Der letzte Donnerstag im Juli


Eigentlich wollte ich gleich zu den Flaming Lips nach Köln, und auch dass dort gerade drei Bomben aus dem Krieg entfernt wurden und viele Menschen ihr Habitat verlassen mussten, hätte mich nicht davon abgehalten. Aber der Schmerz in der Lendenwirbelsäule, an den Schnittstellen der zwei Beckenschaufeln, verhindert es wohl.

Mein Schlaf wurde ab vier Uhr geraubt, der gute Herr Lossau klärte mich in der Arztpraxis auf, und spritzte mir ein Anästhetikum in die sensible Region. „Quaddeln“ ist das Zauberwort. Wohl zu müde, viel zu müde jetzt (trotz erfolgreicher Behandlung), um die Reise anzutreten. Stattdessen lenkte ich mich zur Mittagsstunde ab und legte meine „Patience der Alben“ für die kommenden Klanghorizonte im Juli.

Da ich nicht vorhabe, mich noch einmal, wie zuletzt, mit vielen Entwürfen zu verzetteln, wird hier niemand vor dem 1. Juli bei den flowies weitere Stoffsammlungen ausserhalb dieses ersten Entwurfs vorfinden. Die zündende Idee besorgte der feine Artikel im neuen „Wire“ über Herrn Hosono und seine besondere Beziehung zu einer Verfilmung des Jules Verne-Klassikers „In 80 Tagen um die Welt“ aus dem Jahre 1957. Jan R. aus Pittsburgh, vielleicht hast du noch was Anregendes zu Hosono, ansonsten warte ich ungeduldig auf dein kommendes kleines Kunstwerk in Buchform über einen ganz anderen „Exoten“!

Und so schauts aus: ausser dem herrlichen „Pacific“ vor ein paar Jahren hat noch nie ein „Hosono-Album“ meine Nachtsendungen bereichert – zudem schulde ich es mir selber, dem fabelhaften Frühwerk des American Analog Set zu ihrem seit den Neunzigern überfälligen Debut zu verhelfen. Wie konnten die nur an mit vorübergehen?! Die Austin, Texas-Variante der Young Marble Giants, aber ganz anders! Dear Lajla, die Postlieferung nach El Hierro bringe ich ersr nach dem 13. Juni auf den Weg – Neil lässt so lange auf sich warten. Die folgenden Angaben sind wie immer ohne Gewähr.


Lucrecia Dalt  (co-produced by David Sylvian)
Amina Claudine Myers
Kate Perry (mit OTON)
Haruomi Hosono
American Analog Set
Modern Nature (mit OTON)
American Analog Set 
Haruomi Hosono 
Beatie Wolfe & Brian Eno (mit OTON)
Matthew Herbert and Momoko
Angel Bat David

8 Kommentare

  • flowworker

    Morgen spielen die Flaming Lips in Berlin, Ingos Konzertbericht würde ich zu gerne lesen, aber er weilt ja wohl noch in Manaühattan.

    @ Ingo: über Galileo bekomme ich zeitnah das Soloalbum von Amina Claudine Myers!

  • Lajla

    Michael ich schicke dir ein Danke voraus. Bitte unbedingt eine Zollerklärung auf die Sendung kleben. Heute erhielt ich die Nachricht, dass das Bücherpaket meiner seit Studentenzeiten geschätzten Buchhandlung „Zum Wetzstein“ zurückgesendet wurde, weil das wichtige Zettelchen fehlte. Sehr frustrierend für mich.

  • Jan Reetze

    „In 80 Tagen um die Welt“ ist ein sehr schöner Film. Besonders dann, wenn unerwartet Frank Sinatra auftaucht.

    Ich weiß ja nicht, was Du von Hosono schon kennst/hast, aber im Zweifelsfall empfehle ich immer gern die erste des Duos Inoyama Land: „Danzindan-Pojidon“ von 1983.
    https://www.youtube.com/watch?v=c7qGEMsG1Jk

    Musik für Spätnachts. Hosono ist der Produzent des Albums und Erfinder des Water Delay Systems, das einem hier bei einigen Tracks den Eindruck vermittelt, das Stück sei unter Wasser aufgenommen. Ein Stück dieser Platte ist auch auf der wunderbaren „Kankyo Ongaku“ vertreten.

    Und natürlich gute Besserung!

  • Ingo J. Biermann

    @ Ingo: über Galileo bekomme ich zeitnah das Soloalbum von Amina Claudine Myers!

    Ja, die Cd ist wohl fertig, die LP-Hülle hatte einen Fahler, und jetzt werden 1500 Exemplare neu gedruckt – und dann verpackt. Deshalb kommt die LP erst vier Wochen später.

  • flowworker

    Ja, Hosono ist eine Emtdeckung für mich.

    Danke für die Gute Besserung. Immerhin ist es jetzt auszuhalten, aslso, etwas besser. Ich gehe wohl gkeich noch mal zum „Quaddeln mit Procain“, ansonsten Ischiasübungen. War gestern so sauer, dass mir die Flaming Lips genommen wurden. Überlege sie in Hamburg zu erleben am Samstag. Für mich sind die Lips Konzerte wowas woe für Lajla Van Morrison, für andere Die Brandenburgischen Konzerte, sprich, der reine Segen! Jedes flaming lips konzert bleibt bei mir komplett nachwirkend und unvergesslich. Soulfood.

  • flowworker

    @ Jan (jetzt im Wartezimmer)…: ich musste schmunzeln, als ich las, welche Wirkung die alte Jules Verne Verfilmung auf Hosono hatte, speziell, wie das Yokohama wahrgenommen wurde. Und natürlich hat der Film heute nicht mehr die Wirkung wie in jungen Jahren, aber ein wenig von dem alten Zauber wirkt bestimmt noch, egal, wie klamottig manches wirken mag.

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert