Block 83

und, als Zugabe: Zeiglers wunderbare Welt des Fussballs – sowie „Schwarzfahrer


Eines meiner herrlichsten Fussballfeste war mein erstes, in Essen bei der Oma vorm Fernseher zu sitzen, wenige Monate vor der Einführung der Bundesliga, und auf der Couch den 3:1 – Sieg des BVB gegen den favorisierten 1. FC Köln zu erleben, mit dem Fernschuss von Hoppy Kurrat als „Dosenöffner“ – „ein Strich von einem Schuss“. Da ich selbst meist Torwart war in der Brüder Grimm-Volksschule in Hombruch, wurde Hans Tilkowski zu meinem grossen Hero zwischen den Pfosten – „Blutsbruder“ Matthias und ich erlebten das unglückselige „Wembley-Tor“ anno 1966 in vorderster Reihe in unserem Wirtschaftswunderwohnzimmer in Kirchhörde.

Die Reihe meiner Lieblingsspieler ist lang, begann mit Tilkowski und Konietzka, führte über Reinhold Wosab über den kürzlich verstorbenen Frank Mill bis hin zu Neven Subotic und, in diesen Tagen, Nico Schlotterbeck. Nach einem halben Jahr Verletzungspause kehrte Schlotti endlich aufs Feld zurück. An meiner Seite in Block 83 mein einstiger Hausarzt Jürgen H, gerade heimgekehrt von einem fünfwöchigen Trip durchs Baltikum, mit Fähre, Fahrrad und Bus. Wir kamen von Hölzchen auf Stöckchen, vor dem Spiel bei Strobels, liessen den unsäglichen Deal mit Rheinmetall einfliessen (Watzke und der Kanzler, das passt leider!), auch die erneut dummen Entgleisungen von Felix Mnecha (zu Charlie Kirk und Frauen, die an den Herd gehören).

Ich war erstaunt, dass Jürgen nie Ronald Rengs Sachbuchschmöker „Spieltage“ gelesen hat, eines der schönsten Fussballbücher, welches 2013 fünfzig Jahre Bundesliga Revue passieren lässt, teilweise aus dem Blickwinkel des Spielers und Trainerfuchses Heinz Höher. Frank Mills Tod ging mir nahe („my generation!!!“), und allzu gerne wäre ich wieder auf einer Zeitreise im Sommer 1989 angekommen, als Frankie eine Sternstunde zelebrierte beim 4:1 gegen Rehhagels Stadtmusikanten!

P.S. „Alles hat ein Ende, nur eine Wurst hat zwei“. Leider moderiert Sascha Staat nicht mehr den RN-Vodcast / Podcast der Ruhrnachrichten. Ich war da eingestiegen – als Zuschauer – ein halbes Jahr vor dem traurigen 2:2 gegen Mainz. Wie kann man einen so gewitzten und klugen Moderator nur vom Feld schicken?! Die Antwort, bei allem Respekt für Hansi Küpper und die talking heads bei Sascha: Mainstream und neue Zielgruppen! Wahrscheinlich ist für RN-Redakteur Kevin Pinnow „Sky 90 – Die Fussballdebatte“ das neue Rollenmodell. Ein Original, und ein Lieblingspodcast weniger!

2 Kommentare

  • Uwe und Achim

    Endlich haben wir den Blog gefunden. Ich hoffe, du hast später gut zu deinem Auto zurückgefunden. Wir wären zu gerne mit dir in der gelben Wand gewesen. Was für eine Superstimmung, auch wenn das Spiel ein Arbeitssieg war mit einem grossartigen Schuss von Karim.

    Achim hat total recht. Vor oder nach so einem Spiel kommt man leicht mit eigentlich fremden Menschen in Kontakt. Ausser den üblichen Idioten war ist so ein Spiel speziell in diesem Stadion ein rauschendes Fest. Und schön deine Frank Mill Anekdote. Ja, das waren noch andere Zeiten!

    Schwarz-gelbe Grüsse!

    Der Sieg von Union ist ja noch knapp geworden. Aber gut für Borussia. Ich habe mal in den alten BVB Blog der Ruhrnachrichten geguckt. Sascha kommt voll sympathisch rüber.

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