Agharta (zum 50.)
When I was younger, so much younger than today, I read a review in Jazzpodium in the year 1975, on Miles Davis‘s last work (along with Pangaea), from the era of his so-called „electric phase“ (1969-75). i even believe to remember that Ralph Quinke wrote that little „hymn“ on the double album „Agharta“ (normally Ralph was better known for taking photographs).
Let‘s put it this way. 1975 was the year of „Another Green World“, and it was the year of „Agharta“. And some other masterpieces. I now translated Jack Milner‘s review from the August edition of UNCUT. Well, DeepL did it.
I am still sinking deeper and deeper into my velvet sofa when listening to AGHARTA – and I cannot deny the fact, that levitation is close! You know like those yogi buddies pretended when surrendering to TM meditation with fucking high prices for personal mantras. Keep in mind: levitation only works with great music! (m.e.)

1975 in der Osaka Festival Hall in Japan aufgenommen, ist Agharta nicht nur ein Konzertmitschnitt, sondern ein Dokument, das den Höhepunkt von Miles Davis‘ Karriere und das Ende einer Periode unvergleichlicher Erkundung markiert, in der die Grenzen des Jazz eingerissen und zu etwas völlig Neuem zusammengefügt wurden. Es ist in einem Zustand des Wandels, der sich in Ton und Textur verändert, aber immer in seinem ursprünglichen Puls verankert ist.
Von In A Silent Way (1969) bis zur Auflösung der Gruppe im Jahr 1975 tanzte Davis mit dem Chaos und drängte den Jazz in dunkle, unerforschte Gebiete. Während er Grenzen sprengte, zerbrach er auch sich selbst. Der Druck der ständigen Weiterentwicklung, gepaart mit seinen Suchtproblemen und persönlichen Dämonen, zerstörte ihn fast. Als er sich 1975 zur Ruhe setzte, war er auf dem Höhepunkt seines unvergleichlichen Schaffens am Boden zerstört.
Die Gruppe, die er hier zusammenstellte, ist ein Feuersturm des Egos: der Saxophonist Sonny Fortune, die Gitarristen Pete Cosey und Reggie Lucas, der Bassist Michael Henderson, der Schlagzeuger Al Foster und der Percussionist James Mtume. Gemeinsam schaffen sie einen dichten Teppich aus unerbittlichen Riffs und komplizierten Polyrhythmen, wobei sie traditionelle Jazzstrukturen zugunsten von Groove, Schwung und Kraft aufgeben. Das 30-minütige „Prelude“ ist der Anker des Albums und beschreibt eine Musik, die sich mit einem Bienenstock-Geist bewegt. Diese Abkehr von Melodie und Harmonie eröffnet der Band einen Raum, in dem sie erforschen, reagieren und einen lebendigen, sich ständig weiterentwickelnden Sound entwickeln kann. Die Musik rast mit unglaublicher Intensität dahin, schafft es aber irgendwie, die Zeit um sich herum zu verzerren. Sie saugt den Hörer in sich hinein wie ein schwarzes Loch, dicht und fast unfassbar schwer.

Musiker, die mit Davis gearbeitet haben, sagten, dass er nichts sagen oder tun musste, um die Musik zu lenken, so spürbar war sein Charisma. Bei diesem Auftritt war Miles ein Agent des Chaos, der die Band mit kaum mehr als einer Kopfbewegung oder einer Handbewegung dirigierte. Fünfzig Pausen, manchmal ein Zucken, manchmal ein völliges Ausbleiben, unterbrechen die Musik wie Blitzschläge und lassen die Rhythmusgruppe zwischen Momenten unheimlicher Stille und Ausbrüchen brutaler Intensität hin und her springen.
Es ist wohl die rohe Energie von Coseys Gitarre und der pulsierenden Rhythmusgruppe, die Agharta wirklich antreibt. In „Prelude“ explodiert der Gitarrist mit einer rasenden Wildheit. Nach der Auflösung der Band einige Wochen später verschwand Cosey weitgehend aus dem Blickfeld der Öffentlichkeit und würde sicherlich nie die Höhen erreichen, die er hier erreicht. Er spielte, so scheint es, mit einer kreativen Intensität, die unmöglich aufrechtzuerhalten war.
Agharta ist der Höhepunkt einer Reise, die fast 25 Jahre zuvor mit der Aufnahme von Birth Of The Cool begann. Obwohl es schwierig ist, sich zwei äußerlich polarisiertere Aufnahmen vorzustellen, sind beide wunderbar klare Manifestationen des Bewusstseins ihres Schöpfers und bilden den Abschluss der vielleicht größten kreativen Reise in der Kunst des 20. jahrhunderts.
(written by Jack Milner, Uncut, August 2025)
Ein Kommentar
flowworker
Music on Vinyl hat AGHARTA neu remastert herausgebracht. Ich habe eines der 2000 Exemplare in „translucent blue“. Ende August schiebt Mofi nach. Die eine Ausgabe 40 Eiro, die andere 70 Euro.
Ich sage, die Cd-Edition ist sehr viel preiswerter und tut’s auch. Magc doesn’t need perfection. Remember the old days of Mittelwelle: distorted sound, nothing crystalline, but you melted away when you first listented to ALL DAY AND ALL OF THE NIGHT by The Kinks
Leider hat Sony Japan noch nicht die Quad-Ausgabe veröffentlicht. Die wünsche ich mit am meisten. BITCHES BREW und LIVE EVIL von Sony setzten Surround Masstäbe!
m.e.