“Abandoned Cathedral“


The new TV series with Colin Farrell features the track «Abandoned Cathedral» composed by Bang/Henriksen.  Taken from the Arve Henriksen „Places of Worship“ album, produced by Bang/Honoré.  „John Sugar“ ist seit Freitag auf „apple plus“ zu sehen. Die Serie wagt den Blick hinter die Kulissen einer Hollywood-Story, die beides enthält, Verklärung und Desillusionierung. Was Scheinwelten betrifft, ist die Kernszene jene mit Gena Rowlands aus John Cassavetes’ „Minnie and Moskowitz“; darin beklagt sie, natürlich angeheitert und tottraurig, den Film als Verblendung, die einem die Existenz von Romantik und Liebe und guten Menschen nur vorgaukelt, während man in der echten Welt vergebens danach Ausschau hält. Nun ja. Aber auch die Macher von „John Sugar“ sind begnadete Gaukler, die ihre Genre-Versatzstücke über acht Episoden hinweg als Köder für eine facettenreiche Betrachtung der menschlichen Verfassung auslegen – und dabei die Magie des Kinos immer wieder spürbar machen. Man lasse sich nicht von den vielen Verrissen dieser Serie täuschen: „True Detective“, Staffel 2, wurde nur zu gerne niedergemacht – welch ein Irrtum! „John Sugar“ verströmt einen spziellen Zauber, wenn man sich auf das Spiel von Original und Fälschung einlässt. Und hier einmal die Musik von Arve und Jan zu hören, während „Sugar“ mit seinen Essstäbchen Fliegen fängt und wie Marlowes Geist über das Leben sinniert, das hat doch etwas! Wer nach den 8 Folgen nachlegen möchte, dem empfehle ich „Tote tragen keine Karos“ mit Steve Martin, die Neuübersetzung von Dashiell Hammetts „Der dünne Mann“, und die beste britische Kriminalserie der letzten sechs Monate, „Criminal Record“, auch auf Apple +.

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