• kurze randnotizen, haltbar einen tag, vielleicht viel länger, und einmalig wie wir alle

    SONG FOR CHE. das ist mal wieder ein ecm-cover nach meinem geschmack und erinnert mich an die atmosphären einiger neuerer skandniavischer landschaftsfotos von ingo. zwei dinge (eigentlich viel mehr), zum einen erscheinen heute ein paar vielversprechende musikalben von father john misty (wirklich heisser scheiss!), michael kiwanuka und jeff parkers ETA IVtet, die einige plätze unserer jahresendlisten durcheinanderwirbeln könnten (die traumhafte neue arbeit taking turns von jakob bro kommt erst in einer woche raus, übrigens im verbund mit einem tollen solobassalbum, seinem ersten, von altmeister arild andersen, das mit einer unwiderstehlichen verschmelzung der zwei klassiker „song for che“ und „lonely woman“ ausklingt) – jedenfalls bei denen, die dieses spiel gerne spielen.

    WENN DER TEE IM KREIS RUMGEHT. und dann möchte ich, das ist das zweite ding, auf eine platte hinweisen, die genau das geschafft hat, nämlich meine top six aufzumischen, und das sage ich hundert pro ohne jene flüchtige anfangseuphorie, die wir alle kennen, und die sich dann auch wieder rasch legt – ich stiess auf das album durch ein foto und eine frage von henning, und dann waren jan bang und henning ratzfatz dabei, ihre begeisterung zu teilen und mit eigenen live-erfahrungen anzureichern. nun können die beiden gerne viel erzählen, wenn der tag lang ist, und der tee im kreis rumgeht, deshalb muss so ein feuer lange nicht überspringen, aber dann fand icn bei discogs dieses opus als doppelalbum vor, auf vinyl, zu einem erschwinglichen preis (ich möchte mit diesen satzbauten die spannung etwas steigern, das kann schon nerven kosten) also, wo war ich, ähem, das teil kam dann gestern abends bei schnee und eis an, und, wie am vortag, bei meiner entdeckung einer 50 jahre alten „krautgitarrenscheibe mit echoplex“ namens „samtvogel“, legte ich die erste hälfte des doppelalbums im dunkeln auf, und dachte, allerdings im rundum geflashten sinne: was ist denn hier los!?

    PRODUCED BY SHABAKA HUTCHINGS. erst danach entdeckte ich das kleingedruckte, dass das teil nämlich auf native rebel recordings rausgekommen ist, schon im märz, wie auch das wunderdyabhingiwerk von ank anum, und noch dazu wurde es von einem gewissen shabaka hutchings produziert, und wer da alles dabei ist, leute wie leafcutter john, tom herbert, floating points…. aber namen sind hall und brauch, und allein der impact zählt, und das teil hat mich auf anhieb umgehauen, ergriffen, und allein mit verweis auf meinen status als „redaktör“ dieser veranstaltung – 😂 – mache ich von meinem schweigerecht gebrauch – 😅- und verweigere die auskunft, ob ich auf meiner petrolcouch eine klassische yogilevitation erlebt habe. like the sky i‘ve beeen too quiet von ganavya ist wahrlich ein hammerteil, und neben arroj aftab eine weitere hochspannende stimme aus indien, die sehr eigene dinge macht, mit fabelhaft sich drumherum ausbreitenden landschaften, weit weg von der urindischen tradition, dafür nicht minder (lieblingswort jetzt), archaisch. m.e.

  • All We Imagine As Light (Kinostart: 19. Dezember)

    Wahrscheinlich ist das nicht nur in meiner kleinen Welt einer der berührendsten Filme des Jahres 2024, den niemand von uns bislang gesehen hat. Sicher war ich mir darin, nicht allein durch das Lesen der nachfolgenden Besprechung von Stephen Trousée, sondern bereits durch die Betonung der Rolle der Filmmusik, die von einer meiner Favoritinnen aus der Ethiopiques-Reihe gespielt wird: eher selten, dass ich der Musik von Nonnen andächtig lausche. HIER eine feine Besprechung ihres Vermächtnisses „Souvenirs“ bei Pitchfork. Rein intuitiv glaube ich, dass All We Imagine As Light sich schwebend leicht Henning Boltes alles anderes als bloss „hingekritzelter“ Filmliste zugesellen könnte. (m.e.) 

    Die außergewöhnliche Musik von Emahoy Tsegué-Maryam Guèbrou entstand aus einem akuten Heimweh heraus. 

    Aufgewachsen in einer wohlhabenden Familie im Addis Abeba der 1920er Jahre, wurde sie zunächst von den italienischen Faschisten und dann von den revolutionären Unruhen in den 1970er und 80er Jahren aus Äthiopien vertrieben. Die zweite Hälfte ihres langen Lebens verbrachte sie im Exil, als Nonne in einem Jerusalemer Kloster.

    Werbetreibende haben das schon lange erkannt, und jeder, von Walmart bis Amazon, nutzt ihre unheimliche Fähigkeit, die mystischen Akkorde der Erinnerung zu spielen. 

    Aber ihre Musik hat noch nie ein so sympathisches Zuhause gefunden wie auf dem Soundtrack zu Payal Kapadias glorreichem Debütfilm. 

    Kapadia machte sich einen Namen als Regisseurin von verträumten Dokumentarfilmen, die in sehr realen Kämpfen wurzeln (sie gewann 2021 in Cannes für A Night Of Knowing Nothing, einen Film über Anti-Modi-Studentenproteste, der wie ein Liebesbrief der jungen Agnès Varda an Chris Marker wirkte).

    Ihr neuer Film beginnt im Dokumentarstil – die Kamera streift durch die wimmelnden Straßen von Mumbai, während die Bürger im Voice-over über die Reize und Herausforderungen der verführerischen, aber flüchtigen Freiheiten der Stadt sprechen. In aller Ruhe konzentriert sich der Film auf die Beziehung zwischen drei Frauen, die in einem innerstädtischen Krankenhaus arbeiten.

    Anu ist eine junge malaiische Krankenschwester, die sich bei der Arbeit langweilt und die Stunden bis zu ihrer nächsten Verabredung mit ihrem muslimischen Freund mit einer SMS verbringt. Prabha ist ihre ernste, wehmütige Mitbewohnerin und Kollegin in den Dreißigern. 

    Sie ist verheiratet, aber ihr Mann arbeitet in Deutschland und hat seit mehr als einem Jahr weder geschrieben noch angerufen. Parvaty ist eine angeschlagene Krankenhausköchin, verwitwet und steht kurz vor der Zwangsräumung ihres Hauses durch Bauunternehmer.

    Der Film folgt den beiden durch die Monsunzeit bis zum Ganesh Chaturthi-Fest und zeigt eine Stadt und ihre Bewohner, in der es von schillerndem, vielfältigem und einsamem Leben nur so wimmelt. Anu ist frustriert bei ihren Versuchen, ein Stelldichein mit ihrem Freund zu arrangieren. 


    Prabha wird von einem verliebten, dichtenden Arzt umworben, sitzt aber bis spät in die Nacht in ihrer Küche und umarmt den Reiskocher, das letzte Andenken an ihren entfremdeten Ehemann. Und Parvaty findet keine Hilfe in ihrem Kampf gegen die Bauunternehmer und ist gezwungen, ihre Sachen zu packen und in ihre Heimat in der Nähe von Ratnagiri, einem kleinen Dorf an der Küste von Mumbai, zurückzukehren.

    Anu und Prabha helfen ihr beim Umzug, und weit weg von den verregneten Straßen Mumbais, in der Sonne, der Brandung und den wilden Wäldern, hat jede der Frauen ihre eigene persönliche Offenbarung. 

    Es fühlt sich an wie ein Traum, und ihr verwunschenes Arden am Meer könnte einen an Satyajit Rays Klassiker Days And Nights In The Forest von 1969 denken lassen . 


    Aber Kapadia hat eine ganz eigene Welt geschaffen, mit Figuren, die so reichhaltig und glaubwürdig sind wie die Frauen von George Eliot oder Sally Rooney. Durch all ihre hoffnungsvollen Wanderungen schlängeln sich die Klavierlinien von Emahoy Tsegué-Maryam, endlich zu Hause.

  • „maverick guitar explorations, restauriert zum fünfzigsten“

    „Günter Schickert ist nur den eingefleischtesten Krautrock-Sammlern ein Begriff. Diese Unbekanntheit ist ein Bärendienst, denn der in Berlin geborene Gitarrist hat sich mit Samtvogel einen Platz in der offiziellen Liste verdient. Samtvogel wurde 1974 in Eigenregie veröffentlicht und ein paar Jahre später von Brain für eine breitere Veröffentlichung aufgegriffen und macht Schickert zu einem Meister der Echo-Gitarre. Die drei Tracks bewegen sich irgendwo zwischen dem exzentrischen Jammen von Faust und dem quecksilbrigen Gitarren-Layering von Ash Ra’s Manuel Göttsching (wobei anzumerken ist, dass Schickert zuerst da war, denn Samtvogel erschien ein Jahr vor Göttschings LP Inventions For Electric Guitar von 1975 ). „Apricot Brandy“ ist ein gnomischer Kinderreim-Blues, den Schickert mit plätscherndem Echo umhüllt, und macht den Anfang im Songbereich. Doch beim seitenlangen „Wald“ hat Schickert die Songform völlig verlassen und webt mit seiner Echo-Box und der E-Gitarre ein Gitter aus schimmernden Klängen, so komplex und schön wie ein mattes Spinnennetz.“ (übersetzt von deepl)

    Als ich Louis Pattisons Kurzbesprechung der Neuauflage (Vinyl, Cd) des mir unbekannten Günter Schickert-Debuts „Samtvogel“ las (1974), rief ich bei bureau b an und liess mir die Platte kommen. Ich schaute nicht nach, ob Jan dazu was in seinem Krautrockbuch geschrieben hatte, ich legte das Album im Dunkeln auf und kam von Anfang bis Ende nicht aus dem Staunen raus. Den Vergleich mit exzentriischem Faust-Jamming würde ich so nicht unterschreiben. Ich wusste rein gar nichts über dieses Album, kannte den Namen nir von weiter Ferne, machte mir ein paar Gedanken Richtung Minimalismus und Steve Reichs „It’s Gonna Rain“ und „sehr eigener Sound“, und ob er wohl „No Pusyfooting“ von Fripp & Eno mochte, und wünschte mir im Nachgang „liner notes“ von Asmus Tietchens. Tatsächlich fand ich seine blitzgescheite Lobrede auf das Album hinterher auf der Innenhülle des Albums. Ich schmunzelte. Tolles Album! Landete sofort beim meinen reissues 2024“ (s. Blog Diary 15. November), in bester Nachbarschaft. Und so gut kann ich mich an meine klanglichen Vorlieben 1974 erinnern: hätte ich die Platte damals gehört in Winfrid Trenklers „Schwingungen“ mit Bo Hanssons Intro-Musik, ich hätte eines der 500 ersten Exemplare (in Eigenregie fabriziert) sofort gekauft.. (m.e.). Besser spät als nie. Danke, Günter! Über „Samtvogel“ wird noch zu reden sein. Tolle Pressung. Toll klingendes Remaster! Far-out, gewiss, aber wunderbar hypnotisch! Bei aller Reduktion besitzt das Album ein immens reiches Innenleben, das es weit über ein rein historisches Interesse hinaus zu einem zeitlosen Klangabenteuer macht. Große Worte, zugegeben, aber gelassen ausgesprochen.

  • The Necks. Bleed.

    Klänge eines leicht verstaubten Klaviers. Tasten werden angeschlagen. Töne klingen allmählich aus, variieren sich im Raum, verlieren ihre Energie. Klänge kommen, gehen, hinterlassen Spuren. Hallräume öffnen sich. Schweres Atmen, kein Körper. Alles scheint sanft, doch nicht entspannt. Woher kommt die Musik, wo endet sie. Klangkompostierung.

  • Vorzeitlich / Archaic / naturgegebene Klangquellen

    In einem Kommentar zum Beitrag LIVE ZÄHLT schrieb ich Folgendes:

    Archeologen haben sich lange gewundert, warum es bezüglich archaischer musikalischer Praxis so wenig Fundstücke gibt. Ja, ein paar zu Flöten präparierte Knochen oder ein paar aus Holz gefertigte Artefakte. Dieses Desiderat brachte einen französischen Akustiker dazu, archaische Resonanzräume näher zu inspizieren, also Höhlen, die als Versammlungsplätze dienten. Ein wichtiger Anhaltspunkt waren für ihn rote Markierungen in Höhlen, die bisher niemand erklären konnte. Seine Prüfung ergab, dass sich an diesen Stellen die besten akustischen Resonanzräume befanden. Aber dann? Aber wie?

    Ja, die Instrumente hingen direkt vor seiner Nase. Und koordinierte Schläge darauf erzeug(t)en magische Klänge. Plus die menschliche Stimme, die ja schlicht da war, hatte in so einem Resonanzraum ein erstaunliches Potential (mit Verstärkung und Dubeffekten).

    Hermeto Pascoal war vor längerer Zeit auf derselben Spur und nutzte die herunterhängenden Stalaktiten und aufsteigenden Stalakmiten als Klangkörper. Er selbst fügte den Klang eines Naturhorns hinzu.

  • „jeff parker and the way out of easy“

    Jeff Parker ist kein auffälliger, ausgeflippter Gitarrist. Alles, was er tut, hat einen Hauch von Metheny’scher Virtuosität, aber in der Regel spielt er nach einer rücksichtslosen harmonischen Logik, die sich aus dem genauen Hinhören auf das ergibt, was seine Bandkollegen tun. 

    “Late Autumn“

    In seiner Arbeit geht es oft um den kreativen Einsatz von Wiederholungen, und das ist auch die Art und Weise, wie dieses Ensemble als Einheit auftritt. Die Musiker beginnen jedes Stück mit einem einfachen Riff, das wiederholt, imitiert und verändert wird, bis es die Initialzündung für nachdenkliche Improvisationen liefert.

    Was manchmal schwer zu glauben ist, ist, dass es sich um ein reines Live-Album handelt, das von Tontechniker Bryce Gonzales aufgenommen wurde, der vier Mikrofone aufstellte und sie in ein Zwei-Spur-Mischpult einspeiste, um die Band in Echtzeit zu mischen. Alle vier Musiker verwenden Effektgeräte, aber keines wurde in der Nachbearbeitung oder im Mix eingesetzt – alle werden in Echtzeit eingesetzt. 

    (John Lewis, Uncut)

  • „Getting there – an invitation“ – archival discoveries & reissues (2023 & 2024)

    Legen wir einfach mal los. Dank Jans Buch habe ich „Autobahn“ in diesem Jahr so oft gehört wie damals, als es uns ins Staunen und Schmunzeln versetzte. Die Beatles waren schon vier Jahre Geschichte, und alle fragten sich: wo geht die Reise hin? Blicken wir in die ferne Vergangenheit, dies war, vor einem Jahr, „mein“ 2023, in der Abteilung „time travels“. In Matala entdeckte ich mein Faible für Al Stewarts „Year Of The Cat“ wieder. Wir können, in die Jahre gekommen, leicht vorwärts und rückwärts durch die Dekaden springen. Am Ende macht die Zeit einen Narren aus allen von uns. „The fool on the hill“. Das ist keinesweges sarkastisch, allein mit bitter nötigem Humor versetzt. Man darf sich weiterhin fragen: Wo geht die Reise hin? In welcher Sprache gibt es 50 Ausdrücke für Wehmut, 50 für Exstase? 50 für Verbundenheit?

    01. Nana Vasconcelos: Saudades
    02. Keith Jarrett: Bremen / Lausanne
    03. Jon Hassell: Further Fictions
    04. Don Cherry et al: Old And New Dreams
    05. Hiroshi Yoshimura: Surround 
    06. Alice Coltrane: Journey In Satchidananda 
    07. Pharoah Sanders: Pharoah
    08. Dorothy Ashby: The Rubayat Of Dorothy Ashby
    09. XTC: Chrome Dreams
    10. Meiko Kaji: Hajiki Uta 

    11. Frank Zappa: Over-Nite Sensation (surround)
    12. Gary Burton: The New Quartet
    13. Neil Young: Chrome Dreams


    In der Sprache der Musik natürlich, 50+! Und das ist, was alte Zeiten angeht, zwischen gar-nicht-so-weit-hergeholt und Teenagerjahren, meine Zeitreisensammlung 2024. Einiges habe ich damals gehört, einiges ging an mir vorbei. So kannte ich von „Band on The Run“ nur zwei Hits, bis mir diese wunderbare „Packung“ vor die Ohren kam.

    My shining star is Ank Anum‘s dyabhingi-fuelled discovery from old London years (1973 again). AnkAnum’s is more suited to a Rastafarian groundation session replete with chalice and enough ganja to rewrite the laws of physics. 

    Keith Jarretts Standards war ich nach dem Zauber des Anfangs (Standards, Vol. 1, Vol. 2, Changes) bald so leid, dass ich fast eine Bebop-Allergie entwckelte. Nach langer Zeit hörte ich erstmals wieder genau hin, und die pure Spielfreude seines Auftritts in einem geliebten kleinen Jazzclub brach alte Barrieren. Läuft morgen im Toyota, auf dem Weg in die tiefe Eifel! Natürlich dabei, Klaus Walters‘ „Autobahn“!

    Sowie „New Ancient Strings“: „After an hour or more spent chasing out the chirping crickets, it was midnight before tranquility was achieved and recording could begin. Toumani and Ballaké played through the night, entirely live, without second takes, improvising around tunes from the classical Mande repertoire. By seven the next morning, the album was done.

    Jakob Bros traumhaftes Album „Taking Turns“ hätte auch zu den „archival discoveries“ gespasst, aber ich bringe dieses Werk von 2014 bei den „neuen Alben“ unter.

    Exzellente Surround-, Quad-, und Atmos-Remixe gab es neben King Crimsons „Red“ auch von einigen Joni Mitchell-Alben, von Airs „Moon Safari“ und von „Yoshimi Battles The Pink Robots“ sowie Randy Newmans „Good Old Boys“.

    Womöglich erreicht mich erst kurz vor Weihnachten „G stands for Go-Betweens, Vol. 3“. Das grosse traurige erhebende Finale der wundervollen Songschmiede aus Brisbane.

    01. Ank Anum: Song Of The Motherland
    02.The American Analog Set: New Drifters 
    03. Alice Coltrane: The Carnegie Hall Concert 
    04. Taylor / Winstone / Wheeler: Azimuth
    05. Paul McCartney and Wings: Band On The Run 
    06. Jan Garbarek: Afric Pepperbird 
    07. Can: Live in Paris 1973 

    08. Günter Schickert: Samtvogel (ENTDECKUNG!!)
    09. Peter Thomas: The Tape Masters, Vol. 1
    10. Julie Tippetts: Shadow Puppeteer
    11. Byard Lancaster: The Complete Palm Recordings 1973-74
    12. Toumani Diabate / Ballake Sissoko: New Ancient Strngs

    13. Keith Jarrett / Gary Peacock / Paul Motian: The Old Country


    Next door to Alice: A guest appearance now from UNCUT making an important point in regards to Alice Coltrane. Her music can open up gates of perception, simple as that, and you don’t have to follow her Hindu way or any other religion to reach a deeper state of mind. Peace, calmness, whatever. A healthy dose of paegan basics, or even pure existenzialism with a smile and an open ear: nothing more required. By the way, don‘t take my ranking too serious – it‘s a simple meditation, like playing solitaire by the window. Alice Coltrane is present here in both years, in that Carnegie night, and on her Journey In Satchidananda, an album that goes deep as deep can go. And what a stellar ensemble, Cecil McBee‘s bass wizardry on the title track, for example.

    „FINALLY, it appears that Alice Coltrane has taken her deserved place at the top table of 20th-century musical icons, alongside her illustrious husband. Rifle through Uncut’s best albums of 2024 and her influence is everywhere – not just on harpists like the amazing Nala Sinephro and Brandee Younger (who makes several key contributions to Shabaka’s recent album) but on artists as diverse as Julia Holter, The Smile, Arooj Aftab and Dirty Three.

    Recorded live in New York in the same month as the release of her spiritual jazz touchstone Journey In Satchidananda, it featured the first two tracks from that album blissfully spun out to more than twice their original length with the help of an expanded ‘double quartet’, including the likes of Jimmy Garrison and Clifford Jarvis. But it’s on an incredible version of John Coltrane’s “Africa” – with Alice having switched from harp to piano – where dual saxophonists Pharoah Sanders and Archie Shepp really earned their corn, trading blazing solos for almost half an hour with no let-up in intensity. 

    “The spirit was there at all times,” recalled bassist Cecil McBee in the liner notes. “I’ve never heard anything that I played that was more intense… It was absolutely amazing.” Listening back today, it’s hard to disagree.“

  • Televizyon, an older thang still resonating

    I

    You have to get that INGENIOUS IDEA to take the background sounds of the 80’s of your Turkisch homeland as material to work on with accomplished improvisers and create powerful glittery sound waves from it. Amsterdam based vocalist Sanem Kalfa DID IT joining forces with three mighty creative powerhouses: keyboardist Marta Warelis, drummer Sun Mi Hong, and bassist Ingebrigt Håker Flaten.

    Kalfa on the spot caughtbrought-SOMEthing with band members who KNEW-what-to-DO – brilliantly a la moment. Pushing it to unbelievable heights already in their second concert ever (the first one was at WORM, Rotterdam, last year)

    And what was this SOMETHING?

    The group’s name is the Turkish word for TV,  hm. TVs were running in the past (and presently too) permanently flooding people’s living spaces not only with a stream of pixels but also haunting around sounds, soundtracks of people’s everyday life. 

    It was not that the musicians borrowed from it to noodle-doodle along and around it a bit or mixmax it. No, they wildly enriched the catchy sketchy input of Kalfa to shoot tattering rubber balls into the sky, let jump dancing snakes out of the ground and shoot wildly circling twirling energy salvos into space. This happened in astonishing dense real time creation = improvisation. 

    It doesn’t went the distortion or circumlocution way. It rather was a heavy concoction emerging from deeper layers‘ of the simple figurations they took off from – a kind of conjuring sound mining. It was sheer astonishing how they drove each other up from/in the moment via different interconnecting axes concerted by Kalfa’s wildly whirling spirit. It was mostly FINDING in the natural phantasy zone, not searching. …The only obstacle were the fixed chairs in the concert hall. It was not only a question of getting carried away but of natural instinct for the next blooming realm.

    The concert took place June 29, 2024, at Amsterdam BIMhuis

    V I D E O here

    P.S. : Televizyon came forth from a commission of SPACE IS THE PLACE instigated by a specification of Tim Sprangers “To do something musical with a youth memory”

  • Sun-Mi Hong

    Sun-Mi Hong, drummer of Korean origin, is living and working in Amsterdam since more than a decade now. She meanwhile has grown into a central figure in the younger international Amsterdam scene of the 30s and 40s also being in high demand more and more throughout Europe.

    Sun-Mi Hong is a person with a strong inner concept and a strong inner force to get into the deep energy and intricacy of the music she is playing. She hits quick, hard and amazingly flexible. Every stroke is 100%, every stroke is SHE. Her hands-on mentality goes together with a stupendous joy of playing and honest openness.

    to be continued