Dec 6 until Mar 25 – my favourites and a lesson in escapism

(Erste Viereljahresliste) Okay, das ist der Job des Musikjournalisten, die Zukunft ein wenig anzugraben. Und nun also die Alben, die mich voll gepackt haben, ohne Ranking, ohne Umschweife, ohne „Listenlook“. Icn hoffe, ich habe etwas verpasst, sonst wäre diese Sammlung ja nahezu perfekt. Alabaster DePlumes Meditationen über das Paradoxon der Klinge sind schon auf den ersten fünf Plätzen meiner nächsten Nilkolausliste gebucht. Burner! Diese skandinavische „Super Group“ namens Unionen bescherte WeJazz Records am Nikolaustag 2024 einen Blick in jene Zukunft des Jazz, in der es noch Unberechenbares und Wundersames gibt. Lange keine Platte mehr im Dämmerlicht dreimal hintereinander gehört. Jon BalkesSkrifum“ ist das erste Fünf-Sterne-Album des Jahre von ECM. Richard Dawsons „End Of The Middle“ ist ein umwerfend raues Meisterstück über den Alltag unserer Tage im All, aber es fordert Hörgewohnheiten heraus und verlangt gutes Englisch. Anouar Brahems „Last Days Of Sky“ ist in Besetzung und Ausführung eine Klasse für sich, mit all den dunklen Himmeln, die das mitschwingen. Wer Dave Holland dort Bass spielen hört, möge seine uralte Schallplatte „Conference Of The Birds“ rauskramen und mit ein kleines Dankeschön schicken. (Aber nicht dieses Meisterstück vom Dave Hollands Quartet escheint als übernächste „Ausgrabung“ in der Luminessence-Reihe, sondern Bennie Maupins Sternstunde „The Jewel In The Lotus“. Im Mai.) Und zum Schluss dieser Plattenschau ein wenig Eskapismus. Wie, was? Ja, die Platte mit dem verboten bunten Cover da oben habe ich mir heute aus Berlin bestellt, nie gehört, aber neugierig – schliesslich besitze ich den janpanisch-balearischen Klangtraum namens „Pacific“ auf Vinyl, von eben diesem Herrn Haruomi und einigen seiner Gefährten aus fernen Zeiten.

4 Kommentare

  • Olaf Westfeld

    „Jewel In The Lotus“ im Mai? Wurde auch mal Zeit;)
    Dann könnten ja die beiden Hassell Alben folgen, wäre mein Vorschlag…

  • Michael Engelbrecht

    Aus Vinylistensicht schon.
    Es gibt dieses tolle Album aber auch schon lange als feine Cd.
    Es ist ja eines dieser zwei Fusionalben, die zeitnah rausgekommen sind damals in den Siebzigern, die Manfred Eicher nicht produziet hat. LOVE, LOVE von Julian Priester hiess es, und ist ein Traum.

    Zur cd reissue schrieb vor Jahren ein Kollege:

    The Jewel In The Lotus weht von ganz weit her. 1974 aufgenommen, jetzt remastered. Am Klavier und den Keyboards Herbie Hancock, am Bass Buster Williams. Zwei Drummer, ein Percussionist, dazwischen Maupins Flöte und Klarinette. Die Erschütterungen von Miles Davis’ erdrutschartigem Album Bitches Brew (Maupin hatte auch da mitgetan) ist noch spürbar. Aber die Juwelen, die Maupin hier aufbietet, sind Klangjuwelen, formen sich zu sinnlich breiten Panoramen. Musik als Vision.

    Downbeat Magazine vergab damals, das erinnere ich heute noch, 4 1/2 Sterne, ich dachte damals wie heute: nö, 5! 😉

  • Michael Engelbrecht

    @ Olaf Soweit ich sehen kann, wird es bis Mai noch zwei ECMs geben, die mich packen werden und in dem Maihorizonten Platz finden. Einmal THE JEWEL IN THE LOTUS, und dann ein Duo von Vijay Iyer und Wadada Leo Smith.

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