Noch ein kleiner Rückblick, mit Joni, Yusef u.a.

Von denen, die Platten vor die Kamera halten und darüber erzählen, zähle ich Norman Maslow zu den sympathischeren Erscheinungen. Er ist in der Musik drin, ohne sich aufzuspielen. HIER ist sein Jahresrückblick, in dem er von seinen Lieblingsplatten 2024 aus der Abteilung „reissues“ und „archival discoveries“ erzählt (minus Jazz, minus Boxsets). Komplett authentisch, und Ahnung hat er auch. Aber natürlich: jeder hört die Welt auf seine Weise. Ein paar seiner Empfehlungen werde ich mir mal „vorknöpfen“. Und weil er mich darauf neugierig gemacht hat, nenne ich diese Zeitreise irgendwann im Januar „Michael öffnet Normans Plattenschrank“. Die folgende Schallplatte hat nichts mit Normans Auswahl zu tun, wohl aber mit den guten alten Zeiten: bis vor wenigen Tagen wusste ich gar nichts von ihrer Existenz. Und ich kann mir vorstellen, dass sie Mr. Maslow sehr mochte und mag. Aber wie gefällt sie euch?

„The Blue Yusef Lateef“ Ist bei Speakers Corner 2023 neu aufgelegt worden in einem sehr akkuraten „analog remaster“. Als Cd und Stream ist das Album sowieso auch verfügbar. Erschienen bei Atlantic Records in dem wilden Jahr 1968.

Besetzung: Sonny Red – Alto Saxophone / Blue Mitchell: Trompete / Cecil McBee, Bob Cranshaw – Bass / Roy Brooks – Drums / Kenny Burrell – Guitar / Buddy Lucas – Harmonica / Hugh Lawson – Piano / Yusef Lateef – Tenor Saxophone, Flute, Tambura, Koto, Percussion / Produktion: Joel Dorn.

Bei dem Namen des Produzenten werden einige aufhorchen. Hat er nicht einiges, das Richtung „smooth jazz“ ging, auf den Weg gebracht?! Ich horche auf, wenn ich Cecil McBee am Bass erlebe. Ein alter Meister seines Fachs. Sowieso sind hier einige „cracks“ versammelt. Und natürlich: Yusef hat früher von weltoffenen Horizonten geträumt als Don Cherry. Man denke nur an seinen Klassiker „Eastern Sounds“.

Haben wir hier ein sehr interessantes, spannendes Album vorliegen, oder doch etwas zuviel auf „mood music“ gerimmten „good feel“-Jazz? Oder etwas irgendwo dazwischen? Ich sage mal, irgendwo dazwischen. (m.e.)

In english words: Do we have a very interesting, exciting album here, or a little too much ‘good feel’ jazz? Or something somewhere in between? I say somewhere in between. Let‘s listen one more time. (m.e.)

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