Michaels Stunde der wahren Empfindung


Ach, diese Leere, und müde war ich zudem, als ich um 7.30 Uhr in meinem Sender ankam. Ich produziere die Klanghorizonte an zwei Donnnerstagen, und heute ging es nur um die Bearbeitung der Interviewausschnitte, das Transportieren der Musik in den digitalen Speicher, und andere Vorbereitungen. Von meinen sieben Moderationen hatte ich erst drei geschrieben, das hat alles Zelt bis zum Wochenende. Dann kommt der Mix, die Abmischung, immer der schönste Teil einer vorproduzierten Sendung! Aber so viel kann ich verraten. Eine Sendung mit Robert Wyatt, Brian Eno und Steve Tibbetts ist schon was Feines, und da diese Herren nun mal manch Unerschöpfliches anzetteln, werden es selbst Kritiker schwer haben, ein gewisses Gähnen professionell zu begründen. Selbst wenn ich halben Unsinn erzähle, folgendes ist gewiss: Christoph Schumacher ist genauso ein music lover wie ich (ein begnadeter Tontechniker, der mir heute von einer wunderbaren Begegnung mit Don Cherry erzählte), Robert Oschatz, bekannt aus Funk, Fernsehen und Hörbüchern, spricht Tibbetts genial, Anna Fuchs liest ein Alfreda Benge-Gedicht voller Anmut, das „sequencing“ ist eine verdammt runde Sache – und im zeitlichen Zentrum der Stunde, entfachen die Necks ein impressionistisches Flirren, das einem ganz warm ums Herz wird, und ich wieder im Jardin du Luxembourg auf einer grossen Sommerwiese liege, mit „Warm Running Sunlight“, in meinen Ohren. Und das ist natürlich noch nicht alles. I will send you places!

2 Kommentare

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert