Ladies Night
»Gordon opened her set with “BYE BYE,” the first song on The Collective, in which she proves something fans have known for years: She could read the phone book or a grocery list (or, in this case, a tally of items to pack for a trip) and make it sound cool.« – Rolling Stone (Fotos)
Samstag Abend bei Kim Gordon im „Festsaal Kreuzberg“.
Zu meiner Überraschung war der Support von Gudrun Gut richtig, nun ja, gut. Auch der Sound super. Ich hatte befürchtet, das würde so eine Berliner „Professionelle Dilettanten“-Nummer… Gudrun Gut begrüßte zur „Ladies Night“ und spielte dann etwa eine Dreiviertelstunde lang rein elektronisches Zeug, sehr rhythmisch, man könnte es als minimalistisch-brachialen Elektro-Pop bezeichnen, zwischendurch auch mal atmosphärisch, aber alles sehr druckvoll und gar nicht altbacken. Ihre minimalistischen Pop-Art-Texte sind sicher Geschmackssache (mein Geschmack ist es eher nicht), ist halt wohl so ne Ur-NDW- oder Berliner-Stil-Sache, aber die Musik überzeugte. Großer Jubel für die ältere Dame – sie selbst sagte vor ihrem letzten Stück (Garten) auch: „In meinem Alter ist das ganz schön anstrengend.“ Sehr unterhaltsam, wie sie Laurie-Anderson-like ihre Stimme bei jedem Stück anders verfremdete, einmal als AutoTune-Popsängerin. Richtig gut, das Ganze, ein absolut angemessener „Support Act“. Und tatsächlich gab es etliche Gudrun-Gut-Alben am Merch-Stand zu kaufen – auch wenn ich mir das zu Hause wahrscheinlich eher nicht anhören würde, vor allem, glaube ich, wegen der Texte. Aber ich konnte gut sehen, warum Gudrun Gut von vielen als so eine wichtige, einflussreiche Künstlerin gesehen wird – und was viele jüngere (Elektronik-)Interpretinnen an ihr finden.
Nochmal ein paar Jahre älter ist ja schon Kim Gordon; ihre Liveband sind drei sehr viel jüngere Frauen (oder möglicherweise nonbinäre Musiker*innen). Und da ging es richtig gut ab. Für Fans ein Fest! Klasse, wie da nichts wie eine Sonic-Youth-Gedächtnis-Show anmutete, sondern frischer, wilder und kantiger als jede vergleichbar alte (oder auch ältere) Band oder „Ikone“ der Ü70-Rockmusik daherkommt (bzw. auch Ü50- und Ü60-Interpreten, wenn ich mir die aktuell tourenden Rockbands so ansehe). Die Band fantastisch gut: Die Schlagzeugerin Madi Vogt hat Charisma und mitreißende Power (kam hinterher sympathisch zum Publikum und verschenkte viele Drumsticks und Setlists), auch die superjunge Bassistin Camilla Charlesworth fand ich beeindruckend gut, im Wechsel oder parallel prägte sie das Klangbild entscheidend auch an einem Synthesizer, und die zweite Gitarristin Sarah Register hatte offenbar ein bisschen was von der Meisterin gelernt und tobte sich an Effekten und Noise/Feedback aus (war leider manchmal ein wenig zu leise im Vergleich, fand ich), und Kim Gordon selbst souverän (und gewohnt wortkarg) vorne am Bühnenrand.
Gespielt wurde das tolle neue Album The Collective quasi eins zu eins, zumal in großartig. Nach weniger als einer Dreiviertelstunde ging die Band schon von der Bühne – kam dann nochmal für fünf Stücke zurück – vier vom vorigen Album No Home Record und eine Single(?) namens Grass Jeans, wohl der konventionellste Rocksong des Abends – aber ebenfalls stark! Und klar, die eine oder andere tolle Gitarren-Noise/Feedback-Passage gab’s übrigens auch zwischendurch. Aber die elektronischen Elemente waren doch das Bestimmende, es gab bei weitem nicht so viel Gitarrenkrach wie bei Sonic Youth (die ich zwei Mal live in Berlin sah, einmal bei der „Daydream Nation“-Jubiläumstour, einmal bei der Tour zu Murray Street).
Hinterher, nachdem schon das komplette Equipment von den Bühnenarbeitern rausgeräumt worden war, wartete eine kleine Gruppe beinharter Fans (zwei oder drei Männer zwischen 30 und 40 und ca. 10 Frauen zwischen 20 und 40) noch ewig (bis nach Mitternacht) drauf, ihre Platten und Bücher signiert zu bekommen. Frau Gordon schien hinter der Ausgangstür auf die Fahrt zum Hotel zu warten; als das Taxi vor der Tür stand, wollte sie schnell (mit Baseball Cap) an den Fans vorbei zum bereitstehenden Gefährt eilen („I have to check-in at my hotel“), ließ sich dann aber doch von den jungen Frauen erweichen, noch ganz flott auf jede/s Platte/CD/Buch ihre drei Kreuze zu kritzeln. So waren am Ende alle glücklich.
13 Kommentare
flowworker
Anders als Olaf und du habe ich keine besondere Hörgeschichte mit der berühmten Band, in der sie einst spielte, noch mit Kim Gordon und all den andern von damals. Fremd ist mir die Musik aber gar nicht. Und der kleine Ausschnitt von dir am Ende…o ja… ich bin gespannt, wie mich diese Show vor Ort gepackt hätte….kann es mir jedenfalls gut vorstellen… übrigens hole ich mir jetzt ne Karte bei Eventim… die Flaming Lips führen das Yoshimi Album auf, im kommenden Juni, in Köln und Berlin…
M.E.
Ingo J. Biermann
Die Yoshimi-Retro-Tour hab ich auch mitbekommen. Ist ja mal schräg: 365 Tage Vorverkaufszeitraum … für die Flaming Lips! So lange Vorverkaufszeiten hab ich wohl noch nie irgendwo erlebt.
Im „exklusiven Eventim Presale“ kosteten die Karten letzten Mittwoch schon 62 Euro, ab Freitag dann 64. Eigentlich absurd, dass dann vorab angekündigt wurde, dass man sie „ab Freitag“ für 47,50 Euro bekäme. Kann mir irgendwie überhaupt nicht erklären, wie die 17 Euro Preisunterschied rechtfertigen, außer mit Verarschung. Unter „Gebühren“ verstehe ich bei den meisten Konzertkarten, die ich so kaufe, etwas zwischen 50 Cent (TixForGigs) und maximal 3 oder 4 Euro. 17 Euro ist ein bisschen so wie „Flugtickets nach Südafrika jetzt zum Sonderpreis von 29,99!!!“ – und dann kommen 890 Euro „Gebühren“ drauf.
Ich würde die schon sehr gerne noch mal sehen – sind ja schon Rolling-Stones-mäßige 25 Jahre seit meinem Soft-Bulletin-Konzert in Köln!
Für den marketingmäßig angekündigten Preis hätte ich mir direkt ne Karte gekauft, für 64 ist das doch ein bisschen hart. Die Maßstäbe dafür, was heute bei Konzerten als „nicht teuer“ gilt, sind echt verschoben. Ich weiß, ich weiß, viele hauen für Konzertbesuche von Bands dieser Generation (Pearl Jam und Co.) ja unglaubliche Summen raus, und daher kommt dann gerne Tenor in Musiknerd-Foren „64 ist ja im Vergleich nicht viel“. Aber nicht mal für Konzerte der ganz Großen Kim Gordon oder Patti Smith zahlte ich so viel (jeweils 40 übrigens).
Ich spreche natürlich nur für mich und meine Maßstäbe (und die von Freunden und Bekannten) – aber für mich steht so ein Preis nicht mehr im Verhältnis zu einem anderthalbstündigen Konzertbesuch. 80 für Nick Cave oder The Cure waren bislang das absolute, sehr seltene Maximum, was ich für Konzerte meiner jahrzehntelangen Lieblingsinterpreten ausgab – und dann auch nur, wenn jemand mit mir gemeinsam hingeht; ist dann vielleicht so ein „Once in a Lifetime“-Gefühl. Für 100 müsste es schon David Bowie oder Prince oder Led Zeppelin sein. … Jetzt muss grad mal ich lange überlegen, ob ich schon für irgendwelche (anderen) Bands 60 oder 70 ausgegeben habe. Mir fällt keine ein. Doch, John Cale (offizieller Preis waren ü80, adäquat zum Alter des Interpreten, wir haben sie über „Kleinanzeigen.de“ für 60 oder so gekauft, aber 80 war’s in meinen Augen oder Ohren tatsächlich nicht wert).
Ich werd dann im nächsten Jahr bei Kleinanzeigen.de nach Flaming Lips schauen. Da (oder bei ebay) fand ich schon oft Karten, die ein gutes Stück unter dem Eventim/Ticketmaster/etc-Niveau lagen. Und damit im akzeptablen Bereich. Bin zuversichtlich.
flowworker
Anyway, it will be great.
And as someone who is not so often sitting or standing in a concert venue, i chose carefull where to go. Beth Gibbons in Bruxelled was quite cheap, i had to oay nothing for an awesome experience, i got a Domino press ticket…i will even try to get a press card for Cologne and give my ticket to someone at the place.
So, with a clever Milchmädchenrechnung, I pay 30 Euros for Beth, 30 for Wayne, fair enough:)
Seriously: ich würde mir an deiner Stellre einen Journalistenausweis besorgen, oder, wenn du die Bedingungen dafür nicht erfüllst, mich vorstellen bei den einschlägigen Orten in Berlin, als Filmemacher mit dokumentierter Vita zu Produktionsporträts etc etc – und dann für Nüsse und einen Flowworker Text in die Konzerte gehen… das müsste doch möglich sein!
Ingo J. Biermann
Ich habe einen „Journalistenausweis“ („Presseausweis“), schon siet vielen Jahren. Das hilft aber nichts für Konzerte. Da muss man sich ja immer konkret bei den Veranstaltern vorher drum bemühen, und dann hilft einem ein Presseausweis nichts. Ein Freund von mir, der früher bei Enjoy Jazz fotografiert hat, hat gerade mal für mich nach einem Pressezugang / Fotoberechtigung für das Konzert von Meshell Ndegeocello gefragt. Als ich las, dass sie im Herbst nach Deutschland kommt, wollte ich sofort ne Karte kaufen (32 Euro oder so!), aber der Freund meinte, nein lass dass, wir kommen da so rein.
Ich kaufe mir dann noch ne Karte für ihr Berlin-Konzert (das einige Wochen später angekündigt wurde), aber dafür kann man aktuell noch keine Karte kaufen, hab auch schon den Veranstaltungsort angeschrieben. Sie tritt übrigens zwischen Enjoy Jazz (Mannheim) und Berlin auch in Köln auf.
Mein Presseausweis hilft eigentlich ausschließlich bei (staatlichen) Museen. Da ich ja nicht für Veröffentlichungen / Medien arbeite, hilft mir der Presseausweis nicht für Konzerte. (Da wird man meiste eher nach einem Redaktionskontakt oder einem Sender/ Auftraggeber als Nachweis gefragt. Ich hab da mit meinen Credentials bislang nicht wirklich was erreicht.) Bei Konzerten frage ich hin und wieder mal, ob ich beim Soundcheck fotografieren darf – einige sind da sehr offen (meist wenn man die Musiker irgendwie direkt kontaktieren kann), andere gar nicht (Tindersticks, Sharon van Etten) – bei Konzerten selbst finde ich das fotografieren eher störend (für andere Gäste), und man kommt auch nicht so wirklich an gute Bilder, es sei denn, man steht auf/ neben der Bühne.
flowworker
Ich war – ganz ehrlich – noch in keinem Veranstalter in einem Büro, ob beim Stadtgarten In Köln, in der Philharmonie Köln oder sonstwo, ohne mit ein bis zwei Tickets (Engelbrecht plus 1) herausgekommen zu sein. Okay, ein Vorteil, wenn man auf eigene Sendungen im DLF hinweisen kann.
Ich kann aber auch Leute sehr gut bequatschen😂
Oft klapot das auch über Presseabteilungen der Plattenfirmen, auf Gästelisten zu kommen.
Ingo J. Biermann
Ich befürchte auch, in Berlin sind die Veranstalter super genervt davon, wer da so alles ständig nach Gästelistenplätzen fragt. Bei Laurie Anderson (ich hab die Karte statt für den Box-Office-Preis von 75€ dann „second hand“ vor der Tür für 50€ gekauft) gab es sogar einen eigenen Eingang für „Gästeliste“. Wenn da Wenders oder Carsten Nicolai antanzen (die beide dort waren und Laurie sicher persönlich kennen), ist das wohl was anderes (oder jemand von ner renommierten Radiosendung), als wenn ich als einer von tausend herbeigelaufenen Möchtegernwichtigen beim Veranstalter nachfrage.
Im Oktober sind die Herren Tindersticks wieder in der Stadt (in dem Theater, wo Laurie A. und zuletzt auch Hauschka auftraten), da würde ich vielleicht wieder nachfragen, aber just da bin ich dann wohl bei einer Produktion mit Sun unterwegs.
flowworker
Ich wäre da nicht so sicher. Mit dem Genervtsein der Leute da.
Der Trick ist, gleich zwei Karten verlangen, und überhaupt keine Zweifel an der eigenen Wichtigkeit aufkommen lassen…..ein bisschen Auf-den-Putz-Hauen ist hilfreich und dient der Sache. Du zockst da nicht ab, du machst ja auch was.
Olaf Westfeld
Ich habe Sonic Youth Anfang der 90er zweimal auf Festivals gesehen und dann noch auf der „Dirty“ Tour in einer kleineren Halle (PC69 in Bielefeld, mit Pavement im Vorpragramm, die gerade „Slanted and Enchanted“ veröffentlicht hatten, *schwärm*). Ich bekomme immer mehr Lust, die mal wieder mehr zu hören, und auch auf das Solo-Album (von dem Du immer noch überzeugt bist?). Und sehr gerne wäre ich auch bei dem Konzert dabei gewesen, der Ausschnitt macht da viel Lust drauf.
ijb
Ja, ich habe die LP heute erst wieder angehört, und ich finde sie unglaublich gut. Laut und gegenwärtig. Wie gesagt ist das erfreulich (und erstaunlich) weit weg von retromäßiger Rockmusik, wie es ja viele Bands pflegen. Dagegen sind die Alben ihres Exmanns wirklich schon lange Retro-Rock. (Aber auch nicht schlecht, finde ich, nur halt nicht so packend…)
Ein sehr eigenwilliger Mix aus Elektronik, Noise und Rock. Viele interessante Sounds jenseits der Gemütlichkeit. Für mich eine der besten LPs in diesem Jahr.
Bei dem Ausschnitt aus dem Konzert habe ich zu lange gewartet. Ich wollte eigentlich ein Stück von den besonders elektronisch-noisigen Passagen einfangen, aber da hab ich dann das Telefon nie rausgeholt und hochgehalten, erst dann beim vorletzten Stück, das ja eines der ganz wenigen ist, das ein klein wenig an SY erinnert. Es gab aber auch zwei, drei eindrucksvolle Feedback-/Noise-Momente, aber nicht so ausufernd wie früher bei SY. Ich glaube, die spielten die Show fast jeden Abend sehr ähnlich. Im Oktober gibt’s nochmal die Chance, ein verschobenes Konzert in München zu besuchen.
Hab die Woche auch gerade wieder ein paar nicht ganz so alte Sonic-Youth-Platten gehört. Immer noch grandios, etwa „Rather Ripped“, und „Sonic Nurse“. „Dirty“ ist natürlich ein 5-Sterne-Album.
ijb
HIer noch Anspieltipps für Olaf:
https://www.youtube.com/watch?v=h0WzhRUnr0Y
https://www.youtube.com/watch?v=cdn2A3MVnfE (Musikvideo)
https://www.youtube.com/watch?v=J3iyw9moy9s (Musikvideo von Kims Tochter)
https://www.youtube.com/watch?v=aZ32GjG7jPs (noch ein SOng vo Album)
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HIer haben auch Leute in Berlin am Samstag ganze Songs aufgenommen:
https://www.youtube.com/watch?v=fUWC44EY2Ag
(ganz lustig, wie derjenige einen anderen Mitaufzeichnenden filmt, in dem er einfach dessen Händi-Bildschirm abfilmt .. das passt natürlich auch sehr gut zum Albumcover)
https://www.youtube.com/watch?v=rMWRhUSqbx4
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Sehr gut auch dieser Song vom letztem Album (der jene welcher in meinem Clip oben zu hören ist):
https://www.youtube.com/watch?v=1hk8_IPpnL4.
Olaf Westfeld
Hey, danke! Da werde ich gleich mal ein bisschen rumclicken und reinhören.
Das letzte Sonic Youth Album, das ich intensiv gehört habe (deep listening) war „Experimental Jet Set, Trash, And No Star“ – die hat mir damals (vor 30 Jahren teilt google mir gerade mit, kurz danach bin ich bei meinen Eltern ausgezogen) sehr gut gefallen. Alles was danach kam habe ich nicht mehr richtig mitgeschnitten – also auch „Washing Machine“ und „Rather Ripped“, die glaube ich beide sehr gut sind – oder?
flowworker
Um Himmels Willen! Da fehlt dir ja die Hälfte der großartigen Alben. Tatsächlich finde ich alle Alben (von den sogenannten regulären Alben (die SYR-Reihe und die Soundtracks nehme ich mal aus)), die du verpasst hast, mindestens sehr, sehr gut, am ehesten nicht ganz so stark ist vielleicht „NYC Ghosts and Flowers“, denn die ist irgendwie sehr unnahbar, aber wenn man die Platte mal „verstanden“ hat, will man sie auch nicht mehr weggeben. Nach „Experimental…“ wurde es erst mal ein wenig experimenteller, „A Thousand Leaves“ gilt auch als eher spröde, fast psychedelic post-rockig, was daran liegt, dass da wohl sehr viel improvisiert wurde und es auch recht homogen (gleichförmig) klingt. Ist auch eher ein Album für SY-Fortgeschrittene.
„Murray Street“ finde ich herausragend, hat auch wieder ein paar ausufernde Stücke, hab’s erst letzte Woche gehört, aber es ist nicht jedermanns/fraus Liebling, das folgende „(Sonic) Nurse“ ist dann wieder eine Spur eingängiger, ebenso „Rather Ripped“, das sich nicht ganz zwischen einer poppigen SY-Version und der Sperrigkeit entscheiden möchte… das letzte Album „The Eternal“ ist dann, neben „Washing Machine“ vielleicht dasjenige, an dem du am ehesten Freude haben könntest. Aber keine Ahnung 🙂 … sind alle toll.
Hier ist ne ganz gute Einführung in alle „regulären“ Alben:
https://www.brooklynvegan.com/sonic-youth-album-guide-a-look-back-on-all-16-studio-albums/
Olaf Westfeld
Danke noch mal.
Gerade eben lief „EVOL“ beim Aufräumen (immer noch gepaart mit Baustellenlärm, aber das ist eine andere Geschichte) – tolles Album, die Pop Elemente und der Krach sind ganz frisch angemischt. Gefühlt kenne ich die Alben zwischen „EVOL“ und „Experimental Jet Set…“ immer noch auswendig. Als ich diese Einführung (BrooklynVegan) gerade überflogen habe, waren die Lieder sofort in meinem Kopf, meinem Körper.
Ich glaube Ende 94/Anfang 95 hat sich mein Musikgeschmack ziemlich gewandelt – zeitgleich damit, dass ich zu Hause aus- und nach Potsdam gezogen bin. Das erste Portishead Album erschien, Mouse on Mars, Chemical Brothers, Massive Attack, Nightmares On Wax, Stereolab, Tortoise, recht schnell auch Dub (erst dieser englische Neo-Dub, dann bin ich bald auf die Originale umgestiegen), etc. wurden wichtig. Ziemlich schnell habe ich dann auch ziemlich viel Funk und Soul entdeckt. Für viele Bands die vorher wichtig waren (vor allem Sonic Youth, Nick Cave, Pavement, aber auch so Sachen wie die Neubauten, Pixies, Tindersticks oder Dinosaur Jr) war dann irgendwie kein Platz mehr, obwohl ich schon mitbekommen habe, dass die weiter großartige Alben rausgebracht haben. In den ersten zwei – drei Semestern war ich (kommt mir gerade so vor), mit einer Neuausrichtung/-erfindung beschäftigt, auch was den Musikgeschmack betraf.
Anyways: Sonic Youth – tolle Band!