Ein unheimliches, schönes Doppelalbum


Jon Dale: „Blixa, there are ‘smaller’ themes there, too, like birds, feathers, wings, the raven, flight; “flighty dreams wisping about”.
Blixa Bargeld: „Yes, the birds are there.“
(excerpt from the new Uncut interview)

Mit Augenzwinkern bringen Blixa Bargeld und seine Weggefährten die Beatles ins Spiel, und manche von ihnen nennen das neue Werk „Yellow“, so wie wir einst „White“ sagten, wenn wir vom „weissen Album“ der Liverpooler Garagenband sprachen. Ausgangspunkt dieses bezaubernden, hypnotischen, einfallsreichen Doppelalbums sind die „Rampen“, wie die Band ihre freien Improvisationen auf Live-Konzerten nennen. Sie haben keinen George Martin, aber, unter sich, genügend ausgefuchste Klangarchitekten für die Post-Produktion. Das Einstürzende bleibt so sehr Merkmal all dieser post-krautigen Kunstlieder, wie der Neubau, will sagen, der geträumte Horizont, der sich hier in all die vermeldeten Verstörungen und Niedergänge unseres Planeten schmuggelt. Blixa kennt seinen Bloch und das Quantum Utopie, das auf dem „gelben Album“ ergreifend und elegisch serviert wird, und nicht selten mit gutem dunklem Humor. „Alien Pop Music“ ist der werte Untertitel, aber, keine Sorge, hier wartet kein Elfenbeinturm auf angestrengtes Sightseeing. Es gibt einen ganz instinktiven, unmittelbaren Zugang zu dieser tollen Musik, mit ihren luftigen wie erhabenen Pulsen, ihren Mantras, Sinnsprüchen, Sprachhexereien, Momenterfindungen, Brüchen und Beschwörungen. Ganz ohne Augenzwinkern wird man „Rampen“ in hundert Jahren neben „Tago Mago“ von Can platzieren, wenn von den aufregendsten Doppelalben aus alter Zeit made in Germany die Sage geht, von Improvisationskunst und ritueller Rockmusik.

23 Kommentare

  • Michael Engelbrecht

    Divertimento:

    – bin „echt“ begeistert, und das ist mehr als die berüchtigte Anfangseuphorie von Musikkritikern, da bin ich mir sicher. Die Texte sichern einen zusätzlichen grower-Faktor, weil sie so gebaut sind, dass einem manches Licht erst mit der Zeit aufgeht. Von den Sounds ganz zu schweigen.

    – bin gespannt, ob Nick Cave and the bad seeds mit WILD GOD in meiner Jahresabrechnung vor oder hinten RAMPEN landet. (Zufällig sah ich in London einst das erste Komzert von Cave ohne Blixa Bargeld.)

    – toller Sound, sorgsam gestaltetes Booklet. Zur Pressqualität wird ich vielleicht Norber E äussern, da ich die Doppel Cd Version habe.

    – a propos Doppelalbum: „If Einstürzende Neubauten were waging a war against sleep back in the 1980s, then on their new studio album they’re waging one against brevity. Rampen (apm: alien pop music) is a double album that’s almost prog-like in its dimensions. 2020’s Alles in Allem was compact and punchy, whereas here we have something sprawling and cosmic – or even kosmische – with a sense of stately grandeur that comes from hanging around for forty-four years and defying incredible odds.“ (The Quietus)

  • ijb

    Ich war ja bei dem kleinen „Fan-Konzert“ am 31. März im Berliner Silent Green (ehem. Krematorium, wo ich oft sehr gute Konzerte besuche); das war lohnenswert, weil es ein weitaus kleinerer Rahmen war als bei den normalen Tourneen, wo sie Herren meistens Quasi-Hits spielen. Es wurde angekündigt als „Improvisations-Konzert“, weshalb ich auch sofort zuschlug, kostete zudem nur 35€ (verglichen mit den teils mehr als doppelt so teuren Konzertkarten für die anstehende Spätsommer-Tour ein Geschenk) und war entsprechend sofort ausverkauft.
    Ich dachte, es wäre doch toll, die Herren einmal freier zu erleben, also ohne die Standards ihrer „späten Phase (= zweite Hälfte der 44 Bandjahre), und das war es in der Tat. Außerdem war das Konzert als Abschluss der 22 Jahre „Supporter-Phase“ (die viel mit –teils sehr– experimentellen, Limited-Edition-Alben angereichert war)
    Interessant war, dass ich beim Konzert dann das Gefühl hatte, sie hätten doch Songs gespielt (ein paar waren offenkundig auch dabei, „Wedding“, „Redukt“ und „Sonnenbarke“), obwohl es ja als Improvisationskonzert angekündigt war. Als ich dann die Setlist fotografierte, zeigte sich, dass sie tatsächlich vor allem Impros auf einfachen Ideen gespielt hatten, aber die langjährige Erfahrung in dieser Bandkonstellation (seit ca. 2000 spielen sie in dieser Besetzung; und ich glaube, drei der Mitglieder sind seit 1980 dabei) erlaubte eine solche Versiertheit, dass es nie chaotisch wurde. Aber wahnsinnig toll, wie sie die Dynamik und Energie zwischen ruhigen, poetischen und kraftvollen, lärmigen Passagen wechselten. Ich hab mir auch direkt eine Karte für das Konzert im September gekauft, uns selbst wenn es nicht ganz so großartig wird wie Ende März, wird es hoffentlich eine tolle Gelegenheit, die älteren Herren noch einmal mit ihren Live-Höhepunkten zu erleben.

    Ein wenig enttäuscht war ich bei dem Album dann nach dem Konzert darüber, dass es kaum etwas von diesen lauten, noisigen Passagen gibt. Es ist doch sehr homogen. Das Quietus-Zitat trifft das ganz gut.

  • Michael Engelbrecht

    Ich überlege, wen ich nach Köln im September mitnehme… da spielen sie im E Werk. Ich mag diese homogene Form des Albums sehr. Und bin durch das ganze Album geflogen…. very special.
    Mot den wilden Noises wäre es noch ein Triplealbum geworden😉

  • ijb

    Ich bin am 9. September in der Columbiahalle. Aber E-Werk ist sicher ne bessere Atmosphäre. Ich hab dort mal Moby (und irgendne andere Band) gesehen, Ende der 90er. Flaming Lips wahrscheinlich auch.

  • Olaf Westfeld

    09.10. spielen die in der Leine-Metropole – das wäre was. Ich habe die in den sehr frühen 90ern mal in der Stadthalle Osnabrück gesehen. Eines der lautesten Konzerte und auch eines der markantesten. Hätte ich noch mal Lust drauf.

  • ijb

    Beneidenswert.
    Wenn du sie 1993 bei diesem Konzert
    https://www.fromthearchives.com/en/chronology2.html
    (Setlist: Zebulon/ Haus der Lüge – Epilog/ Rampe:Ich bin bereit/ Die Interimsliebenden/ Ich bin’s/ Armenia/ Rampe/ Sie/ Ein Stuhl in der Hölle/ Headcleaner/ Wüste/ Salamandrina/ Letztes Biest (am Himmel)/ Kein Bestandteil sein/ Der Tod ist ein Dandy)
    erlebt hast, würde ich dir garantieren, dass du 2024 ein sehr anderes Konzerterlebnis haben wirst.

    Bis MItte der 1990er waren noch FM Einheint und Mark Chung dabei.
    Ab 1997 dann Rudolf Moser und Jochen Arbei. Ich würde soweit gehen zu sagen, dass es, trotz der teils noch gleichen Besetzung, eine sehr andere Band ist als von 1980 bis 1993.

  • Olaf Westfeld

    1991 war das… und ja: noch mit FM Einheit und Marc Chung. Definitiv vor Tabula Rasa, davon haben dich noch nichts gespielt. Ganz am Ende – bei „Letztes Biest am Himmel“ haben irgendwelche Punks rumgegrölt, so dass Blixa irgendwann genervt den Song abgebrochen hat und die früher von der Bühne gegangen sind.

  • ijb

    uh krass, dann warst du ja selbst noch sehr jung. und damals schon Einstürzende Neubauten gehört! Beeindruckend.

  • Olaf Westfeld

    Später im Jahr 18 geworden. „Haus der Lüge“ muss kurz vorher erschienen sein – und die war dann schon so bekannt, dass die auf meinem Indie-Radar aufgetaucht ist.
    In derselben Woche habe ich auch in der Stadthalle zu Osnabrück John Cale gesehen. Beides war im Rahmen so eines kurzlebigen Kulturfestivals. John Cale hat jedenfalls am Ende „Waiting For My Man“ auseinander genommen – sehr krass war das für mich damals.

  • Lorenz

    Rampen finde ich richtig klasse! Als wir in der 11.Klasse mit der Schule nach Berlin sind, das müsste 1981 gewesen sein, war ich mit einer Schulfreundin bei einem Konzert (und ich dachte die Location hieß Metropol) wo Einstürzende Neubauten, Neonbabies (mit einer sehr
    jungen Inga Humpe) und Unknown Gender auftraten. Im Netz habe ich nichts gefunden. Ich erinnere mich aber noch gut, dass das Publikum auf die Neubauten sehr gespalten reagiert hat. Zwischen Buh und Weiter war alles dabei. Sie gingen dann auch mal von der Bühne und nach doch wieder starkem Applaus kamen sie wieder, sagten „ihr müsst euch schon mal entscheiden“ und spielten dann weiter. Ein besonderes Konzert für mich damals.

  • ijb

    „Haus der Lüge“ war 1989. Da war ich noch nicht mit dieser Art Musik vertraut, auch nicht mit John Cale…. 1989 kaufte und hörte ich die LP „Sleeping with the Past“ (100 Punkte für den/diejenigen, der/die aus der Stegreif weiß, wer die Platte gemacht hat 😀 ).
    John Cale sah ich immerhin 1999 in Köln, solo am Piano. Das war super. Seine Livealben sind ja auch toll.

    Das Metropol ist schon ein etwas größerer Laden:
    https://metropol-berlin.de/history
    am Nollendorfplatz.
    Ich wohne zwar quasi nebenan (auf der gegenüberliegenden Seite eine Straße weiter), aber war tatsächlich in 25 Berlin-Jahren wohl nur ein Mal drin, bei Sharon van Etten.

    Dass die Einstürzenden Neubauten heute noch ausgebuht würden, kann man sich echt nicht mehr vorstellen. Das Konzert im März war umjubelt. Die Band hat da zum 44. Bandjubiläum ein komplettes langes Fanwochenende (4 Tage) gestaltet mit viel sehr nahbarem Programm. Allerdings hab ich davon zu spät erfahren. Ich bin leider nur für das Konzert hin.

  • ijb

    1981? Hui.
    Dann meinst du das:
    https://tape-mag.com/Live_Berlin_Metropol_15.12.81+Einstuerzende_Neubauten+RELEASES-1-1-2146-8.html

    Mixcloud:
    https://www.mixcloud.com/henry-bogarde/einst%C3%BCrzende-neubauten-live-metropol-berlin-15-dezember-1981-tape-rip-experimental-industrial/

    Tracklist

    A1 Steh Auf Berlin (a.k.a. Krieg In Den Städten)
    A2 Skorbut
    A3 Kalte Sterne
    A4 Abstieg & Zerfall / Tanz Debil
    A5 Negativ Nein
    B1 U-Haft Muzak / Hirnsäge
    B2 Kollaps
    B3 Durch Die Wüste
    B4 Zuckendes Fleisch
    B5 Einsame Wölfin
    B6 Schwarz
    Companies, etc.

    Unglaublich.

  • Lorenz

    Wahrscheinlich war es das. Ich habe leider die Namen der anderen beiden Acts des Abends nirgends am 15.12.1981 gefunden. Aber es war definitv im Winter, denn es war sehr kalt in Berlin und ich erinnere mich noch an eine grössere Treppe die man zum Saal hinauf ging … aber es ist ja auch über 40 Jahre her … und JA das war noch eine andere Band. BB, ein dünner Schragen mit (wirklich gestimmter?) verzerrter Gitarre, der seine Texte dem Publikum um die Ohren haute.

  • Michael Engelbrecht

    Liebe Leute, das sind ja wirklich Zeitreisen von alten Freunden dieser Musik. Ích gehörte trotz meines zarten Alters nicht zu den frühen Hörern der Band… heute zähle ich zu denen, die kein Album der apäten Jahre missen wollen und die, salopp sagen, die Neubauten und Udo Lindenberg zu den grossen Cracks zählen, wenn es um einen fantasievolllen Gebrauch der deutschen Sprache in der Rockmusik geht😉…

    Hier noch eine kleine Passage aus der Uncut review von Jon Dale:

    Rampen is the last album Einstürzende Neubauten have recorded as part of their long-running Patreon campaign. With the project acting as a a slow-release eject from the music industry, there’s something galvanising about the way they’ve signed off with their best album in decades.

    This is not to slight previous albums like Perpetuum Mobile or Alles In Allem, but the group are on particularly excellent form. And if the aesthetic coordinates aren’t exactly surprising –a combination of krautrock, the anarchist polit-rock of Ton Steine Scherben, and art song –they’re deployed both stylishly and fiercely.

    Indeed, Bargeld acknowledges the parallels between the structure of Rampen and classic krautrock double albums, such as Can’s Tago Mago, right down to the expansive, psychedelic third side, which on Rampen consists of “The Pit Of Language”, “Planet Umbra” and “Tarred &Feathered”. The sound here is mercurial, hypnotic, with the quivering drones and flighty textures of “The Pit Of Language” gesturing back to the abandoned requiems of 1985’s Halber Mensch. The eight minutes of “Planet Umbra” then pulse across afebrile, sensuous landscape, with Unruh playing water across the song to reconcile the dryness of the parched planet.

    „The Pit Of Language” and “Tarred &Feathered” are sister songs, amorphous things that have Bargeld circling and exploring one of the LP’s key themes.

    The various themes that crop up –gender, identity, language –feel immanent in the music, too; everything here is of a piece, the music ‘speaks’, its identity slips and slides between registers, between forms.

    Nowhere is this more obvious than the closing “Trilobiten” and “Gesundbrunnen”, which skirl with detail while Bargeld analogises the pre-gender trilobite fossil – gifted to him by an event organiser – with “small diamonds from grey prehistory”, before “me/you” is “undivided”.

    Viel zu entdecken, wenn man in diese Musik einsteigt!

  • Michael Engelbrecht

    At this point in time, my July edition of Klanghorizonte looks like this: female songwriter classics, one instant, one from old days, NEUBAUTEN in the center, and everything else falling in its place…

    Julihorizonte

    A Adam Wiltzie
    B Shabaka
    C Joni Mitchell (from the 70‘s)
    D Gateway (ECM)
    E Einstürzende Neubauten
    D Pat Thomas: Bleyworks (remembering Paul Bley)
    C Beth Gibbons
    B Sam Gender & Sam Wilkes
    A Pan American and Kramer

    Other candidates: Wadada Leo Smith, Jessica Pratt, American Analog Set, Jason Moran, Oded Tzur a.o.

  • radiohoerer

    Ich mochte die Einstürzenden Neubauten für ihren Krach, ihren Punk, den Noise.
    Wo es noch Bezüge zur Industrial-Musik gab, „Hören mit Schmerzen“ versteht ihr.
    Highlights waren u.a. „Kollaps“, „Zeichnungen des Patienten O.T.“ oder „1/2 Mensch“.
    Auch die Hamletmaschine fand ich gut.
    Vielleicht bin ich da radikal (sicher), aber mit „Tabula Rasa“ war für mich Schluss.
    Mit dem Ausstieg von FM Einheit war dann auch das Ende der alten Neubauten besiegelt.
    Die neuen Neubauten sind weichgespült und stören niemanden mehr. Schade um das Geld.
    Es gibt so viel neues zu Entdecken.

  • Michael Engelbrecht

    Mal halblang.

    Weil der Krach fehlt, ist noch lange nichts weichgespült.

    Aber gut ist, dass hier keine einhellige Begeisterung herrscht. Das wäre auch wieder verdächtig😉 Love it lor leave it, das ist der einfache Deal.

    Tabula Rasa – i loved it!

  • ijb

    Ich mag von den Einstürzenden Neubauten im Prinzip schon mehr oder weniger alles und halte sie auch für die „beste“ deutsche Band der letzten vier Jahrzehnte – unter anderem gerade auch WEIL sie sich immer wieder verändert haben. Ich msus gestehen, „Kollaps“ ist vielleicht das einzige Album von denen, was ich mir so als Album eigentlich nicht anhöre(n kann), es ist mir dann doch zu sehr Performance und zu wenig Musik, in dem Sinne. Also wie gesagt als Tonträger gesprochen; ich war ja damals auch noch nicht dabei… Dass sie dann mit jedem neuen Album neue Wege gegangen sind und jedes Album auf andere Weise interessant ist, finde ich schon auch eines ihrer positiven Wesensmerkmale. Und dass sie dann in den letzten 25 Jahren einen anderen Weg gingen und nicht als älter werdende Künstler immer wieder das „Alte“ weitergemacht oder gar reproduziert haben, zeichnet sie als Band, als Künstler eben aus. „Silence is sexy“ finde ich daher in gewisser Weise nicht weniger radikal als „Halber Mensch“ – sie haben halt auch im reiferen Alter ihre Identität und Authentizität erhalten und ihre Errungenschaften in neue Wege überführt. Die Alben dieser zweiten Bandlebenszeithälfte sind oftmals ja auch sehr geräuschhaft, aber setzen das viel subtiler und ausgefeilter ein – auch wurden die Texte komplexer und interessanter und die Songs ausgeklügelter. Zwsichendurch gab’s ja, wie bei Sonic Youth, neben den „großen“ („regulären“) auch weiterhin viele sehr experimentelle Alben für den „aquired taste“ und auch „Lament“, das Erster-Weltkriegs-Album ist ja eine sehr experimentelle Sache. Daher sind diese späteren Jahre auch einfach komplexer und vielfältiger als die 1980er…

    Das ist ja oft so bei Bands, die Jahrzehnte lang unterwegs sind – einige sehen in den „alten“ Sachen das, was die Band für sie auszeichnete (wir hatten das Thema auch bei Cat Power) und die späteren weichgespült, während die Band selbst sich einfach weiterentwckelt. Manchmal geht mir das auch so. Interpol z.B. hätten nach zwei, spätestens drei Alben gut aufhören können; danach kam nichts richitg tolles mehr, finde ich. Aber Wilco: Nach drei Alben ging’s da ja erst richtig los. Oder Swans. Oder Sonic Youth. Bestimmt finden manche, dass die nach „Evol“ langweilig wurden. Schade. 🙂

    …aber bei Interpol z.B. finde ich halt (im Gegensatz zu Wilco, Neubauten, Patti Smith, Lucinda Williams, Sonic Youth u.v.a) auch, dass die sich zu wenig bewegt und verändert haben und immer ihren Stiefel geamcht haben, der nach drei Alben auserzählt war. Bin mal gespant auf das neue Album von Vampire Weekend; das soll ja eine sehr gute Kombination aus alten Tugenden und Veränderung sein.

  • radiohoerer

    Natürlich entwickeln sich Bands und Musiker weiter. In die eine oder andere Richtung. Und das ist auch nicht die Frage. Das wissen wir alle.
    Die Frage ist nur, ob man den Weg mag und ob man die Musik, die dabei herauskommt, noch gut findet. Für mich ist bei den Neubauten nach „Tabula Rasa“ Schluss. Und wenn ich mir die neue Musik der Neubauten so anhöre, es ist ja alles im weltweiten Netz verfügbar, dann finde ich meine Formulierung „weichgespült“ gerechtfertigt.

  • radiohoerer

    Das hatte ich ganz vergessen zu schreiben….
    Danke Ingo für den Link zu dem Konzert Mitschnitt von 1981.

  • Michael Engelbrecht

    @ Radiohoerer: für deine Wahrnehmung ist der Begriff natürlich treffend, ich habe halt eine andere. Aber danke für den Hinweis auf Tabula Rasa: habe TR ich dank dir heut früh gehört, und mein altes Urteil bleubt bestehen: Richtig gut. Und auf jeden Fall neue Horizonte. Deep music.

  • Olaf Westfeld

    Die Neubauten sind mir neulich schon mal bei nem Stream von Stunty über den Weg gelaufen, wie ich finde mit einem sehr großen Track – kann man natürlich weichgespült finden, im Vergleich zum Beispiel „Yü Gung“ – ich bekomme da eine Gänsehaut, spätestens im letzten Drittel: https://www.youtube.com/watch?v=hynu6z86d-I
    Und ja – toll sind Bands und Künstler, die sich über die Jahre weiter entwickeln. Die Neubauten gehören da sicher zu. Ich habe nach Tabula Rasa auch etwas das Interesse, aber nicht die Zuneigung verloren. Es gab nur einzelne Sachen, die ich mir angehört habe, immer gut bis sehr gut fand, aber weiter verfolgt habe ich das nie. Anyways, ich glaube ich kaufe mir ein Ticket.
    Und nebenbei: im Metropol war ich in den 90ern öfter. MC 900 Ft Jesus, Moloko, Blumfeld – tolle Konzerte. Und die Neubauten hätte ich 1981 auch gerne gesehen – in meinem Alter – ich war 8 – hätte mich das aber sicher nachhaltig verstört.

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