The Nineties (a Christmas challenge)

Hallo an alle hier!

Ich habe eine kleine Bitte bzw. Aufgabe an alle, die hier lesen (stelle die Frage auch anderen und werde deren Antworten hier teilen). Ich habe, wie vor einiger Zeit zum Thema „beste Musik der 80er“, an einer großen Musikfeunde-Querschnitt-Listenschreiberei mitgemacht, wo wir alle unsere jeweils „100 Alben der 90er für die Ewigkeit“ aufgelistet haben. Und daraus wurde dann eine Gesamtliste erstellt. 

Bevor ich nun meine persönliche Liste kundtue, würde ich gerne von vielen anderen, vor allem auch von vielen, die eben nicht wie ich in den 90ern Teenager waren — und von möglichst vielen, die sich in einem anderen musikalischen Umfeld bewegt haben als die meisten, die an der genannten Umfrage teilgenommen haben, erfahren: 

Was würdet ihr persönlich als die „besten 10“ (oder 20 oder 25 … gerne bei Bedarf auch mehr oder weniger) Alben der 1990er nennen? Ich meine explizit nicht: die objektiv besten oder popkulturell als relevant geltenden Alben. Sondern: diejenigen, die euch persönlich mit Blick von heute am meisten bedeuten, am stärksten berühren,  die ihr auf einen einsame Insel mitnehmen würdet, wenn ihr alle anderen Alben wegwerfen müsset. Die Musik, die für euch ganz persönlich eure 1990er auf den Punkt bringen. 

Hello to everyone here!

I have a small request or challenge for those who are reading this (I’ll also ask others and will share their answers here). I took part in a big music lovers poll as I did some time ago on the “best music of the 80s” issue, where we all now ranked our “100 albums of the 90s for eternity”. And then a collective list was created from these.

Before I share my personal selection, I would love to hear from many others, especially those who were not teenagers in the 90s like myself – and from as many people as possible who found themselves in different musical environments than most of those who took part in the aforementioned poll:

Which would you personally name as the „best 10“ (or 20 or 25 … you are welcome to pick more or less if you like) albums of the 1990s? I clearly don’t mean: those albums that are considered to be objectively the best or the most relevant in terms of pop culture. But rather: the ones that matter most to you personally with today’s perspective, that touch you the most, that you would take with you to a deserted island if you had to throw away all the other albums. The music that, for you personally, sums up your 1990s.

Thanks to everyone.

(ijb)

55 Kommentare

  • flowworker

    Ingo, das mache ich gerne, es wird natürlich sehr persönlich:) Natürlich mit Ranking. LG, Michael. Dauert aber etwas:) Olaf ist bestimmt auch dabei…

  • flowworker

    Sorry, hat ein bisschen gedauert.😅

    Michaels Liste

    My 90‘s

    01 Talk Talk: Laughing Stock
    02 Brian Eno: The Shutov Assembly
    03 Brian Eno: Nerve Net
    04 Scott Walker: Tilt
    05 Steve Tibbetts: The Fall Of Us All
    06 Robert Wyatt: Shleep
    07 Bob Dylan: Time Out Of My Mind
    08 Heiner Goebbels: Landscape / Shadow With Argonauts
    09 Mark Hollis: Mark Hollis
    10 Robert Wyatt: Dondestan
    11 Jan Garbarek / The Hilliard Ensemble: Officium
    12 Gas: Königsforst**
    13 David Darling: Cello
    14 Portishead: Dummy
    15 Jon Hassell: Dressing For Pleasure / City: Works of Fiction*
    16 Massive Attack: Mezzanine
    17 Angelo Badalamenti: Twin Peaks O.S.T.
    18 Laurie Anderson: Bright Red
    19 Nils Petter Molvaer: Khmer
    20 Eleni Karaindrou: Music for films
    21 Thomas Köner: Permafrost
    22 Supersilent: 4
    23 Sidsel Endresen: So I Write
    24 John Surman: Road To St.Ives
    25 Ketil Bjornstad: The Sea
    26 Labradford: E luxo so
    27 Rhythm & Sound w/ Tikiman: Showcase
    28 Jan Garbarek: I Took Up The Runes
    29
    30

    * diese Doppelnennung habe ich mir erlaubt. Dressing For Pleasure bekam einige „böse“ Verrisse, einige fanden es smooth und easy, und sonstwas. Ich möchte das Teil immer. Es ist nie wiederveröffentlicht worden…

    ** auf GAS kam ich durch Thomas Köner, der damals auch in Dortmund lebte. Und das erste Gasalbum laufen hatte, als ich,ihn mal besuchte… er hat dann ja auch das Duo Porter Ricks gegründet, deren Arbeiten bei den Berliner Dub und Reggaefreunden erschien…

    Honorary mention:

    Keith Jarretts Boxset A MULTITUDE OF ANGELS entstand in den Neunziger in Italien, aber die Schatzkiste, erschien erst in den 10er Jahre dieses Jahrhunderts. Ich liebe diese Solokonzerte genauso wie die aus Köln, Bremen und Lausanne. Und kehre zu ihnen zurück, wieder und wieder.

  • Ingo J. Biermann

    Wow, super. Du bist der erste, der direkt eine Theorie von mir bestätigt, die ich gleichwohl noch nicht verraten will, um nicht weitere Mitwirkende zu beeinflussen. Ich schreibe es dir fürs erste per Mail.

    Wir haben ein paar Überschneidungen, nicht überraschend.
    Aber von „Dressing For Pleasure“ habe ich wohl noch nie (bewusst) gehört. Ich sehe (Wikipedia), dass ich immerhin das Cover schon mal irgendwo gesehen habe.

    Ich hab mich erst letztens gefragt, welche(s) Hassell-Alben eigentlich in den +/- 90ern (will sagen zwischen Power Spot“ und „Last Night…“) herausragen. War mir unsicher. Ich merkte nur beim Wiederhören, dass mir „City: Works of Fiction“ und „Maarifa Street“ (2005) weniger gut gefallen als „The Surgeon of the Nightsky Restores Dead Things by the Power of Sound“ (1987).

    „The Shutov Assembly“ überrascht mich ein wenig so weit oben. Muss ich direkt mal wieder aus dem Regal holen. „Nerve Net“ überrascht mich nicht. … wie auch die folgenden Positionen.

  • flowworker

    Es gibt ja auch Alben, die man versehentlich vergisst.
    Oder in einem andern Jahrhundert unterbringt, Ingo.
    Ich liebe City works of fiction sehr, aber belasse es so wie es ist.
    Call it number 26.

  • Michael Engelbrecht

    Wenn ich draufgucke, ist das eine „archetypische“ Playlist meiner Klanghorizonte aus den Neunziger Jahren.

    Ich mochte OK Computer nicht sehr, als es rauskam. Aber auch deinem Enthisiasmus ist es zu verdanken, dass ich es mit den Jahren immer mehr schätzen lernte:)

    Ich bin heute im alten Ruhrgebiet, und hatte vorhin Zeit für diese Zeitreise…

  • Michael Engelbrecht

    I fell in love again
    With an album
    I fell in love with
    In the year 2000.
    In case it would’ve
    Been 1999, it would’ve
    Been listed here,
    Anette Peacock’s
    An Acrobat’s Heart.
    Interesting: i love it
    Even more now.
    It is not the (double) vinyl
    (A little part of it, maybe),
    It’s the music.

  • Lorenz

    Nur aus der Erinnerung und nur Alben, die ich damals wirklich gehört habe und nicht erst später entdeckt. Was hörte ich in den 90ern gerne und hat mich bis heute beeinflusst? Und wie bei jeder Liste – kaum abgeschickt, fallen einem bestimmt schon wieder die nächsten 10 Alben aus den 90ern ein …

    Brian Eno – Nerve net
    Robert Wyatt – Dondestan (revisited)
    Robert Wyatt – Shleep
    Daniel Lanois – For the beauty of Wynona
    Peter Gabriel – us
    Dave Mathews Band – Crash
    David Sylvain – Dead bees on a cake
    XTC – Nonesuch
    Talk Talk – the laughing Stock
    Prince – Diamonds and Pearls
    Manu Dibango – Wakafrika
    Jan Garbarek – Rites
    Laurie Anderson – Bright Red
    Adrian Belew – Inner Revolution
    Material – Hallucination Engine
    Kip Hanrahan – Tenderness
    Bob Dylan – Time out of mind
    The Notwist – Shrink
    Tortoise – TNT
    Rain Tree Crow – same
    Naked City – same
    Chris Whitley – Living with the law
    Lou Reed – Magic and Loss
    Raoul Petite – Moulé á la louche
    Rabih Abou-Khalil – the Sultan’s Picnic

  • Olaf Westfeld

    Gar nicht so leicht (wie immer bei diesen Listen): damals waren zum Beispiel „Nevermind“, das erste Album von Rage Against The Machine oder die Beastie Boys Alben aus den 90ern sehr wichtig, bedeutsam, prägend. Habe ich alle in den letzten 20 Jahren oder so nur noch wenig gehört, berühren mich auch kaum noch. Würde ich also nicht mit auf eine einsame Insel nehmen. Aber trotzdem bringen die mit Blick von heute meine 90er (auch) auf den Punkt 🤔also, mal sehen, was auf diese Liste kommt.

  • Ingo J. Biermann

    @Olaf
    Ich würde die Aufgabe im Zweifelsfall schon so auffassen, dass es (auch) darum geht, welche Alben bzw. welche Musik sich gehalten hat, also welche „gut galtert“ ist, sich nicht überlebt hat und was man als „bleibende“ einordnen würde. Sonst müsste ich, wenn es um die 90er geht, Broon (kennt den noch jemand? war zeitweise Gitarrist der Sisters of Mercy), Aerosmith, Roxette und z.B. Prodigy vorne sehen. Oder wenn es um die 80er geht, Nicki, G.G. Anderson, die Erste Allgemeine Verunsicherung und die „ZDF Hitparade“ (neben „Road to Nowhere“ übrigens, für mich einer der prägendsten Songs in den 80ern).

    @Lorenz
    Rain Tree Crow ist eine interessante Wahl. Im NME einst mit 2/10 oder 1/5 abgeurteilt.
    So ändern sich die Zeiten.
    „Magic and Loss“ ist auch eine wunderbare Wahl. Nicht die naheliegendste Lou-Reed-Platte, aber vielleicht die persönlichste.

  • Olaf Westfeld

    Broon… irgendwo klingelt etwas – aber ich erinnere mich nicht. Genau: die ersten beiden Prodigy Alben habe ich auch viel gehört, Chemical Brothers oder Leftfield liefen auch viel.
    „Gut gealtert“ ist ja auch irgendwie relativ. Neulich nach den Aufführungen eines Theaterstücks saß ich mit 18jährigen am Lagerfeuer. Dort lief neben Charli XCX, Ski Aggu (und jeder Menge Krams den ich nicht kenne) auch Paul Simon, Toto und besagte Rage Against The Machine. Mein Eindruck war nicht, dass sie die Oldies Herrn Westfeld zuliebe angestellt haben – die haben das schon gefeiert.
    Magic And Loss ist ein wirklich schönes Album. Hab ich lange nicht mehr dran gedacht.
    Schwierig finde ich es übrigens, richtig gute elektronische Alben zu benennen, die ich noch gerne höre. Oft sind da die Alben auch nicht so gut wie einzelne Tracks (z.B. von Photek).

  • ijb

    „Gut gealtert“ ist ja auch irgendwie relativ.

    Nun ja, ich meine eben, ob man das heute noch anhören würde/möchte, ohne dass man denkt „Damals war das irgendwie besser.“ Manches funktioniert in seiner Zeit wohl gut, aber mit gesundem Abstand … verliert es auch was. Ich hab da für die 90er auch das eine oder andere gefunden. … während manches seinen Zauber behält oder sogar wächst, auch wenn man 30 Jahre älter ist.
    Prodigy geht erstaunlich gut, vor allem das zweite und das dritte Album – beim zweiten muss uch zugeben, dass es über die epische Länge hin sich dann doch etwas zieht. Bei beiden stechen eher einzelne Tracks hervor. Erstaunlich gut geht auch das Album von Apollo440 („Electro Glide in Blue“).

    Ich habe sehr viele elektronische Alben finden können, die „gut gealtert“ sind und die ich noch gerne höre.

  • Olaf Westfeld

    Ja, es gibt bestimmt viele elektronische Alben… bei mir war das immer sehr Sampler basiert. Und ich habe auch nicht so gaaaanz viel elektronische Musik gehört. Anyways:

    1. A Tribe Called Quest – Midnight Marauders (oder The Low End Theory)
    2. Blumfeld – Old Nobody
    3. Talk Talk – Laughing Stock
    4. Nas – Illmatic
    5. Tortoise – TNT (oder Millions Now Living Will Never Die)
    6. Sonic Youth – Dirty
    7. Stereolab – Dots And Loops (oder Emperor Tomato Ketchup)
    8. Pavement – Crooked Rain, Crooked Rain
    9. Massive Attack – Bluelines (oder Mezzanine / Protection / No Protection)
    10. Portishead – Dummy (oder Portishead oder Roseland NYC)
    11. Gang Starr – Moment Of Truth (Oder Hard To Earn Oder Daily Operation)
    12. Nightmares On Wax – Smoker’s Delight
    13. Prince – Diamond and Pearls
    14. Primal Scream – Give Out But Don’t Give Up
    15. Innerzone Orchestra – Programmed
    16. Wu-Tang Clan – Enter The Wu-Tang (36 Chambers)
    17. Nick Cave & The Bad Seeds – The Good Son (oder Henry’s Dream)
    18. MC 900 Ft. Jesus – One Step Ahead Of The Spider
    19. Mouse On Mars – Iaora Tahiti
    20. Tindersticks – s/t (The First Tindersticks Album)
    21. 4hero – Two Pages
    22. Rage Against The Machine – s/t
    23. Bob Dylan – Time Out Of Mind
    24. Mark Hollis – Mark Hollis
    25. Blumfeld – L’Etat Et Moi

    Reihenfolge und Auswahl des Moments, ist ja klar, mir fällt bestimmt heute noch das ein oder andere Album oder Künstler*in ein.

  • Norbert Ennen

    Norbert’s 90’s Liste

    Bim Sherman – Miracle
    Robert Wyatt – Shleep
    Scott Walker – Tilt
    TalkTalk – Laughing Stock
    My Bloody Valentine – Loveless
    Spiritualized – Ladies & Gentlemen We Are Floating In Space
    Tricky – Maxinquaye
    Portishead – Dummy
    Pavement – Slanted & Enchanted
    Boards Of Canada – Music Has The Right To Children
    Tortoise – Millions Now Living Will never Die
    Jim O’Rourke – Eureka
    Rowland S. Howard – Teenage Snuff Film
    Slint – Spiderland
    Aphex Twin – Selected Ambient Works Vol. 2
    Slint – Spiderland
    A Tribe Called Quest – Low End Theory
    Elliott Smith – Either/Or
    Stereolab – Emperor tomato Ketchup
    Daft Punk – Homework
    Smog – Knock Knock
    Bob Dylan – Time Out Of Mind
    Massive Attack – Blue Lines
    Mark Hollis – Mark Hollis

  • Norbert Ennen

    honourable mentions:

    Olivia Tremor Control – Music From The Unrealized Film Script „Dusk At Cubist Castle“
    Pram – Sargossa Sea
    Seefeel – Quique (for Michael, it’s dubby!)

  • Olaf Westfeld

    @Norbert sehr ähnliche Listen 🍻🤝
    (vielleicht würde ich „Spiderland“ auch zweimal nennen 😉, ich kenne das Album aber komischerweise nicht) („Eureka“ wäre auch fast reingerutscht, erst dieses Jahr so richtig entdeckt – tolles Album. Kennt jemand diesen ewig langen japanischen Film „Eureka“ wo am Ende das Titelstück läuft?).

    Im Nachhinein würde ich die Zahlen weglassen. Und die ersten Änderungen vornehmen: „Loveless“ und „Black On Both Sides“ kommen rein, „Rage Against The Machine“ und z.B. „Time Out Of Mind“ müssen dann raus.

  • ijb

    @Olaf: Mach das doch. Ich habe über Wochen immer wieder über meine Auswahl sinniert. Und dann am Ende doch vieles, was ich anfangs als „sicher“ empfand, doch wieder rausgenommen, weil mir was besseres wieder eingefallen ist. Und dennoch am Ende das eine oder andere übersehen. Kann dir ja mal meine letzten 100 schicken…

    Bislang bestätigen sowohl du als auch Norbert meine Theorie deutlich.
    Und Lorenz streng genommen auch. Ich schreib dir per Mail.

  • Michael Engelbrecht

    @ Lorenz and all:

    To read the comments is as interesting as the lists pf our personal favourites of the 90’s themselves.

    @ Lorenz: how could i forget BRIGHT RED? 😌

    @ ich habe OK COMPUTER und HANGING GARDENS erst später entdeckt.

    Ich fürchte, ich habe Smogs Album mit dem Red Apple vergessen. Und etwas von Lanois.

  • IJB

    Wenn ich meine (längere) Liste anschaue, habe ich naturgemäß auch das eine oder andere erst später entdeckt/begriffen (Sonic Youth, Marilyn Crispell), (noch mehr gilt das für die 80er und 70er, natürlich.) …einige meiner heutigen Favoriten wie gesagt sogar erst später so richtig wertgeschätzt, inkl. „OK Computer“, das ich bei Veröfffentlichung zuerst als eher einfach „eine von diesen typischen Britpop/rock-Bands“ missverstanden hatte, fand auch das „Paranoid Android“-Zeichentrickvideo total doof, weil es mich immer an die total doofen Beavis & Butthead erinnerte.

    Aber das ist ja auch total normal, meine ich. Dass man nicht das, was man im ersten Moment für das Beste hält, auch noch 25 Jahre später so empfindet.
    Eine der markantesten Ausnahmen von dieser Regel in meiner Liste: Fiona Apple. Da war ich vom ersten Moment an Bord, nachdem ich einen kleinen Artikel im Rolling Stone vor ihrem ersten Album und dem CD-Kauf gelesen hatte – und das hat bis heute nicht nachgelassen. Im Gegenteil: Im direkten Vergleich mit zahlreichen anderen Songwritern, die ich kennengelernt habe, steht Fiona Apple weit oben.
    Manche, die ich in den 90ern schon gut fand, sind sogar gewachsen, bspw. Gianna Nannini (in diesem Fall „Scandalo“) oder Patti Smith („Gone Again“) oder Sinéad O’Connor („I do not want what I haven’t got“). Die ersten drei in meiner 90er-Liste sind daher zufälligerweise mittlerweile weibliche Songwriter:
    1. Fiona Apple: Tidal (1996)
    2. Patti Smith: Gone Again (1996)
    3. Sinéad O’Connor: I do not want what I haven’t got (1990)
    Ich will aber noch nicht zu viel verraten. Ich erwähne die jetzt nur, weil ich stark annehme, dass die bei anderen nicht unter den 25 Favorit(inn)en sind.

    Apropos Patti Smith: „Horses“ wird 50.
    Und ich glaube, ich muss hier hin:
    https://www.rollingstone.de/patti-smith-karen-o-michael-stipe-kim-gordon-und-flea-treten-ihr-zu-ehren-auf-2885177/

  • Michael Engelbrecht

    Versteh ich gut, Ingo.

    Aber ich werde meine Liste noch ändern, und wirklich nur die Alben reinnehmen, die mich damals total begeistert haben. Deswegen muss Radiohead raus und Bright Red rein. Zum Beispiel. Und Bright Red fesselt mich noch heute. Also viel muss nicht raus…

    Und THE SHUTOV ASSEMBLY ist für mich so reich wie ON LAND. Seine Zauberplatte mit dem DX 7, den er bald danach ausrangierte und verkaufte.

    So eine Liste kann man für typschen Jungsquatsch halten. Ist aber auch egal.

  • Lorenz

    @ Micha: Ich bin mit dem geistigen Auge das CD Regal zuhause durchgegangen – so bin ich auf BRIGHT RED gekommen. Ich habe ganz sicher auch für mich wichtige Musik vergessen. Interessant war, dass ich
    überlegt habe – wo war ich in den 90ern, mit wem habe ich viel Zeit verbracht – und bin so auf einige der Alben gekommen. Zur Sicherheit habe ich dann noch das Erscheinungsdatum überprüft.

    @ Ingo: Ich bin auf deine Theorie gespannt

  • Olaf Westfeld

    Meine Liste wird auch noch geändert, „Chocolate and Cheese“ fehlt. In den nächsten Tagen kommt da noch was…

    Fiona Apple habe ich tatsächlich erst mit „Fetch The Bolt Cutters“ (nebenbei: das beste Album dieses Jahrzehnts bis jetzt, knapp vor Beth) so richtig für mich entdeckt.

    @Ingo: Bei „OK Computer“ ging es mir genau so wie Dir, inklusive dem Video. Und ja: gerne Theorie und Liste per Mail.

    Patti Smith on tour:
    Die Daten:

    01.07.2025 Mainz, Zitadelle (open air)
    02.07.2025 Stuttgart, Freilichtbühne Killesberg (open air)
    09.07.2025 Hamburg, Stadtpark Open Air
    11.07.2025 Berlin, Citadel Music Festival (open air)
    14.07.2025 München, Tollwood
    15.07.2025 Kulmbach, Plassenburg Open Air
    17.07.2025 Dresden, Junge Garde (open air)
    24.07.2025 Freiburg, ZMF (Zelt Musik Festival)
    25.07.2025 Köln, Roncalliplatz Open Air (vor dem Dom)

    (Leider kann ich am 9.7. nicht nach Berlin kommen.)

  • ijb

    Hab schon vor Wochen ne Karte für Berln gekauft. Zitadelle ist zwar nicht ganz so super… gerade auch, wenn man sie im letzten Jahr zwei Mal im kleinen Pierre-Boulez-Saal und einmal in der Volksbühne gesehen hat. Aber wer weiß, ob und wie oft man (ich) die Chance nochmal bekommt/-e. Daher: Vielleicht ist es die letzte. Immerhin wird sie in ein paar Tagen auch schon 78.
    Ich überlege aber, vielleicht noch zu einem zweiten Konzert zu gehen.
    Gestern erfahren, dass am 1. Juli Bonnie Raitt in dem winzig kleinen Städtchen (8000 Einwohner), in dem meine Eltern wohnen, auftritt – in der Turnhalle, in der ich immer Sportunterricht hatte und wo wir, ungelogen, zehn Jahre auf der gegenüberlegenden Straßenseite gewohnt haben… allein deshalb sollte ich da eigentlich hingehen, zumal Bonnie Raitts letzte Alben mir sehr gut gefallen. Tags drauf dann auf den Killesberg zu Patti Smith… wo ich in den 90ern Bob Dylan und Sweet und Status Quo mit meinem Vater gesehen habe. Ich denke, das mache ich.

    Von Ween finde ich „The Mollusk“ und das weiße danach genial.

    PS: 9.7. ist Hamburg, 11.7. Berlin.

  • Olaf Westfeld

    Ah, ja, leider gehen beide Konzerte terminlich nicht. Sommerurlaub ist schon gebucht.
    „The Mollusk“ könnte ja Weens bestes Album sein, ich weiß nicht mehr, warum ich mir die nie gekauft habe (wahrscheinlich ein typischer Fall von „so viele Platten, so wenig Zeit“). Die Weiße… die mit der Paprika, richtig? Die habe ich, aber irgendwie hat diie komischerweise nie so richtig gezündet bei mir. Aber klar, gutes Album, mindestens.
    „Moon Safari“ von Air ist mir auch noch eingefallen, schon fast ein Fall für meine Top Ten – bin schon gespannt was in den nächsten Tagen noch so hochploppt.

  • ijb

    „Moon Safari“ wiederum hat bei mir nie gezündet. Für mich der Inbegriff von langweiliger Hipster-Musik 😀
    *wegduck*

    Stimmt, das Paprika-Album fängt großartig an, hält die Spannung aber nicht über die komplette Länge. „The Mollusk“ ist quasi die Diskografie von drei verschienden Bands verdichtet auf ein Album…

  • Olaf Westfeld

    😂 kann gut sein, wobei „Moon Safari“ in meinem Umkreis doch sehr von den Menschen geschätzt wurde, die eigentlich gar nicht so deep into music waren – so erinnere ich das zumindest. Sehr sinnliche Musik. Dann würde ich von meiner Liste eher Nightmares On Wax oder Tortoise in die Schublade stecken – wobe ich das natürlich nicht tun würde. (Ähm, macht nicht so viel Sinn, aber ich glaube Du weißt was ich meine).

  • Jan Reetze

    Die 90er waren eine merkwürdige Zeit. Viele Platten, die mir damals sehr wichtig waren, stammen in Wirklichkeit noch aus den späten 80ern oder verweisen auf frühere Jahre; ein paar davon nehme ich mit hier hinein. Und es sind in den 90ern gar nicht viele Platten erschienen, die das Jahrzehnt überlebt haben — jetzt, wo Du das fragst, fällt es mir auf. Dies sind Platten, die mich konstant durch die 90er begleitet haben, ohne Wertungen, und es sind einige Sampler dabei:

    Add N to (X): Avant Hard
    Air: Moon Safari
    Laurie Anderson: Bright Red
    Burt Bacharach: The Look of Love (1957-96)
    Ketil Bjørnstad: The Sea
    Bruckner: Sinfonien 5 & 8 (NDR-SO/Wand)
    Nick Cave: The Good Son
    Cirque du Soleil: Alegría
    Ry Cooder: Soundtracks 80-95
    Dead Can Dance: Spiritchaser
    Barbara Dennerlein: Take Off
    Depeche Mode: The Singles
    Willy DeVille: Love & Emotion (The Atlantic Years)
    Bob Dylan: Time out of Mind
    Brian Eno: Nerve Net
    John Fogerty: Blue Moon Swamp
    Jan Garbarek: Twelve Moons
    Jan Garbarek & Hilliard Ens.: Officium
    Diamanda Galás & John Paul Jones: The Sporting Life
    Philip Glass: Satyagraha
    Philip Glass: Music in 12 Parts
    Emmylou Harris: Wrecking Ball
    Jon Hassell: The Surgeon of the Nightsky … (beim Hamburg-Mitschnittt bin ich selbst unter den Zuhörern)
    Khaled/Taha/Faudel: 1, 2, 3 soleils (die 2-CD-Version)
    Jürgen Knieper: Wenders-Soundtracks
    Kronos Quartet: Black Angels (+ etliche andere)
    k.d. lang: Ingenue
    Daniel Lanois: For the Beauty of Wynona
    Manhattan Transfer: The Offbeat of Avenues
    Michael Naura & Wolfgang Schlüter: Country Children
    Willie Nelson: Teatro
    Bis ans Ende der Welt (Soundtrack)
    Ivo Papasov & Bulgarian Wedding Band: Orpheus Ascending
    Pet Shop Boys: diverses
    Portishead: Dummy
    Portishead: Roseland
    Lou Reed: Magic & Loss
    Lou Reed & John Cale: Songs for Drella
    Steve Reich: Different Trains
    Roedelius: Sinfonia contempora No. 1
    Terje Rypdal: If Mountains Could Sing
    Ryuichi Sakamoto: Beauty
    Sir Douglas Quintet: Day Dreaming at Midnight
    Dusty Springfield: Reputation
    Irmin Schmidt: Impossible Holidays
    Irmin Schmidt: Anthology (Soundtracks 78-93)
    Stereolab: Emperor Tomato Ketchup
    Stockhausen: Oktophonie
    Robert Wyatt; Mid-Eighties
    ZZ Top: Antenna

    Fast alle diese Scheiben habe ich auch auf dem MP3-Player, also ich höre sie gelegentlich noch.

  • Olaf Westfeld

    Den „Bis ans Ende der Welt“ Soundtrack habe ich dieses Jahr im Sommer erst gehört – ein Freund hat ihm im Plattenladen in der 2nd Hand Abteilung gefunden. Da sind ein paar wirklich schöne, großartige Songs drauf, ganz besonders der von Nick Cave & THe Bad Seeds.
    Songs For Drella ist auch ein Favorit von mir.

  • Lorenz

    @Ingo: Witzig, Du kommst ursprünglich aus Winterbach, ich komme ursprünglich aus Reichenbach/Fils ( 1Tal weiter, nur der Schurwald dazwischen-für alle anderen)

  • ijb

    @Lorenz, ja, nee, nicht „ursprünglich“. Mein Vater ist in Waiblingen aufgewachsen, meine Mutter in Ludwigsburg, meine ersten drei Lebensjahre habe ich in der Mitte zwischen den beiden Städten verbracht, in … Mist, hätte nicht gedacht, dass mir das jetzt nicht mehr einfällt und ich es gugln muss… Hegnau? Hegnach? Irgendwie so. Eine Außengemeinde von Waiblingen. Als ich drei war, haben eine Eltern eine Wohnung in einem Neubau-Mehrfamilienhaus am Rand von Winterbach bezogen – dort gegenüber wurde in den 80ern auch die „Salierhalle“ und das dazugehörige Sportgelände gebaut…

    Ungefähr zehn Jahre später haben meine Eltern ein Reihenhaus am anderen Ende der Ortschaft gekauft, und da wohnen sie bis heute. Am Freitag fahren wir wieder hin.

    In der Halle fand auch sehr viel Gemeindezeugs statt. Normalerweise finden im Sommer oft Konzerte auf einem größeren Außengelände statt, wie man in der Region weiß. „Zeltsommer“ oder so heißt das. Dort waren zuletzt auch schon Deep Purple und so manche andere wirklich Weltbekannte zu Gast. Ich besuchte dort vor ca. zehn Jahren auch ein Konzert von Gianna Nannini.

    __

    Der „Bis ans Ende der Welt“-Soundtrack hat eine sehr gute Geschichte. Der Film ist übrigens auch ein Meisterwerk, aber nur in der von Wenders autorisierten 5-Stunden-Fassung. Die damals im Kino gezeigte 3-stündige Kompromissfassung (Vertraglich war er zu maximal drei stunden verpflichtet.) ist entsetzlich. Vor zehn Jahren hat WW endlich die restaurierte Fassung auf der Berlinale vorgestellt, und es war großartig. Ein Postmoderner Klassiker, der gleichwertig neben „Wild at Heart“ steht. Und es ist der (größen-)wahnsinnigste, größte Autorenfilm, den man sich vorstellen kann: Er spielt in 11 Ländern auf mindestens vier Kontinenten. 1991 veröffentlicht, spielt er in der Zukunft, im Jahr 1999, und Wenders hat 20 Musiker, die er schätzt, damals gebeten, einen Song zu schreiben, der so klingt, wie die Band im Jahr 1999 klingen würde:

    Peter Gabriel hat damals sein erstes neues Songmaterial seit vielen Jahren beigesteuert, „Blood of Eden“ durfte aber nicht auf dem Soundtrack sein, weil die Plattenfirma das nicht so toll fand, nachdem PG seit damals neues Album seit schon fünf Jahren nicht fertigstellen wollte. Ebenso neues Material Patti Smith, das einzige zwischen dem einzigen 1980er-Album („Dream of Life“) und dem Comeback 1996. gemeinsam mit ihrem Mann Fred, der danach nicht mehr lange lebt. Can haben ein neues Lied aufgenommen, „Last Night Sleep“, auch die Talking Heads ihre letzte Aufnahme, die es von ihnen gibt. Elvis Costello singt „Days“ von Ray Davies.

    Bei der Wiederaufführung sagte Wenders, er würde jedem eine DVD des Films schicken, der ihm die alte DVD zuschickt, denn er würde alles dafür tun, dass die alte Fassung vom Erdboden verschwindet; er habe immer darunter gelitten, dass er die rausbringen musste.

    ___

    @Jan
    Hast du ein Lieblingsalbum von den Pet Shop Boys der 90er?
    Ich mag noch immer „Bilingual“ sehr gern. „Very“ empfand ich interessanterweise oft als eine Spur zu plastikmäßig, frage mich aber auch, ob daran das Artwork schuld ist. Zugegeben sind da aber auch ein paar nicht so zwingende Stücke drauf, vor allem die langsameren, und so finde ich das Album eigentlich ein bisschen zu homogen. Ich liebe aber sehr „Can You Forgive her?“ und fand auch „I Wouldn’t Normally Do This Kind of Thing“ und „Yesterday, When I Was Mad“ immer sehr witzig. Auf „Nightlife“ später hat sich, finde ich, nicht vieles als stark gehalten. Einzelne Songs ja, aber als Album trägt es irgendwie nicht so gut, vor allem wieder wegen der langsamen Stücke.
    „Songs for Drella“ ist auch ein Album, das meine 90er, wenn man so will, sehr mitgeprägt hat. Damals hab ich mich viel mit Warhol beschäftigt, wie ich dir, naheliegenderweise, ja schon mal erzählt habe.

    __

    Patti Smith schreibt übrigens gerade (vor zwei Stunden) in ihrem regelmäßigen e-Rundmail-Schreiben:
    I am back from New Jersey and will be posting again soon. This is a U2 song I really like called Love is all we have left. I don’t know if I posted it before, but it’s a live performance with Tony Shanahan on piano. I find the song very touching.

    Today I finished a difficult section of my book. I believe I will make my deadline of January 2, so I am quite happy. I have a few different books to choose reading. One I read some time ago, Damien by Herman Hesse and the other recommended to me by my cousin Anthony (who has impeccable taste) called The Empusium by Olga Tokarczuc. Two great possibilities.

    ___
    Sehr bemerkenswert, wie stark „Bright Red“ hier vertreten ist; ich hatte das nie so auf dem Schirm als ihr potenziell (zweit-)bestes oder so. Sie wird meistens sonst eher auch nicht so gut bewertet. Mir fällt auf, dass es vielleicht das einzige ist von ihr, das ich nicht in Gänze habe (abgesehen von den Storytelling-Alben, von denen ich nicht so der Fan bin wie von ihren Songalben). Ich habe aber die „Anthology – Talk Normal“, und da ist mindestens das halbe Album drauf. Die Songs sind super – „Tightrope“, „Speak My Language“, „Poison“ … „In Our Sleep“ war dann die erste gemeinsame Arbeit mit Lou, nehme ich an? Ich hatte eher immer „Strange Angels“ auf dem Schirm, und ich bin auch großer Fan von „Life on a String“, das ja 2001 erschien.

  • flowworker

    So, ich habe jetzt Bright Red eingefügt.

    Und nur noch Alben dastehen, auf die ich in den Nenzigern voll abgefahren bin.
    Es war auch mein erstes Radiojahrzehnt, bei Rehmann im Dlf, be Naura im Ndr, bei Bernius im HR.

    Da war ich immer im Suchmodus nach toller Musik. War ich sowieso immer😉

    Die Alben, die ich damals geliebt habe, liebe ich noch heute.

    Das war eine Zeit, da bin ich für jede Robert Wyatt Platte nach London geflogen. Die Interviews mit ihm sind unvergesslich.

    M

  • Lorenz

    @ Ingo: In der Salierhalle habe ich mal das 30 jährige Bühnenjubiläum eines Musikerfreunds gesehen, in der kleineren Lehenbachhalle habe ich mal Doyle Bramhall II gesehen, da ein Freund das Vorprogramm bestritt. Ich habe gesehen, dass Richard Thompson am 10.05.25 dort auch auftritt. Und zu guter letzt: mein früherer Zahnarzt, ein Schulfreund von früher, war auch in Winterbach.

  • flowworker

    An dieser Stelle ein kleiner Schlenker, der auch in die Neunziger entführt:

    In der neuen Rubrik RADIO, die in unseren monthly revelations POETRY ersetzt, habe ich mich für den Januar 25, wahrscheinluch vergebens, auf die Suche nach meiner ECM Nacht vom 19. August 2019 begeben, auf Manafonistas, sie aber dirt nicht mehr vorgefunden. Sehr, sehr schade.

    Was ich gefunden habe, und kopiert, ihr könnt es euch nebenan ansehen, ein Foto, mit den fünf Stapel Stapeln ECM, alle zusammen…. was da wohl von mir aus den Neunzigern gespielt wurde?! Oben auf dem Stapel: Road to St. Ives.

    Anybody still having the files of that ECM NIGHT?! that wouod make my day! 🙂

  • Michael Engelbrecht

    Beim Graben in den Tiefen meines Gedächtnisses fand ich heraus, dass auch die tolle Platte shadow / landscape with argonauts von Heiner Goebbels (in meinen Ohren seine beste, übrigens mit der grossartigen Sussan Deyhim) fehlt.

    Und dass ich auch erst später zur Magie von music is the right to children fand, Martina ist hier bei den Flowies der grösste Fan.

    Also raus damit und rein mein Heiner. Das ist eine der drei ECM Alben, die ich Brian Eno im den Neunzigern schickte, und er war hin ind weg, von Heiners Album, und von Eleni und David auch!

  • Martina Weber

    Ich hab die ECM Klanghorizonte nur auf drei 90er Audiokassetten. Bei mir sind die mit dem Datum 17-8-19 beschriftet. Digital hab ich sie nicht.

    Den Mammutfilm von Wim Wenders „Bis ans Ende der Welt“ habe ich vor einigen Jahren in der Langfassung gesehen. Ich habe die DVDs inzwischen verkauft. So sehr hat mich das Projekt nicht fasziniert. Zu langatmig, schreckliche Frauenfiguren. Aber ein paar Ideen waren faszinierend. Da war doch auch das berühmte Gemälde des Mädchens mit dem Perlenohrring zu sehen.

    @ Ingo: Kannst du deine These inzwischen verraten? Würde mich interessieren.

  • Olaf Westfeld

    Khmer hat es mittlerweile auch in meine Liste geschafft, mir ist noch einiges eingefallen.
    Von Radio auf Kassette und dann als Datei wäre lustig.

  • ijb

    Ja, die Frauenfiguren sind bei Wenders erfahrungsgemäß häufig eher die Schwachstellen. Allerdings nicht selten auch die Männerfiguren (die sind ja sehr oft in etwa „das Gleiche“, also nah an ihm selbst); das war selten seine Stärke. Seine Geschichten, auch die Dokumentarfilme, haben durchaus stark diesen typischen, recht männlichen Erzählerblick und Fokus dieser heute älteren Regieherren — Frauenfiguren häufig eher als Projektionsflächen und so… Die Schauspielerinnen holen dann in vielen Fällen allerdings oftmals einiges raus; das macht die Filme dann oft doch sehenswert.

    „Bis ans Ende der Welt“ ist in der Tat nicht everybody’s cup of tea, ich weiß; er ist kompromisslos, wagemutig und sehr eigen, lehnt sich weit aus dem Fenster, allein das macht ihn für mich wertvoll. Was mich u.a. auch fasziniert, ist, wie er da das Erzählen selbst so stark zum Thema macht. Dadurch werden die an sich nicht allzu komplexen Figuren dann doch interessanter, weil es in dem Film, wie häufig in dieser Art von postmodernem Erzählen (vgl. „Wild at Heart“, „Lola rennt“, „Fight Club“, Wong Kar-wei, Lars von Trier) weitaus weniger um psychologisch komplexe Charaktere geht als vielmehr um viele Themen, Orte, Zusammenhänge, Philosophisches, Musikalisches.

    _

    Ich würde eigentlich schon ganz gerne noch mehr Lieblingsalben der 90er von vielen anderen sammeln, auch deine Favoriten würden mich sehr interessieren, aber ja, ich kann das mal kurz erläutern:
    Einer wunderte sich, dass Nirvanas „Nevermind“ von so vielen Leuten nach wie vor so weit oben in Listen genannt würde; er fände, wenn schon, dann doch das viel mutigere „In Utero“ heute deutlich interessanter.
    Darauf meinte ich, das sei ein Phänomen, das man m.E. nur in so Musikkreisen sehe, die einen übermäßig starken Fokus auf die Rockmusik legen würden. In dem Forum, wo wir über diese Listen debattieren, sind eben unglaublich viele Leute, die all diese ganzen Rockbands der 90er feiern und das für das Größte halten, und ganz vorne immer Oasis, Nirvana, Smashing Pumpkins und so. Viele andere Bands aus diesem (Indie-/Alternative-/Hard-)Rochbereich, die es in den 90en gab und die da auch abgefeiert werden, klingen, ganz ehrlich, doch sehr ähnlich; manche könnte ich nie unterscheiden und finde es seltsam, dass da viele der Forums-Schreiber diese aus vielen einzelnen Listen zusammengestellten Komplett-Bestenlisten für so vielseitig und hochspannend halten. Dann habe ich gesagt: Ich würde wetten, dass wenn ihr mal aus eurer Indie-Rock-„Bubble“ raustreten könntet und vielleicht nicht nach 30 Jahren noch immer so massiv den Blick auf das lenken würdet, was ihr damals für das Größte hieltet, würdet ihr sehen, dass „unsere“ Liste schon extrem rockmusiklastig ist, und dass zahlreiche andere Leute, die nicht in dieser Bubble stecken, da vieles aus dem Rockmusikbereich ganz anders werten würden – vor allem nicht als so wahnsinnig wichtig.

    Ja, hab ich dann geschrieben, jede Wette würden solche Querschnitt-Listen ganz anders aussehen, wenn man Leute fragt, die ein bisschen älter sind und in den 60ern, 70ern, 80ern schon so dabei waren und nicht in der 90er-Jahre-Indierockszene sozialisisert wurden – oder Leute, die heute unter 30 oder gar unter 20 sind und die Oasis und Nirvana einfach für irgendwelche Ältere-Herren-Musik halten. Da würden viele, meinte ich, zwischen Oasis und Nirvana – beide jetzt nicht gerade die innovativsten Bands – keinen Unterschied sehen, anders als bei der Nicht-Rockmusik, wie eben z.B. Portishead oder Talk Talk oder meinetwegen R.E.M.s „Automatic for the People“.

    Meine These war also: Fragt man andere Leute jenseits des indierockaffinen Forums nach dem, was für die aus den 1990ern relevant scheint, werden (von älteren wie von jüngeren!) sehr viel häufiger Portishead, Nils Petter Nolværs „Khmer“ oder auch Talk Talk genannt als Oasis und Nirvana (& Co.). Ich erntete da heftigen Widerstand und Ungläubigkeit.

    Bisher hat hier tatsächlich niemand Nirvana und Oasis genannt – aber nahezu(?) jeder(!) Portishead. Was für mich zeigt, dass die Musik weitaus zeitlosere Qualität hat und vor allem auch über die Genres und Generationen hinweg Menschen erreicht. Während Oasis und Nirvana eben recht spezifische Phänomen bleiben.

    Olaf fällt ein klein wenig raus, da er, soweit ich verstanden habe, in den 90ern in der Tat, ähnlich wie ich, stark von dieser erwähnten (Indie-oder-sonstwie-)Rock-Szene geprägt wurde. Daher war ich schon fast sicher, dass er mehr Rockbands erwähnen würde als die anderen hier. Seine Auswahl hat noch die meisten Überschneidungen mit dem erwähnten Forum.

  • Martina Weber

    Ah, interessant, Ingo. Ich schreibe später was dazu. Jetzt nur kurz zu Michaels ECM-Klanghorizonte Nacht. Ich habe meine Beschriftung im Notebook, d.h. die Beschriftung, die auf dem Blog war. Rätselhafterweise gibt es gar keine Alben aus den 90ern in dieser Beschriftung.
    Digitalisieren würde ich meine Kassetten nicht. Der Kassettensound hat einen Charme, der auf CD nicht übertragbar ist. Ich habe auch mehrere ziemlich gute Kassettenabspielgeräte.

  • Jan Reetze

    @ ingo
    Dass es von „Bis ans Ende …“ eine fünfstündige Fassung gibt, wusste ich nicht. Ich habe über Netflix mal die DVD bekommen, ich muss aber gestehen, den Film nicht zu Ende gesehen zu haben. Ich schätze Wenders, insbesondere für die Musiken, die er auswählt, aber nicht jeder seiner Filme ist für meinen Geschmack geglückt.

    Wenn Du nach einem Lieblingsalbum der Pet Shop Boys fragst, da muss ich passen. Die zweite Hälfte der 80er und die 90er waren deren aktivste Zeit, in den 90ern haben sie fünf Alben gemacht. Eine wirklich schwache Platte ist da nicht dabei, ich habe sie alle ganz gern gehört. Ich gebe Dir recht, „Very“ ist nicht gut produziert, die zielt mir zu sehr auf den Wumms. Das spätere Remaster klingt ausgeglichener (nein, ich habe mir die nicht extra gekauft, ich habe diese Remaster-Serie irgendwie aus dem Web geklaut). Es ist auch nicht so, dass ich die PSB nun ununterbrochen spiele.

    Das Laurie Andersons „Bright Red“ mehrfach auftaucht, finde ich insofern nicht verwunderlich, als sie in den 90ern gar keine andere Platte gemacht hat. — Wie mir überhaupt beim Aufstellen der Liste auffiel, dass in dem Jahrzehnt viele Musiker eine Pause eingelegt haben müssen. Etliche Bands und Musiker haben ja auch ziemlich verzweifelt versucht, Schritt zu halten. Aber es hilft dann nichts; Pop ist eben doch ein Saisongeschäft, und wer nicht wirklich gut ist, bekommt das zu spüren. Die 70er und 80er waren aktiver, auch innovativer. Erst gegen Ende der 90er wurde es dann wieder etwas munterer.

    Oasis, Talk Talk, Nirvana etc. habe ich zur Kenntnis genommen, fand ich aber nicht weiter wichtig. Wie überaupt vieles in der Zeit. Und ja, „Khmer“ war ein Knaller. Den habe ich wohl vergessen.

  • Jan Bang

    Allthough to me the 90´s was mostly about 12 inch dance singles, below is a personal top 40 list of albums from the decade.
    I started with „So I Write“ by Norwegian singer and dear friend, Sidsel Endresen. The album is a result of different collaborations Sidsel had with a number of Norwegian musicians like Audun Kleive, Eivind One Pedersen and Jon Balke who all appears as composers, but interestingly not as performers. SIdsel went into Rainbow studio with Django Bates, Nils Petter Molvær, Jon Christensen and Manfred Eicher and created a thing of beauty. I remember seeing this quartet a couple of times in Oslo and in Kristiansand. in advance of the Kristiansand concert she came out into the audience and greeted each and everyone thanking us for coming. What a woman, what a voice, what a haircut.

    The list below covers the diversity of music that I listened to at different periods of the 90´s. Some of which are familiar to you all, and perhaps a few others that might lead some of you to undiscovered territories. Here we go:

    – FROM NINETEEN NINETY TO NINETEEN NINETY NINE –

    1. Sidsel Endresen – So i Write (1990)
    2. My Bloody Valentine – Loveless (1991)
    3. Talk Talk – Laughing Stock (1991)
    4. Toru Takemitsu – Film Music (1997)
    5. Sidsel Endresen / Bugge Wesseltoft – Duplex Ride (1998)
    6. Bob Marley: Bob Marley in Dub (1997)
    7. Scott Walker – Tilt (1995)
    8. Mos Def – Black on Both Sides (1999)
    9. Lewis Taylor – self titled (1996)
    10. Rain Tree Crow (1991)
    11. Arne Nordheim – Rendevouz with Concertos (1991)
    12. Jim O Rourke – Eureka (1999)
    13. Eg and Alice – 24 years of hunger (1991)
    14. Mark Hollis – self titled (1998)
    15. Wu Tang Clan – Enter the Wutang Clan (36 Chambers) (1993)
    16. Nuyorican Soul – self titled (1997)
    17. Disposable Heroes of Hypocrisy – Hypocrisy is the Greatest Luxury (1992)
    18. 4 Hero – Parallel Universe (1994)
    19. Bjørk – Debut (1993)
    20. Veljo Tormis – Litany to Thunder (1999)
    21. Robert Wyatt – Shleep (1997)
    22. Calexico – The Black Light (1998)
    23. Roni Size Reprazent – New Forms (1997)
    24. Model 500 – Deep Space (1995)
    25. Prefab Sprout – Jordan the Comeback (1990)
    26. Arthur Russell – Another Thought (1994)
    27. Massive Attack – Mezzanine (1998)
    28. Dj Shadow – Endtroducing – (1996)
    29. Public Enemy – Fear of a Black Planet (1990)
    30. Eryka Badu – Baduizm (1997)
    31. Daft Punkt – Homegrown (1997)
    32. Innerzone Orchestra – Programmed (1999)
    33. Basic Channel – BCD (1995)
    34. Miles Davis – Panthalassa: The Music Of Miles Davis 1969-1974 (1998)
    35. Joni Mitchell – Both Sides Now (1999)
    36. Aphex Twin – I Care Because You Do (1995)
    37. Kronos Quartet Performs Philip Glass (1995)
    38. Anton Webern / Pierre Boulez – Complete Works Op.1-31 (1991)
    39. Edgar Varese / Chou Wen Chung – Complete Works (1998)
    40. Carl Craig – More Songs About Food and Revolutionary Art (1997)

    JB

  • flowworker

    Der folgende comment ist eine einzige Abschweifung, und ich habe die Flüchtigkeitsfehlwr nicht korrigiert. Lesen auf eigenen Gefahr, und nur intwressant für Leute, die vielleicht mal THE SHUTOV ASSEMBLY kennenlernen wollen. Und dem aufregenden Stron meiner Gedanken folgen wollen😂

    Einige Künstler haben in den Neunzigern wenig gemacht, wie Sylvian, die Go Betweens (die da solo unterwegs waren) oder Laurie. Bei mir aber stand BRIGHT RED stets gleichwertig neben BIG SCIENCE, und es sind meine beideb absoluten Laurie Lieblingsalben.

    Übrigens ist das Spannende an unseren 90er Listen der persönliche Faktor. KHMER etwa eine Konsensplatte, auf die sich viele aus guten Gründen einigen können. Meine DONDESTAN von Robert Wyatt aber taucht nur bei mir auf. Und was heisst das?? nun, das heisst, dass ihr alle keine Ahnung habt!!!

    (Scherz)… ich liebe dieses Album nach wie vor, es bewegt sich aber so weit weg von allen Zeitgeistern, dass es eben ein spezielles Werk ist, in das sich nicht so viele „verlieben“, wenn sie es überhaupt kennen. Ein Künstler nir seiner Frau Alfie am Ende der Welt, nah einer spanischen Küste im Niemandsland. Ich hatte die Promokassette (!) dabei, als ich Eno Anfang der Neunziger besuchte, dazu gleich mehr.

    THE SHUTOV ASSEMBLY. Mir würde im Leben was fehlen, wenn ich das Album nicht zweimal im Jahr hören würdem vom ersten bis zum letzten Ton.

    Bevor das Album erschien, und diese Story hat nichts zu tun mit meiner unendlichen Liebe für dieses Albums, war ich an einem Sommertag bei Brian Eno. Seine Frau war hochschwanger, das Haus nahe diesem Park, auf dessen Name ich gerade nicht komme, total vollgeheizt, wohl wegen der Schwangerschaft, und ich wunderte mich sehr, dass Brian mich in diese privaten Gemäuer liess. Leise stiegen wir eine Treppe hoch. Zuerst sassen wir in einem Raum, von dem wr mir beiläufig erzählte, hier hätte Roxy Music unentwegt geübt vor der Aufnahme ihres ersten Albums. Roxy Music Fans hätten in dem Moment bestimmt Herzklopfen gekriegt:)

    … und dann erzählte er mir die langsame Entstehung der Shutov Assembly, und führte mich in einen Raum, wo er am Computer eines der Stücke als work in progresse vorspielte, und – live sozusagen – am Sound arbeitete. Ich bin nicht technikaffin: später wurde berichtet, dass das album am DX 7 kreiert wurde, und dass Eno, all seinem Gerede zum Trotz, er sei ein Nichtmusiker, ein Virtuose auf dem DX 7 sei. Es ist typisch für ihn, dass er das Gerät bald nach Erscheinen der Shutov Assembly verkaufte oder versteigerte, und sich Computern zuwandt. Sobald etwas zum Formular zu werden drohte, weg damit.

    Einige von euch kennen diese Story. Übrigens waren wir, eine weitere Repertoire Story, vor diesem Hausbesuch in diesem Park, und plötzkich umschwirrten mich viele Bienen, und ich, das lebende Klischee des Psychologen mit Phobie, führte ein wikdes Tänzchen auf. – this is a bit embarassing, Brian, sagte ich da, und Eno erzählte mir von der Selenruhe seines Vaters, wenn er an seinem Bienenstock hantierte…

    … als die Tiere fort waren, machte ich dann mit Brian (es wurde ein Nachmittag laiter gern erzählter Geschichten) einen Crashkurs in Sachen Lucid Dreaming. Leider übte er es nie, und als dann auf DRAWN FROM LIFE ein Stück auftauchte, von dem er mir erzählte, es sei in einem Traum entstanden, zumindest ein Motiv daraus (ein normaler Traum, kein luzider), war es das einzige Stück des Albums, das ich nicht mochte… (HEY, DRAWN FRIM LIFE IST SO EIN TOLLES ALBUM IMO, wann ist es entstande, war es da schon 2000 oder 2001, sonst muss es auf meine Liste… es wird noch eine Top 30:)) …

    Es ist noch früh am morgen, gerade wird es hell, gerade habe ich unsere Prflegetochter in die Klinik gefahren (Minuten hin, 25 zurück, morning rush hour), wo sie ein Krankenschwesterpraktikum macht, und ich warte darauf, dass meine Liebste wach wird, und wir frühstücken… so entstehen meine Texte meist, in Zwischenzonen, Warteräumen, enspannten Couchsessions nach kleinen Wanderungen, bei Hören der SHUTOV ASSEMBLY manchmal auch😉…

    P.S. ein wendersfan war ich mal… und dieses fünf stunden epos war nie meins, auch nicht in der extended version, ich habe sogar die criterion ausgabe, ich dachte mal vielleicht lerne ich den film mal lieben, aber nein ich fand ihn bis auf einige szenen sehr sehr langweilig, und ohne die tollen songs, die den film miterzählen (eine seiner stärken) hätte ich wohl vor ende aufgegeben. wrst viele jahre später las ich, er war mit dem hauptdarstelkerin liiert, die alsbald, in frühen jahren, so jung, einfach an einer herzattacke starb, schrecklich.

    So weit, so gut mit meinem freien Assoziieren….

    Noch eins,
    die drei Cover,
    die Ingo da gewählt hat,
    zwei habe ich auf Anhieb erannt:
    links Porter Ricks,
    in der Mitte das fast vergessene Rock N Roll Album
    von Paul McCartney,
    das bei Erscheinen fünf Sterne in Mojo bekam.

    Kleiner Filmtipp für Freunde toll inszenierten Popcornkinos:

    CARRY ON, auf Netflix, pures Action Kino, Peter Bradhshaw gibt zwei Sternchen, ich vier! 😉

    So, es ist hell, ich höre Lebenszeichen, Zeit für die neue Kaffeebohne aus einer ligurischen Rösterei. Heute nachmittab gucken vier Kids in meiner Höhle auf grosser Leinwand PADDINGTON, den Film mit dem Bär!

  • flowworker

    Ah, Mr.Bang, after my long divertimento i carefully read your list, and know now that i forgot two, three, four allbums that will find their way to my revised TOP 30 of the 90’s.

    1) Sidsel Endren’s SO I WRITE really is a thing of immaculate beauty. I didn’t like the one she did before this dor ECM, but thabk you for this teminder

    2) Arthur Russell.: Another Thought (maybe my favourite of all his albums, i have it on excellent vinyl, carefully remastered, and it send s me places. I think i doscovered Arthur Russell with a long essay David Toop wrote for WIRE… and after that, Arthur had become a regular gues in Klanghorizonte

    3) rain tree crow (yes, that was a fine one from David who strongly refuses to let it tun under JAPAN)

    4) Panthalassa: i was never a fan of tha bass man who recreated / remixed Miles’s stuff, but this one was a real treat imo.

    P.S. there are desert island albums, that never enter the official canon, but will be loved forever, generation after generation, like Robert Wyatt’s DONDESTAN (or SHLEEP), or Sidsel Endresen’s SO I WRITE. I even remember a review, a great praise, of Sidsel‘s album by Karl Bruckmaier in Süddeutsche Zeitung. I liked the words he had found for that song cycle.

    Best wishes, Michael!

  • Jan Bang

    Hi Michael,

    perhaps the album that has stayed with me the longest of all on the list is Bob Marley in dub. I remember meeting Bill Laswell backstage in Moers. He was performing with Hamid, Nils Petter and Eivind. I mentioned my appreciation of the Marley dub album and the brave choice manouvering Marley´s voice out of the mix. Laswell suggested checking out his Trojan Dub Massive (chapter one) album. „It took some time for the record excecutives to accept a (mostly) instrumental Bob Marley album“.

    Years later, when recording Nona Hendryx´s voice for the „Legion“ piece at Green Point studio, James Dellatacoma, Laswell´s engineer told me that the original 2″ Marley multitrack tapes were safely stored in the backroom including the wonderful „Could you be loved“. Bob Marley in dub was engineered by Robert Musso.

  • flowworker

    As an old reggae dub lover, i completely missed this bob marley dub work.

    I never even heard about it.

    I like Linton Kweso Johnson In Dub very much, created by Dennis Bovell.
    See monthly revelations TALK with Dennis Bovell!

    P.S. The real name of the album you‘re speaking of, Jan: Dreams Of Freedom (Ambient Translations Of Bob Marley In Dub)

    It is something very else than the 2009 album Bob Marley in Dub.

    I just ordered a cd of Dreams of Freedom – 5 Euros😉

  • flowworker

    Hello, all!

    Just phoned with Olaf.
    Ingo’s christmas challenge creating some echoes,
    So to speak.

    We think it it is a good idea,
    to make the final lists of all joining this talk
    Appear as part of the monthly revelation columns
    In February.

    By the way, did the Angelo Badalamenti soundtrack album Twin Peaks appear in the 90’s? If so, will be on my list within the top 20.

    Michael!

  • Olaf Westfeld

    1. A Tribe Called Quest – Midnight Marauders
    2. Blumfeld – Old Nobody
    3. Talk Talk – Laughing Stock
    4. Nas – Illmatic
    5. Tortoise – Millions Now Living Will Never Die
    6. Stereolab – Dots And Loops
    7. Portishead – Dummy
    8. Massive Attack – Blue Lines
    9. Gang Starr – Moment Of Truth
    10. Nightmares On Wax – Smoker’s Delight
    11. Nils Petter Molvaer – Khmer
    12. Air – Moon Safari
    13. Blur – Parklife
    14. Digable Planets – Reachin‘ (a new refutation of time and space
    15. Primal Scream – Give Out But Don’t Give Up
    16. Wu-Tang Clan – Enter The Wu-Tang (36 Chambers)
    17. Innerzone Orchestra – Programmed
    18. My Bloody Valentine – Loveless
    19. MC 900 Ft. Jesus – One Step Ahead Of The Spider
    20. Mouse On Mars – Iaora Tahiti
    21. Pavement – Crooked Rain, Crooked Rain
    22. Fugazi – Repeater
    23. Mos Def – Black On Both Sides
    24. Sonic Youth – Dirty
    25. Nick Cave & The Bad Seeds – The Good Son
    26. Various – It’s All Becoming Clear
    27. Miles Davis – Panthalassa
    28. Bill Laswell meets Style Scott – Inna Dub Meltdown
    29. Tindersticks – s/t (The First Tindersticks Album)
    30. 4hero – Two Pages
    31. Massive Attack vs. Mad Professor – No Protection
    32. Prince – Diamonds And Pearls
    33. Aphex Twin: …I care because You do
    34. Eins Zwo – Gefährliches Halbwissen
    35. Lou Reed & John Cale – Songs For Drella
    36. Michael Nyman – The Piano
    37. Freestyle Fellowship – Innercity Griots
    38. Beck – Odelay
    39. Mark Hollis – Mark Hollis
    40. Blumfeld – L’Etat Et Moi

    Zweite Version. (Fast) Keine Doppelungen. Hätte ich mehr Doppelungen drin, hätten viel weniger Künstler in die Liste gepasst. Und nur Alben, die ich auch schon in den 90ern gehört habe – deswegen kein „Eureka“, kein „Time Out Of Mind“, … Und nur Alben, die ich mir immer noch anhöre(n könnte), deswegen kein Nirvana, Rage Against The Machine, Prodigy, Rollins Band, Wartime, Leftfield, Faith No More, Chemical Brothers,…

  • flowworker

    This is my script from the 2019 night: 5 hours, 5 decades of ECM, slightly remixed…

    SIDSEL ENDRESEN: SO I WRITE
    STEPHAN MICUS: THE MUSIC OF STONES ..

    Mod 1 – Produced by Manfred Eicher – Das Zentrum der Zeitreise durch fünf Jahrzehnte ECM Records, DIE NEUNZIGER JAHRE, mit Michael Engelbrecht im Studio.

    ((zuerst ein Song aus Sidsel Endresens Meilenstein des Songwriting: SO I WRITE… und sie war nervös bei der Produktion. Angespannt, rauchte Kette, und dann dieser gesangliche Vortrag, diese Musik! Im Hintergrund verrklingt eine kurze Passage aus THE MUSIC OF STONES, von Stephan Micus, aufgenommen im Ulmer Mümster im Ausklang der Achtiger….))

    Irgendwann in jenem Jahrzehnte reisten wir durch Cornwall, und im Auto lief John Surmans ROAD TO ST. IVES. Unser Reiseführer. Die Orte, die dem Soloalbum von John Surman ihre Titel stifteten, wir kamen an ihnen vorbei. Polperro, Tintagel. Sie war Archäologin und suchte jeden keltischen Hügel auf, so kamen wir AUCH zu dem Historischen Power Spot, oder soll ich sagem Steinhaufen, so genannt wie die folgende Komposition: TRETHEVY QOIT. Ein Hund riss an der Kette, Wäsche war direkt daneben gespannt, der Müll stapelte sich, wir wurden schon freundlicher empfangen. Jahre später fragte ich den Briten danach, und er sagte:

    – ich hatte immer ein bestimmtes Gefühl, wenn ich Cornwall besuchte, schon als Kind. Da ist ein bestimmter Geist an diesen Orten, und um besondere Geundstimmungen geht es mir ja auch in meinen reinen Soloalben. Cornwall hat eine so lange, dunkle Geschichte, die ersten Niederlassungen der Druiden, die keltische Verbindung, das wilde Meer, die zerklüfteten Küsten, der Nebel, der die Landschaft of einhüllt“

    WAS ER MIR DA ERZÄHLTE, KLANG WIE EINE AUSSTELLUNG VON ECM COVERN, und weiter sagte er: Mit der Musik von ROAD TO ST. IVES wollte ich nicht einzelne Orte auf naive Weise porträtieren, vielmehr den speziellen spirit dieser Orte einfangen.

    JOHN SURMAN ROAD TO ST. IVES

    OTON JON BALKE ÜBER VIOLA

    „Das Album,das ich auswählen möchte, sagt JON BALKE mir, aus den Neunziger Jahren, ist VIOLA von Walter Fähndrich. Eine Solodarbietung, erschienen 1991. Ausgedehnte Kompositionen, und, als ich sie damals erstmal hörte, eine Offenbarung für mich. Zum einen ist da diese minimalistische Herangehensweise, Fähndrich gelingt ein reiches Universum an Klängen mit seiner Viola alleine, eine sehr elegante und präzise Aufnahme – die harmonischen Abfolgen haben etwas Leuchtendes in dieser Produktion von Manfred und ECM. Und unähnlich anderen minimalistischen Aufnahmen, die mitunter etwas leer klingen können, angestrengt und in eine kompositorische Form gezwungen, im Verzicht auf dramaturgische Entscheidungen, ist VIOLA wirklich erfüllt von strahlender Energie. Das gewann meine Aufmerksamkeit, fesselte mich emotional. Dieses Album brachte mich dazu, noch mehr auf musikalische Texturen zu achten und feine Details, in meinen eigenen Kompositionen.“

    ECM NEW SERIES 1412 – November 1989 (Veröffentlichung 1991) Werner Fähndrich: Viola IV, aus VIOLA, CD 01, 8‘14

    ECM New Series 1525 – September 1993 – Jan Garbarek / The Hilliard Ensemble: Regnatem Sempiterna, aus OFFICIUM, CD 04, 5‘36

    Mod 2 – Damals fand Manfred Eicher öfter den Weg in einem Klosterraum mit faszineirender Akustik, die PROPSTEI ST. GEROLD, und dort entsand der Klassiker OFFICIUM, von Jan Garbarek und dem Hilliard Ensemble. Magie konnte aber stets auch an nüchternen Orten entstehen, einmal war ich im Rainbow Studio, Gummibäume, Geschirr, der Kontrollraum – nichts raunte mich an, nur die kühle Seite der Technik, und der freundliche Toningenieur Jan Erik Kongshaug brachte eine Tasse Kaffee. Alles beginnt immer am Punkt Null. ketil Bjornstad erinnert sich an die Aufnahmen des Quartettalbums THE SEA, im Raunbow Studio:

    THE SEA, das war nicht einfach meine eigene Musik, das waren die Dinge, die sich im Studio zwischen den Anwesenden ereiegneten, zwischen Manfred, Jan, dem Toningeneur, Terje Rypdal, David Darling Jon Christensen und mir. Ich habe nich nie drei Tage im Studio mit solcher Energie erlebt. Wie kamen im September 1994 zusammen, ich gab den Musikwrn Bändern mit der Musik, ich hatte die Themen auf dem Klavier gespielt, so konnten sich alle eine Vorstellung machen.

    (FORTSETZUNG VOM BLATT)

    ECM 1480 – THE SEA

    STEVE TIBBETTS ÜBER AGRAM

    Mitte der Neunziger Arbeitete ich für ausländische Studienprogramme in Asien, und regelmässig fertigte ich dadür Musikkassette an, die mich überall auf dem Walkman begleiten konnte. In einem Jahr startete die Kassette mit einem Stück aus dem album Agram von Lena Willemark und Ale Möller. Ich war mit meiner Frau u terwegs, und es war eine schwierige Reise. Wir bewegten uns in grosser Höhe , ich war noch bie in so grosser Höhe, und alles war schwierig, die Schnüres des Rucksacks zu befestigen, die Schnürsenkel zu binden, auf eine Landkarte zu schauen, oder einfach klar zu denken. Und unterwegs hörte ich mich wieder und wiede dieses eine Stück von Agram an, und es half. Sein Titel: Sasom Fagelen, Like a bird.

    Wenn ich das heute wieder höre, habe ich keine skandinavsiche Landschaft vor mir, ich denke an ferne blaue Himmel in Asien, purpur, dunkel purpur, gleissende Sonne, und keine Luft. Am Ende dieser Reise wurden wir von einem Hund gefolgt, der probleme hat normal zu laufen, meine Frau nahm ihn in die Arme und wir fanden ein Zuhause für den Hund. Auf dem Weg runter zu samye, wo wir eine Weile bleiben sollten, trafen wir ein Paar, das wir bereits in einem Bus auf dem Weg nach Lhasa getroffen hatten, der Typ war ein begeistereter Wanderer, seine Freundin ziemlich müde. Und er fragte mich, wo sie gut hin wandern könnten. ich machte Spass, idn empfahl ihnen den weg zum Gipfel des Bergges, das Grassland davor, ich hörte diese Route, aber natürlich haben wir sie nicht unternommen, udn er sagte, o ja das machen wir, und ich gab him unseren reiseführer, a guide to the power places of central tibet, und er sagte: ich werde es dir zurückschicken, und ich sagte, warte, und ich gab ihm meine Kassette, und sagte: das wrste Stück qerdet ihr sehr lieben, ud drei Monate später bekam ich den reisführer zurück, und er behielt die Kassette.

    ECM 1610 – März, April 1996 – Lena Willemark & Ale Möller: Sasom Fagelen (As A Bird), aus AGRAM, CD 03, 4‘52‘

    ECM 1560 – 1996 bis 1997 – Nils Petter Molvaer: Song of Sand 2, aus KHMER, CD 07, 6‘10

    Mod 3 – AS A BIRD, aus dem Album AGRAM von Lena Wiillemark und Ale Möller, und NIls Petter Molvaers Meilenstein KHMER danach, jüngst erstmals auf Vinyl herausgekommen. Zitat aus einem Gespräch mit Nils Petter: „ich hatte die Stücke alle beieinander, und dann bildete Manfed daraus eine Sequenz, und plötzlich entstand eine Dramaturgie, die mir zuvor icht bewusst war.“

    Szenenwechsel: In den Siebzigern war der Journalist Manfred Sack ein verlässlicher Chronist der frühen entfesslten Jahre von ECM, Konrad Heidkamp übernahm seine Rolle später für DIE ZEIT, und ich erinnere mch an ein Telefongespräch mit Konrad Anfang 2000, über das Doppelabum SERENITY des Bobo Stenson Trios mit Anders Jormin und Jon Christensen. Es entstand in einem grossen isoliert gelegenenen Haus in einem schwedischen Wald.

    Konrad und ich waren erstaunt, wie das, verdammt noch mal, immer noch ging, diesem betagten Format solche Faszination zu entlocken, ohne von einem Dejavu zum nöchsten zu stolpern. Konrad schrieb dazu einen herrrlichen Text und reicherte ihn mit einem Zitat an, ein kleiner Ausschnitt:

    Dem verehrten Publikum mag der Ansager etwas erklären von transparenter Melancholie und Ruhe, er würde hier nur an der Oberfläche kratzen. Serenity – das meint Gelassenheit – vibriert vor Intensität. „Der Anfang der Musik“, schrieb John Berger in einem Roman, „war ein Geheul, das einen Verlust beklagte. Das Geheul wurde zu einem Gebet, und aus der Hoffnung in dem Gebet entstand die Musik, die ihren Ursprung niemals vergessen kann.
In ihr sind Hoffnung und Verlust ein Paar.“

    Ein raunendes Erzählen am Klavier wechselt mit einem endlosen Singen der rechten Hand ab, die linke bleibt beinahe unhörbar, bis der Bass von Anders Jormin an sie erinnert, sie ersetzt und den Klang dunkel poliert. Und vor und hinter allem: das tanzende Schlagzeug von Jon Christensen, der – falls das möglich erscheint – Zwischenräume spielt, der Schatten über die Töne wirft oder sie mit metallischem Wischen aufhellt. Unglaublich, die Musik swingt, scheint stillzustehen, schwebt.“

    Wir hören uns wieder nach den Nachrichten, ECM und die erste Dekade des 21. Jahrhunderts, das vierte Jahrzehnte, ausgewählte Stationen einer Zeitreise, und die nöchste Stunde wird beginnen mit einer Art Mixtape, der Moderator achont seine Stimme, und meldet sich beizeiten wieder. Gleich übrigens, im Kalnderblatt: DER ARCHITEKT ludwig mirs van der ROHE ist vor 50 Jahren gestorben, im Jahr von Woodstock , der Mondlandung, und der Gründung von ECM…

    ECM 1740/41 – April 1999 (Veröffentlichung 2000) – Bobo Stenson Trio: Serenity, aus SERENITY, Disc Two, CD 08, 5‘16

  • alex

    Die Neunziger waren das Jahrzehnt, wo mich ein englischer Kollege in den Indierock eingeführt hat, außerdem habe ich fast täglich Bernard Lenoir auf France Inter gehört. Ich schätze mal, ich dürfte deutlich über 500 Musikträger aus diesem Jahrzehnt in meiner Sammlung gehabt haben. Anbei 40, die bleiben:

    – The Blue Aeroplanes – Swagger, 90/02
    – The House of Love – „Butterfly“, 90/02
    – Neil Young & Crazy Horse – Ragged Glory, 90/09
    – Cocteau Twins – Heaven or Las Vegas, 90/09
    – Massive Attack – Blue Lines, 91/04
    – Rain Tree Crow – s/t, 91/04
    – Electronic – s/t, 91/05
    – Smashing Pumpkins – Gish, 91/05
    – The Wedding Present – Seamonsters, 91/05
    – Talk Talk – Laughing Stock, 91/09
    – Primal Scream – Screamadelica, 91/09
    – Lloyd Cole – Don’t Get Weird on Me, Babe, 91/09
    – My Bloody Valentine – Loveless, 91/11
    – Teenage Fanclub – Bandwagonesque, 91/11
    – Lou Reed – Magic and Loss, 92/01
    – Stereolab – Switched On, 92/04
    – Pavement – Slanted and Enchanted, 92/04
    – Giant Sand – Center of the Universe, 92/xx
    – Sonic Youth – Dirty, 92/07
    – Red House Painters – Down Colorful Hill, 92/09
    – Neneh Cherry – Homebrew, 92/10
    – Idaho – Year after Year, 93/10
    – Tindersticks – „1“, 93/10
    – Bark Psychosis – Hex, 94/02
    – Low – I Could Live in Hope, 94/02
    – Swell – 41, 94/03
    – Blumfeld – L‘ Etat et Moi, 94/08
    – Portishead – Dummy, 94/10
    – Nirvana – Unplugged, 94/11
    – Miossec – Boire, 95/04
    – Yo La Tengo – Electr-O-Pura, 95/05
    – Sparklehorse – Vivadixiesubmarinetransmissionplot, 95/08
    – Tortoise – Millions Now Living Will Never Die, 96/01
    – Cowboy Junkies – Lay It Down, 96/02
    – R.E.M. – New Adventures in Hi-Fi, 96/09
    – Belle and Sebastian – If You’re Feeling Sinister, 96/11
    – Robert Wyatt – Shleep, 97/11
    – Cat Power – Moon Pix, 98/09
    – Silver Jews – American Water, 98/10
    – Pinback – This Is a Pinback CD, 99/10

  • ijb

    Hi Alex, ich hatte vor ein paar Tagen schon mal hier kommentierend auf deine 90er-Auswahl geantwortet, aber dann, weil ich den Kommentar nicht beendet und abgeschickt hatte, war der Kommentar verschwunden. Das war ein bisschen nervig.

    Ich wollte u.a. zu den Cocteau Twins schreiben. Interessanterweise ist das eine Band, die immer an mir vorbeigegangen ist. Ich kannte sie nur dem Namen nach und wusste nie, wo ich die einzusortieren hatte. Außer dass Phillip Boa einmal bei einem Konzert meinte, das Lied „Albert is a Headbanger“ sei zwar über seinen Bruder, aber der höre gar kein Heavy Metal, nur so Bands wie die Cocteau Twins.

    Nachdem in der Umfrage in dem erwähnten Forum „Heaven or Las Vegas“ sehr gut abgeschnitten hatte und ich auch aufgeschnappt habe, dass es sich dabei um ein gutes Einstiegsalbum und eines ihrer besten handeln soll, habe ich mir das bestellt. Leider muss ich sagen, dass ich aus dieser Musik absolut nicht schlau geworden bin. Ist mir reichlich schleierhaft geblieben, was den Reiz dieser Musik ausmacht. Ich vermute, das ist so ähnlich, wie es vielen mit Phillip Boa geht. Der meine 1990r maßgeblich mutgeprägt hat und dessen Schaffen ich auch seither mit einem Grund-Wohlwollen verfolge: Wenn man nicht damals irgendwie auf den Trichter kam und einen guten Einstieg fand, wird man vermutlich keinen richtigen Zugang finden.

    Von Pavement habe ich mir auch irgendwann mal die Alben zugelegt, aber auch hier hat mich nie so die enorme Begeisterung gepackt wie ja sehr viele andere. Mir ist das wohl immer etwas zu Rauh und soundmäßig zu sehr in einem bestimmten 90er-Gestus verankert. Oder/und vielleicht auch nicht eingängig genug? Weiß nicht. Eigenartige Band, aber Malkmus ist mir sympathisch; hab auch die meisten seiner Soloalben irgendwann mal besorgt und kennengelernt.
    „Crooked Rain“ hab ich noch; irgendwann klickt’s vielleicht mal.

    Über Bark Psychosis’ „Hex“ (als Antwort auf meine 90er-Frage) schrieb auf Facebook jemand:

    Ben Holton
    Bark Psychosis – Hex

    David Ross Musics
    I play djembe on ‚The Loom‘, the first track. I was paid with a portion of Singapore noodles!

    Ben Holton
    No way!

    David Ross Musics
    indeed! we were all from the same part of London and rehearsed in the same fleapit in Leyton (v near where the Hex cover photo was taken). John (the bass player) is one of my oldest friends.

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