Go down to your radio and trawl the megahertz

Zu den besten Webseiten, das Leben mit Musik, und all die Tangenten ringsum zum Thema haben, zählt neben Richard Williams‘ The Blue Moment, ganz sicher auch eine andere Solo-Seite, Zen Sounds, von Stephan Kunze. Wer genug Geld hat, und Sendungen wie die „Klanghorizonte“ mag, wird dort sehr viel Lesenswertes finden. Heute schreibt er (und wie ich ist er kein Prefab Sprout-Fan), über Paddy McAloons wundersames Soloalbum „I Trawl The Megahertz“, das ich in den Klanghorizonten spielte, rauf und runter, als es erschien, und, bei der Wiederveröffentlichung auch. Sein letzten Absätze lauten (er schreibt in feingearbeiteten kleinen Abschnitten, der Zengartenvergleich ist akkurat):

I Trawl the Megahertz still stands as one of his most personal works. It’s an album with little companions in popular culture, often getting compared to Jon Brion’s soundtrack for Michel Gondry’s film Eternal Sunshine of the Spotless Mind

McAloon couldn’t have known Brion’s score, as it was written after I Trawl The Megahertz. Instead he mentions Gavin Bryars’ composition “Jesus Blood Never Failed Me Yet” (first released on Brian Eno’s Obscure Records in 1975), which he says he didn’t think of while writing the piece but it might have had a “subconscious influence”.

I Trawl the Megahertz remains totally unique and outstanding. I’ve never even been a huge Prefab Sprout fan, but I return to this brilliant album every so often. Its vague melancholy never fails to move me.

P.S. Mich haben einige Bekannte und Freunde angesprochen, warum ich nicht eine solche Seite eröffne, und damit eine schöne Einnahmequelle öffne. Die Antwort ist einfach: ich möchte über ALLES schreiben können, und da würde ich Abstriche machen müssen: wer will schon dafür bezahlen, dass ich alte Geschichten im Mosaikstil auftische, natürlich auch Fussballgeschichten, Traumdeutungen, monatelang nach meinem Blutsbruder suche, Gedichte, und andere „Abseitigkeiten“. Ausserdem schätze ich, und das zählt noch mehr, Vielstimmigkeit. Solange es sie gibt.

P.P.S. Bald wird Norbert E. eine spannende „Doppelliste“ vorlegen, zu seinen Favoriten der „wilden Siebziger Jahre“. Wieso eine Doppelliste? Ich musste kurz nachfragen, aber, klar, das hätte ich mir auch denken können. Bei mir gäbe es nur eine einfache Liste, ohne Dopplereffekt – das Gavin Bryars‘ „The Sinking of the Titanic“ wäre übrigens dabei, auf dessen Rückseite „Jesus Blood Never Failed Me Yet“ erklingt. (Lieber Norbert, schlage mal ein paar Locations vor für unser Hamburger FlowFlow-Meeting am 1. Mai!)

11 Kommentare

  • flowworker

    My husband used to play the weirdest stuff. He’d jack up the stereo and take a shower. One morning, I kept hearing this repetitive song and it was driving me nuts, it made me mad … I went into the studio to find out what it was, and as I was reading and the words and song got past my forcefield of initial annoyance and rejection, something inside switched dramatically and I found myself crying. I walked away and went and sat down and bawled my head off. It’s so beautiful. I’m compelled to listen to it now and again.

    Einer der vielen lesenswerte Kommentare zu dem Link von ZenSounds. Jesus Blood Never Failed Me Yet ist von unerschöpflicher Schönheit und Melancholie.

  • flowworker

    “Your daddy loves you very much, he just doesn’t want to live with us anymore.“

    “Twelve days in Paris, and I’m waiting for life to start.”

    “Repeat after me: Happiness is only a habit.”

    (From the spoken word magic of I trawl the mehahertz)

  • radiohoerer

    Substack ist eine sehr gute Plattform. Dort folge ich Peter Margasak. Für die Jazzfreunde unter den Flowworkern.

  • flowworker

    Gut, der Peter M!

    Interessnterweise gubt es McAloons Soloalbum als Doppelvinyl. Dachte, das wäre ideal auf einer LP aufgehoben.

    Ich betrachte die zweite Hälfte als Resonanz für die Langkomposition der ersten Hälfte.

    Ich liebe das Album wirklich sehr.

  • Martina Weber

    „I trawl the Megahertz“ ist sehr berührend; ich bin durch unseren alten Blog darauf aufmerksam geworden. Ich erinnere mich an die zitierten Sätze; alle haben Resonanz: „Happiness is only a habit.“
    Stephan Kunze hat mit seinen Zen-Sounds ein sehr sympathisches Konzept. Und er hört auch Bark Psychosis! Interessanter Blogname übrigens.
    „Jesus Blood Never Failed Me Yet“: Ich höre es gerade. Ich erinnere mich, dass du es in den Klanghorizonten gespielt hast, Michael. Da kann ich nur innehalten, unglaublich, diese intensive Wirkung. Obwohl es wie eine Soundschleife wirkt, hält die Spannung.

  • flowworker

    In der Tat. Was für eine Komposition, Martina. Genauso faszinierend wie Seite A dieses Albums, das titelgebende „The Sinking of The Titanic“.

    Eines der zehn Alben von Brian Enos Reihe Obscure Records aus der Mitte der Siebziger Jahre. Gehörte zum Soundtrack des Lebens im fünften und achten Stock des Inernationalen Hauses, meines damaligen Studentenwohnheims.

    Der Titel dieses Textes ist übrigens eine Anspielung an Jan Garbareks ITS OKAY TO LISTEN TO THE GRAY VOICE. Da heisst ein Stücke: IN MARCH I GO DOWN TO THE SEA AND LISTEN. Garbarek nahm sich Zeilen aus Thomas Tannströmers Gedichten…

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