Reise um den Jazz in 55 Minuten


The flowworker all star think tank ensemble is kindly asked for input of uninhibited brilliance!

Am 18. Juli um 21.05 Uhr widmet mein Kollege Michael Frank Joni Mitchell eine knappe Stunde. „Both Sides Now“ nennt er seinen Ausflug in die Jazzwelten von Joni Mitchell. Zwei Wochen vorher gibt es, am 4. Juli, ebenfalls im Deutschlandfunk, meine Ausgabe der JazzFacts mit Neuem von der improvisierten Musik. Ich habe keine Ahnung, was Odilo Clausnitzer Anfang Juni vorstellen wird, aber ich ahne, er wird mir einiges, und das mit guten Gründen, vor der Nase wegschnappen, wie das aktuelle „Borderlands“-Doppelalbum bei Intakt, das Oded Tzur-Album bei ECM, auch Bill Frisells „Orchestras“ (Blue Note) sind fast schon überfällig (s. Besprechung von Richard Williams in The Blue Moment). Wer weiss, ob das „Central Park“-Opus mit Wadada Leo Smith dann nicht auch schon „Geschichte“ ist. Immerhin habe ich wenigstens Niklas Wandt beauftragt, ein feines, experimentelles Werk aus dem Hause Pyroclastic vorzustellen. Das Label Clean Feed bietet mindestens einen Kandidaten (s. Coverabbildung, oben). Sonst gibt es keine festen Buchungen, auch Tom Skinners „Voices Of Bishara Live at Mu“ (International Anthem) will erst noch gehört werden. Ich bin neugierig, was sich in den nächsten Wochen einfindet. Zuletzt konnte ich aus dem Vollen schöpfen, aber nun nähert sich die sommerliche „Jazzpause“. Ich hoffe auf Sidsel Endresens Cd von „Punkt Editions“, aber das wäre fast schon ein Vorgriff auf dem Herbst. So viele Namen rauschen durch diese Zeilen durch, und es ist fraglich, ob all das am Ende eine kompakte Struktur annimmt voller Leit- und Unterthemen – oder ob die Hörer, mit jeder Neuvorstellung, in eine gänzlich andere Welt transportiert werden. Es darf improvisiert werden. Let’s call it an „outpost of dreams“.

6 Kommentare

  • ijb

    Norma Winstone ist diese Woche auch live in Berlin; hier quasi in der Straße, in der ich wohne (die Potsdamer Straße geht gradewegs durch Schöneberg weiter, heißt dann Hauptstraße; dort liegt dann das „Zig Zag“) mit einem Programm „The Music of Kenny Wheeler“:
    https://www.zigzag-jazzclub.berlin/program-mai/norma-winstone-the-music-of-kenny-wheeler

    Das neue „Borderlands“-Album wollte ich letzte Woche auch schon kaufen. 34 Euro für die CD war mir dann doch ein bisschen zu viel.

  • Michael Engelbrecht

    Die Stoffsammlung wird langsam reicher.

    Wenn ich an dein Berlin denke, Ingo, und die Nähe zu wunderbaren Konzerten, Beth Gibbons bald ja auch, da fühle ich mich in Aachen wie in einem Aussenposten der Zivilisation.

  • Radiohoerer

    Hier ein Hinweis auf eine Veröffentlichung, die Ende Juni erscheinen wird.
    Erik Friedlander mit Dirty Boxing.
    https://erikfriedlander.bandcamp.com/album/dirty-boxing

    Ich finde es schade, dass es sehr oft nur um die Neuerscheinungen der „großen“ Namen oder Labels geht. Gerade im Jazz gibt es so viel zu entdecken, was im Schatten der vermeintlich Großen steht. Das ist sehr schade.

  • flowworker

    Nun, Radiohoerer, ich kann im Namen jedes einzelnen Kollegen beim DLF sagen, dass die Entscheidungen über die Auswahl von Neuerscheinungen allein qualitäts- und auch mal themenorientiert erfolgt. Eine wunderbare Entdeckung aus sog. Randzonen muss nur überzeugen, und ich denke, du und ich (als Beispiel) haben zum Glück (der persönliche Faktor) eine anders gelagerte Wahrnehmung, und kämen also stets zu einer anders gelagerten Auswahl.

    Wir folgen keinen Richtlinien ausser der unserer eigenen Urteilskraft. Und da sollte niemand beginnen, über Geschmack zu streiten. Konkret: ich werde mir Erik Friedlander anhören: erscheinen aber ca. vier andere Alben schlicht spannender, fällt das Album raus, sonst kommt es wohl rein. Manchmal kann aber auch ein Themenschwerpunkt wie etwa „der Einfluss von New Age auf neuen Jazz“ dazu führen, dass ein gleichwertiges Album vorgezogen wird. Würde mir also, wenn ich als Schwerpunkt „New Age“ hätte, das Album von Erik genauso gefallen wie das neue von Carlos Nino, käme letzteres rein. Das Schöne ist, dass unsere Wahrnehmungswelten (im DLF) so weit gefächert sind, dass sich vieles darin abbildet, von den grossen bis hin zu den kleinen Namen, von den grossen bis zu den kleinen Labels.

    Hier eine Erinerung an eine ältere JazzFacts-Sendung. Sozusagen „Altes von der improvisierte Musik“😉…

    https://www.manafonistas.de/2021/11/11/herbstliches-jazzradio-in-worten/

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