Amelia & Beatie, Bryan & Brian
Wenn man spoken word-Alben prinzipiell mag, und zudem offen ist für Gedichte mit seltsamen Drehungen zwischen Storytelling und Surrealismus, kann man einen Narren fressen an „Loose Talk“. Die Spannungsfelder sind immens, zwischen Amelia Barratts Gedichten (ihrer ruhigen Darbietung, ihrem Wortlaut, ihren Stories, die sie andeuten, nie ausformulieren) und Bryan Ferrys rohen wie bearbeiteten „Instrumental-Demos“ aus Jahrzehnten mit und ohne Roxy Music ( z.B. verhallte Klaviertöne aus einem verlassenen Ballsaal, flüchtige Überbleibsel seiner Stimme). Malerin ist Amelia auch, hier „Exhaust“ (Öl auf Leinwand, 2023).
Man bleibt, lauschend, hellwach, und neugierig auf die nächste Wendung, und es erhöht die Freude, wenn man die beiliegenden Gedichte als „native speaker“ versteht, oder auch als Englischkundigem lang genug liest, oder mit „Deepl“ übersetzt, um ihnen anschliessend den Feinschliff zu verpassen. Wer aber macht das schon, wenn man nicht einen Narren gefressen hat an ihren Gedichten, und das habe ich. Es sind Erforscnungen unseres Innenlebens in Alltagssituationen, und wie sich im Ansammeln flüchtiger Wahrnehmungen und Gedankenreflexe „Mikro-Stories“ bilden, jenseits des trainiert-vernünftigen Redens. Das Ich ist eine fragiler, unbekannter Faktor in diesen Gedichten. „Dabei lässt ihre präzise Diktion Raum für Witz und Herzschmerz“, wie ich in einer Besprechung (s.u.) lese. Bryan Ferrys Musik ermutigt uns Hörer mit seinen ausgefeilten Demos, die alle ein „gewisses Etwas“ verströmen, zu diesen Trips durch Heimliches wie Unheimliches.Und so bringen also Brian Eno und Bryan Ferry zur fast gleichen Zeit zwei Alben heraus, in denen Frauenstimmen die Hauptrolle spielen. Wonderful! Und durchaus eine zum Schmunzeln anregende Anekdote aus dem Herbst ihrer musikalischen Lebensläufe. Was weit über das Anekdotische hinausgeht, über „small talk“ und „loose talk“, ist die Klasse und Extravaganz und Tiefe beider Werke. „Luminal“ vom Beatie Wolfe und Brian Eno erscheint am 6. Juni, „Loose Talk“ ist schon eine Weile erhältlich.
Wenn alles gutgeht, spricht Lina Lentföhr zwei „song lyrics“ von Beatie Wolfe, und ein Gedicht von Amalia Barrett. Ich wollte sie unbedingt für diese Ausgabe der „Klanghorizonte“ haben, nachdem sie vor Jahr und Tag so fesselnd die Stimme von Rickie Lee Jones im „overvoice“ übernahm, und einen Ausschnitt ihrer Autobiographie.
‘intriguing and impressively original…studded with genuinely haunting moments’ – The Guardian (Album of the Week ****) / ‘interesting and elegant’ – The Sunday Times (Album of The Week ****) / cool, crisp, confident…these pieces have a slender beauty’ – Mail on Sunday (****) / an evocatively haunting masterpiece’ – Buzz Magazine (*****) / Ferry’s struck gold immediately with Barratt, whose precise diction still leaves room for wit and heartbreak’ – Classic Pop (Album of the Month ****½) / a unique and satisfyingly unsettling listen’ – The Arts Desk (****) / it puts a spell on you’ – Music OMH (****) / Barratt sketches arresting vignettes threaded with Lynchian unease…a tightly crafted exploration of lives unmoored’ – Record Collector (****)
„Lofoten, Lotus, Luminal“ – immortal tracks for an imaginary jukebox
„If this month‘s „horizons of sound“ at Deutschlandfunk, May 29, 9.05 p.m., is brimming with life, with the usual suspects from Eno to ECM, the „Klanghorizonte“ at the end of July will bring you – incl. sound, vision & interviews – some voices of Clay Pipe Music, label owner Frances Castle and electronic wizzard Cate Anne Brooks, and much more, for example the forthcoming solo album „Solace Of The Mind“ by Amina Claudine Myers.
Nach einem aufregenden Wochenende mit dem BVB (vielleicht hat mich der eine oder andere gesehen, als die Kamera von Sky kurz auf Freddie Röckenhaus, andere Kollegen des Sportjournalismus und meine Wenigkeit („special guest“) kurz nach Sabitzers trockenem Schuss zum 2:0 auf die Pressetribüne zoomte (so erzählte es mir jedenfalls einer der vielen, diesen Blog lesenden Olafs) erhielt ich von unserem Ratefuchs Lorenz aus Leichfelden-Echterdingen folgende Mail:
Hallo Micha, dein Päckchen ist wohlbehalten angekommen mit den 3 tollen CDs. Jede auf ihre Art klasse.Loose Talk erinnert mich an Laurie Anderson und auch Brian Eno (the Drop Phase). Wunderbare Geschichten, die sie erzählt. Joe Hendersons „Multiple“ hat absolut tolle Grooves und Überraschendes, wie den Gesang im ersten Stück oder auch immer wieder seltsame Keyboard sounds. Danke für diese super Entdeckung. Wie Joe Lovano und das Trio zusammen sind, auseinander driften und sich dann irgendwo anders wieder finden ist schon fast wie ein Jazzhörspiel. Großes Ohrenkino. Ja, und der Kaufbefehl für die Zwillingsalben mit Brian Eno stößt auf offene Ohren … Wenn nicht sogar noch Robert Foster dazu kommt, denn die Besprechung aus MOJO (5 stars) liest sich sehr interessant. Viele Grüße und lieben Dank! (und viel Spaß in der Champions League) Lorenz
Mittlerweile verweile ich bei den Moderationen der Klanghorizonte für den 29. Juli. Die Stunde beginnt und endet mit grossartige „Ambient Music“ aus Japan und England von Hiroshi Yoshimura sowie Brian Eno & Beatie Wolfe. Zum Kaufbefehl für Lorenz gehört eben auch „Big Empty Country“. An zweiter und vorletzter Stelle meiner „blue hour with female lead vocals only“ gibt es zwei Uraufführungen zweier Songs der „electric country dream music“ von Beatie Wolfe & Brian Eno (der andere Kaufbefehl, natürlich auch für Leser dieser Zeilen).
An dritter und drittletzter Stelle der Playlist finden sich zwei weitere Songalben, einmal von Eiko Isobashi und ihrem Album „Antigone“ (produced by Jim O‘Rourke) sowie (das drittletzte Album der Playlist meiner drittletzten Klanghorizonte ist die einzig verbliebene offene Frage) von Julee Cruise oder Annette Peacock oder Amelia Barrett. Im zeitlichen Zentrum gibt es einen Song aus dem brandneuen Album von Stereolab, flankiert von zwei ECM-Alben, „New Vienna“ von Keith Jarrett (ein weiteres Dokument seiner letzten Europareise von 2016), und „The Jewel In The Lotus“ (ein Klassiker des sog. „spirituellen“ oder „Fusion Jazz“ von 1974).
Am 27. Juni erscheint das Album aus dem Hause Clay Pipe Music, das mich gestern erreicht hat, und das ich in den Klanghorizonten Ende Juli ganz sicher vorstellen werde, „Lofoten“ von Cate Anne Brooks. Das Hauptquartier dieses feinen „independant labels“ aus London vermeldet folgendes dazu (der Kaufbefehl wird beizeiten ausgeprochen und das Teil könnte sich in der heimischen Albensammlung finben neben „Flora“ und „Lateral“):There are imagined landscapes we all carry within us—dreamed, half-remembered, or just beyond reach. Lofoten, the new album by Cate Francesca Brooks on Clay Pipe Music, is a musical reflection on one such place. Located above the Arctic Circle, Norway’s Lofoten Islands are known for their dramatic peaks, open seascapes, and distinctive red fishing cabins dotting the shoreline. Though Brooks has never visited this remote northern region, it became an unexpected source of inspiration.
The project began when Cate listened to a narrated „sleep story“ set in the islands. Intrigued, she researched the region and found herself drawn to its stark beauty. „I fell in love with creating an impression of somewhere I would probably never visit, but felt a real affinity with,“ she explains.
This ambitious album translates that connection into sound. Through carefully crafted electronics, melodic themes, richly layered textures and big production, Brooks captures the essence of Lofoten—its icy light, vast horizons, and profound quiet.
„The other thing that happened around the same time was the first lockdown here in the UK. I had taken the opportunity of having some extra time to learn a new (to me) method of synthesis; that of the Synclavier, which uses one aluminium wheel and an array of buttons to control every parameter of the sound.
„I took to it with intrigue and before I knew it, I had built up hundreds of original sounds, many of which were perfect for the textures I could hear in my head for Lofoten. So that (along with a Prophet synth and a TR-808) became the sound world.“
Lofoten stands as an evocative testament to how music can transport us to distant places, transforming geographical limitations into imagined creative possibilities.
„Thursday Afternoon in Paris“
A dream story with an album you’ve never heard of. Once again you are there, in your beloved little park called „Le Jardin du Luxembourg“, not far away from that old time jazz club, „Le Chat Noir“, Robert Wyatt once sang about, a smoky club with wooden walls that is long gone, with all its long stories, told and told again. Or never told. You still have a Sony walkman from the past that works fine, except for some stutter in winter. You put in that cassette a friend gave you as a gift and a sweet reminder of hot love and the best galettes in town. You never knew about this album to exist. Pretend, it is 1998. For reasons hard to explain you keep playing this one track again and again on a warm afternoon in Paris. A sentimental journey, and this piece HERE calls you by your name.Die Stunde der wahren Empfindung
Es ist kein Problem, hier mal einen Titel von Peter Handke zu klauen. Wir haben viel zu wenig über Arthur Russell gesprochen. Rasch werden da die einschlägigen Fakten abgegriffen, die unterschlage ich einfach, oder lass sie nebenbei einfliessen. Sein Nachlass wird akribisch aufbereitet von Audika Records, und die Musik dieses „outsiders“ teilt die Lager. A love it or leave it (or love it sometimes)-affair. „Worlds Of Echo“, „Another Thought“ und das frühe Opus „Instrumentals“ sind meine gern genannten Favoriten. Sein Werk so facettenreich – als allererstes springt sein seltsam verletzlicher, weltoffener wie intimer Gesang vors innere Ohr, umgeben von Echos und seltsam brüchigen Celloklängen. Zuletzt erschienen, neu gebündelt, diese zwei Liveaufnahmen aus den Jahren 1984 und 1985, ein verwegenes Doppelalbum. Wie bei Thelonious Monk kommen immer wieder die gleiche Titel ins Spiel, und wie bei Monk ist das ganz egal und sowiesoso immer anders. Beth Gibbons, die Tindersticks und Lambchop lassen Arthur gerne stückweise vor ihren Konzerten laufen, ich hörte ohn da stets heraus. Er hat also ein paar verdammt gute Fürsprecher. Seit ich irgendwann einen Text von David Toop im Wire über Arthur Russell las, lang ist es her, komme ich auf ihn zurück, wieder und wieder, und nicht aus Chronistenpflicht. Manche bleiben dabei, dass da einer hilflos im Nebel stochere, ich spreche lieber von der Stunde der wahren Empfindung. Und dieses Doppelalbum aus alter Zeit ist zweierlei: eine ideale Einführung in seine Musik, und Stoff zum Versinken. Nicht nur die zwei Alben von Beatie und Brian bieten „space music“ und „dream music“. Er würde auch, anders als ich hier, keine grosse Welle machen, und einfach aus dem Stegreif „Go Swimming“ vortragen, mit einem Cello, das die halbe Welt für beschädigt hält. It‘s a miracle! A dream from the dance floor!
„Grosses Leeres Land“
Parallel zu dem Songalbum „Luminal“ von Beatie Wolfe und Brian Eno erscheint am 6. Juni, als LP, CD, und DL, das Instrumentalalbum „Lateral“, mit der Komposition „Big Empty Country“: in der Vinyledituon heisst Seite A „Big Empty Country (Day), und Seite B „Big Empty Country (Night)“. Einmal mehr öffnet dieses Ambientwerk eine ganz eigene Atmosphäre, die zwar unverkennbar Enos Handschrift trägt, aber eben einen weiteren unerhörten Raum öffnet, insofern nur strukturell vergleichbar ist mit Grosskompositionen wie „Discreet Music“, „Thursday Afternoon“, „Lux“, oder „Reflection“. Der Titel „Big Empty Country“ ist mit Bedacht gewählt, und impliziert (mein ganz privater Höreindruck) sowohl das Unheimliche wie das Unberührte, das Pittorekse wie das Postapokalyptische. Der Klang der Gitarre, die hier und da ihre Spuren hinterlässt, ist pure Reminszenz ohne Nostalgie. Mehr wird nicht verraten. (m.e.)Once again, this ambient work opens up a completely unique atmosphere that bears Eno’s unmistakable signature, but opens up another unheard-of space that is only structurally comparable with major compositions such as “Discreet Music”, “Thursday Afternoon”, ‘Lux’ or “Reflection”. The title “Big Empty Country” was chosen with care, and implies (my very private impression) both the uncanny and the untouched, the pittoresque and the post-apocalyptic. The sound of the guitar, which leaves its mark here and there, is pure reminiscence without nostalgia. (m.e.)
“Everybody Loves A Train“
Angekommen im Herzen von Hamburg- Eppendorf! Café & Bar Celona. Der große Cappuccino ist nur zu empfehlen. Die Currywurst leider völlig daneben! Nevertheless, a lovely summer day. An Michael Nauras Jazzgemäuer in der Rothenbaumchaussee vorbeigefahren. Ach, ach, die Neunziger, als ich mit guten alten Tonbändern und regelmässigen Zugfahrten meine Sendungen in den Norden brachte, und an der NDR-Staatskasse mein Honorar abholte!
Im ICE eine Menge Train Songs gehört. Richard Williams hat eine wunderbare Sammlung voller „train songs“ zusammengestellt, die ihr nebenan, in „The Blue Moment“ aufrufen könnt. Bis jetzt haben sich 71 begeisterte Hörer gemeldet und eigene „Train Songs“ beigesteuert. Ich hätte einen „im Gepäck“, der da nie auftaucht, der in meiner privaten Zugsongsammlung stets als erster Fahrt aufnehmen würde. „Love At First Sight“ (HIER, aus dem Album „Embrace The Herd“ von „The Gist“) ist nicht einfach ein Song über die Einfahrt eines Zuges in den Bahnhof, er beschreibt (allein in den Klängen) die wundervolle Welt des Verliebtseins in einer Atmosphäre, in der ich manche meiner Stunden des Schwebens gespiegelt finde. Es ist wohl der unbekannteste aller grossartigen „train songs“. Beim Stöbern durch Richards Sammlung fand ich auch jenen traumhaften Song wieder, „Train In The Distance“, (bitte HIER draufklicken zum Anhören!), den ich damals in den Achtzigern, wie das gesamte zugehörige Album, sehr gern gehört habe. Aber die Platte kam abhanden, und seit dreissig Jahren habe ich nie wieder Paul Simons „Hearts and Bones“ gehört. Meine Erinnerungen an das Album sind sehr vage. Ich lausche diesem Lied, ich lese die lyrics – what a fine short story that is: „Everybody loves the sound of a train in the distance / Everybody thinks it’s true“. Ist das ganze Album so berührend?
Passengers, revisited!
Am Record Store Day tauchte ein Vinyl-Remaster der „Original Soundtracks 1“ der Passengers auf, und es ist ein fantastisch klingendes Remaster. Nach Mark Smotroffs Eloge war ich so heiss auf das Doppel-Vinyl, dass ich es ziemlich teuer bezahlte. Aber heute lief es schon zweimal hintereinander – tatsächlich hat es nie so gut geklungen, es ist hochexperimentell und himmelweit. Voller Risse, Schnitte, Kontraste, Kühnheiten – und heartbreaker! Eno in the science-fiction wilderness! Dass ich selbst für Bono hier nur Lob übrig habe, bedeutet entweder falsche Drogen, oder, dass es sich um eine scheisswundervolle Scheibe handelt. Angeblich hat es HHV bald wieder für 48.90 Euro auf Lager. Es wäre noch viel zu diese Werk zu sagen. Ich dachte, ich würde es nach einer gefühlten Ewigkeit des letzten Hörens „ganz gut“ finden, es hat mich nahezu umgehauen! Hinterher musste ich erstmal runtergekommen, und fand dazu den idealen Song, der die Energie der Passengers auf seine Weise abholt und in einen Tanz verwandelt. Rhythm of the Heat, der Auftakt von Peter Gabriels bestem Album.
In memory of David Thomas, and if you listen to one his records, take this one!
Pere Ubu’s “avant garage” – a turbulent mix of punk, garage, art rock, jazz, experimental noise and influences ranging from MC5 to Sun Ra – ushered in a no wave/postpunk sound and inspired bands including Joy Division, Gang of Four, Sonic Youth, REM and Pixies. Other fans ranged from Rebus writer Ian Rankin to Beach Boys lyricist Van Dyke Parks, who once introduced Thomas to Brian Wilson with the words: “Meet the other genius”.Allison Flood und Michael empfehlen Kriminalromane (1)
„Meine letzte Lektüre in diesem Monat ist ein guter alter Polizeiroman: When Shadows Fall des ehemaligen Metropolitan Police Detective Neil Lancaster, der neueste Fall von DS Max Craigie. Ich habe die vorherigen Romane der Craigie-Reihe nicht gelesen, war aber von Lancasters Prämisse angetan: am Fuße eines schottischen Berges wird die Leiche einer Frau gefunden, die sechste, die innerhalb eines Jahres auf diese Weise ums Leben kam. Alle waren erfahrene Bergsteiger; alle waren allein; alle waren blond. „Alle waren gut vorbereitet, das Wetter war gut, die Wege fest und es gab keine Anzeichen für dummes Verhalten… Was, wenn jemand es auf einsame Bergsteigerinnen abgesehen hat und sie von den Klippen stößt?“ Mir gefiel das Netz des Bösen und der Korruption, das hinter diesen Todesfällen steckt und das Craigie und sein Team bei ihren Ermittlungen langsam aufdecken, und ich war angenehm erschrocken über die Situationen, die Lancaster den Bergsteigern schilderte, als sie ihr Ende fanden. Mittendrin in eine Serie einzusteigen, ist jedoch nie eine brillante Idee, und die Geheimnisse von Craigies Privatleben waren für mich infolgedessen weniger faszinierend. Daher empfehle ich den Autor, schlage aber vor, dass diejenigen, die die Sammlung noch nicht kennen, sich mir anschließen und mit dem ersten Craigie-Roman, Dead Man’s Grave, beginnen, der 2021 auf der Longlist für den McIlvanney-Preis für das schottische Krimi-Buch des Jahres stand.“
Allison hat natürlich Recht. Und rein zufällig lese ich gerade diesen vielgerühmten ersten Roman der Reihe um Detective Sargent Max Craigie. Es ist der erste Thriller, der mich fesselt, seitdem ich Liz Moores „Der Gott des Waldes“ vor Monaten verschlungen habe. Ich gehe soweit, schon jetzt, nach 159 Seiten, Neil Lancaster als Entdeckung zu bezeichnen. Eine ungewöhnliche Handlung, hoher Realismus, gute Humor, zwei sympathische Protagonisten (Janie Calder ist die Ermittlerin an der Seite von Max), und „Highland Noir“: all das sorgt für einen hohen „flowfaktor“! Bisher wurde auch der zweite Teil der Serie ins Deutsche übersetzt. In diesem Jahr werden übrigens zwei Romane meines Lieblingskriminalschriftstellers James Lee Burke in deutscher Übersetzung erscheinen. Einmal „Clete“, und dann der „standalone“ „Im Süden“, eine Geschichten aus der Zeit des Amerikanischen Bürgerkrieges, der im letzten Jahr den „Edgar“ als bester Thriller des Jahres gewann. Neil Lancaster verkürzt die Wartezeit auf den Altmeister aufs Feinste!