„Mach‘s noch einmal, Schimanski!“ – Eine Empfehlung für den Weihnachtsbaum
Ich wusste gar nicht, dass Edward Berger, dem wir die exzellenten wie fesselnden Filme „Konklave“ und „Im Westen Nichts Neues“ verdanken, nach Hajo Gies zu den späteren Regisseuren der Schimanski-Filmen zählte. Ein oder zwei hat er, glaube ich, gemacht. Hat er irgendwann Hajo über die Schulter geschaut, wie einst Clint Eastwood seinem Lehrmeister – wie hiess er noch gleich – Don Siegel! Damals sah ich noch ziemlich regelmässig „Tatort“. Mochte den verrückten Kressin, und Schimanski am liebsten. Haferkamp wäre meine Nummer drei.
Früher in Dortmund, wenn wir uns bei Freunden trafen, war es ein geschätztes Ritual am 2. Weichnachtstag, vorwiegend unter Jungs, spät abends im Fernsehen nach knallharten Filmen Ausschau zu halten – gerne „Dirty Harry“, und aus solch seltsamen Verknüpfungen stammt heute mein alljährlicher Bingewatchtipp für die Zeit zwischen den Jahren. Und für den schnellen Adrenalinkick: perfektes Popcornkino bietet Netflix derzeit mit dem „Reisser“ „Carry On“ (Peter Bradshaw gibt zwei Sterne, ich vier).
Wie heute wohl die „Schimi“-Filme auf mich wirken würden? Was, es waren nur siebzehn? Egal, ein paar Flowworker und Leser würden sich bestimmt für ein grosses Bingewatching finden. Zum Beispiel drei Wochen Langeoog, und jeden frühen Abend im Medienzimmer ein Tatort. Mit anschliessendem Talk am Meer, mit oder ohne Eiergrog. Als Opener dann den herrlich durchgeknallten Tatort aus den frühen Jahren – ohne Frage ein TV-Meilenstein – Regie Samuel Fuller – mit den „toten Tauben auf der Beethovenstrasse“, und viel Can-Musik. Aber ohne Götz George.
6 Kommentare
Norbert Ennen
Die frühen Schimanski’s waren super. Später waren dann solche Flitzpiepen wie Dieter Bohlen oder David Knopfler für die musikalische „Begleitung“ verantwortlich.
Michael Engelbrecht
Der Hardcoremann hat gesprochen:) Also, Dieter und Mark würde ich nicht in einen Topf packen:) Knopfler hat aich mal einen feinen Soundtrack gemacht für einen irischen / englischen Film, in dem ein Kaninchen in den Ofen kam. Aber sicher waren unter den frühen Schinmansikis mehr gute, es gab aber auch später noch ein paar starke, in meiner Erinnerung zumindest. Da hat auch Irmin Schmidt mal einen sehr guten Soundtrack geliefert.
Norbert Ennen
David Knopfler, nicht Mark. Ist ’ne andere Kategorie. Genau, das war Local Hero.
Michael Engelbrecht
Das stimmt – obwohl David auch bei der ersten und besten Dire Straits Platte dabei war:)
flowworker
Habe ich mir doch gedacht, eine andere Schimanski Box beweist es: es waren 29 Folgen.
Episodenliste
01. Duisburg-Ruhrort
02. Grenzgänger
03. Der unsichtbare Gegner
04. Das Mädchen auf der Treppe
05. Kuscheltiere
06. Miriam
07. Kielwasser
08. Zweierlei Blut
09. Rechnung ohne Wirt
10. Doppelspiel
11. Das Haus im Wald
12. Der Tausch
13. Schwarzes Wochenende
14. Freunde
15. Spielverderber
16. Zahn um Zahn
17. Gebrochene Blüten
18. Einzelhaft
19. Moltke
20. Der Pott
21. Blutspur
22. Katjas Schweigen
23. Medizinmänner
24. Zabou
25. Schimanskis Waffe
26. Unter Brüdern
27. Bis zum Hals im Dreck
28. Kinderlieb
29. Der Fall Schimanski
m.e.
Jan Reetze
27 davon gibt es auf Youtube:
https://www.youtube.com/watch?v=gBORuL-f6JY&list=PLOKv_rXzAVyvW0hY8rY2HHjHkfvmYegEt
Einer meiner liebsten ist „Miriam“. Weiß der Teufel, weshalb. Vielleicht, weil ich das Drehbuch habe.