• „Grosses Leeres Land“


    Parallel zu dem Songalbum „Luminal“ von Beatie Wolfe und Brian Eno erscheint am 6. Juni, als LP, CD, und DL, das Instrumentalalbum „Lateral“, mit der Komposition „Big Empty Country“: in der Vinyledituon heisst Seite A „Big Empty Country (Day), und Seite B „Big Empty Country (Night)“. Einmal mehr öffnet dieses Ambientwerk eine ganz eigene Atmosphäre, die zwar unverkennbar Enos Handschrift trägt, aber eben einen weiteren unerhörten Raum öffnet, insofern nur strukturell vergleichbar ist mit Grosskompositionen wie „Discreet Music“, „Thursday Afternoon“, „Lux“, oder „Reflection“. Der Titel „Big Empty Country“ ist mit Bedacht gewählt, und impliziert (mein ganz privater Höreindruck) sowohl das Unheimliche wie das Unberührte, das Pittorekse wie das Postapokalyptische. Der Klang der Gitarre, die hier und da ihre Spuren hinterlässt, ist pure Reminszenz ohne Nostalgie. Mehr wird nicht verraten. (m.e.)

    Once again, this ambient work opens up a completely unique atmosphere that bears Eno’s unmistakable signature, but opens up another unheard-of space that is only structurally comparable with major compositions such as “Discreet Music”, “Thursday Afternoon”, ‘Lux’ or “Reflection”. The title “Big Empty Country” was chosen with care, and implies (my very private impression) both the uncanny and the untouched, the pittoresque and the post-apocalyptic. The sound of the guitar, which leaves its mark here and there, is pure reminiscence without nostalgia. (m.e.)

  • “Everybody Loves A Train“

    Angekommen im Herzen von Hamburg- Eppendorf! Café & Bar Celona. Der große Cappuccino ist nur zu empfehlen. Die Currywurst leider völlig daneben! Nevertheless, a lovely summer day. An Michael Nauras Jazzgemäuer in der Rothenbaumchaussee vorbeigefahren. Ach, ach, die Neunziger, als ich mit guten alten Tonbändern und regelmässigen Zugfahrten meine Sendungen in den Norden brachte, und an der NDR-Staatskasse mein Honorar abholte!

    Im ICE eine Menge Train Songs gehört. Richard Williams hat eine wunderbare Sammlung voller „train songs“ zusammengestellt, die ihr nebenan, in „The Blue Moment“ aufrufen könnt. Bis jetzt haben sich 71 begeisterte Hörer gemeldet und eigene „Train Songs“ beigesteuert. Ich hätte einen „im Gepäck“, der da nie auftaucht, der in meiner privaten Zugsongsammlung stets als erster Fahrt aufnehmen würde. „Love At First Sight“ (HIER, aus dem Album „Embrace The Herd“ von „The Gist“) ist nicht einfach ein Song über die Einfahrt eines Zuges in den Bahnhof, er beschreibt (allein in den Klängen) die wundervolle Welt des Verliebtseins in einer Atmosphäre, in der ich manche meiner Stunden des Schwebens gespiegelt finde. Es ist wohl der unbekannteste aller grossartigen „train songs“. Beim Stöbern durch Richards Sammlung fand ich auch jenen traumhaften Song wieder, „Train In The Distance“, (bitte HIER draufklicken zum Anhören!), den ich damals in den Achtzigern, wie das gesamte zugehörige Album, sehr gern gehört habe. Aber die Platte kam abhanden, und seit dreissig Jahren habe ich nie wieder Paul Simons „Hearts and Bones“ gehört. Meine Erinnerungen an das Album sind sehr vage. Ich lausche diesem Lied, ich lese die lyrics – what a fine short story that is: „Everybody loves the sound of a train in the distance / Everybody thinks it’s true“. Ist das ganze Album so berührend?

  • Passengers, revisited!


    Am Record Store Day tauchte ein Vinyl-Remaster der „Original Soundtracks 1“ der Passengers auf, und es ist ein fantastisch klingendes Remaster. Nach Mark Smotroffs Eloge war ich so heiss auf das Doppel-Vinyl, dass ich es ziemlich teuer bezahlte. Aber heute lief es schon zweimal hintereinander – tatsächlich hat es nie so gut geklungen, es ist hochexperimentell und himmelweit. Voller Risse, Schnitte, Kontraste, Kühnheiten – und heartbreaker! Eno in the science-fiction wilderness! Dass ich selbst für Bono hier nur Lob übrig habe, bedeutet entweder falsche Drogen, oder, dass es sich um eine scheisswundervolle Scheibe handelt. Angeblich hat es HHV bald wieder für 48.90 Euro auf Lager. Es wäre noch viel zu diese Werk zu sagen. Ich dachte, ich würde es nach einer gefühlten Ewigkeit des letzten Hörens „ganz gut“ finden, es hat mich nahezu umgehauen! Hinterher musste ich erstmal runtergekommen, und fand dazu den idealen Song, der die Energie der Passengers auf seine Weise abholt und in einen Tanz verwandelt. Rhythm of the Heat, der Auftakt von Peter Gabriels bestem Album.

  • In memory of David Thomas, and if you listen to one his records, take this one!


    Pere Ubu’s “avant garage” – a turbulent mix of punk, garage, art rock, jazz, experimental noise and influences ranging from MC5 to Sun Ra – ushered in a no wave/postpunk sound and inspired bands including Joy Division, Gang of Four, Sonic Youth, REM and Pixies. Other fans ranged from Rebus writer Ian Rankin to Beach Boys lyricist Van Dyke Parks, who once introduced Thomas to Brian Wilson with the words: “Meet the other genius”.

  • Allison Flood und Michael empfehlen Kriminalromane (1)

    „Meine letzte Lektüre in diesem Monat ist ein guter alter Polizeiroman: When Shadows Fall  des ehemaligen Metropolitan Police Detective Neil Lancaster, der neueste Fall von DS Max Craigie. Ich habe die vorherigen Romane der Craigie-Reihe nicht gelesen, war aber von Lancasters Prämisse angetan: am Fuße eines schottischen Berges wird die Leiche einer Frau gefunden, die sechste, die innerhalb eines Jahres auf diese Weise ums Leben kam. Alle waren erfahrene Bergsteiger; alle waren allein; alle waren blond. „Alle waren gut vorbereitet, das Wetter war gut, die Wege fest und es gab keine Anzeichen für dummes Verhalten… Was, wenn jemand es auf einsame Bergsteigerinnen abgesehen hat und sie von den Klippen stößt?“  Mir gefiel das Netz des Bösen und der Korruption, das hinter diesen Todesfällen steckt und das Craigie und sein Team bei ihren Ermittlungen langsam aufdecken, und ich war angenehm erschrocken über die Situationen, die Lancaster den Bergsteigern schilderte, als sie ihr Ende fanden.  Mittendrin in eine Serie einzusteigen, ist jedoch nie eine brillante Idee, und die Geheimnisse von Craigies Privatleben waren für mich infolgedessen weniger faszinierend. Daher empfehle ich den Autor, schlage aber vor, dass diejenigen, die die Sammlung noch nicht kennen, sich mir anschließen und mit dem ersten Craigie-Roman, Dead Man’s Grave, beginnen, der 2021 auf der Longlist für den McIlvanney-Preis für das schottische Krimi-Buch des Jahres stand.“


    Allison hat natürlich Recht. Und rein zufällig lese ich gerade diesen vielgerühmten ersten Roman der Reihe um Detective Sargent Max Craigie. Es ist der erste Thriller, der mich fesselt, seitdem ich Liz Moores „Der Gott des Waldes“ vor Monaten verschlungen habe. Ich gehe soweit, schon jetzt, nach 159 Seiten, Neil Lancaster als Entdeckung zu bezeichnen. Eine ungewöhnliche Handlung, hoher Realismus, gute Humor, zwei sympathische Protagonisten (Janie Calder ist die Ermittlerin an der Seite von Max), und „Highland Noir“: all das sorgt für einen hohen „flowfaktor“! Bisher wurde auch der zweite Teil der Serie ins Deutsche übersetzt. In diesem Jahr werden übrigens zwei Romane meines Lieblingskriminalschriftstellers James Lee Burke in deutscher Übersetzung erscheinen. Einmal „Clete“, und dann der „standalone“ „Im Süden“, eine Geschichten aus der Zeit des Amerikanischen Bürgerkrieges, der im letzten Jahr den „Edgar“ als bester Thriller des Jahres gewann. Neil Lancaster verkürzt die Wartezeit auf den Altmeister aufs Feinste!

  • „binge me sweet, baby, clear my mind“ – eine kleine auflistung hervorragender serien der letzten zeit

    Nun, das zweite oder dritte goldene Zeitalter der TV-Serien ist aus und vorbei. Aber, Freunde von Twin Peaks und (um mal hundert Jahre zurückzugehen) „Mit Schirm, Charme, und Melone“, kein Grund, nostalgisch zu werden! Wer unverzagt auf Suche geht, mit gnadenlosen 10-Minuten-Tests von Pilotfolgen, findet Juwelen im Dreck, „deep stuff“ sogar auf Streaming-Diensten, die ihre nächsten Serienstoffe vorzugsweise an Kundenalgorythmen abklären. Und so haben sich bei mir diese folgenden Serien als Bereicherungen der Abende, des Geistes, und der Seele herausgeschält, als „food for thought and thrill“. Und mitunter auch eine gehörige Herausforderung.

    Fairerweise möchte ich hinzufügen, dass es für den vollen „impact“ von „The Newsreader“, „The Last Of Us“ (Vorsicht, Zombies!), und „The White Lotus“ unerlässlich ist, die insgesamt vier vorausgehenden Staffeln zu sehen. Das ist allerdings keine Anstrengung, sondern das reine dunkle Vergnügen! Die auf Arte Mediathek laufende Geschichte über einen australischen Nachrichtensender Mitte der Achtziger Jahre ist wohl immer noch ein Geheimtip hierzulande – don‘t miss it!

    “Spuren“
    „Families Like Ours“
    „Black Mirror 7“
    „The Last Of Us 2“
    „The White Lotus 3“
    „Toxic Town“
    „Adolescence“
    „The Newsreader 2“

    Ich war ja schon fast wieder zum Kinogeher geworden, und, in kürzester Zeit, beeindruckt bis sehr beeindruckt von den Zeitreisen in die Musik meiner frühen und sehr frühen Jahre, und den kleinen Erforschungen dessen, was im Laufe der Jahre vom jüngeren Ich erhalten bleibt, was auf der Strecke. Dafür waren „Köln 75“, „Like A Complete Unknown“, und „Coastal“ idealer Stoff. Chapeau!

    Zum Ende noch ein Kinofilm auf Prime oder Netflix, den ich hier mal in der Kategorie „my guilty pleasure“ empfehle, besonders für Freunde des „shark movie“-Genres. „Something In The Water“. Ein Film, der weitgehend verrissen wird, aber von mir blutige vier Sterne erhält. Im Nachgang stromerte ich bei „rottentomatoes“ herum, und fand dann doch etwas Zuspruch von der Zeitung meines Vertrauens: „Audiences hoping for lashings of graphic violence may be disappointed that not all of these problems involve gallons of blood – this is a relatively gore-free thriller – instead, it’s all aboard and anchors aweigh for some larky tension between likable characters who find themselves plunged into a nightmare scenario.“ Ein Grund mehr, langsam mal in eine Popcorn-Maschine zu investieren!

  • Aural „easter journey“ with Joe, Jan, Beatie & Brian


    Zwischen Karfreitag und Ostermontag habe ich folgende vier Alben gehört, die mich seit Jahrzehnten faszinieren – oder gerade taufrisch ihre Magie entfalten. Es gibt etwas beim „deep listening“, das über die Sprache hinausgeht. Was für den einen „spirituelle Musik“ ist, berührt den anderen mit einem tiefgehenden „human factor“ – oder einem vollkommenen Aufgehen im Hier und Jetzt. All diese Umkreisungen und Attribute sind ohnehin marginal, es bleibt, und das ist „the thrill of it all“, ein Rest des Unerklärbaren und Unfassbaren – nennen wir es einfach mal pure Faszination! Mit einem Blick auf die Galerie der fünf Platten auf obigem Foto kann ich nur sagen: diese Scheiben laden allesamt zum „deep listening“ ein! Hier aber nun das Quartett eines langen Wochenendes…

    „A Quartet of Lifers“

    „Luminal“ und „Lateral“ von Beatie Wolfe und Brian Eno (sowohl in meiner elektrischen Höhle wie im Garten, auf der Sonos-Box, sodass unsere Nachbarin Pia heute morgen herangestürmt kam, als sie mich sah, und nach diesen „wunderbaren Songs“ fragte, die zu ihr herüberwehten, erst leise, dann lauter, als sie die Fenster aufriss, um sie besser zu hören), sowie die beiden Jazzplatten aus den Siebzigern, „Witchi-Tai-To“ vom Jan Garbarek-Bobo Stenson Quartet (s. Foto, das zweite Cover von rechts), und „Multiple“ von Joe Henderson. Es ist mir ein Fest! „A quartet of lifers“! So, wie ich mir früh im letzten Jahr sicher war, dass „Lives Outgrown“ von Beth Gibbons mein Album von 2024 sein würde,so habe ich, was „Luminal“ angeht, keine Zweifel, aber einiges an Staunen übrig, für mein „album of 2025“.


    „The Sequencing of Trio Tapestry and Luminal“

    Und ich möchte euch dazu eine kleine Joe Lovano-Geschichte erzählen: als der Saxofonist das fantastische Album „Trio Tapestry“ herausgebracht hatte und wir uns in Bonn darüber unterhielten, erzählte er mir, wie verblüfft er war, als er die Cd und die Langspielplatte erstmals gehört hatte: die Reihenfolge der Stücke, die Manfred Eicher für das Album entwickelt habe, wäre ein zusätzlicher Gewinn für das Hören gewesen, er sprach von einer „perfekten Dramaturgie“, nicht zuletzt und insbesondere auch für die Anordnung der Kompositionen für die Schallplatte. Genau das kann ich auch für das „sequencing“ der 11 Songs von „Luminal“ sagen.

    A1. Milky Sleep 
    A2. Hopelessly At Ease 
    A3. My Lovely Days 
    A4. Play On 
    A5. Shhh 
    B1. Suddenly 
    B2. A Ceiling And A Lifeboat 
    B3. And Live Again 
    B4. Breath March 
    B5. Never Was It Now 
    B6. What We Are 

    Ohne ins Detail zu gehen, oder eine mehrseitige Analyse aufs Papier zu bringen, nur so viel an dieser Stelle: „Milky Sleep“ ist der perfekte opener (man höre sich beizeiten die Abmischung der Stimme an, traumverloren), und „What We Are“ der perfekte closer (man atme einfach nur die lyrics ein, alle losen Fäden dieser „dream music“ finden da zusammen). Und wer die gute alte Langspielplatte auflegen wird, früh im Juni, wird wahrnehmen können, wie vollkommen allein die fünf Songs der Seite 1 aufeinander folgen. Aber genug für jetzt – deeply impressive and highly recommended!

  • Ostergruss mit Omnichord


    Suddenly

    Suddenly I feel so free again
    Nothing but symphonies 
    Rushing in 

    With a warm touch
    And a soft blush 
    Waking the feeling within 

    Suddenly I can see clear again 
    Colours wash over me
    Bending in 

    Like the morphine
    Of a daydream 
    You’re waking the world up again  
    We’re shaking the world up again

    Suddenly I can see all of you
    Dancing like 
    Waves of light 
    Pushing through 

    Like a moonbeam 
    On a jet stream 
    We’re moving in circles my friend
    With nothing to stop us ahead

    Suddenly life is so sweet again
    Moments of tenderness  
    Blending in

    Cos we’re beating
    Off the ceiling 
    And I love it  
    Every moment 
    Moving in circles again
    Waking the feelings within 
    Shaking the world up again 
    With nothing to stop us ascend

    Suddenly I can be me again
    Flooded with energy 
    We begin   

  • „Grosses Leeres Land“, und andere Traummusik

    Es ist noch unklar, ob ich meine kommenden Klanghorizonte völlig ohne Interviewausschnitte, als eine Art Essay aufziehe, oder mit drei Interviewpartnern, die Angel Bat Dawid, Beatie Wolfe und Brian Eno wären. Ein kontrastreicheres Gespann lässt sich kaum vorstellen: Die aus ehrwürdigen Free Jazz Zirkeln Chicagos entstammende Angel mit all ihren „african roots“ und der Tendenz, jeden Auftritt in eine wilde Perfromance zu verwandeln, sowie der gewitzte „spirit“ von Beatie und Brian, das hätte was! Ohne Interviews würde – HIER! – eine alternative Playlist aktiv!

    Heute Nacht träumte ich, dass Brian bei mir in einem Frankfurter Hotel zu Gast war. Ein offensichtlicher Tagesrest, denn ich beschloss, am kommenden Montag Brian und Beatie ggf. ein paar Fragen zu senden (über DGG / Verve). Nicht so leicht, mich und ohn da ei zu überraschen, zu gut kenne ich mich in Brians Gedankenwelt aus. Und so sassen wir in meinem sehr geräumigen Hotelzimmer, und ich war ein wenig ratlos. Brian hatte mir als Geschenk leuchtende alte Alben unter anderem von David Darling in Form kleiner Kristalle mitgebracht, die ihre Klänge nur preisgaben, wenn man sie in Licht tauchte. Trotz dieses Highlights verlief die Begegnung etwas schleppend.

    NEW GHOSTS OF HIGHWAY 20

    Nach dem Erwachen ging mir die Musik von „Lateral“ durch die Sinne. Ich hatte am Vortag der einstündigen Instrumentalkomposition gelauscht, nur Beatie an der Gitarre und Brian an den „synths“. „Lateral“ besteht aus acht Teilen „Big Empty Country“. Nüchtern gesagt: wie bei Discreet Music, Neroli, Lux, Thursday Afternoon oder Reflection (HIER mein alter „Manatext“ (oder sollte ich „Metatext“ sagen?) zu dem Album), passiert (scheinbar) nicht viel in diesen sechzig Minuten, aber das, was passiert, kann endlos faszinieren, zum Träumen einladen, immersiv sein, inspirierend, Vordergrund, Hintergrund, Mittelgrund. So umfangreich Brians Katalog der Ambient Music ist, er öffnet mit jedem dieser Album eine andere Soundwelt.

    Weniger nüchtern formuliert, und nicht ganz in eigenen Worten: „Big Empty Country: was für ein Trip! Die meisten Reisen führen über eine gewisse Distanz, um ans Ziel zu gelangen, doch nur wenige packen den Ort, an dem man sich befindet, mit solch komplexer, unverschämter Herrlichkeit aus, dass man keinen einzigen Schritt tun muss, um ans Ende des Universums und zurück zu reisen.“

    Gönnen Sie sich nun erstmal einen tiefen Atemzug! (eine kurze Pause)

    Parallel erscheint am 6. Juni die nicht weniger fesselnde „Country Dream Music“ von „Luminal“ des Duos, mit den Gesängen von Beatie, den „background vocals“ von Brian, sowie allerlei Instrumenten. Wundersam tief und luftig!

    WIDE OPEN SPACES

    Eins noch: bei dem David Darling-„Kristall“ handelte es sich um „Cello“ mit dem Himmelblau aus einem Godardfilm. Damals, früh in den Neunzigern schickte ich Brian diese ECM-Produktion von Manfred Eicher, und er war begeistert!

    Wie auch Tyran Grillo, der zu Cello schrieb: „…one of the most stunning albums ever to be released on ECM in any genre. Its fluid paths feel like home. Darling plows the improvisatory depths of his soul, given free rein in the studio to paint the negative spaces in between those clouds on the album’s cover, ever deeper, ever truer to the core of something alive. Most journeys might take you across some distance to get you to where you’re going, yet few will actually unpack where you are standing with such complex, unabashed glory that one need not take a single step to travel to the end of the universe and back. Cello is one such journey.“

    Appendix:

    ORANGE JUICE FOR THE EARS: BEATIE AND BRIAN (HERE!)
    PLAY ON: ANGEL BAT DAWID IN ACTION (HERE!)

    in-depth reviews of Lateral (Big Empty Country) and Luminal will be posted at the end of May, in German and English.

  • Tangerine Dream und Das Mädchen auf der Treppe

    Es war damals einer dieser „Tatorte“, die ich nie vergessen habe und nie vergessen werde. Meine Heimat, das Ruhrgebiet kam darin vor, ungeschönt, und Hajo Gies und Götz George waren in ihren frühen Jahren ein grossartiges Gespann, zudem bildete der brilliant-spröde Eberhard Feik mit Schimanski ein perfektes Pendant. Neben allem, was „Das Mädchen auf der Treppe“ zu einem meiner Top 5-„Tatorte“ aller Zeiten machte, war es ganz besonders dieser eine Track von „Tangerine Dream“: herzzerreissend. Man hört ihn zum ersten Mal, wenn Schimi sich um das Mädchen kümmert, und man hört ihn in der nächsten Szene immer noch, wenn die Leiche der Mutter entdeckt wird. Als ich den Film in der ARD-Mediathek vor Wochen wiedersah, traten mir in dieser Szene Tränen in die Augen. Dieses Instrumentalstück ist alles andere als ein simpler Stimmungsverstärker, und bis heute kann ich mir seine Tiefenwirkung nicht ganz erklären. Tangerine Dream hatte das Stück „White Eagle“ übrigens extra neu arrangiert. Auf jeden Fall wirkte diese Musik innerhalb des Films auf mich ähnlich umwerfend wie „Vitamin C“ von Can in einem meiner anderen liebsten fünf Tatorte, „Tote Taube in der Beethovenstrasse“.