Monthly Revelations (July)
Diesmal fast nur ein „Bilderbogen zum Schmökern“. Und das Verstörende im Zentrum (TALK): ein Gespräch mit Jonathan Glazer über sein Meisterwerk „The Zone Of Interest“: „Wir fürchten uns davor, in den Tätern ganz normale Menschen zu sehen“ (mit freundlicher Genehmigung der SZ, vom Februar 2024). Drumherum, zum Entdecken und Wiederentdecken, zwei Bücher (eines über das Label ECM, und ein alter Lyrikband, der auch ein Bilderband ist), eine deutsche TV-Serie, die zurecht Geschichte geschrieben hat, ein alter Film vom Francois Truffaut, und zwei aussergewöhnlche Alben: Eric Chenauxs „Delights of my Life“ (ich liebe dieses surreale Trio!) kommt auch in den JazzFacts Anfang Juli vor – Ank Anums „Song Of The Motherland“ ist nicht nur, aber überwiegend ein spoken word-Album von 1985, das Shabaka Hutchings neu remastern liess und soeben auf „Native Rebel Recordings“ wiederveröffentlichte. Ein nyabinghi-Ensemble sorgt für rein akustischen background – wer die elektrifizierten Alben von Linton Kwesi Johnson wie „Bass Culture“ mochte, wird hier aus dem Staunen so leicht nicht rauskommen. Hinter Ank Anum steckt übrigens der Vater von Shabaka. Ich hoffe, diese „reissue“ in meine Klanghorizonte Ende Juli schmuggeln zu können. Radiokunst von Lorenz Edelmann gibt es demnächst auch im Radio, wir berichten…
2 Kommentare
Jan Reetze
Heimat — das Richtige für lange Sommerabende. Dies ist die digital restaurierte Kinoversion, die dankenswerterweise auch gleich von ein paar Längen befreit wurde, die damals das TV-Original (und damit auch die erste DVD-Reihe) hatte.
Michael Engelbrecht
Ah, interessant, Jan Längen sind ja zumindest teilweise relativ. Als ich die erste Heimat damals im Fernsehen sah, ich glaube, Woche für Woche, oder wie immer das gestaffelt war, da schmolz ich, da schmolz die Zeit nur so dahin, dermassen war ich gefangen in der Welt dieser Serie. Es war unfassbar intensives Miterleben. Das war so 1987. Einmal sah ich die erste Heimat als Wiederholung wieder, keine Ahnung, ob gestrafft oder nicht, und es war immer noch sehr bewegend. Aber nicht mehr der Zauber des ersten Mals. Vielleicht wäre diese Fassung jetzt, erstmals auf grosser Leinwand bei mir, genau das Richtige. Alle guten Dinge sind drei😉
Die Achtziger dominieren, zufällig oder nicht, diese „Monatsempfehlungen“…
Und meine „Sixties“, bevor sie „wild“ wurden, spielen in meine private Heimatforschung rein, wenn ich im Juli irgendwann vieleucht meinen einstigen „Blutsbruder“ ausfindig machen kann. Es wird entweder ausgehen wie das Hornberger Schiessen, etwas wehmütig, sehr ernüchternd, oder ganz wunderbar. Che sera sera…