„Super Parkplatz, Jungs!“ – Kleine Medienschelte zur Geschichte einer Entlassung
(Dies ist nur interessant für Freunde des Sportteils der Süddeutschen Zeitung, Leser des Monatsmagazins „11 Freunde“, Sympathisanten des BVB, sowie Follower von Bill Shankly, einer Legende des FC Liverpool, der es einst auf den Punkt brachte: „Manche Leute halten Fußball für eine Sache von Leben und Tod. Ich bin von dieser Einstellung sehr enttäuscht. Ich kann Ihnen versichern, es ist sehr viel mehr als das!“)

Die dezente Ignoranz gegenüber der „community“, die Sascha Staat über Jahre wesentlich mitentwickelt hat, ist etwas, das diese Pseudo-Neuorientierung des BVB-Vodcasts der Ruhr Nachrichten noch sinnfreier erscheinen lässt. Wo, bitteschön, ist die Weiterentwicklung, wo das Besondere, das Andere, das Innovative?
Bei allem Respekt für Hansi K. – aber er hat genügend Medienpräsenz und keinerlei „frischen Wind“ im Gepäck.
Und wo ist der Respekt gegenüber den Vielen, die lange Zeit mit Freude (MIT GROSSER FREUDE!) den von Saschas aussergewöhnlichem Moderationsstil geprägten Gesprächsrunden gefolgt sind? Der einen besonderen „human touch“ über alles „Expertentum“ hinaus ins Spiel gebracht hat. Und Originalität! Und die Kunst, mal quer- und seitwärts zu denken (und zu lenken, als Moderator)! Und einen Humor, der eine Gabe ist und keine auf einer Fortbildung antrainierte Attitüde!
Nun werden die Freunde des „alten“ Formats der Abteilung „shitstorm“ zugerechnet, und mit nichtssagenden Phrasen „abgewickelt“. Hat denn niemand von Saschas langjährigen Beisitzern, die NICHT in seine „Verabschiedung“ eingebunden waren, sich für ihn eingesetzt!!!?? … Das würde mich interessieren!
Das „neue“ Erscheinungsbild dieses Vodcasts, die kleinen Kamerafahrten durchs Studio, der auf knackig gemachte, aber sehr biedere neue „Aufmacher“ zu Beginn, all das belegt nur, wie hier neu-gepanschter Wein in alte Schläuche gegossen wird. Mehr Mainstream, mehr nicht!
Ich habe Kevin Pinnow mal als Gast bei Sky 90 – die Expertenrunde gesehen. Modisch aus dem Ei gepellt und bemüht , seinem vielleicht geheimen Vorbild Didi Hamann nachzueifern an geschliffener Rhetorik. Ich glaube, dieses hyperseriöse Hochglanzformat ist sein Ding. Lauter ernst dreinblickende Durchblicker. Keine Ecken, keine Kanten, keine Leichtigkeit. Herr Pinnow wie unter Strom. Aber, irgendwie auch in seinem Element, fast ein bisschen happy. So geht Fussballtalk idealerweise, woll!?
Das hier jetzt, diese erste Ausgabe mit Herrn Küpper, war vorhersehbar und langweilig. Gab‘s denn dann am Ende das von Hansi ins Spiel gebrachte „Bierchen an der Theke“? Mein konstruktiver Tip: voher ein Pilschen trinken! Oder zwei. Und wann kommt „der Pinnow der Woche“?
So wie hier eine gewachsene Kundschaft missachtet wurde – da darf man schon sarkastisch sein, nichts für ungut. Um es mit Joni Mitchell zu sagen, und damit zitiere ich den herrlichen Vergleich, den ein anderer Freund des frisch verschiedenenen Blogs neulich teilte : „You don’t know what you’ve got ‚til it’s gone / They paved paradise, put up a parking lot“ Zu deutsch: „Man weiß erst, was man hat, wenn es weg ist / Sie haben das Paradies asphaltiert und einen Parkplatz gebaut.“
Super Parkplatz, Jungs!
Ein Kommentar
Walter Brinkmann , Kreuzviertel
Michael, ganz toller Text! Trifft auf die 12! Es war sicher was Persönliches. Leute, die jemanden raushaben wollen, erfinden immer gute Gründe.
Ich habe mein RN Abo gekündigt und bin seit gestern in der schwarzgelben Runde. Der Sebastian Hellmann ist ja richtig sympathisch ….