werden, obwohl sie offensichtlich alle beabsichtigt waren. Wenn man sich den Film ansieht, merkt man, dass er sicherlich nicht für ein möglichst großes Publikum gedacht ist wie Bohemian Rhapsody oder Rocketman. It’s not a bug, it’s a feature. Ich war tatsächlich überrascht, dass der Film viel subtiler und interessanter war, als ich erwartet hatte. Gerechnet hatte ich mit einem okayen Film im typischen Arthouse-Mainstream-Stil. Geboten bekam ich aber eine klug gedachte und fein inszenierte Geschichte über künstlerische Schaffensprozesse, über Depression und darüber, wie das Macho-Image, das Springsteen schon damals zugeschrieben wurde, so gar nicht zu seinen eigenen Ansichten, Ansprüchen und Ambitionen als Mann und Künstler passte. „Deliver me from Nowhere“ erzählt eine wirklich ehrliche und offene Geschichte darüber, sich selbst treu zu bleiben, gegen alle inneren und äußeren Kräfte. Und damit kann ich sehr viel anfangen.
Teils kann man wohl einwenden, dass es teils ein wenig unentschieden ist zwischen fein und leise erzähltem Autorenfilm und typischen Arthaus-Konventionen; so ist die Filmmusik an zwei, drei Stellen etwas emotionalisierend, die Auflösung der Vatergeschichte schrammt auch am Kitsch, und ein bis zwei zentrale Nebenfiguren sind vom Drehbuch sehr stark als Erklär-Bären eingesetzt, gerade so, als wären es die „O-Töne“ oder „Talking Heads“, die die nachgestellten, fast dokumentarisch gemeinten Szenen des persönlichen und kreativen Ringens im Rückblick noch einmal für alle im Publikum sauber erklären. Aber diese – sicher auch nachvollziehbare – Unschlüssigkeit hält sich dann doch in Grenzen. Und so möchte ich fast sagen, in dem Film verbirgt oder versteckt sich eigentlich ein anderer.
Dramaturgisches Gerüst im Zentrum der Geschichte ist eine ganz interessante, auch ungewohnt – aufrichtig und ernst – erzählte Männerfreundschaft. Und auch darüber hinaus scheint mir sehr interessant, wie dieser Film von Männerbildern und Männerrollen erzählt. Es geht ja, wie man aus dem Trailer und der ersten Szene im Film sofort erkennt, um Bruce Springsteens Beziehung zu seinem Vater — und darum, wie die Erziehung, die Kindheit und in diesem Fall im Besonderen das Verhältnis zum Vater einen Mann prägt, und was man daraus macht, zum einen als Künstler, in einer künstlerischen Form, zum anderen was man biografisch daraus macht, in seinem Leben. Für sich genommen wäre das ein alter Hut.
Auf der erzählerischen Oberfläche geht es somit um künstlerische, kreative Prozesse und um den Schaffensprozess hinter dem Album „Nebraska“, und das macht der Film schon ganz gut und überzeugend: Man glaubt sofort, dass es wirklich so gewesen sein könnte, approved by Bruce Springsteen. Es geht darüber hinaus aber vielmehr um das Ringen der Hauptfigur mit bestimmten Fragen, die in eine recht lose (fast möchte man sagen: dürftige) Story mit eher unspektakulären Konflikten eingebettet ist. Und so habe ich mich beim Schauen gefragt, wie es Leuten wohl geht, die mit Springsteens Werk und Biografie nicht so wirklich vertraut sind. Zuerst dachte ich, der Film müsste in diesem Fall total langweilig sein, weil sonst ja eigentlich nichts Sehenswertes erzählt wird. Zum einen haben Leute, die Springsteen kennen und den Film deshalb sehen wollen, sicher eine bestimmte Erwartungshaltung — auch wenn man gerade seit der Veröffentlichung seiner dicken Autobiografie und vielen anschließenden Interviews um seine Depression weiß und um sein Ringen um Selbstbild und dem Star-Image, für das er viele Jahrzehnte lang stand.
Doch was die Depressionen mit ihm gemacht haben, gerade auch im Kontrast zu dem markigen, männlichen Image, das er so lange verkörpert hat, hat Springsteen seither offen berichtet, ist daher für jene, die sich in den letzten Jahren einmal mit seiner Biografie befasst haben, keine Neuigkeit, Und doch finde ich bemerkenswert, wie dieser Film davon und von Männerfiguren in Amerika erzählt – und das auch unerwartet unaufdringlich tut. Dass der Film mit dem Versprechen, dass man jetzt ein, zudem vom Protagonisten selbst autorisiertes, Biopic zu sehen bekommt, wirbt, aber uns dann letztlich einen Film über Männerbilder – auch über die Generationen und Zeiten hinweg sozusagen – und über einen „starken“ Mann, der sich eine Depression eingestehen muss, bietet, fand ich unerwartet. Und offenbar nicht nur ich, denn dieser sehr ruhige, ja bedrückte Film war kein Erfolg an den Kinokassen. Denn wer sollte ihn auch schauen? Für viele Springsteen-Fans ist all das kaum attraktiv für einen Kinobesuch, denn der Film bedient so gar nicht die „Big Star“- und „American Hero“-Geschichte; und Leute, die für Springsteen aufgrund seines Images ohnehin nicht gerade viel Interesse übrig haben, ja auch nicht. Beide würden eben einen anderen Film erwarten.
Daher ist es eben vielleicht gerade ein Film für jene, die mit derlei Erwartungshaltung gar nicht erst vorbelastet sind. Letztlich ist es ein viel kleinerer „Indie“-Film, als man erwartet, gerade auch im Zuge der vielen (sehr erfolgreichen und groß angelegten) Biopics über andere Stars der populären Musikwelt in den letzten Jahren, die stets klangvoll damit enden, dass der Star am Ende mit dem großen Erfolg aus der Krise hervorgeht. Wie es 1984 mit Springsteen weiterging, das wissen wir; der Film erzählt es aber nicht.
Organ at Noon
The Heinz Chapel, part of the University of Pittsburgh, boasts a Reuter organ built in 1995. Its more than 4,000 pipes are arranged at the front, right, left, back, and even on the ceiling, creating a kind of surround-sound effect depending on the instrument’s registration. The instrument also features electronic samples because some French works in particular go down into bass ranges that would require 32-foot pipes, which could not be accommodated spatially in the chapel.
Organist Pamela Shaw, who studied at the Lübeck Academy of Music with Walter Kraft and is currently assistant organist at St. Paul’s, played an interesting program spanning from the Baroque to the modern era:- Grand Choeur in B-flat major by Théodore Dubois,
- Dialogue sur les grands Jeux (Veni Creator Spiritus) by Nicolas de Grigny,
- Concerto No. 2 in A minor (after Vivaldi, BWV 593) by Johann Sebastian Bach,
- Aria from Leoni Variations by John S. Dixon,
- Deo Gracias by Joseph Willcox Jenkins.
Thirty minutes of organ recital at noontime—a great idea that should become a tradition.

Die Sache mit der explodierten Aussicht

Ich weiss noch genau, wie ich 1986 Steve Tibbetts‘ „Exploded View“ auflegte, und das Album genau das mit mir anstellte, was „Northern Song“ und „Safe Journey“ zuvor besorgt hatten: Hörrausch mit Horizont! Ich war fasziniert , wie da Gitarre und Perkussion etwa ganz Anderes gelang, als selige Erinnerungen an wilde Zeiten und Jimi Hendrix zu produzieren. Als ich Steve und Marc Jahre später traf, nicht lang, nach dem Album „Big Map Idea“, früh in den 1990er Jahren, waren sie zu meiner Überraschung gar nicht gut zu sprechen auf „Exploded View“. Jene Zeit wäre voller innerem Aufruhr, Wirrnis, Trennung und Tumult gewesen, und die zwei schienen, nach dem spannenden wie in-sich-rigenden „Grossen Landkarten Ideen“ in einem ganz anderen „mindset“ angekommen zu sein.

Das mag so sein, aber ich fürchte, die Entstehung von „Exploded View“, das Hören und Wiederhören dieses Albums, war einfach mit viel zu peinvollen Erinnerungen befrachtet, als dass sie der Schallplatte in wenigstens gelassener Halbdistanz begegnen konnten. Ich vermeinteluftige Weite zu erinnern, zartes Filgran, natürlich auch Wildnis und Feuer. Nun ist die Scheibe irgendwann aus meinem Archiv verschschwunden, und selbst die CD-Ausgabe finde ich nicht mehr. Also bestellte ich gestern ein Exemplar via Discogs aus den Niederlanden. Und wenn das eingetroffen ist, beginnt mein privates Steve-Tibbetts-Festival. Über zehn Tage (das Wochenende auf dem Dortmunder Weihnachtsmarkt ausgenommen) werde ich mir jeden Tag mir seine ECM-Alben der Reihe nach zu Gemüte führen, von YR (das erst später bei ECM wiederveröffentlicht wurde) bis CLOSE. Und wenn ich dann Steve für das Radioporträt am 22. Januar noch ein paar Fragen schicken sollte, wird gewiss eine über „Exploded View“ dabei sein.
