Der wunderbare Song aus der Wirbelsäulengymnastikstunde

Susanne Rosenkranz bietet uns natürlich mehr, und bezieht den ganzen Körper mit ein. In seltenen Momenten fliege ich durch den Raum, meist lerne ich meine Grenzen kennen, wenn sie uns beispielsweise en passant, und mit pointiertem Humor, maximal aus dem Gleichgewicht bringt, natürlich mit einem ausgefuchsten Konzept. Immer wieder tauchen alte Tamla Motown-Songs als beschwingter Hintergrund auf, und so kam ich vor einer Woche mit halbwegs geschwungenen Ruderbewegungen völlig aus dem Takt, als dieser eine wunderbare Song mich aus der Bahn warf. Dabei kannte ich ihn allemal, und hätte den Oldie Oldie sein lassen können. Aber wie so oft, wenn ein einziger Sound, ein gewisses Etwas aus einem wie immer gearteten Klanggebilde voll reinhaut, will ich nur eins: mich in seinem Kern, lauschend, still und ergriffen, gern auch in wildem Tanz, auflösen. Nun fragte ich Susanne hinterher und sang ihr zwei Stellen vor, aber ihr fiel dazu wenig ein, und auf der Kassette stand ohnehin nur „Platters“. Daheim googelte ich mich zu den Hits der Platters, aber mein Song klang anders, voller, satter. Fast wie zwei Powerlieder in einem. Mittlerweile verzettelte ich mich zunehmend, etwa, als ich einmal unsern Gästen in der Abendsonne Fragmente des Songs vorzusingen versuchte – und war das nicht eher was von den Temptations, irgendwas mit „Follow me“ – vielleicht auch Diana Ross & The Supremes, oder doch männlicher Leadgesang?! Die verkrampfte Erinnerungssuche floppte vollends, und ich muss warten, bis mich in irgendeiner der kommenden Wirbelsäulengymnastikstunden dieses Lied einmal mehr kalt erwischt, am besten in einem der seltenen Momente, in denen ich durch den Raum fliege. Es wäre eine fabelhafte Bruchlandung!

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