Die Zauberertruppe, die sich als Klaviertrio ausgibt, kommt heute in den Musikbunker nach Aachen!


Und Olaf und ich sitzen in der ersten, zweiten oder dritten Reihe.
Wenn Olaf pünktlich anrauscht.
Tatsächlich ist das Konzert bestuhlt.
Magiern soll man sowieso im Sitzen lauschen.

Weeks and weeks ago, i listened to one of the four tracks of their new triple cd in Paris, on a warm sunny afternoon. And of course i chose WARM RUNNING SUNLIGHT knowing I would definitely be the first human to listen to it in my favourite Paris Park, Le jardin du Luxembourg. What a joyful experience lying on the green grass with closed eyes (mostly), and a peaceful atmosphere all around. 

Gute Reise!

Kurzer Nachtrag, einen Tag später: pure Magie in zwei stets fesselnden „Tranceinduktionen“, Ein Rausch der Obertöne. Grossartiger Sound Im Musikbunker. Obwohl Olaf und ich ganz vorne sassen, in der dritten Reihe bühnennah, waren meine Augen, wie es sich bei Klangreisen dieser Art gehört, meist geschlossen. Das erste lange Stück schien mit eine Version eines fantastisch ausufernden Tracks ihren neuen Triple-Cd DISQUIET zu sein.

In meinen letzten Klanghorizonten im DLF (mit den Necks, leicht nachzuhören ein paar Zeilen höher, mit einem Klick auf „Gute Reise“) bezeichnete ich Aachen als „Diaspora, was experimentelle Musik betrifft“. Der Musikbunker ist da tatsächlich nahezu der einzige Hoffnungsträger und bescherte uns Grenzlandbewohnern bereits, über die Jahre verteilt, Lambchop, Howe Gelb u.a.

Der dunkel ausgeleuchtete Raum war rappelvoll, mit vielen „Zugereisten“. Ein paar musikalische „Wahlverwandte“ vor und zwischen den beide Sets kennengelernt, Uwe & Anne aus Düsseldorf (Themen unseres small talks: das tolle Stück, das Underworld einst mit den Necks veranstaltete, Hauschka alias Volker Bertelmann, der so angenehm geerdet geblieben ist über die Jahre etc.) oder Bernhard aus Limburg. Letzterer ist ein Storyteller par excellence (was nicht zuletzt Musikerlebnisse betrifft). Anne kommt wie Steve Tibbetts aus dem Amerikanischen Mittelwesten. Es war überhaupt – Olaf wird mir beipflichten – ein spannendes Publikum. Die drei Zauberer schauten zwar konstant „von ernst bis versonnen“ , waren aber offensichtlich sehr inspiriert vom ganzen Ambiente.

By the way, der nächste Zauberer kommt in den Musikbunker am 23. November: Nitai Hershkovits. Solo-Piano. Seine LP / CD „Call On The Old Wise“ ist einfach nur grossartig. Und produced by Manfred Eicher. Look and listen HERE!

7 Kommentare

  • Martina Weber

    Dann lasst euch mal verzaubern. Wie gern hätte ich mich fürs Konzert und ein Gespräch mit euch beiden nach Aachen gebeamt.

  • flowworker

    Zu dem neuen Triple Album DISQUIET bemerkte einer meiner ersten Kritikerfavoriten aus den 70er Jahren (Melody Maker), Richard Williams, auf seinem Blog The Blue Moment folgndes:

    1 The Necks: Disquiet (Northern Spy)

    Three hours of glorious studio-recorded collective interplay on three CDs. “Rapid Eye Movement” is a 57-minute exploration of densities, starting with Chris Abrahams’ Rhodes piano, punctuated by Lloyd Swanton’s abrupt double bass figures. It changes slowly, like the weather, eventually reaching a passage of single-note cascades from the acoustic piano over Tony Buck’s rumbling tom-toms, leading to an exquisitely tapered ending.

    “Ghost Net” is 74 minutes of lurching, clattering, gradually darkening polyrhythmic layering, with each musician apparently playing in 12/8, but in three different 12/8s. Using what sounds like a Farfisa organ, it’s as though they’ve suddenly found the sweet spot between Thelonious Monk and ? and the Mysterians.

    The other two tracks divide an hour between them. “Causeway” opens with echoing guitar and celestial organ and contains a completely intoxicating E minor/B minor/A minor vamp — the Necks’ own three-chord trick — with piano above guitar and organ before a sudden gearchange, involving the addition of thrashing drums, turns a reverie into something soaringly urgent.

    “Warm Running Sunlight” is an essay in textures and the contemplative space between them: string bass going from plucked to bowed and back, splashing cymbals, Rhodes heavy on the reverb. A lot to take in, but among their very best, I’d say.

  • flowworker

    With ‚Call on the old wise‘ Nitai Hershkovits delivers an entrancing solo album. In this largely improvised solo rendering, the pianist draws from broad influences, ranging from his extensive work in jazz contexts and cutting-edge contemporary explorations to his background in classical music. This immaculate balance of idioms gives rise to an abundance of colours and timbres, explored by a pianist, who has successfully forged his very own voice as improviser and shape-designer. With a soft touch, light action and washing harmonies, Nitai’s improvisations unfold like compositions being created in real-time, making Call on the Old Wise a testimony to the pianist’s unique inventiveness as well as an essential addition to ECM’s celebrated line of solo piano recordings. The album, recorded in Lugano in 2022 and produced by Manfred Eicher, follows after his contributions in Oded Tzur’s quartet on the acclaimed recordings Here Be Dragons (2020) and Isabela (2022).

  • flowworker

    Mein Kollege Ralf Dombrowski , wie Karl Lippegaus und viele andere ( me, too) restlos begeistert von CALL ON THE OLD WISE, schreibt in Aachen-Kalender:

    So etwas passiert selten: Ein Musiker setzt sich an sein Instrument, spielt ungebunden von Vorgaben eines komponierten Programms und schafft es dabei, so klar und gestalterisch maßgeblich zu klingen, als hätte er jede Nuance bis ins Detail geplant. Dem Wahl-New-Yorker Pianisten Nitai Hershkovits ist so ein Meisterstück gelungen. „Call On The Old Wise“ war als Soloklavier-Recital für seine Mentorin gedacht, weitgehend frei aus dem Augenblick heraus improvisiert. Es wurde auf dem brillant klingenden Flügel des Auditorio Stelio Molo RSI im Schweizerischen Lugano aufgenommen und entwickelte sich zu einem Programm aus 18 Miniaturen. Nitai Hershkovits spielt auch mit Verweisen auf die pianistische Romantik, wie auf abstrakt zeitgenössische Harmonieschichtungen, mit Andeutungen von Jazzentertainment ebenso wie mit freier Texturarbeit. „Call On The Old Wise“ wird damit zu einem Glücksfall des Solo-Klaviers. Denn hier treffen sich Leichtigkeit und Tiefe, Emotion und eine feine Prise Humor.

  • Olaf Westfeld

    Ich pflichte bei! Magische Musik, interessantes Publikum – und es ist nur selten, nein: noch nie, vorgekommen, dass ich jemandem begegnet bin, der diese Cover Version so gerne mag wie ich: https://www.youtube.com/watch?v=Ykffr0nbgPc (Grüße nach Limburg!).
    Auf dem Rückweg hat dann die deutsche Bahn alle Vorurteile, die man gegen sie haben kann, bestätigt. 120 Minuten Verspätung… Egal: sehr schöner Ausflug, vielen Dank nochmal für die Gastfreundschaft!

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