• Fall. Float. Love.

    „Die ätherische Stimme von Julee Cruise ist für die Welt von Twin Peaks so unverzichtbar wie Kirschkuchen und Dale Coopers Träume, und doch hätten wir sie vielleicht nie gehört, wenn David Lynch mehr Geld gehabt hätte. Er wollte This Mortal Coil’s Cover von Tim Buckley’s „Song To The Siren“ in Blue Velvet einbauen, konnte sich aber die Rechte nicht leisten. Der Komponist Angelo Badalamenti, der bald für den Rest seiner Karriere Lynchs Ansprechpartner werden sollte, wurde stattdessen mit der Aufgabe betraut, ein originelles Musikstück für den Film zu schreiben, wobei er außer der Formulierung „Mysterien der Liebe“ (dem späteren Titel), und der Idee, dass der Song „auf dem Meer der Zeit treiben“ sollte, und David Elizabeth Frasers Stimme im Sinn hatte, kaum Anweisungen erhielt. Badalamenti hatte Cruise gerade bei einem Theaterworkshop kennengelernt und holte sie zu sich. Das Ergebnis ist ein einzigartig glühendes Stück Musik, schimmernde Poesie, belebt von Cruises schwindelerregender Engelsstimme. Blue Velvet ist ohne sie unvorstellbar.“ (Ana Gaveilovska, May, June 2025)

  • Erik Satie auf Gras (1/3)

    Das war für meine Verhältnisse ein recht langer Spaziergang, einmal am Watt entlang zur „Kupferkanne“, diesem labyrinthisch wirkenden  Caféhaus, mit sinnlos-schlechter Popmusik aus quäkigen Lautsprechern, und mit Hiroshi Yoshimuras „Flora“ rauf und runter in den Ohren auf dem langen Weg zum Toyota nahe einer Klärgrube. Die Heidelandschaft ist beeindruckend. Zwischendurch huschten meine Gedanken zu toten Freunden. Ana Gavriolovska und ich erzählen euch unsere Gedanken und Hintergründe rund um „Flora“, wobei wir zu unterschiedlichen Bewertungen kommen. Ana vergibt neun von zehn, ich gerade mal sieben von zehn. Und nun also kommt in Kürze die Neuauflage des Albums von Hiroshi Yoshimura heraus: wer „Flora“ vorab hören will, kann died bei youtube in voller Länge, von ein paar schwachsinnigen Werbungen unterbrochen.

    Das letzte Stück, „Satie On The Grass“, gibt einige Hinweise darauf, was wir auf „Flora“ erwarten können. Satie ist natürlich Erik Satie, der französische Komponist und Pianist, der selbst ein Pionier der „Möbelmusik“ war, eines Stils, der als Hintergrundmusik gedacht ist, im Gegensatz zum bewussten Hören. Er hatte einen bedeutenden Einfluss auf die Entstehung der Minimal Music, die in den 60er Jahren Gestalt annahm, also einige Jahrzehnte vor der Aufnahme von Yoshimuras in Teilen innovativen Alben mit seiner eigenen Interpretation der Möbelmusik oder, wie sie heute besser bekannt ist, der Umweltmusik.

    Der japanische Ausdruck für dieses Genre ist kankyō ongaku, ein Begriff, der 2019 noch bekannter wurde, als Light In The Attic die tolle kleine Schatztruhe Kankyō Ongaku veröffentlichte: Japanese Ambient, Environmental & New Age Music 1980-1990, das einen von Yoshimuras besten Tracks enthält, „Blink“ von seinem meisterhaften Debüt Music For Nine Post Cards aus dem Jahr 1982. Im darauffolgenden Jahr veröffentlichte LITA sein ebenso hypnotisches Album Green von 1986 neu, das dazu beitrug, eine Welle des Interesses an seinem Werk außerhalb seines Heimatlandes Japan zu wecken. Viel zu früh starb er, 2003, sein Geburtsjahr war 1940.

  • Stiller Hammer!

    Es gibt Regisseure, sehr verehrte Regisseure, in deren Filme man mich nur für Summen im mittleren dreistelligen Bereich kriegt, wie Noah Baumbach, Richard Linklater und James Ivory, und es gibt Regisseure, da bin ich auf jedes neue Werk gespannt, wie etwa bei Thomas Vinterberg. Entscheidend für alles in der Kunst, was einem viel bedeutet, ist nie der fundierteste Zeitgeist, oder der klügste Durchblick, somdern ein merkwürdiges „Interstitium“, ein „in between“ zwischen Subjekt und Objekt.

    Nach „Der Gott des Waldes“ von Liz Moore hatte ich das kleine Problem, einen Roman zu finden, das mich genauso packt. An die fünf Leseproben habe ich bei Kindle runtergeladen, und alles waren in meinen Augen Flops, sogar ein Roman dabei, der eine Riesenfangemeinde hat, und den ich nach 6 % in die Tonne geschmissen hätte, wäre es nicht eine virtuelle Kostprobe gewesen. Ich meine den ersten, epischen Kriiminallroman von Joel Dicker. Dann las ich, nachdem mir die Serie der Verfilmung des ersten Romans einer nordic noir-Serie mit Nora Sand ganz gut gefallen hatte, den zweiten Roman „an“. Aber leider tummelten sich da in den ersten zehn Prozent so viele Klischees, und teilweise grosser Quatsch, dass ich es kopfschüttelnd zur Seite legte. Und so ging das Weile weiter, bis mir der Roman in die Hände fiel, den ich hier abgebildet habe. Hammer!


    Ein ruhiger, fast schon stoischer Erzählfluss, australisches Hinterland, eine ohne jedes Trara schlicht ergreifend ausgebreitete Story. Hier wird nicht die Welt verhandelt, lediglich ein kleiner Erdenwinkel ausgeleuchtet. Mehr wird nicht verraten, ich bin gerade mitten drin. Wäre ich noch auf der Suche, würde ich wohl ein zweites Mal in meinem Leben Richard Powers „versuchen“, nach Olafs Beschreibung. Wie war das mit der zweiten Chance? Damals, das Buch, edle Langeweile, eine Minderheitenmeinung schon damals – ich strandete früh. Was Olafs weitere Seelennahrung im März betrifft: ich kenne und mag diese alte Scheibe von Vincent Gallo auf Warp“, aber von einem dezidierten Republikaner höre ich mir nichts an. Gallo hat damals schon manchen Schwachsinn erzählt, aber irgendwann ist auch gut. In die von Olaf im Superflow erlebte Agentenserie kam ich nie wirklich rein, ich wollte es mögen, aber es funzte nicht. Mir ist das zu sehr auf Effekt gebürstet, die Schauspielre toll, aber die Figuren zu statisch. Die Serie, die alles andere in diesem Jahr bislang in den Schattens stellt, ist das umfassbar gute Flüchtlingsdrama von Thomas Vinterberg über ein langsam versinkendes Dänemark. Ich glaube, ich bin Thomas Vinterberg-Fan! Er hat eine Filmsprache, die mich mitreisst, und die ich überall erkennen würde. In der Mediathek der ARD.


    Paul Bleys „Open, to love“ liebe ich, seit ich die Platte 1973 kaufte, und Olafs Gedanken haben mich darin bekräftigt, eine kleine Änderung in meinen „März-Horizonten“ vorzunehmen. Ich liebe Alabasters neue Musik, und es ist mein meistgehörtes „Songalbum“ (mit vielen Instrumentals) in diesen Wochen! Und Don Cherrys „Relativity Suite“, ein Traum! Immer wieder! Ich weiss gar nicht, ob ich dazu tanzen oder schweben möchte. Dazu passt natürlich die Natural Information Society, das neue Album ist schon in der Stoffsammlung für die „Mai-Horizonte“! Genauso wie das Album, dessen Cover hier zu sehen ist, mit dem Titel „The Wind That Has Not Touched Land“. Mittlerweile wurde am Rande der „Bitter Wash Road“ ein Toter gefunden.

  • „Different kinds of ecstasy“ (1)

    Nun ist es nicht so, dass es vor 1970 keine Solopianoalben gab, aber sie waren ein wenig aus der Mode gekommen, und Chick Corea empfand es durchaus abenteuerlich, sich in Oslo an einen Flügel zu setzen und Soli zu spielen: fein, dass die erste seiner beiden Alben „Piano Improvisations, Vol. 1“ (rate mal, wie die zweite heisst, die im gleichen Zeitraum entstand!) am 18. April in der ECM-Reihe „Luminessence“ erscheinen wird. Die ersten drei von Manfred E. produzierten Solopianoalben wurden Klassiker, Meilensteine, und, was das Wichtigste ist, ich höre sie immer noch leidenschaftlich gerne. Keith Jarretts „Facing You“, Paul Bleys „Open, to love“, und eben, das erste, Chicks Improvisationen.

    Es dauerte dann etwas, bis zwei andere Abenteurer sich trauten, diesen fantastischen Werken eigene Sololpianowerke, produced by Manfred Eicher, folgen zu lassen, und es kamen dabei zwei beeindruckende Arbeiten heraus, von Richard Beirach und Steve Kuhn. Mit Keith Jarretts derzeit wieder vielbesprochenem „Köln Concert“ war der Solopianovortrag spätestens in einer ganzen Generation angekommen.

    Die Abenteuer gingen weiter. Und sie passieren auch in der Rückkehr, beim Wiederhören diese alten Scheiben – forget nostalgia! Wie sagte Paul Bley zu „Open, to love“: „Eines der Dinge, die ich an der Elektronik mochte, war die Möglichkeit, lange Nachklänge zu erzeugen. Und nachdem ich diese elektronische Periode beendet hatte, in der Sustain wirklich Sustain war, verlangte ich, als ich zur akustischen Musik zurückkehrte, dass das Klavier selbst das duplizieren sollte, was ich elektronisch erreichen konnte.“ Was so nüchtern klingt, ist einfach eine andere Art von Ekstase.

    Und ich komme in Kürze zurück auf „Piano Improvisations, Vol. 1“.

  • News From Frederiksberg Records


    Das Besondere dieses beinah vergessenen Albums aus dem Jahre 1983, das schon seinerzeit nur privat in kleiner Auflage gepresst und vertrieben wurde, ist keinesfalls eine unerhöre Mischung von Stilen. Zuviel ist hier vertraut als Anklang von Bill Evans bis MCoy Tyner, und das Quantum Kalimba reicht nicht aus, um der Zeit von damals voraus zu sein. Alle vier Jungs kannten ihren Coltrane, besonders die Quartett-Alben, und hin und weg waren sie nach eigenen Angaben von John Handys „Indo-Jazz“ namens „Karuna Supreme“, einer herrlichen Schwarzwald-Produktion des Labels MPS. Das Besondere ist gar nicht leicht auf den Punkt zu bringen, und beruht auf der immensen Spielfreude, die nie überdreht und stets massvoll bleibt, mit einer frappierenden Leichtigkeit des Ausdrucks. Ich hätte damals meine helle Freude gehabt, diesen gesammelten Unaufgeregtheiten zu folgen, und hole das nun gerne nach, dank einer weiteren Ausgrabung der Schatzjäger von Frederiksberg Records: „Abendmusiken“ von „Green Cosmos“. Die Aufnahme ist vom Feinsten, und dass die Jungs hier alles, was sie kennen, in die Stücke hineinlegen, und etwas von dem, was sie nicht kennen, bringt ein Gespür fürs Unerhörte ins Eigentlich-Vertraute!

  • the unanswered question


    2025 Brahem / Bates / Lechner / Holland: Last Days of Sky 
    2011 David Sylvian: Died In The Wool – Manafon Variations
    2025 Jon Balke: Skrifum 
    2025 Alabaster DePlume: A Blade Because A Blade is Whole 
    2024 Andrew Wasylyk & Tommy Perman: Ash Grey And The Gull Glides On
    2011 David Sylvian: Died In The Wool – Manafon Variations 
    1973 Paul Bley: Open, to love  ODER
    1993 Hosoni Haruomi: Medicine Compilation
    From The Quiet Lodge

    Six excerpts from new interviews with Jon Balke, Alabaster, Tommy & Andrew, two excerpts from an email exchange on Manafon Variations with Jan Bang and Erik Honoré, and eight texts of mine. Time of production: march 25: 10.00 a.m until 4.40 p.m. Time of airplay: march 27, 9.05 p.m. until 10.00 p.m. – afterwards seven days to listen to it (again) at the deutschlandfunk audiothek! Funny trivia: I never worked longer in sequencing, preparing and writing a radio hour. Hope it doesn‘t end in „over-production“. Too many good ideas easily prepare the ground for failure and „Verzettelung“! The good news. I am only the go-between. There is no replacement for listening.

    As i‘ve heard, the forthcoming album of Anouar Brahem will be released a bit later than planned, on March 28, which makes it a perfect evening for presenting this album the night before. Along with Jon Balke‘s exceptional „solo piano album plus spectrafon“ and, at least a mentioning of Paul Bley‘s milestone „Open, to love“, this is the ECM „chapter“ of the show. The reissue of David Sylvian‘s „Died In The Wool – Manafon Variations“ offers a perfect opportunity to take it out from the ivory tower (where it doesn‘t belong) and experience its „street credibility“. It is, by the way the very last album of David, the singer! The album from the duo „Tommy Perman / Andrew Wasylyk“ is a shining star of the English label „Clay Pipe Music“, and I am very sure that it will rise the interest for its broad palette of moods, songs, (graphic) stories – and cover art. Center state belongs to the forthcoming album of Alabaster DePlume, whose research area betweeen the private and the political comes along with a lightness that makes even its darkest moments a study in elevation. And if Hosoni Haruomi won‘t be played this time, he will definitely have a decent apparition in one of my forthcoming „Klanghorizonte“ evenings at Deutschlandfunk in April, June, or September. In case you don‘t wanna wait, go hunting for „Medicine Compilation From The Quiet Lodge“. A glorious reissue from Victory Records. And a collector‘s item again soon!

    The unanswered question is a beautiful Charles Ives piece. And, on another level of the „everyday routine“, it is the question how to end that Klanghorizonte hour on March 27. A track from Paul Bley‘s jazz piano milestone makes as much sense as one of so many awesome pieces from that Japanese medicine compilation. After discovering Hosoni‘s „Pacific“ years ago, a gem from the late 70’s, followed weeks ago by Omni Sight Seeing from the late 80‘s, I was even more blown away on my time travel acticvities by Medicine Compilation From The Quiet Lodge, daring back to 1993. Japanese Jewels they are all, but if it comes push to shove (and declaring myself a true beginner in regards to Hosoni Haruomi), I chose these transmissions „from the quiet lodge“ as being my favourite. I asked someone to do some digging in the archive of DLF, and perhaps they find my old radio portrait about Paul Bley‘s life and times in dusted shelves. „Otherwise – throw the dice!“ („Omni Sight Seeing“ and „Medicine Compilation From The Quiet Lodge“ have recently been reissued on beautifully coloured vinyl by Victory Records. I bought both of them for a really quite low price at HHV, Berlin)

  • In memory of …

    Later in his life, John Kelman wrote a stream of reviews about albums that did not get a fresh remaster or that just appeared in the endless stream of novelties. He had an eye on albums that he kept returning too every once in a while and nearly vanished from the public eye and ear.

    One of these albums that just springs to mind, was „New Rags“ from Jack DeJohnette‘s Directions. A rather wild ECM production, full of energy and „uninhibited joie de vivre“. I bought that album in the days it was released, and was impressed when listening again, after reading John‘s text: I joined his excitement.

    Now I remember our conversation about „Manafon Variations“ in Kristiansand, a sort of „remix-reshape-reinvention“ of the meanwhile classic „Manafon“. We talked about the richness of details, the impressing input of artists that were not around in the days of Manafon, and, especially David‘s „slow motion singing“. O me oh my!


    This conversation on a rainy afternoon has happened a long time ago, and moments of it appeared out of nowwhere today when I put on the first vinyl reissue of „Died In The Wool – Manafon Variations“. The double album features an extra sidelong track „When we return, you won‘t recognise us“ that is so much more than a curiosity from dusted shelves.

    Now, we old listeners do exactly return, and we experience every piece of it like it would be a terrific first time. This work is on par with Manafon, equally powerful. One of the side effects I experienced was, well, an uninhibited „joie de écouter“, a strangely elevating feel in a work that is generally supposed to come from the dark. A passionate affair all the way through!

    In the words of John from 2011: „If Manafon was a masterpiece that found new ways to shape music, then Died In The Wool is equally important, as it eschews the concept of remix and, in its place, aims for reinvention—re-composition that takes place, in multiple degrees of separation, from the founding material that was the previous album’s inspiration.

  • Richard Williams in memory of Roberta Flack

    “Life can be so unpredictable,” she said. “One thing I know is that everything changes. I’ve tried to embrace the twists and turns that life’s changes have brought. I took my classical training and used it as the foundation on which I based my arrangements, my dynamics and ultimately my musical expression. I think if you’re rigid about how you see yourself and if you aren’t open to the changes that life brings you, the resentment will show in your music and can interfere with honest expression.” 

    I’m listening to First Take while writing this. Whether it’s in the quietly spine-tingling gospel of “I Told Jesus”, the laconic protest soul of “Tryin’ Times” or the sublime sophistication of “Ballad of the Sad Young Men”, honest expression from a great artist is what you get.

    (More of Richard‘s memories in The Blue Moment)

  • music for dreaming


    Ich verkaufe dreimal 50 Schallplatten, allesamt mint, near mint oder vg plus. An Händler oder Privatpersonen. Die drei Listen werden in der zweiten Märzhälfte in Rundmails verschickt. An mir bekannte Händler. Wer als Privatperson einen Blick darauf werfen möchte – es sind Sammlerstücke dabei – möge sich melden: die zwei erste Stapel kosten 520 Euro. Der dritte 800 Euro. Der Transport ist inclusive. Und die abgebildeten Schallplatten sind nicht dabei. (m.e.)

  • monthly revelations reshaped (march)

    (album) das aussergewöhnliche Pianoalbum „Skrifum“ von Jon Balke, das m.E. in einer eigenen Sphäre existiert irgendwo zwischen Harold Budds und Brian Enos „The Plateaux Of Mirror“ (das Jon nicht kennt) sowie Paul Bleys „Open, to love“ (das eines seiner desert island records ist) (film) Ingo J Biermann erinnert an David Lynch (prose) Craig Thompson: Ginsengwurzeln (talk) „The infinity of goove“ – life and times of Philip Jeck (radio) Playlist in Motion: die Ausgabe der Klanghorizonte am 27. März (binge) Mo, Staffel 1 und 2, die tragikomische Geschichte eines Palestinensers in Mexiko (archive) Nicos „The Marble Index“, ein Remaster des Labels Domino, geschrieben von „special guest“ Richard Williams

    Wir machen keinen Fetisch aus dem Neuen, und der „letzte Schrei“ ist oft überbewertet. Also leisten wir uns auch Blicke „vorwärts in die Vergangenheit“ und machen Altes im Sinne von Wiederkehrendem aufmerksam, das uns schlicht viel bedeutet in diesen Tagen: in den „march revelations“ sind es Erinnerungen an David Lynch und Philip Jeck, Olafs Lieblingsbuch des Jahres 2024, sowie eine Sternstunde von Nico (die bereits 2023 wieder veröffentlicht wurde). Es hätte auch Paul Bleys Meisterwerk sein könne, das nun in der ECM-Reihe „Luminessence“ vorliegt. Übrigens, zwei Alben, die sonderbar gut zueinander passen, nicht nur, weil sie beide 1973 rauskamen: „Open, to love“, und „Paris 1919“! (Die „april relevations“ kommen am 1. April! Die „may revelations“ wegen diverser Reisen schon Mitte April (es sei denn, jemand übernimmt den Wonnemonat!)