• Draussen im Dunkeln


    Im Wartezimmer meiner Zahnärztin habe ich diese fünf Songs zusammengestellt, ohne sie zu hören oder zu kennen (bis auf die Lieder von Jeff und Jonathan), also rein intuitiv, und nach der Lektüre kurzer oder längerer Besprechungen, zumeist aus der neuen Ausgabe von „Uncut“. Irgendwo in meinem Archiv schlummert ein tolles Album von Brigitte Fontaine – ich bin sehr gespannt auf diese Ausgrabung von „WeWantSounds“.

    Wewantsounds is delighted to reissue French pop icon Brigitte Fontaine’s landmark 1968 albumBrigitte Fontaine Est Folle, originally released on the cult label Saravah and arranged by Jean-Claude Vannier. This special 2-LP edition, approved by the artist, features the original album, newly remastered from the original tapes, along with a second LP of demos, instrumentals, and a live rendition of „Il Pleut“ recorded for France Inter/ORTF. The release also includes a 20-page bilingual booklet with introductions by journalist Jeremy Allen and Stereolab‘s  Laetitia Sadier, essays by Brigitte Fontaine’s biographer Benoît Mouchart and Benjamin Barouh, plus full lyrics and rare archival photos.“

    Future Tree

    The Dog Star

    Out In The Dark

    Il Pleut

    Everybody‘s Heart

    It was novelist and critic John Berger who first posited that “calm is a form of resistance”. Who knows if Jeff Tweedy was channelling that sentiment while creating the gentle behemoth that is Twilight Override, but he has certainly responded to the maelstrom of paranoia and inhumanity unleashed by the second Trump term – what the Wilco frontman has dubbed “a bottomless basket of rock bottom” – with disarming composure, and a big batch of tunes for his fifth solo outing. 

    Twilight Override is a 30-song triple album of mostly mellow consolation, insightful rather than intimidating. In the studio performance video for “Feel Free” – one of four tracks released in advance of the album – there is a glimpse of a sign on the wall of Wilco’s Chicago studio, The Loft, saying: ‘It Could Be Worse’. The song itself is a seven-minute invitation to shut out the white noise and slow down, to lay down anger and concerns, “To fall in love with the people you know and fall harder for the people you don’t”.

    (Fiona Shephard, Uncut, November 2025)

  • Offene Mail an Sascha Staat

    Lieber Sascha!

    Wir haben nur einmal kurz vor dem „Londoner“ miteinander gesprochen – ich bin Autor und Moderator von Musiksendungen im DLF, und Musik sei nicht so deine Kernkompetenz, sagtest du so oder ähnlich:) – aber nun zum Thema, und ich weiss, die Zahl der Schreibenden wird sogar dich überraschen…

    Da ich nicht auf Instagram oder X unterwegs bin, konnte ich bisher nicht in Erfahrung bringen, was zu deinem Ausstieg geführt hat (aber es scheint, Stand jetzt, auch nur Spekulationen zu geben). Hättest du es lange vorher gewusst, hättest du es sicher früher mitgeteilt, wie ich dich einschätze.

    Hast du anderswo ein superdotiertes Angebot bekommen, oder gab es aktuellen Ärger? Viel mehr (ausser evtl. noch ganz privaten Gründen) kann ich mir nicht vorstellen. Ich bin Profi, was Moderieren angeht, und ich kann sowas beurteilen: du hast da eine aussergewöhnliche Gabe, und du hast einen Fussballverein (nebenbei den einzig richtigen:)) – das gehört doch beides (und das ist keine Raketenwissenschaft!) zusammen!

    So grundsätzlich bis sehr sympathisch ich deine Kollegen finde, allen voran die Herren Krampe und Koers, ohne dich verliert dieser Podcast sein Herz. Wenn du nicht weitermachst, bin ich beim „BVB-Vodcast“ der Ruhrnachrichten raus, weil es nicht zuletzt dein Humor war, der mich zum Stammhörer gemacht hat. Alles hat seine Zeit, schon klar! Und falls es so bleiben wird, einen herzlichen Dank für grossartige Sendungen (bei Emre Can hast du dich etwas vergallopiert, aber das passiert auch den Besten), für eine einmalige Mischung von Hintersinn und Witz (ich gehörte übrigens immer schon zu den Freunden des Vorgeplänkels!!!!)

    Vielleicht bis nächste Woche, rein zufällig, bei „Zorbas“. Früher hiess der Laden „Humpen“, und ich habe mir dort den einzigen Filmriss meines Lebens zugezogen😉🪘

    M.E.

    email: micha.engelbrecht@gmx.de

  • Michaels Stunde der wahren Empfindung


    Ach, diese Leere, und müde war ich zudem, als ich um 7.30 Uhr in meinem Sender ankam. Ich produziere die Klanghorizonte an zwei Donnnerstagen, und heute ging es nur um die Bearbeitung der Interviewausschnitte, das Transportieren der Musik in den digitalen Speicher, und andere Vorbereitungen. Von meinen sieben Moderationen hatte ich erst drei geschrieben, das hat alles Zelt bis zum Wochenende. Dann kommt der Mix, die Abmischung, immer der schönste Teil einer vorproduzierten Sendung! Aber so viel kann ich verraten. Eine Sendung mit Robert Wyatt, Brian Eno und Steve Tibbetts ist schon was Feines, und da diese Herren nun mal manch Unerschöpfliches anzetteln, werden es selbst Kritiker schwer haben, ein gewisses Gähnen professionell zu begründen.

    Selbst wenn ich halben Unsinn erzähle, folgendes ist gewiss: Christoph Schumacher ist genauso ein music lover wie ich (ein begnadeter Tontechniker, der mir heute von einer wunderbaren Begegnung mit Don Cherry erzählte), Robert Oschatz, bekannt aus Funk, Fernsehen und Hörbüchern, spricht Tibbetts genial, Anna Fuchs liest ein Alfreda Benge-Gedicht voller Anmut, das „sequencing“ ist eine verdammt runde Sache. Im zeitlichen Zentrum der Stunde, entfachen die Necks mit DISQUIET einen impressionistischen Rausch, das einem ganz warm ums Herz wird, und ich wieder im Jardin du Luxembourg auf einer grossen Sommerwiese liege, mit „Warm Running Sunlight“, in meinen Ohren.

    Disquiet is a marathon – it’s more than three hours long – but every minute matters, from the knock-kneed, stumbling groove of “Ghost Net”, to the ornery elegance of “Causeway” and the slow ecstasy of the track I will play (at least for some minutes). They’ve still got it. And there‘s more than that. I will send you places!

  • Die Story zum Cover von „Close“

    Es gibt einen berühmten amerikanischen Fotografen, auf dessen Namen ich gerade nicht komme, der seine Fotos arrangiert wie Filmszenarios. Man hat jede Menge zu sehen, wenn man eines seiner „one-picture-dramas“ in grossem Format betrachtet. Jedes einzelne hat unzählige Echos, Referenzen, Anspielungen, und ist so durchgestylt, das sowas wie die Idee eines „Schnappschusses“ in einer völlig anderern Welt angesiedelt ist. Als ich erstmals das Cover von „Close“ sah, ein Album, das Mitte Oktober bei ECM erscheint, geschah zweierlei: ich bedauerte erstmal, dass das Album nur als CD und Download erscheint, und vorerst wohl nicht auf Vinyl. Ein wenig traurig für Vinylpuristen, da einige von ihnen sicher meine Begeisterung für die Musik teilen werden, sich aber nun die Begegnung mit „Close“ versagen. Oder nur bei Freunden anhören werden.


    Das Cover ist wie gemacht für das Medium Schallplatte, Steves Bevorzugung guter alter analoger Ausrüstung sowieso. Der zweite Gedanke war, dass es mich an die Bilder jenes berühmten Fotografen erinnerte, denn auch hier scheint vieles bis ins kleinste Detail arrangiert zu sein. Ist der Sternenhimmel überhaupt echt. Ist er! Der Clou ist, dass es sich um einen klassischen Schnappschuss handelt. Ich habe Steve natürlich gefragt nach diesem Bild, und ihm geschrieben, ein hinreissenderes Cover sei mir für diese Musik und ihre „twilight language“ kaum vorstellbar. „Fairytale“, „darkness“, „somewhere“, „anywhere“, „noir“, so flogen meines freien Assoziationen umher, auch, weil ich, neben den Klängen, schon die „tracklist“ kannte, die, nach dem Hören der Musik, für eine Extraportion Gänsehaut sorgte.

    DIE STORY

    Einfach auf „Die Story“ klicken, das hier ist nur ein PS.:

    Ach, guck: der letzte Blogeintrag beginnt mit einem weiteren meiner favourite album covers, Robert Wyatts „Dondestan“. Das Bild hat Roberts Lebensgefährtin Alfie gemalt. Und Martina Weber sitzt gerade daran, einen der Songs für die Klanghorizinte am 25. September zu übersetzen. Der Liedtext ist auch von Alfie und wird in der Sendung von Anna Fuchs gesprochen. Kreise schliessen sich.

    Wäre ich Gregory Crewdson (danke, Ingo, für die Erinnerung!), und würde meine Radiosendungen wie Storytelling betrachten (was ich tatsächlich tue), die folgenden drei Kapitel für diese Abendstunde ergäben sich ohne grosses Nachdenken und mit einem Lächeln: ERSTER TEIL: „Geschichten von Eis und Feuer“. ZWEITER TEIL:  „Zwielichtsprache und Sonnentanz“. DRITTER TEIL: „Spuren eine anderen grünen Welt“. Roberts Song stammt natürlich aus dem finalen Kapitel, der „Wyatt-Eno“-Ecke. Sie sind alte Freunde, Robert spielte beispielsweise die Klaviertöne auf „Music For Airports“, und Brian besuchte das Paar auch in der spanischen Ferien-Finka, die auf dem Cover von „Dondestan“ zu sehen ist. Aber das ist eine andere, längere Geschichte.

  • Lauter kleine Gedankensprünge

    • Das Punktfestival von Kristiansand ist ja gerade zuende gegangen. Ob Ingo einen kleinen Text dazu schreibt, weiss ich nicht – war ja eher Urlaub als Arbeit! Schade, dass es keine Teleportation gibt: ich wäre gerne vor Ort gewesen, allein schon, um Jon Balke mal persönlich kennenzulernen, nach einem gefühlten Dutzend virtueller „Interviews“. Weiter unten Ingos Foto von Jons Auftritt vor Ort!
    • Ich habe tatsächlich auch den roten Mond gesehen, faszinierend, leider hat er wenig geändert an meinen dezenten Schlafstörungen um die Vollmondtage herum. Tage später lege ich das Album „Yellow Moon“ auf.
    • Gestern hat sich wohl der Sommer verabschiedet mit einem letzten sehr warmen Tag. Mittags ging ich ins Apollo Kino und war der einziger Zuschauer im kleinsten Raum dort, als ich Ozons neuen Film „Wenn der Herbst naht“ sah. Ab und zu schon erlebt, ein ganzes Kino allein für sich zu haben. Kleiner feiner Film, grosses Schauspielerkino, eine Reminiszenz an Claude Chabrol sicher auch. Ich dachte an meine Teenagerzeiten, als ich Truffaut und Chabrol verschlang. Drei Sterne.
    • Mit Robert Oschatz habe ich einen guten Sprecher fürs „overvoice“ von Steve Tibbetts zugeteilt bekommen. Und Anne Fuchs liest die Übersetzung eines wunderbaren Liedes von Robert Wyatt, das seine Lebensgefährtin Alfreda Benge einst schrieb (ich habe den Blogroll etwas verschlankt, und Steve Tibbetts dazugenommen)
    • A propos Robert: I travelled three times to London to interview Robert and Alfe on „Dondestan“, „Shleep“ and „Cuckooland“. Unforgettable, when, on the hottest day of that summer of 2003 , we were lead to the empty Purcell Room, that excellent concert hall, and then moved though every track of „Cuckooland“. At one pont Robert told me how Brian Eno sang his part of the uncanny „Forest“ with opulent arm gestures of an opera singer. (And what a deeply moving song that is, from two of my favourite singers ever!) Many of his stories blurring the lines between the private and the political. And such a great humour, too. HERE the story of Richard W visiting Robert W, not too long ago.
    • Statt Kristiansand live lauschte ich daheim der Triple-Cd „Disquiet“, die ja erst Mitte Oktober erscheint. Vier lange Stücke auf drei Cds, eine weitere Schatztruhe für Freunde der Necks. Mein Lieblingsstück ist „Warm Running Sunlight“, gute dreissig Minuten, kein klassischer Groove, a celebration of cymbals, und ein impressionistischer Rausch (da kann man wirklich an warmes fliessendes Sonnenlicht denken, oder die Seerosen von Claude Monet – und dann, eingestreut, zwei Passagen mit „field recordings“, was perfekt passt zum Unterthema „Feldaufnahmen“ am 25. September).
    • Es ist interessant, wie Musik, die einen einst begeisterte, nach Jahrzehnten immer noch tief geht, oder sich in reine Nostalgie verwandelt. Beispiel für ersteres: Veedon Fleece von Van Morrison, Beispiel für letzteres: Pink Floyd Live In Pompeji. Das hat nichts mit der Qualität an sich zu tun, vielmehr mit unserer privaten „aural history“. Selbst mit Supersurroundsound nahm mich Pink Floyds nicht mehr so gefangen wie einst in meinem Kinderzimmer, als ich wieder und wieder „Set the controls for the heart of the sun“ auflegte. Das Stück mag ich immer noch sehr, aber lieber ohne die Kulisse des Films. Zu zweit oder dritt Live in Pompeji gucken, das ist aber dann doch wieder cool, weil bestes „Popkornfutter“, und eine wohltuende „Regression im Dienste des Ichs“, um den alten Groddeck mal zu zitieren.
    • “Warm Running Sunlight“: erstes Hören vor Wochen im Jardin du Luxembourg, with warm running sunlight all around me…
    • Here, after Ingo’s comment, my kind words on Jon‘s album „Skrifum“: „Let’s call this, like that underrated gem of Leonard Cohen, another „new skin for the old ceremony“. Jon Balke’s fourth solo piano album on ECM is a strangely organic affair, no matter how much science from the laboratory may be involved. A llittle machine called „spektrafon“ is extrapolating sounds from the grand piano that inspire in subtle ways Jon‘s playing of the keys. I‘m immediately thrilled by the game he‘s playing here. Like from a shadow world, sounds unheard appear in drone-like clothing, on the verge of vanishing or lingering on – you never know. And they are not tapping into the „drone trap“ by sounding especially mysterious or alien. So forget about „new age“ and „old tricks“. Thanks to Jon’s heightened awareness ranging (to follow the meaning of the Icelandic word „Skrifum“) from a sharp pencil to a broad brush (staying away from conversational stylings), every track of this adventurously discreet music is a little world of its own. The whole album is a quietly flowing, exciting journey, a ghost story for an old instrument – delivered with a constant sense of wonder. Welcome to your next favourite ritual of deep listening!“
    • Und wer mich nach dem Dub-Album des Jahres 2025 fragen sollte, bekommt eine klare Antwort: Hi Dynamic Instrumental & Dub von Breadwinners. Siehe Coverfoto aus der britischen Dubschmiede. Unfassbar gut. Vinylpflicht!
  • Eine schöne Widmung

    Ich habe Nils Lofgren nur einmal live gesehen, als Teil von Neil Youngs Crazy Horse, im Sommer 1982, unvergesslich sein Spiel, die Band, Neil sowieso, und jener lang vergangene Spätsommertag! Natürlich freut mich James Lee Burkes Widmung, aber ich muss nicht gross motiviert werden, seinen neuen Roman „Clete“ zu lesen. Wieviele seiner 24 Romane mit dem Gespann Robicheaux / Clete habe ich mittlerweile verschlungen, vielleicht gut die Hälfte. Und ich bin nie enttäuscht worden. Im Gegenteil: James Lee Burke ist ein Sprachmagier, und wenn ich seinen Sprachstil kurz und griffig skizzieren sollte, wäre „psychedelic writing“ das, was mir zuerst in den Sinn käme.

    Kaum je hat ein Schriftsteller „nature writing“ und „crime novel“ zu einer magischeren Mischung kombiniert. Um mal einen Aspekt herauszugreifen. Fast zeitgleich kommt nun auch sein „stand alone“-Roman heraus, mit dem er im letzten Jahr den „Edgar“ gewann – er führt uns da in den Amerikanischen Bürgerkrieg. Von Eskapismus kann keine Rede sein, wenn man sich das anschaut, was ein Trump und seine MAGA-Leute mit Methode und Irrsinn anrichten. Diverse Triggerwarnungen erspare ich mir. Harmlos sind seine Bücher nie, und man nenne sie besser nicht „gute Unterhaltung“. So ein Burke’scher Leserausch kann schon ein paar Tiefenwirkungen haben!

  • My Roy Orbison Day

    Wenn der Blutmond morgen Abend am Himmel zu sehen ist, heisst das, dass unser schöner Planet Erde zwischen Sonne und Mond steht. Pirandello’s Wolfsgeschrei gegen den Mond wird nichts ausrichten können, der Mond ist finster, dunkel, unsichtbar. Ich werde dann am Atlantik stehen und mir die reinste, überirdische Stimme von Roy Orbison anhören. LEAH. Roy war schon auf Erden ein Engel. Mit den Traveling Wilburys konnten wir ihn noch unter den Meistermusikern lebendig sehen. Damals wünschte ich mir einen Duettauftritt mit K. D. Lang- Jetzt werde ich mich in die Flamsbahn setzen und END OF THE LINE anhören. Ich träume davon, neben Tom Petty zu stehen, um sein versonnenes Lächeln besser aufnehmen zu können.Ich möchte George umarmen, seiner warmen Stimme wegen. Jeff Lynne, what a Musician, my dear estimato Bobby and then Roy CRYING. When back home BLACK and WHITE all day long.

  • „Twilight language and warm running sunlight“ – die Klanghorizonte (DLF) vom 25. September

    special guests: Ludwig Berger and Steve Tibbetts

    INTRO: Some people, listeners, have a story to tell with „field recordings“ that trigger encounters with some of the most adventurous sounds being „out there“. Some of those albums became famous (remember the one with those singing whales!), some very much stayed under the radar (very much like the spaces they had been exploring). Even the so-called well-known can turn into stranger things.

    By  chance, I once discovered an old album named „Trains in the Night“ beautifully capturing the sounds of old locomotives in England‘s vast hinterland, and the nature around. Listening to the compositions of artists like Jana Winderen BJ Nilsen, Chris Watson or Ludwig Berger, is always a special experience. Is the howling of the wind real, or enhanced by electronics? How can someone „document“ sounds that cannot be be heard within our „normal“ range of perception? In a way the act of „cartographing“ distant areas includes sharpened senses, adequate tools – and inventiveness. When I was sinking, literally, in some of these albums of „field recordings“, I couldn‘t help but remember, in moments passing by, old sci-fi movies, but from minute to minute I was more and more drawn into the sounds themselves and forgetting my sepia-tinged nostalgia. Where-am-I-music of a rare kind! Three field recordings turn up in my forthcoming hour of KLANGHORIZONTE! (this Intro is an updated version of my introduction for an interview with Jana Winderen – you can read it HERE!)

    And here we go, dear music lovers…an hour filled with discoveries, re-discoveries, field recordings and conversations! Surprisingly there is even a short appearance of a Jefferson Airplane song, called „Rejoyce“. HERE it is!

    “Without climate protection, it is likely that Ludwig Berger’s recordings will outlive alpine glaciers”, warns the film in its last shot, showing the valley overtaken by greenery. It is not exaggerated. The ice carried the planet’s history for millennia yet it is disappearing at an alarming rate. As a response, the album invites listeners to relate to the glacier as a body, filled with life, here gently auscultated by Berger’s hydrophones. With „crying glacier“ and its intrinsic more-than-human collaborative nature, Ludwig Berger amplifies the Morteratsch Glacier’s voice to emphasize its personhood, and other glaciers‘ urgent need for recognition and preservation.“ (from Ludwig Berger‘s Bandcamp page)

    Meredith Monk‘s On Behalf Of Nature would make perfect sense here, too! As would Brian‘s FOREVERANDEVERNOMORE!

    P.S. I was asking Lloyd Swanton, the bass player from The Necks, about some of his favourite ECM albums and more, and here comes his answer(übrigens, The Necks spielen am 30. Oktober in Aachen und einen Tag später in Berlin)

  • Gute Reise!

    Gestern kamen Steve Tibbetts‘ Antworten auf meine Fragen an. Vier O-Töne werde ich um zwei Muskstücke seines am 16. Oktober erscheinenden Albums „Close“ „herumwickeln“, und einmal mehr entpuppt er sich als einer meiner geschätztesten Geschichtenerzähler, der mit Humor und Selbsironie zu fesseln weiss – und en passant sowie ohne Prätention Baudelaire und einen Song von Jefferson Airplane einfliessen lässt. Herrlich. Ich sprach ihn darauf an, dass „Close“ etwas Finales ausstrahle, die Schwingungen eines womöglich letzten Werkes. Und er antwortete mir darauf so:

    Oh well, what a long time ago! Ich kenne all seine Alben, und das erste kam zu mir in den Bayerischen Wald anno 1982, „Northern Song“. Dann kam „Safe Journey“, und ich wusste, dieser Gitarrist und Komponist aus Minneapolis würde lebensbegleitend sein. Es ist ja nicht so, dass er Platten wie warme Brötchen oder Al Di Meola verkauft. Ich freue mich über und für jeden, der seine Musik für sich entdeckt. „Close“ ist grosses Abenteuer mit ungewissem Ausgang: safe journey!


    Und in meinem Porträt am 22. Januar 2026 wird es vor allem um seine ECM-Alben gehen (von seinen anderen Werken mit anderen Künstlern, ausserhalb des legendären, nun auch schon der Geschichte angehörenden Studios in St. Paul werde ich eines auswählen, als Zwischenspiel im Zentrum, das mit den wunderbaren Frauenstimmen aus dem Fernen Osten), und die Reihenfolge fällt mir im Schlaf ein: Northern Song, Safe Journey, Exploded View, The Fall Of Us All, A Man About A Horse, Natural Causes, Life Of, Close.

    Wer sich die Wartezeit auf „Close“ verkürzen möchte, hat hier freie Auswahl! Also bin ich ein Steve Tibbetts-Experte!? Zum Glück nicht – denn seine Arbeiten machen mich, wenn ich mich wieder und wieder auf sie einlasse, ein ums andere Mal sprachlos. Wenn ich darüber schreibe, ist das nur ein Abglanz, eine stets fehlerhafte Übermittlung unmitttelbaren Staunens und Gefesseltseins: unspeakable messages to decode in decent numbers!

  • KI / AI

    May be an image of 3 people and hospital

    Wenn die KI wirklich intelligent wäre, würde sie sich weigern, solchen Schwachsinn zu produzieren.

    If AI were truly intelligent, it would refuse to produce such nonsense.