Blue (blue by blue, step by step)
“Joni Mitchell’s Blue probably has the same characteristic that I like about Revolver. It has this in-your-face production value. She had written songs like ‘Clouds’ where she had harpsichord on it and all these strings and all that but this album was devoid of all instruments bar the dulcimer, the acoustic guitar and the piano. I don’t even recall a lot of bass on the album but Stephen Stills might have played a bass line on an acoustic guitar. So what you have is ten or twelve knockout songs that she must have spent months crafting. Poetically, these songs are perfect. They speak to women, I know, but they also speak to men as well, about universal and personal challenges we all face in life. Joni Mitchell articulated them so well but as a record producer, how she did it was so important. Again, it’s that dry sound; in-your-face and a kind of minimal recording but every note and every instrument stated something very clearly and very powerfully. There are times when I hear this and I don’t even realise that I’m hearing a piano or a vocal; to me, it sounds orchestral. A good arrangement can make two or three instruments sound huge and a bad arrangement can make a whole orchestra sound puny.” (Tony Visconti, producer of „Low“ and other masterpieces)

Es war vielleicht das letzte magische Weihnachtsfest meines Lebens, an dem Kindheit, mein wirres, verrrücktes, und manchmal ausgefuchstes Teenagerleben, sowie die Ahnung von Zukunft Hand in Hand gingen, Ton in Ton, mit dem allerletzten Adventskalender (einmal noch, Lametta auch!), und Joni Mitchells „Blue“. Die Schallplatte mit einem der wunderbarsten Cover überhaupt lag unter dem elektrischen Funkelllicht des Tannenbaums und verzauberte mein 16-jähriges Ich vom ersten bis zum letzten Ton. Natürlich wurde das Album „ein treuer Begleiter“, und dann irgendwann – Achtung, aufgepasst! – ein Fundus voller Fragmente, ein „Spiel der Erinnerung“. Ich stelle eingermassen verblüfft fest, dass ich das Album vorhin zum ersten Mal seit vielleicht zwanzig, dreissig Jahren „richtig“ gehört habe, so wie damals (natürlich anders!), und später, und viel, viel später wieder und wieder! Und dieses erste Wiederhören hatte es in sich, und das zweite Wiederhören (im neuen Quad-Remix von Rhino, „overseen by Joni Mitchell“), gleich, in ein paar Minuten, wird es auch in sich haben!
(Fortsetzung folgt früher oder später)
Ein Kommentar
Michael Engelbrecht
Ich habe in den letzten Jahren, als es reissues gab ihrer frühen Alben, wieder viel Joni Mitchell gehört, die tollen Quad / SurroundVersionen von FOR THE ROSES, COURT AND SPARK, MILES OF AISLES und HISSING OF SUMMER LAWNS. Aber seltsamerweise nicht BLUE.
Und das ist wirklich seltsam. Als hätte ich gewartet, es endlich als Surround zu hören, obwohl ich doch wusste, was soll denn auf Surround gross passieren, da sind doch herzlich wenig Instrumente im Spiel, Tony Visconti hat recht.
Nur zur Einordnung: BLUE und HEJIRA sind meine All Time Favourites von Frau Mitchell. Und ich liebe Court and Spark, sowie The Hissing of Summer Lawns sowie Mingus. Das waren und sind meine 5 Alben für die desert island von Joni.
Durch die Surround Fassung habe ich das Doppellivealbum Miles Of Aisles erst richtig schätzen gelernt, es wäre nun meine Nummer 6, weil man da in einem wunderbaren Club sitzt, mit einem Martini, und ringsherum spielte die Band. Jaco ist auch dabei. The magic of surround.