31:31 – the deep kind of smooth
Annette Peacock / vocals, keyboards, synthesizer, programming, arrangements, producing With: Mano Ventura / acoustic guitar /Lol Ford / electric guitar / Duncan Lamont / saxophone / Larry Moses / trumpet / Michael Mondesir / bass / Simon Price / drums / Carlos Valdez / percussion / Avalon Peacock / backing vocals
Als ich mir einst dieses Album bei Frau Peacock bestellte, kam es zeitig an mit einem freundlichen Gruss und verschwand dann viel zu lang in meinem seltsam ungeordneten Archiv. In der Erinnerung hielt ich es später für eine Neuauflage ihres Klassikers „I‘m The One“. Irrtum. Und jetzt hörte ich es zum ersten Mal, und weil ich meinen Ohren nicht traute, ein zweites Mal. Im Garten, unter Kopfhörern, spät abends. Der gelbe Mond verhinderte, dass ich am wolkenkosen Himmel die Sternschnuppen sah – in Arles oder den Highlands oder auf Pellworm wäre das ein Kinderspiel gewesen Aber diese Musik ihres Albums von 2005 vérsöhnte mich mit dem Ausbleiben des Himmelsspektakels. Es ist, wenngleich raffinierter in der Produktion als das erste Hören suggeriert, Annettes leichtestes Album, unendlich lässige „Barmusik“ (und so viel mehr) von einsamer Klasse. Leicht kann man das sog. Leichte für leichtgewichtig halten, aber es ist in diesem Falle wundervoll. Seltsam „sophisticated“. Beim zweiten Hören merkt man, dass selbst diese „easy breezy background band“ ziemlich ausgefuchst ist und Annette manche Überraschung in den Arrangements bereithält. Im Netzt findet sich keine einzige aussagekräftige Besprechung des Albums.

Frau Peacock, einst von legendärer Schönheit (auch Timothy Leary umwarb sie, vergebens), kommt mir hier viel näher, als es mir in meinem Gespräch mit ihr über das zauberhafte „The Acrobat‘s Heart“ gelang. Bei Discogs ist „31:31“ günstig zu bekommen für 150 Euro. Bei jpc gibt es „The Acrobat’s Heart“ als Doppel-Lp (im Rahmen der „ECM-Luminessence“-Reihe) derzeit für 39,90 Euro. Fantastische Pressung. (m.e.)
5 Kommentare
flowworker
Kennt einer dieses Album von Annette Peacock?
Alex
Ja, ich habe mir das damals zugelegt und nicht bereut. Kommt nicht an ihre Hochzeit in den 70er Jahren ran, nicht ganz so wild, aber doch ein schönes, reifes Spätwerk. Sie kriegt mich immer sofort mit ihrer Stimme. 😉
Olaf Westfeld
Ich habe Annette Peacock immer nur beiläufig wahrgenommen und kenne fast gar nichts (auch von und über dieses Album habe ich nie was gehört).
Norbert Ennen
Olaf, unbedingt „I’m The One“ anhören.
Olaf Westfeld
„I’m the one“ kenne ich natürlich schon – toller Song!