Radio on
31. Mai 2025
Listen now! (Ein Klick genügt hier)
„klanghorizonte“ playlist in sequence: Flora / Luminal / The Jewel In The Lotus / Loose Talk / New Vienna / Luminal / Lateral (Big Empty Country) / special guest: Beatie Wolfe / Sprecherinnen: Christiane Nothofer & Nina Lentföhr / Tontechnik: Malte Wiegert / Redaktion: Thomas Loewner /
Beatie Wolfe‘s „Notting Hill solo talk“ can now be heard in the column TALK as part of our Monthly Revelations (June). Music of „Klanghorizonte“ by Beatie Wolfe & Brian Eno, Hisroshi Yoshimura, Bennie Maupin, Amelia Barratt & Bryan Ferry, and Keith Jarrett
13 Kommentare
Lajla
Michaels Komposition könnte man mit dem Spruch von Mies van der Rohe überschreiben: weniger ist mehr. Und doch war es so viel. Der erste Teil der Sendung erzeugte in mir ein Bild von einem Wassertaxi, das den Chaopraya hinunterfährt bis zu einem buddhistischen Tempel, wo die illustren Gäste: Brian, Keith, Bennie, Beatie… aussteigen, um in den heiligen Hallen aufzutreten. Highlight für mich war Beatie Wolfe, die ich Miss Universe nenne. Ich kenne keine Künstlerin, die kosmisch so ausstrahlt und es fertigbringt, das Gegegüber mit glücklich zu machen: zwei Freunde sitzen zusammen und spielen Gitarre.
Danke Michael für die ganz große Sendung. Very Deep.
Michael Engelbrecht
Nun, Lajla, ich kannte Beatie Wolfe bislang kaum, aber ich kann sagen, dass das Hören des Songalbums „Luminal“ auf mich den gleichen „impact“ hat und hatte, also genauso eine Tiefenwirkung, wie meine beiden Songalben der letzten Jahre, von Beth Gibbons („Lifes Outgrown“, 2024), und P.J Harvey („I Inside The Old Year Dying“, 2024). Dass es direkt unter die Haut geht, meinst du wohl mit „kosmischer Ausstrahlung“. Bei all diesen Alben gibt es kein Lied, dass ich überspringen möchte, und die 11 Lieder gehen ja mit ihren „dream moods“ durch lichte und dunkle Wirklichkeiten, und all die Räume dazwischen. Soulfood halt! Und so eine Verbindung entsteht in der Regel beim ersten Hören.
Lorenz
Eine wunderschöne Sendung. Am meeisten hat mich „Play on“ verzaubert.
Olaf Westfeld
Ja – wunderschöne Stimmung – dream mood.
Höre ich jetzt gleich zum zweiten Mal.
Klaus Welter
Das war speziell, neue Alben von alten Helden zu hören wie Eno und Ferry. Und beide in weiblicher Begleitung, das hat was. Es war spannend, eine Übersetzung zu hören dem Ferry-Stück, das wohl vor allem für Lyrikfreunde und Menschen mit gutem Englisch ist.
Danke für die Musik dieser Klanghorizonte, mich hat tatsächlichlich jedes Album sehr angesprochen. Ich habe Luminal und Lateral bestellt und gleich die angesprochene Apollo aus dem Archiv geholt. Fantastisch! Bei ECM bin ich übrigens erst später eingestiegen, Jahrgang 1965. Bennie Maupins Platte habe ich auf dem Einkaufszettel – das ist ja absolut hinreissender Jazz, oder wie man das nennen mag!
Habe gerade ihre Erinnerungen an dem Kollegen Karsten gelesen, und bin gestern, als ich Besprechungen suchte von Maupins The Jewel In The Lotus, auf eine englische Seite gestossen, die auch von der Besonderheit dieser Scheibe handelte, aber eine Platte nannte, die zu Maupin passen würde: es ist das Album, das sie in ihrem Text erwähnen: „Zawinul“. Da ist auch Herbie Hancock dabei!
Olaf Westfeld
Zweites Hören abgeschlossen. Wollte eigentlich nebenbei am Schreibtisch arbeiten, aber die Musik hat dann doch einen ziemlichen Sog gehabt, Konzentration war schwierig. Die Wolfe / Eno Stücke waren beim 2. Mal noch besser, besonders „my lovely days“.
Michael Engelbrecht
@ Klaus W. : wir kennen uns nicht persönlich, aber wir duzen uns natürlich! Ich habe den Text gelesen mit ZAWINUL, aber es ist immer wichtig, die Balance zu finden zwischen zuviel Insider-Futter und einer Portion Sinnlichkeit. Diese gewisse „Einmaligkeit“ habe ich bei „The Jewel In The Lotus“ stets verspürt, aber wenn es eine Parallele gibt , dann „Zawinul“ mit dem herrlichen Ambient Intro Track „Arrival In New York“, von dem David Toop schon schwärmte in „Ocean Of Sound“.
Auf die „Einmaligkeit“ weist auch und völlig zurecht Friederich K. in den neuen „Liner Notes“ hin. Neben den berühmt und auchkommerziell (massvoll) erfolgreichen Alben der „Fusion Music“ und des sog. „Spirituellen Jazz“ gibt es einen hübschen Haufen von Platten aus jener Ära, die grosse Klasse haben. Wie etwa, auch auf ECM erschienen, LOVE LOVE von Julian Priester, oder THE CALL von und mit Mal Waldron, Eberhard Weber et al. THE CALL ist ein fast vergessener Meilenstein, dem ich eine reissue sehr wünsche. Früh in den Siebzigern im Tonstrudio Bauer aufgenommen, mit einem Hammersound!
Über das Cover habe ich ja etwas ironisch geschrieben, ich fand es schon 1974 solala für ECM Vsrhältnisse, aber mittlerweile hab ich das auch schon „ins Herz geschlossen“. Über die Jahrzehnte hat ECM ab und zu einige Cover motivisch ausgetauscht – und da muss ich sagen, unnötigerweise. Der Sonnenuntergang von Edward Vesalas Sternstunde „NAN MADOL“ hötte immer bleiben sollen, und NAN MADOL ist von solch einer Schönheit und Wucht, die nie aufgehört hat, mir den Atem zu rauben.
Und wie liebe ich das erste Cover von RUTA AND DAITYA von Keith Jarrett und Jack DeJohnette, von Maja Weber!!! Genauso wie die Musik, danach rührte Jarrett keine elektrischen Keyboards an. Was mich betrifft, hätte dieses Duo gerne noch mit Elektrik, Elektronik und Akustik weiter machen sollen, Traummusik. Allemal… Electric Country Jazz Music😅
@ Olaf: growers do what growers do, they grow and grow, they flow and flow! Als Iggy Pop „Suddenly“ hörte oder auflegte (BBC 6), war er sehr angetan, auch von dem Sound wie aus alter Zeit.
P.S. ich nehme stark an, dass auch Richard Williams in seinem Buch „The Blue Moment“ das Album „Zawinul“ nicht unerwähnt lässt…
Jan Bang
Always interesting listening to your show. New discoveries.
What Fassbinder film is it where the guy walks into the florist shop and ask the question: what flower expresses days go by, endlessly, pulling you into the future. Endlessly pulling you into the future. – and the florist says «white lily».
(From memories of „White Lily» by Laurie Anderson)
Michael
It is the 14-part tv series Berlin Alexanderplatz Mrs Anderson asks for… quite an experience to dive into this a long time ago, Jan!
Martina Weber
Inzwischen habe auch ich meine Aufnahme gehört. Eine sehr ruhige Sendung diesmal. Das Highlight ist für mich auch Beatie Wolfe. Zauberhaft, ihr zu lauschen und die Begeisterung für die geglückte Zusammenarbeit mit Brian Eno hat sie definitiv transportiert. Was für eine künstlerische Erfüllung!
Jan Reetze
Sehr schöne Sendung wieder mal. Besonders angesprochen haben mich Bryan Ferry und Keith Jarrett — letzterer fast schon verblüffenderweise, denn seine letzten Werke sind ehr an mir vorbeigerauscht. An diesem abend scheint mir aber eine Art von Konzentration auf seinem Spiel zu liegen, wie ich es schon eine Weile nicht mehr wahrgenommen habe. Vielleicht liegt’s an Wien.
flowworker
„Und wenn man das folgende Stück hört, „Vienna, Part 2“, wird einem einmal mehr bewusst, wie auch in Jarretts Klavierspiel Einkehr, Stille, Pausen zu ihrem spielerischen Recht kommen….“
Martina hat natürlich recht das war eine sehr ruhige Stunde, und da stellt sich sie Frage bei der Reihung der Musik: solte man bei so vielen in sich gekehrten Klängen nicht ein bewegteres Stück vom Jarrett nehmen, als Kontrast, als Wachmacher. Nö. Ich denke, so kamen bei Vienna 2 auch „Räume“ zum Vorschein, die zu „Flora“ und „Big Empty Country“ passen, imsgesamt.
Und, das wird jeder anders erleben, aber nun erscheint mir fast Ferrys „Orchestra“ das wildeste Stück der Stunde: die Mikro Stories von Amalia Barratt gefallen mir sehr, und ich wollte da auch eine Übersetzung als Einstimmung.
Da passierte übrigens ein kleiner Fehler. Die Sprecherin hatte nicht meine zweite überarbeitete Fassung bekommen, sondern die erste, und sie Tage vor der Produktion (ich war zugeschaltet) aufgenommen. Die erste war eine Deepl Übersetzung, bei der ich nur offensichtliche Fehler korrigiert habe, so dass es einigermassen okay war. Ich hatte die deepl Übersetzung dann aber noch mal mit Blicl aufs Original sehr fein optimiert – leider unnütze Liebesmüh, weil dieser Text Nina zu spät erreichte.
Aber Ferrys „background composition“ (fetzig fast, mit Fragmenten seiner Stimme) und Baratts geschliffener Vortrag haben das sicher, wie es in der Radiosprache so schön heisst, „versendet“, also, ähem, „nicht bewusst werden lassen“.
Martina Weber
Meine Anmerkung, es sei eine ruhige Stunde gewesen, war nicht kritisch gemeint im Sinn des Rufes nach einem vermissten Kontrast. Es war eine reichhaltige Nahrung. Was Beatie Wolfe über ihre lyrics auf eine sehr feine Art ausgedrückt hat, entspricht dem, was so einige zeitgenössische Lyrikerinnen und Lyriker über ihre Art zu schreiben sagen würden oder könnten, und ich schließe mich da ein (ich habe gerade ein neues Gedicht geschrieben), wobei das Konzept an sich sehr verschieden umgesetzt wird. Schade, dass die Sprecherin, die auch sehr gut vorgetragen hat, was nicht einfach ist bei Lyrik, deine überarbeitete Übersetzung nicht mehr erhielt.