„Von Captain Underpants zu La Chimera“: Kinotage im Homecinema
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Eröffnet wurde das kleine Filmfestival zwischen den Jahren mit einer Kindervorstellung. Es gab erst „Captain Underpants“, dann Vanilleeis in der Pause, anchliessend „Paddington“, den Film mit dem Bärenflüchtling aus Peru (er würde in einem Europa, in dem die neuen Faschisten das Sagen hätten, kaum Asyl erhalten). Der kleine J., gerade mal 3 geworden, ging mit E., bevor „Paddington“ begann, eine Etage tiefer zu seinen Spielsachen – in dem animierten Film gibt es traurige und unheimliche Szenen, die ihm allzu nah gehen könnten (wer möchte schon mit drei Jahren sehen, wie ein trautes Heim geflutet wird?)
Es folgen in den kommenden Tagen weitere Filme für das Erwachsenenkino. Ich gebe den Vorführer und erzähle den jeweils fünf Anwesenden (sold out, jede Vorstellung, schon jetzt) zuvor ein paar kleine Hintergründe (bei den Kindern schenke ich mir das natürlich, die wollen immer , dass es gleich losgeht!). Auf dem Programm steht die soundsovielte Wiederholung von „Barry Lyndon“, und ein Film, den ich schon lange sehen wollte, „Das letzte Duell“. Und, klare Kante, ein Film mit Hund, „Arthur The King“ : „a sports adventure drama. The true story follows Michael and his group of racers who compete in the Adventure Racing World Series. Along the way, they meet a dog who begins to follow them around.“
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Zu Sylvester dann traue ich dem gesammelten Enthusiasmus aus der Ecke der Verfechter des „magischen Realismus“. Da steht dann um 21.00 Uhr „La Chimera“ auf dem Programm. „Der beste Indiana Jones Film des Jahres“, damit wird dieses Movie augenzwinkernd beworben: „O’Connor is a first-class Jean-Paul Belmondo-like brooder, until he something trips him up and he beams like a little boy“. Denken wir uns ein bisschen Fellini dazu, und es passt.
Ein Quantum Eskapismus ist, wohldosiert, antidepressiv, Seelennahrung, und schärft die Sinne für die Welt am Abgrund da draussen.
„Sometimes, of course, gritty,
dark, real stuff is dripping,
blood on its tracks,
from the screen.“
P.S.: 22.12., morgens. Gestern abend hat der Besuch der „italophilen“ Annelie dazu geführt, dass der Sylvesterplan über den Haufen geworfen wurde, und nun ein anderer toller Film zur Jahreswende her muss. Wir schauten also zu dritt „La Chimera“: wonderful, wonderful! Danach bekam ich Lust, eine Paolo Conte-Platte aufzulegen😉. Auf jeden Fall schaute ich heute morgen nach, was mein Sparringspartner in Sachen Filmkritik im Guardian dazu schrieb, der gute Peter: HIER. Wie er vergab auch ich alle fünf Sterne (aber lest die Besprechung besser erst nach dem Sehen (der Film ist, synchronisiert, als DVD erhältlich. Ob er bestreamt wird irgendwo, weiss ich nicht).
Eine magische Sequenz (von zahllosen),
als ich anfangs meinen Ohren nicht traute,
in einem Film ohnehin voller Täuschungen
und Trugbilder:
ein Stück von Kraftwerk!
Als zweiundzwanzigstes Türchen im Adventskalender der Flowies nun doch ein Blick auf die ersten Sätze von Peter Bradshaws Preisung: „Der neue Film von Alice Rohrwacher ist eine betörende Fantasy-Komödie über eine verlorene Liebe: geschwätzig, aufrüttelnd und feierlich in ihrem absolut unverwechselbaren Stil. Es ist ein Film voller Leben, in dem die Figuren kämpfen, singen, stehlen und die vierte Wand durchbrechen, um uns direkt anzusprechen. Wie schon in ihrem vorherigen Film Happy as Lazzaro stellt Rohrwacher Italien als eine Schatzkammer vergangenen Ruhms dar, als eine nekropolitische Kultur von alter Qualität. Sie kann für die heutigen Artefakte und die von den Toten auferweckten Geister geplündert werden, aber um den Preis einer schrecklichen Traurigkeit: dem Gefühl, sich mit Geistern zu umgeben.“
3 Kommentare
flowworker
Auf Prime gibt es den vorigen Film von „Magic Alice“: GLÜCKLICH WIE LAZZARO.
Peter Bradshaw ist offensichtlich ein Fan!
Vor wenigen Jahren machte sie gar einen weihnachtstauglichen Kurzfilm, auf disney plus zu sehen:
Eine kleine Geschichte um einen Weihnachtskuchen, eine Geschichte über Unschuld, Gier und Fantasie in einer katholischen Mädchenschule während des Krieges. Das Wort „Pupill“ kommt vom lateinischen pupilla, kleines Mädchen. Basierend auf einem Brief mit Weihnachtsgrüßen, den Elsa Morante, eine von Italiens meistgefeierten Autorinnen des 20. Jahrhunderts, ihrem guten Freund Goffredo Fofi an Weihnachten 1971 schickte. (37 Minuten)
schnuck
tja… heilig abend für die kids „weihnachten mit den peanuts“ (1965) und für die erwachsenen dann später „nightmare before christmas“ (1993). und silvester vielleicht „das verhör“ (1981) mit lino ventura (spielt an einem 31.12.)… 😉
flowworker
Schöne Auswahl😉🎄