• Instead of a long story

    How I love „Cabinessence“! Or Surf’s Up, Cool Cool Water, Trader, All This Is That, The Lonely Sea, Let The Wind Blow, ’Til I Die, any number of songs… I have periodic Beach Boys obsessions, the current one has been continuing since last summer. A band I have almost infinite patience for, I even enjoy the songs I don’t like (I realise that makes no sense!) It started for me with the Smile sessions, bootleg tapes acquired in the 1980’s. Cabinessence is representative of a large body of work, the structures, edited sections, constructions. Brian Wilson’s description of ‘feels’, song ideas, unfinished sections of songs, works in progress. It’s this idea of ‘feels’ that I personally identify with. (I also love Surfin’ USA, Little Deuce Coupe etc too)

    • words by Craven Standers from on Interview for Klanghorizonte and Manafonistas in 2023

  • Die Flaming Lips in Hamburg

    Samstag Abend: Eine Band auf dem Höhepunkt ihres Tiefs. Der Gesang war fast durchweg Playback (nur bei „Race for the Prize“ nicht, dem letzten Stück). Und die „Band“ waren offenbar von Wayne Coyne zusammengecastete Statisten (Michael Ivins und Steven Drozd fehlten), die (auch wieder mithilfe von Playbacks) performte, als würde sie alles spielen. Taten sie aber nicht. Das war eine unspontane und sehr uninspirierte Vorstellung, man hatte immer das Gefühl, man steht vor eine Glasscheibe und hört einer Konserve zu. Echt krass. Da lebte nichts. Wayne nahm zudem mit seinen endlosen Ansagen der Sache die letzte Magie. Dass der optische Mummenschanz normalerweise geil ist, steht außer Frage, aber ein Live-Konzert war das sicher nicht.

    Soweit der Bericht eines gewissen Gereon Klug. Ich war mit Ischisas lahmgelegt, aber offensichtlich muss ich es nicht weiter bedauern, da nicht dabei gewesen zu sein. Meine bisherigen drei Lips-Konzerte, 2003, 2005, und 2016 waren „real“! Wer in die Welt von Yoshimi eintauchen möchte, dem empfehle ich die Platte, die Cd, die Surroundausgabe mit fantastischem 5:1-Mix, und die „Yoshimi-Schatzkiste“! (s. Foto) (m.e.)

  • Annie and the Caldwells (Finale)


    Vorspiele mit Tanzboden und Weihrauch

    „Wow, man, this 10-minute, tension-building gospel declaration in “Can’t Lose My Soul.” The way it’s drawn out is powerful, capturing resilience in faith and morals gorgeously. Apparently, I can listen to the refrain “can’t lose my (soul)” for 10 minutes straight and not grow tired of it.“

    Als Kind war ich kurze Zeit Messdiener, hatte brav die lateinischen Texte für die Prüfung gelernt, und schwitzte ganz schön, als ich mit ungelenken Bewegungen den alten Priester Dechant mit dem Weihrauchspender auf dem Kreuzgang begleitete. Der alte Katechismus hatte Schreckensbilder verbreitet, und ich ahnte oder hoffte doch, das sei ja wohl alles ein bisschen übertrieben.

    Sweet Sixteen, und andere Wallungen

    Zu der Zeit, als ich zwar noch der Parapsychologie und fernöstlichen Meditationslehren vertraute (aus Büchern eines Freiburger Esoterik-Verlages, in den mittleren Teenagerjahren), aber der Kirche immer weniger, betraten die Beatles und die schönsten Girls von Dortmund meine Träume, und alles änderte sich. Ich ging nie mehr in die Kirche und wurde mit ca. 17 zum Agnostiker und Gelegenheitsmystiker (nie von Baghwan und Co. eingefangen, worauf ich stolz bin, dafür liess ich mich einmal, peinlich, vom Wanderprediger Bill Graham in der Westfalenhalle segnen. Damals kam HAIR gross raus, JESUS CHRIST SUPERSTAR, aber das fand ich doch reichlich kitschig und verschwärmt, etwa so over the top wie alttestamentarische Drohszenarien im Kindheitskatechismus.

    In der Hölle brennt kein Feuer, ich war raus aus dem Club, und deshalb nie wirklich offen für die Ergriffenheitsgesänge des Gospel, was hier und da auch auf mein Erleben von Soul abfärbte.

    STRANGE THINGS HAPPEN EVERY DAY

    Jahrzehnte später erzählte mir Brian Eno, ein erklärter Atheist, wie sehr er Gospel liebe. Das sprach sich sowieso rum, und kurz bevor ein gewisser Paul Simon nach London fuhr, um von Brian ein Album produzieren zu lassen, mit dem ich nie richtig warm geworden bnin, schickte Paul Brian eine neu erschienen riesige Gospel-Box. Das verändert meine Gospel-Abstinenz kein bisschen, mit einer Ausnahme.

    In dem tollen Film der Coen-Brüder, O Brother Where Art Thou, da hatte von Blues bis Gospel diese Musik für mich einen atemraubend gefilmten Rahmen gefunden! Da hörte ich hingebungsvoll und lustvoll zu. Normalerweise meide ich auch jedes Opernhaus der Welt – aber als ich einst die Stimme der Callas hörte in dem berühmten französischen Neo Noir Thriller mit einem „Touch of Zen“ , namens DIVA, konnte ich sogar eine Arie wertschätzen. Der Kontext, der Kontext! Das andere Mal, das mir eine Opernarie sehr, sehr gefiel, war in einem Film von Werner Schroeter, auf einer unendlich langsamen Kamerafahrt entlang einer Münchner Aller der Bordsteinschwalben – pure Magie!

    Und nun also die erste Gospelplatte meines Lebens, die es annähernd schafft, „on high rotation“ zu sein! Als ich sie das erste Mal hörte, wusste ich noch nichts von der Verbindung zu David Byrne. Tatsächlich erinnerten mich da die Wechselgesänge der Band von Annie an bestimmte „cross singings“ von „Remain In Light“. Und dann eben, dass die Caldwells den dancefloor zuliessen! Und dass ich in dem Sound der Band aufging, bei voller Lautstärke – und sebst die „vocals“ auf einmal „sculpted sound“ waren! Ich schliesse mich den finalen Worten von Alex Petridis an:

    … their message is ultimately one of hope. You don’t need to share the Caldwells’ faith to find something powerful and inspiring in that, particularly given the current climate, which can easily incline you towards hopelessness; something steeped in tradition seems apropos right now. You should listen to Can’t Lose My (Soul) purely on musical terms. Moreover, it’s an album you might need.“


    Nachklapp 1: „The world has changed, of course, and not everyone will seek reassurance in the Caldwells’ beliefs. But the message of suffering and survival on the road to salvation may just get you through any darkness looming on the horizon… or simply get you dancing. Strange things still happen every day; just ask Sister Rosetta.“ (David Hutcheon, Mojo)

    Nachklapp 2 aus meinem Interview mit Brian Eno aus dem Jahre 2005: „Dieses Bekenntnis ist ein wenig peinlich, aber: bei  einigen dieser Songs von „Another Day On Earth“ kamen mir Tränen, als ich sie sang –   da gab es Bewegungen in der Stimme, die – jedenfalls für mich – übermächtig waren. Das geht auf die  Erfahrung zurück, als ich zum ersten Mal eine Gospelkirche  besucht habe. Das war 1978,  in den USA. Eine kleine Kirche. Und es war ein Kindergottesdienst. Ungefähr vierzig Kinder waren da, und sechs oder acht Mütter passten auf sie auf; dann dieser Priester, ein sehr großer dicker Mensch, und  zwei Kids an den Instrumenten:  ein neunjähriger  Schlagzeuger und ein zwölfjähriger Organist. Und sie begannen diesen Gospel zu singen. Und  es gab einen Moment in der  Melodie, die sich in einem fort um sich selbst drehte,  einen Moment, der so emotional bewegend war, daß ich ihn nicht singen konnte – es war für mich zu überwältigend! Diese Erfahrung ist bei mir geblieben; und  ich dachte, wenn Musik nicht so machtvoll  ist, dann möchte ich sie nicht spielen  – wenn Musik nicht fähig ist, einen solchen emotionalen Effekt auf mich auszuüben –  und mir ist es egal, wie clever sie ist, wie hip oder modern – wenn sie mich nicht dermaßen bewegt, dann will sie nicht machen!“

    Nachklapp 3: a very handsome chap is telling about travels to Bratislavs with Hejira in his 20‘s, and about the album Brian did with Paul Simon: just click HERE! Ich hatte SURPRISE ewig nicht gehört, und jetzt höre ich hier HOW CAN YOU LIVE IN THE NORTHEAST, und auch WARTIME PRAYERS, und die Songs berühren mich. Ich sollte SURPRISE eine neue Chance geben. Ich mag es, wenn die eigene Wahrnehmung „kippt“!

  • Der letzte Donnerstag im Juli (zweites update)


    Meine „Patience der Alben“ für die kommenden Klanghorizonte im Juli hat schon begonnen. Hier ein Update. Eine zündende Idee besorgte der feine Artikel im neuen „Wire“ über Herrn Hosono und seine besondere Beziehung zu einer Verfilmung des Jules Verne-Klassikers „In 80 Tagen um die Welt“ aus dem Jahre 1957…

    Und so schauts aus: ausser dem herrlichen „Pacific“ vor ein paar Jahren hat noch nie ein „Hosono-Album“ meine Nachtsendungen bereichert – zudem schulde ich es mir selber, dem fabelhaften Frühwerk des American Analog Set zu ihrem seit den Neunzigern überfälligen Debut zu verhelfen. Wie konnten die nur an mit vorübergehen?! Die Austin, Texas-Variante der Young Marble Giants, aber ganz anders! Eine Stunde ohne ECM und Eno? Letztens kommt es sowieso anders als man denkt!

    Kate Perry
    American Analog Set
    Keith Hudson 
    Miguel Atwood-Ferguson & Carlos Niño
    Ben LaMar Gay
    Jeremiah Chiu & Marta Sofia Honer
    Al Breadwinner 
    Haruomi Hosono
    Stephen Vitiello

  • „Reviewing reviews“

    Not one but two new Brian Eno albums to aurally digest, each made in collaboration with conceptual artist Beatie Wolfe.Lateral brings to mind Eno’s past outer space-related ambient endeavours with younger brother Roger and Daniel Lanois, but with Wolfe’s involvement the album seems to be more of a sonic comfort blanket to wrap oneself up in whilst gazing up at the stars… or wishing one was up there with them. As for Luminal,it’s very much a sister album to Lateral. Wolfe has written its lyrics, and also sings on these 11 songs, which are produced magnificently by Eno. Think luscious dreampop with shades of a country twang and you will be close to what is achieved on this album. The instrumental Lateral and vocal tracks of Luminal are each as captivating as they are deeply moving, and both albums complement each other very nicely too. (David Nobakht)

    Icn sammle derzeit, im Netz, Besprechungen der beiden Alben „Luminal“ und „Lateral“ von Beatie Wolfe und Brian Eno bzw. Brian Eno und Beatie Wolfe. Ein knappes, gutes Dutzend ist derzeit verfügbar, etliche werden noch folgen. Neben wenig überraschenden „appraisals“ von den üblichen Eno-Berichterstattern Wyndham Wallace und mir, finden sich respektvolle wie bewundernde, ja, begeisterte Besprechungen vor allem des Songalbums. Eine klare Tendenz, auch wenig überraschend: der Songzyklus wird generell positiver bewertet, mitunter hymnisch gefeiert; das „Ambient-Opus“ bekommt, je nach Standpunkt, das polemische oder das leicht gelangweilte oder faszinierte „Echo“, im Grunde, wie es bei „Ambient Music“ seit „Ambient 1“ (1978) der Fall ist. Ich möchte, wenn ich genug gesammmelt habe (niemand muss mir was schicken, ausser, Jan R., wenn da was in der New York Times zu lesen ist!), die Besprechungen von „Luminal“ besprechen. Zwei Dinge noch: einmal gibt es seit gestern, das in den Klanghorizonten im DLF als „Premiere“ gespielte „Play On“ als Video – HIER – und, zum zweiten, die „lyrics“ von „Play On“, bei den „comments“… (Michael Engelbrecht / Foto: Manuela Batas)

  • Monthly Revelations revisited (June)


    Archive: In memory of Hans Dieter Hüsch / Binge: Adolescence (Netflix) / Radio: „Those were the radio days“ – „Karsten Mützelfeldts kleine Abschiedsrede“ / Talk: Beatie Wolfe‘s „Notting Hill Solo Talk“ / Prose: Jonas Engelmann: Gesellschaftstanz (Klangverhältnisse und Aussenseiter-Sounds) / Film: Nouvelle Vague / Album: Caroline – Caroline 2

  • dream, dream, dream…

    „Primal, tribal, apple, egg, vegetable, eel
    I have a new canoe but it does not have a wheel
    Sex, sleep, eat, drink, dream
    Sex, sleep, eat, drink, dream“
    (King Crimson)


    Dreimal „Traumtext“ und Traumdeutung, zuerst ein Song von King Crimson, dann „100 Jahre Traumdeutung“ (Dank an Frank Nikol), und schliesslich, in „comment 1“, „On Electric Country Dream Music“, ein Interview mit Brian Eno und Beatie Wolfe: da sind, auf „Luminal“, die „lyrics“ die Traumtexte.

  • Der Kriegsverbrecher


    Israel has closed crossings into northern Gaza, cutting the most direct route for aid to reach hundreds of thousands of people at risk of famine, as airstrikes and shelling killed dozens more people in the devastated Palestinian territory.

    The move to close the crossings on Thursday will increase diplomatic pressure on Israel as attention shifts from its brief conflict with Iran, back to the violence and grave humanitarian crisis in Gaza.

    During the 12 days Israel was fighting Iran, more than 800 Palestinians were killed in Gaza – either shot as they desperately sought food in increasingly chaotic circumstances or in successive waves of Israeli strikes and shelling.

    Pedro Sánchez, Spain’s prime minister and an outspoken critic of Israel’s offensive, on Thursday became the most prominent European leader to describe the situation in Gaza as a “genocide”.

    Speaking before an EU summit in Brussels, Sánchez mentioned an EU report that found “indications” Israel was breaching its human rights obligations under the cooperation deal, which forms the basis for trade ties.

    The text cited Israel’s blockade of humanitarian aid for the Palestinian territory, the high number of civilian casualties, attacks on journalists and the massive displacement and destruction caused by the war.

    Israel vehemently denies the allegation of war crimes and genocide, which it says are based in anti-Israel bias and antisemitism.

    Dies ist ein aktueller Text aus dem Guardian: die Leugnung der Kriegsverbrechen mit Antisemitismus zu erklären, ist dreiste Demagogie. Das sage ich natürlich ohne jede Strahlkraft, genauso wie es eine Schande ist, dass sich Europa zu keiner klaren Verurteilung durchringen kann. Die Fortsetzung des Guardian Textes findet sich in comment 1, womit die comment-Liste zeitnah geschlossen wird. Um den ganzen Bericht zu lesen, einfach auf die Titelleiste klicken: „Der Kriegsverbrecher Netanjahu“. (m.e.)

    The Guardian comment on annhilation in Gaza: HERE