• “Afric Pepperbird“ (und was danach kam)



    „Afric Pepperbird“ zählte zu meinen ersten zehn Platten des Münchner Labels. Eine Musik wie ein Statement: eine raue wilde Engergie, ungebändigt und doch formbewusst, nordisch, bevor wir anfingen, Fjorde zu fantasieren, gleichsam „rockende“ Powerryhthmik von den Herren Arild Andersen und Jon Christensen, unwiderstehlich vorwärtstreibend, das Saxofon und Gitarrenspiel von Garbarek und Rypdal kühn, verwegen, eigensinnig, mitreissend, und noch ohne ihre späteren „signature sounds“ (die anders gelagerte Kühnheiten bereithielten). „Afric Pepperbird“ ist ein aufregender Einstieg in die Welt des norwegischen Saxofonisten (für Anti-Nostalgiker und Abenteuersuchende), der auch mit jeder seiner nachfolgenden vier Alben unter eigenem Namen die „Kritikersterne“ reihenweise vom Himmel blies, von „Sart“ über „Triptykon“ und „Witchi-Tai-To“ bis „Dansere“. Und das war bekanntlich erst der Anfang. Ich ahnte schon damals, als unter jeder dieser Schallplatten der dezente Vermerk „produced by Manfred Eicher“ zu lesen war, das würde wohl lebensbegleitend sein. Zu jeder dieser fünf Schallplatten habe ich eine Geschichte, und das Jan Garbarek-Bobo Stenson Quartet live in Münster zu erleben, 1975, im Westfälischen Landes- und Kunstmuseum, bleibt umvergesslich. (Jetzt auf Vinyl neu erhältlich in der „Luminessence“-Reihe von ECM Records. Pressung, Fertigung, Sound überragend.)

    Afric Pepperbird (****1/2)
    Sart (*****)
    Triptykon (****1/2)
    Witchi-Tai-To (*****)
    Dansere (*****)