Lajlas Büchertipps für den langen Winter

1. Paolo Cognetti: Unten im Tal

Wer Paolo noch nicht kennt, sollte ihn sich einmal vornehmen. Acht Berge hiess der Roman, den ich verschlang und der mir den Namen Cognetti für immer in mein Lesehirn meisselte. Er liebt die Einsamkeit der Bergwelt, dort lebt er, von dort bricht er auf, darüber erzählt er. Er findet einen Wortschatz für Naturbeschreibungen, die ich so noch nicht gelesen habe. Es ist eine einfache, kontrastreiche Prosa, in die er Menschen erzählt lässt, die unterschiedlich nicht sein könnten. Unten im Tal ist eine Anlehnung an Kain und Abel, es geht also um zwei Brüder.

2. Baptiste Morizot: Philosophie der Wildnis – oder – Die Kunst vom Weg abzukommen

Baptiste Morisot ist ein junger französischer Philosoph, der zu meinen Neuentdeckungen gehört. Da traut sich einer, nicht den Weg als Ziel zu erklären bzw. nach Markierungen zu wandern. Er verlässt bewusst die Pfade, um in den Unwegbarkeiten der Natur hinter die Geheimnisse zu schauen. „Eingewaldet“ will er die Ordnung der Welt neu bereichern.

3. Sybil Gräfin Schönfeld: Kochbuch für die kleine alte Frau

Sie ist nicht zu verwechseln mit der ehemaligen DIE ZEIT Herausgeberin Marion Gräfin Dönhoff, aber auch Gräfin Schönfeld schrieb für das Magazin, allerdings nur immer zum Thema Essen und Trinken. Das schmale, sehr fein erzählte Kochbuch, ist etwas für Single-Haushalte, aber nicht nur. Wer in den precious Topf hineinschauen will, wird mit leckeren Rezepten überrascht. In der Erzählung „First taste of Paradise“ gibt sie das Rezept von „Astrids Apfelkuchen“ preis:

In einer grossen Pfanne lässt man 350gr Semmelbrösel, 150gr Butter, 100 gr Zucker und eine Prise Salz unter ständigem Rühren blond werden, würzt mit einer Prise Zimt und nimmt die Pfanne sofort vom Herd, weil der Pfannenboden nachheizt, sodass die Mischung zu dunkel werden könnte.Die Hälfte der Zuckerbrösel in die gut gefettete Kuchenform füllen, glatt streichen, mit einer Lage sehr festem Apfelmus bedecken und auf der die restlichen Butterbröselmischung verteilen. In den auf 200 Grad vorgeheizten Ofen schieben und etwas 20 Minuten backen. Dazu am besten Vanillesauce.

4. Florian Schroeder: Unter Wahnsinnigen. Warum wir das Böse brauchen

Ich kenne und schätze Florian Schroeder als Kabarettist. Ob er auch als Philosoph durchgeht, kann ich noch nicht beurteilen. Ich habe gerade begonnen, das Buch zu lesen, es ist schmunzelreich, das bekommt man auch selten in der Literatur geboten.


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