opening gates


In den letzten zwei Tagen legte ich mir ein paar neue (alte) Platten zu, einen all time favourite aus dem Hause ECM („Magico“ von Gismonti / Haden / Garbarek, via Discogs, ein „original“ near mint, nach den Jahren mit der LP besass ich ewiglang die CD, jetzt back to the roots, eine absolut audiophile Scheibe, five stars), ein weiteres magisches Triplealbum aus Jamaika (das mir vor zwanzig Jahren abhanden kam und von Music on Vinyl unlängst neu aufgelegt wurde – ein Schnapperl bei a-Musik in Köln namens „Open The Gates“, von Lee Perry and Friends), sowie ein Doppelalbum von Red Hook Records (gar nicht billig), ein kompletter Blindkauf (nie gehört, aber, mit Blick auf die Besetzung, und Jason Morans himmlisches Klavierspiel auf Charles Lloyds neuem Doppelalbum hundertpro kein Reinfall). BlankFor.ms: electronics, tape loops, processing  / Jason Moran: piano / Marcus Gilmore: drums  / Recorded: 26-27 May 2022  / The Bridge Studio, Brooklyn NY  / Engineer: Amon Drum  / Mixing: Rick Kwan / Mastering: Taylor Deupree / All photos: Arianna Tae Cimarosti /Cover Art: Laura Charlton  / Design: Matthew Appleton  / Video: Ingo J. Biermann  / Produced by Sun Chung. Ich bin gespannt. Und die anderen zwei im Bunde: „Magico“ ist eines dieser Alben, das ich immer hören kann, und immer fesselt. Und wenn es nur eines geben darf, ist es mein ECM-Lieblingscove! „Open The Gates“ ist ein Werk aus Perrys „salad days“ im Black Ark Studio, und es hört einfach nicht auf, in seine Schichten, Winkel und Horizonte zu locken. Wie kam ich nur so lange ohne dieses Opus aus?! Ein Stückweit verwandelt man sich beim Hören selber, was kein esoterischer Quatsch ist, sondern leicht nachprüfbare Bewusstseinserweiterung. Ich rede hier von feinen, kleinen Erhellungen, die mintunter grössere Effekte haben als pompöses Erkenntnistamtam! Just put it on, and play it loud! Das gilt natürlich auch für „Magico“ – wer sagt, dass man ECM-Platten leisen hören sollte?!

5 Kommentare

  • Michael Engelbrecht

    Magico, and other related ECM’s:

    Gismonti / Haden / Garbarek: Magico – *****
    Gismonti / Haden / Garbarek: Folk Dreams – ***1/2
    Gismonti / Haden / Garbarek: Carta Di Amor – *****

  • ijb

    Die Magico-Trioalben sind, wie ich häufig hörte, wichtige Inspirationen und Orientierungspunkte für verschiedene Musiker/innen – unter anderem für Anja Lechner und François Couturier. Ich glaube, da fand ECM quasi seinen Wesenskern.

    Gismonti tritt am 27. Oktober im kleinen Saal der Elbphilharmonie auf. Kostet nur 28 € und ist an einem Sonntag. Wäre vielleicht eine interessante Gelegenheit für ein Treffen der hier aktiven Schreiber*innen..?

    Die BlankFor.ms-LP ist in der Tat sehr weit weg von dem, was Moran mit Lloyd so macht. Das Album ist echt sehr speziell. Es ist auch eines dieser Alben, die ich von LP nicht oft anhöre, weil ich das Doppel-LP-Format für solche teils eher kurzen Tracks/LP-Seiten nicht mag. Ich hab ein bisschen den Eindruck, es würde besser als Einzel-LP funktionieren. Oder gleich als CD. Im Frühsommer kommt Lloyd mit dem Quartett übrigens auf kleine Europa-Tournee. Der einzige Deutschland-Termin ist, glaube ich, in Tübingen. Ich überlege, hinzugehen.

    Ich sitze grad im Zug aus Halle, wo Amina Claudine Myers ein Solokonzert auf einer ganz neuen Kirchenorgel spielte. Mehr Gospel und Blues als Jazz, aber überaus beeindruckend. Umjubelt, würde ich sagen. Im Oktober wird Sun mit ihr das Soloalbum mischen, das Piano- und Orgel-Stücke enthält.

  • Michael Engelbrecht

    Spannende News von Red Hook!

    Ja, dass dieses Trio mehr far out ist als Lloyd, ist klar, allein von den Instrumenten. Ich bin jetzt eher noch gepannter.

    Gestern bekam ich das Muster von Oded Tzurs My Prophet…

    Ich bin gespannt, wo demnächst vier Flowworker oder mehr zusammenkommen… Essen, Sylt, Hamburg, who knows!

    Auch hier bei mir angekommen, und wird beizeiten besprochen: Gandalf, von Gandalf (1969😉) / Einstürzende Neubauten: Rampen

  • Olaf Westfeld

    Mir gefällt „Carta“ fast noch einen Tick besser, als das Debütalbum – aber das habe ich ja auch erst drei Jahrzehnte (oder so) nach der VÖ kennen gelernt. „Folk Dreams“ haut mich nicht um, höre da eher ***
    Gismonti in HH wäre ich sofort dabei, aber das Wochenende ist schon mit einer Theateraufführung belegt.

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