„The deep, moving, and thrilling kind“ – Meine 8 Fernsehserienhighlights 2024
- John Sugar (one season only)
- Shogun (one season only)
- The Newsreader, season 1 (mit Anna Torv)
- Criminal Record (one season only)*
- Blue Lights (season 1&2)
- Die Toten von Marnow (2) (German Noir)
- “Women In Blue“ (season 1)
- Peaky Blinders (the whole journey, six seasons)**
*Criminal Record is unnerving television. A modern-day hard-boiled detective story with intricate plots, the morally ambiguous, and plenty of suspense and intrigue. There’s everything you’d want from a contemporary London-set thriller here…
**We‘re happy to report that we fell hard for Peaky Blinders. However familiar its building blocks, the U.K. gangster drama is positively bursting with irrepressible energy, and it’s proof that, whatever a show’s premise, capable execution is everything. A dance from abyss to abyss. Noir and deep. There is probabyly no lover of Nick Cave‘s musical worlds who doesn‘t fall for this epic journey. P.J. Harvey, Leonard Cohen, Tom Waits, all these usual suspects, are joining the festival of noir. On the last two seasons Anna Calvi delivers. Sometimes haunting and overwhelming, always powerful and affecting, Calvi brings Shelby’s life before our eyes purely with her sound. Impressively, she plays all of the instruments – including ones she was less comfortable with, namely violin, piano and percussion – the results are unforgettable and the rawness is completely intended.
Im Club der Fische (2)
Es wunderte mich ja selber, wie nah es mir am nächsten Morgen ging, als ich E. erzählen wollte, was an der Doku „Beatles 64“ so bewegend sei. Ich musste immer wieder an mich halten, um von einzelnen „Zeitzeugen“ zu berichten – da waren ja selbst zwei Mädels dabei, die damals mit gekreischt haben, als die Beatles in Washington Quartier bezogen hatten. Jede dieser Stories sass tief. Ein paar Monate, nachdem die Beatles kurz in Miami abhingen, erschien ihre Single „Rock‘n‘Roll Music“, im Februar 1965, und als diese kleine Scheibe (Rückseite „I‘m A Loser“) auf dem kleinen Plattenspieler im Weissdornweg 11 lief, veränderte sich bei mir so einiges. Natürlich kam mein Blutsbruder Matthias rüber, und wir hörten uns das gemeinsam an, wieder und wieder. Parallel bereiteten wir uns auf die Kommunion vor, schauten den letzten Dampflokomotiven im Baroper Bahnhof zu (von der Stahlbrücke aus), stromerten durch unseren Lieblingswald, gingen zu Spielen des Hombrucher Fussballvereins (das Loch im Zaun war unser freies Ticket), und wir sahen unseren Held Hans Tilkowski live im Fernsehen , wie er „das Tor von Wembley“ nicht verhindern konnte. Nachdrücklich sagte ich Michael Z., dass wir ihn jetzt ausfindig machen werden. Und das würde dann gefeiert. Es gab keinen Streit, bevor wir uns aus den Augen verloren, nach fünf, sechs tollen Jahren mit Cowboyspielen, Zündplättchen, Schwimmbadbesuchen im „Froschloch“, und „Donovanliedersingen“ mit 11 Jahren. Und wir fanden beide Beate toll und trauten uns gar nichts.
So war „Beatles 64“ nichts weniger als eine astreine Tranceinduktion, verlorene Zeit zurückzuholen. Gestern sah ich, dass eine 0160-Nummer mich versucht hatte zu erreichen. Die Nummer von Michael Z. Ich rief an, er rief zurück. Er erzählte mir, seine Schwester habe Klaus W., getroffen, damals unser „Anführer“ in der Brüder Grimm-Schule, egal, welche Streiche wir ausheckten. Matthias, sagte er mir, sei Ende September gestorben, an Speichelröhrenkrebs. Und ich wollte morgen einfach nur zum Einwohnermeldeamt in Dortmund, und eine Anfrage starten, um seine Adresse ausfindig machen zu können. Ich sagte E. vorgestern noch, diese Woche würde ich die Suche abschliessen. Die Erinnerungen flackern in hoher Schlagzahl auf. So traurig. Wir sind aus dem Club der Fische, und wir sahen, Schulter an Schulter, die Unterwasserabenteuer von Jim Nelson im Vorabendprogramm, wo immer auch „Von Rhein und Weser“ lief, mit der schönen Musik von Brahms. Donovan war aber besser. Dass wir den Refrain von „Atlantis“ auf dem Schulhof zusammen schmetterten, oder auf dem Weg nachhause, in der Singerhoffstrasse, ist unzweifelhaft. Wenn der Ball ins Spiel kam, war er Aki Schmidt, und ich Reinhold Wosab.
Neues zum Nikolaus (2) (mit Jakob Bro, Jeff Parker und Rachel Musson)
Neulich erzählte ich, dass ich keine 20 oder 30 Lieblingsalben mehr ranken werde, sondern nur noch eine überschaubare Zahl von 10 oder 12 („the magic dozen“, all five stars, each of them – here‘s the hopefully unreadable screenshot of my Jakob Bro feature for DLF – mit dem Honorar finanziere ich die Schatzkiste „G stands for Go-Betweens, Vol. 3). Aber was mit dem „Rest vom Fest“, mit dem, was da sonst noch aus Riesenstiefeln rausschaut?
Das werde ich, ohne irgend ein Werk zu doppeln, ganz speziell listen, zB „three magic live albums“. Ihr merkt, Leute, es wird „kleinlich“, und ich habe schon geistvolleres Zeug geschrieben. Trotzdem, ihr könnt es ja machen wie die Dachdecker, vielleicht aber ist das eine Anregung. Und, eine kleine Lektion aus meinem Seninar zum „creative blog writing“: was immer du an banalen Sachen auftischt, kleine Ideen fürs Ranking, fünf Gründe, warum du dich nicht die Bohne für Kendrick Lamar oder The Cure interessierst (8.8. bekommen The Cure im Schnitt bei anydecentmusic für ihr neues Album), zehn Gründe, warum man der Musik von Rachel Musson vielleicht mal lauschen sollte etc., sorgen dafür, dass der Leser mindestens einmal aufhorcht.
In diesem Sinne sähe meine Unterabteilung mit den three magischen Live-Alben also so aus: 1) Jeff Parker: The Way Out Of Easy 2) Sidsel Endresen: Punkt Live Remixes Vol. 3 3) Can: Live in Paris 1973. Alles schön und gut, aber jetzt kommt die eine kleine Information, die, solltet ihr zuweilen meine Einschätzungen teilen, „eure Ohren sperrangelweit öffnen wie Scheunentore“, um meinen Lieblingsaufruf des Free Jazz-Zauberers Karl Berger zum zwanzigsten Mal in dreissig Jahren zu zitieren (und von Free Jazz wird hier gar nicht die Rede sein)….
The Way Out Of Easy vom Jeff Parker ETA IVtet hat mich, trotz des etwas anstrengenden Bandnamens, dermassen ungehauen und bezaubert, von Anfang bis Ende (Toni Nee, du wirst es lieben!), und ich es, auch wenn er schon mal ein ähnlich strukturiertes Live-Album gemacht hat, zu seinem besten Album ever erkläre (das will was heissen bei vier langen Stücken!): kurzerhand: es landet definitiv in meiner „12 shining favourite albums of 2024“, und darf dann (Spielregel!) nicht noch mal gedoppelt auftauchen. Sic: nun lautet mein trio magico der Live-Alben vermutlich wiefolgt: 1) Sidsel Endresen: Punkt Live Remixes, Vol. 2 2) Can: Live At Paris 1973 3) Keith Jarrett / Gary Peacock / Paul Motian: The Old Country.
Und die andere homöopathisch eingeflossene message dieses Textes ist: schaut doch mal, ob Rachel Mussons „Ashes And Dust, Earth And Sky“ euer Gehör findet, die entweder in meiner Top 12 auftaucht oder in er der begleitenden Unterabteilungen, vielleicht in der Rubrik „three magic albums with field recordings and other instruments“ (thanks to Richard Williams). Als ich mir die Cd bei der Künstlerin in England bestellte, lag sie ca. sechs Wochen beim Zoll in Aachen, der ein nicht billiges Wertermittlungserfahren einleiten wollte, schliesslich meinen Besuch anforderte. Ich ignorierte den ganzen Blödsinn, und entnervt schickte man mir das Teil jetzt ohne Extragebühren.
Neues zum Nikolaus
Es gibt Neues zum Nikolausfest und den ab dann langsam hereinschneienden Jahresendlisten der üblichen Verdächtigen. Besonders ein etliche Jahre alter Gedanke von Ingo hat mich zum Umdenken bewogen. Es ist zwar leicht, wenn man so einem Beruf nachgeht wie ich, 20, 25, 30, 33, 50 ziemlich grossartige Musikalben zu listen. Aber ab einer bestimmten Zahl kann man nicht wirklich mehr glaubhaft vermitteln, dass einem Platz 18 besser gefällt als Platz 19. Das nivelliert, das changiert. Aber: zehn, zwölf meiner absolute favourite albums zu listen, das kriege ich hin. Was da alles vom Feld muss – ach, du meine Güte!! Aber so wird es kommen: nur noch meine zehn oder zwölf Favoriten, bei denen ich genau weiss, wieso Nummer 5 vor Nummer 6 liegt (was natürlich allein für mich von Bedeutung ist). Und was den Rest betrifft, da habe ich eine kleine Idee. See you later, allligator!
Ein neues Album, und ein Film über Nik Bärtsch und Ronin
„Fast wie ein Wissenschaftler“. Das sagt jemand zu Beginn von Ingredients for Disaster, Julian Phillips‘ neuem 67-minütigen Dokumentarfilm über die Musik des Schweizer Komponisten, Pianisten und Bandleaders Nik Bärtsch. Fast wie ein Wissenschaftler. Nun, ja. Als Bärtsch nach einer Vorführung in London diese Woche sprach, fielen Worte wie „Architektonik“ und „Topographie“. Und Phillips wählt zur Veranschaulichung der polymetrischen Strukturen der Musik ausgeklügelte Computergrafiken, die das Innere der Stücke beleuchten, in denen die vier Spieler meist gleichzeitig in verschiedenen Taktarten arbeiten.
Auf der anderen Seite, überhaupt nicht wie ein Wissenschaftler. Jedenfalls nicht in der Wirkung. Bärtschs Bands zuzuhören, sei es der „Zen-Funk“ von Ronin oder die „rituelle Groove-Musik“ von Mobile, kann eine zutiefst emotionale Erfahrung sein, vor allem, wenn er eines seiner gebrüllten Kommandos gibt und die ganze Band wie ein plötzlicher Adrenalinstoß den Gang wechselt.
So beginnt ein kleiner Text von Richard Williams, nebenan zu lesen in The Blue Moment, über zwei Dinge, auf die wir uns freuen können, so wir dem Zen-Funk von Nik Bärtsch zugewandt sind. Ab 29. November ist die Doku auf amazon prime und/oder apple plus zu sehen – und das neue Album ist auch greifbar nah, das ausnahmsweise mal nicht auf ECM erschien (wirklich nur vorübergehend, wie Nik mir vor Wochen mailte). Es war witziig, dass in Matala an einem Tag die audio files der neuen Ronin- und Underworld-Alben ankamen. Das schönste doppelte „Tanzvergnügen“ des Jahres, wobei ich zum Glück auch ziemlich gut im Sitzen und Liegen und Schwimmen tanzen kann. HIER eine Erinnerung an sein Pianosoloalbum „Entendre“, in Form eines alten DLF-Beitrages. Und HIER Rosatos Geschichte seiner einstigen Entdeckung von Ronin und Co.
Der alte Harry
Harry Bosch ist in die Jahre gekommen, und es ist gut, dass er in Renée Ballard eine jüngere, gleichermasssen rigorose Ermittlerin an seiner Seite hat. „Wüstenstern“ ist ein melancholisches Spätwerk mit und um Harry Bosch herum, aber das hindert Michael Connelly nicht daran, in zwei komplexen wie finsteren Kriminalfällen für enormen Drive zu sorgen, der die zeitweilige „Action“ mitunter zweite Geige sein lässt gegenüber der akribischen Ermittungsarbeit. Darin war er immer schon ein Meister seines Fachs, und hier zieht er einmal mehr all seine Register. Wer die „Bosch“-Serien auf Prime kennt, sieht natürlich stets Titus Welliver vor seiner Nase, so überzeugend, wie er Bosch auf die Leinwand bringt, aber das ist kein Nachteil. Und natürlich lege er daheim immer noch alte Jazzplatten auf. Art Pepper zählt zu seinen Lieblingen. Allein Coltrane, sein Hund und treuer Begleiter, scheint das Zeitliche gesegnet zu haben.
„maverick guitar explorations, restauriert zum fünfzigsten“
„Günter Schickert ist nur den eingefleischtesten Krautrock-Sammlern ein Begriff. Diese Unbekanntheit ist ein Bärendienst, denn der in Berlin geborene Gitarrist hat sich mit Samtvogel einen Platz in der offiziellen Liste verdient. Samtvogel wurde 1974 in Eigenregie veröffentlicht und ein paar Jahre später von Brain für eine breitere Veröffentlichung aufgegriffen und macht Schickert zu einem Meister der Echo-Gitarre. Die drei Tracks bewegen sich irgendwo zwischen dem exzentrischen Jammen von Faust und dem quecksilbrigen Gitarren-Layering von Ash Ra’s Manuel Göttsching (wobei anzumerken ist, dass Schickert zuerst da war, denn Samtvogel erschien ein Jahr vor Göttschings LP Inventions For Electric Guitar von 1975 ). „Apricot Brandy“ ist ein gnomischer Kinderreim-Blues, den Schickert mit plätscherndem Echo umhüllt, und macht den Anfang im Songbereich. Doch beim seitenlangen „Wald“ hat Schickert die Songform völlig verlassen und webt mit seiner Echo-Box und der E-Gitarre ein Gitter aus schimmernden Klängen, so komplex und schön wie ein mattes Spinnennetz.“ (übersetzt von deepl)
Als ich Louis Pattisons Kurzbesprechung der Neuauflage (Vinyl, Cd) des mir unbekannten Günter Schickert-Debuts „Samtvogel“ las (1974), rief ich bei bureau b an und liess mir die Platte kommen. Ich schaute nicht nach, ob Jan dazu was in seinem Krautrockbuch geschrieben hatte, ich legte das Album im Dunkeln auf und kam von Anfang bis Ende nicht aus dem Staunen raus. Den Vergleich mit exzentriischem Faust-Jamming würde ich so nicht unterschreiben. Ich wusste rein gar nichts über dieses Album, kannte den Namen nir von weiter Ferne, machte mir ein paar Gedanken Richtung Minimalismus und Steve Reichs „It’s Gonna Rain“ und „sehr eigener Sound“, und ob er wohl „No Pusyfooting“ von Fripp & Eno mochte, und wünschte mir im Nachgang „liner notes“ von Asmus Tietchens. Tatsächlich fand ich seine blitzgescheite Lobrede auf das Album hinterher auf der Innenhülle des Albums. Ich schmunzelte. Tolles Album! Landete sofort beim meinen reissues 2024“ (s. Blog Diary 15. November), in bester Nachbarschaft. Und so gut kann ich mich an meine klanglichen Vorlieben 1974 erinnern: hätte ich die Platte damals gehört in Winfrid Trenklers „Schwingungen“ mit Bo Hanssons Intro-Musik, ich hätte eines der 500 ersten Exemplare (in Eigenregie fabriziert) sofort gekauft.. (m.e.). Besser spät als nie. Danke, Günter! Über „Samtvogel“ wird noch zu reden sein. Tolle Pressung. Toll klingendes Remaster! Far-out, gewiss, aber wunderbar hypnotisch! Bei aller Reduktion besitzt das Album ein immens reiches Innenleben, das es weit über ein rein historisches Interesse hinaus zu einem zeitlosen Klangabenteuer macht. Große Worte, zugegeben, aber gelassen ausgesprochen.
„Getting there – an invitation“ – archival discoveries & reissues (2023 & 2024)
Legen wir einfach mal los. Dank Jans Buch habe ich „Autobahn“ in diesem Jahr so oft gehört wie damals, als es uns ins Staunen und Schmunzeln versetzte. Die Beatles waren schon vier Jahre Geschichte, und alle fragten sich: wo geht die Reise hin? Blicken wir in die ferne Vergangenheit, dies war, vor einem Jahr, „mein“ 2023, in der Abteilung „time travels“. In Matala entdeckte ich mein Faible für Al Stewarts „Year Of The Cat“ wieder. Wir können, in die Jahre gekommen, leicht vorwärts und rückwärts durch die Dekaden springen. Am Ende macht die Zeit einen Narren aus allen von uns. „The fool on the hill“. Das ist keinesweges sarkastisch, allein mit bitter nötigem Humor versetzt. Man darf sich weiterhin fragen: Wo geht die Reise hin? In welcher Sprache gibt es 50 Ausdrücke für Wehmut, 50 für Exstase? 50 für Verbundenheit?
01. Nana Vasconcelos: Saudades
02. Keith Jarrett: Bremen / Lausanne
03. Jon Hassell: Further Fictions
04. Don Cherry et al: Old And New Dreams
05. Hiroshi Yoshimura: Surround
06. Alice Coltrane: Journey In Satchidananda
07. Pharoah Sanders: Pharoah
08. Dorothy Ashby: The Rubayat Of Dorothy Ashby
09. XTC: Chrome Dreams
10. Meiko Kaji: Hajiki Uta
11. Frank Zappa: Over-Nite Sensation (surround)
12. Gary Burton: The New Quartet
13. Neil Young: Chrome Dreams
In der Sprache der Musik natürlich, 50+! Und das ist, was alte Zeiten angeht, zwischen gar-nicht-so-weit-hergeholt und Teenagerjahren, meine Zeitreisensammlung 2024. Einiges habe ich damals gehört, einiges ging an mir vorbei. So kannte ich von „Band on The Run“ nur zwei Hits, bis mir diese wunderbare „Packung“ vor die Ohren kam.My shining star is Ank Anum‘s dyabhingi-fuelled discovery from old London years (1973 again). AnkAnum’s is more suited to a Rastafarian groundation session replete with chalice and enough ganja to rewrite the laws of physics.
Keith Jarretts Standards war ich nach dem Zauber des Anfangs (Standards, Vol. 1, Vol. 2, Changes) bald so leid, dass ich fast eine Bebop-Allergie entwckelte. Nach langer Zeit hörte ich erstmals wieder genau hin, und die pure Spielfreude seines Auftritts in einem geliebten kleinen Jazzclub brach alte Barrieren. Läuft morgen im Toyota, auf dem Weg in die tiefe Eifel! Natürlich dabei, Klaus Walters‘ „Autobahn“!
Sowie „New Ancient Strings“: „After an hour or more spent chasing out the chirping crickets, it was midnight before tranquility was achieved and recording could begin. Toumani and Ballaké played through the night, entirely live, without second takes, improvising around tunes from the classical Mande repertoire. By seven the next morning, the album was done.“
Jakob Bros traumhaftes Album „Taking Turns“ hätte auch zu den „archival discoveries“ gespasst, aber ich bringe dieses Werk von 2014 bei den „neuen Alben“ unter.
Exzellente Surround-, Quad-, und Atmos-Remixe gab es neben King Crimsons „Red“ auch von einigen Joni Mitchell-Alben, von Airs „Moon Safari“ und von „Yoshimi Battles The Pink Robots“ sowie Randy Newmans „Good Old Boys“.
Womöglich erreicht mich erst kurz vor Weihnachten „G stands for Go-Betweens, Vol. 3“. Das grosse traurige erhebende Finale der wundervollen Songschmiede aus Brisbane.
01. Ank Anum: Song Of The Motherland
02.The American Analog Set: New Drifters
03. Alice Coltrane: The Carnegie Hall Concert
04. Taylor / Winstone / Wheeler: Azimuth
05. Paul McCartney and Wings: Band On The Run
06. Jan Garbarek: Afric Pepperbird
07. Can: Live in Paris 1973
08. Günter Schickert: Samtvogel (ENTDECKUNG!!)
09. Peter Thomas: The Tape Masters, Vol. 1
10. Julie Tippetts: Shadow Puppeteer
11. Byard Lancaster: The Complete Palm Recordings 1973-74
12. Toumani Diabate / Ballake Sissoko: New Ancient Strngs
13. Keith Jarrett / Gary Peacock / Paul Motian: The Old Country
Next door to Alice: A guest appearance now from UNCUT making an important point in regards to Alice Coltrane. Her music can open up gates of perception, simple as that, and you don’t have to follow her Hindu way or any other religion to reach a deeper state of mind. Peace, calmness, whatever. A healthy dose of paegan basics, or even pure existenzialism with a smile and an open ear: nothing more required. By the way, don‘t take my ranking too serious – it‘s a simple meditation, like playing solitaire by the window. Alice Coltrane is present here in both years, in that Carnegie night, and on her Journey In Satchidananda, an album that goes deep as deep can go. And what a stellar ensemble, Cecil McBee‘s bass wizardry on the title track, for example.„FINALLY, it appears that Alice Coltrane has taken her deserved place at the top table of 20th-century musical icons, alongside her illustrious husband. Rifle through Uncut’s best albums of 2024 and her influence is everywhere – not just on harpists like the amazing Nala Sinephro and Brandee Younger (who makes several key contributions to Shabaka’s recent album) but on artists as diverse as Julia Holter, The Smile, Arooj Aftab and Dirty Three.
Recorded live in New York in the same month as the release of her spiritual jazz touchstone Journey In Satchidananda, it featured the first two tracks from that album blissfully spun out to more than twice their original length with the help of an expanded ‘double quartet’, including the likes of Jimmy Garrison and Clifford Jarvis. But it’s on an incredible version of John Coltrane’s “Africa” – with Alice having switched from harp to piano – where dual saxophonists Pharoah Sanders and Archie Shepp really earned their corn, trading blazing solos for almost half an hour with no let-up in intensity.
Im „Londoner“ im Kreuzviertel
Es regnete Hunde und Katzen, und als die Kneipe endlich öffnete, sprang ich aus meinem Toyota gagenüber und war rasch drin, Tisch 10. Die Ruhrnachrichten hatten diesen „Vodcast 462“ als öffentliche Veranstaltung oegansiert, und ich hatte mich rechtzeitig, aus Matala (!), angemeldet. Es war ein besonderer Gast angekündigt, für die Gesprächsrunde mit Sascha Staat, und einmal im Leben lag ich mit meinem Tipp richtig, als wir an Tisch 10 spasseshalber rateten.
Thomas Broich! Tatsächlich tauchte er nach einer halben Stunde auf, aber wegen Soundunzulänglichkeiten verzögerte sich die Talkrunde etwas. Ich gab den Lautsprecher vom Tisch 10, un dging einmal nach vorne, um von dem Bassgewummer von Saschas Stimme zu berichten. Und es war hochinteressant, wie Thomas Einblicke gab in die vielen Facetten der Jugendarbeit, in der wuch die alte Tante Persönlichkeitsbildung auch nicht zu kurz kommt. Es lohnt sich, die Zeit zu nehmen und gut zuzuhören:
HIER (ab ca. 18.00 Uhr, 12.11.) läuft die „youtube-Fassung“.
Die Aufgaben sind dermassen komplex, dass bestes teamwork verlangt ist. Also spitzten wir die Ohren und wurden mit neuesten Forschungsansätzen und „basics“ bekannt gemacht. Sagen wir mal, es ist ein „sehr weites Feld“. An unserem Tisch wurde die Stimmung auch immer besser, und plötzlich fragte mich ein gewisser Rainer, noch bevor es losging, ob ich Michael Engelbrecht sei, er kennne meine Sendungen vom Deutschlandfunk, und er treffe nur selten Freunde von Brian Eno. Eine amüsante Randepisode.
Thomas Broichs Ritt im Galopp durch die Jugendarbeit war swhr spannend, erforderte aber volle Aufmerksamkeit. Aktuelle Themen wie Emre Cans sinndfreise Rot-Foul spielte nur am Rande hinein. Sascha Staat ist einer hervorragender, auch humorvoller Moderator, klug assisitiert von Cedric Gebhard. (Überhaupt haben diese RN-Experten von Sascha bis Cedric und Jürgen Koers, von Thomas Pinnov bis Altemeister Dirk Krampe (my generation!) etwas Angenehm-Unarrogantes, was in diesem Job beileibe nicht alltäglich ist. Diskurskuktur der Extraklasse.) Leider musste Rainer früher gehen, weil sein Kumpel akut erkrankt schien. Gute Besssrung an dieser Stelle.
Hinterher gab es noch, wie es sich für Fussballkultur im Kreuzviertel gehört, eine tolles Schaschlik, und eine Alternative für Vegetarier. Sehr spendsbel, liebe Ruhrnachrichten! Am Ende schnackte ich noch etwas mit Sascha, er war heilforhm dass es mit dem Sound noch klappte, und ich erzählte ihm, wie ich einmal lachen musste, als er, in einem früheren Vodcast, im hochgeschätzten „Vorgeplänkel“, kundtat, dass er weder Joni Mitchell noch Kate Bush kenne. Er sei so schlecht in Musik, sagte er. Nein, nein, erwiderte ich, das ist einfach eine Frage der Generationen! Gerne demnächst wieder!
Questions for Jakob
Hello, Jakob Bro!
Via Henning Bolte I discovered your music around 2012, and since then I followed your ways. Gefion was my first album, and if I should take three favourites to the infamous desert island, they would be, in this moment of time, Returnings, Strands – and Taking Turns.
So here come my questions. At the beginning of December I will review Taking Turns in the JazzFacts radio magazine, nearly 7 minutes long. The audio of my little feature can be heard afterwards a very long time.
I will cut and edit your answers, so you can make them as long or short as you like. Maybe, it can all happen within 8 days… and after all this radio work will be done, I’ll be in my old town in Dortmund, on Dec. 4 to hear you with Arve and Jorge!
As a preparation for these questions, I listened twice to Taking Turns yesterday, and for a second time I saw the documentary Music For Black Pigeons. Well, it was a great afternoon. So here we go:
- Produced in 2014, Taking Turns was in some ways the follow-up of December Song, with Jason Moran instead of Craig, and Andrew Cyrille. At that point in time you had already made Gefion with Manfred, who, as I think, is not present during the Taking Turns recording. (Or was he?) Now, in retrospect, how do you look back on these one or two days of making the album in NYC with a line-up that, in this constellation, never met before or after again. Do the recordings of Taking Turns somehow exist in a bubble, do you see them as an extension of December Song? Or what makes this session stand apart?
- How did the musicians of this one time band „learned“ the new compositions? With notation (there are often papers with notes in the documentary)? Have there been detailed notations with a bit of freedom to improvise, or how did you introduce these compositions to the band?
- In the case of Lee Konitz: did he just got to know the basic melody, and then act as a free agent on the music played? His playing is simply wonderful.
- In the case of Jason Moran and Thomas Morgan: it is such a joy to listen to both of them finding the right spaces / moments for their impacts… in the case of Jason, it sounds he is soloing and accompanying at the same time. Both musicians constantly surprise here. Not that i did expect anything else:) Can you remember a certain moment?
- At one point in the film, Lee asked: well, are these pieces folk songs? Now looking at the titles, one could really think of „folk tunes“ refering to different parts of the world? Even „Milford Sound“ refers to „a place in New Zeeland“….. How do you look at this choice of the seven compositions? Somehow i don‘t think they just lay around? Has there been a „landscape feeling“ in some of the pieces?
- Listening to the album, it is such a captivating melange of textures. As a listener you can let your attention be wandering to the single instruments, to the overall sound…. Now, most of these guys know your music very well. Anyway, it would not surprise me if you kind of announced to them something like: let the melodies be as important as the atmosphere! (Or they know that anyway):)
- On a piece like „Haiti“ there is this love for the simple melody, returning again and again… but so much happens between the beginning and the end of that track, sometime it seems to be on the verge of „rocking“ and „grooving“…..can you give some insights into this piece?
- The last piece „mar de plata“ … the press info says: „On the concluding “Mar del Plata”, which summons memories of touring through Argentina, Morgan has a strong central role, endeavoring to invest each bass note with meaning, and sounding like a young Charlie Haden almost, as the music canters toward the sunset.“ When composing did you really have „Argentinian memories“ in your mind that somehow entered the music? Or did you find this coennection later, in the mixing process? And on this track Lee Konitz is not playing, the only time on the album…. Any reason for that? Some thoughts from the back of your mind about this track would be nice…and I know: it‘s been a long time ago!
Thank you for doing this,
Thank you for the music,
Best wishes, Michael Engelbrecht!