„scrawling down the flowflow-line…“

Michael Rother bedankt sich bei den Sounds-Lesern anno 1979. Lajla lässt ein Tanzfestival auf El Hierro Revue passieren. Michael stellt seine Lieblingskriminalromane der letzten 12 Monate vor. Das neue FlowFLow Musikrätsel jetzt mit erhelltem Bild. Radio on: Perfect Sunday Morning Albums. Another Sunday Morning Album: Ray and Dave Davies once had Mahler‘s 2nd Symphony on high rotation, and Michael calls this a revelation. „Medium Cool“ (1969) – die Wiederentdeckung eines grossartigen Films des „New Hollywood“. „1978“ – José James entdeckt die alte Tante Disco mit einem „jazz mindset“. „The Hotaru“ – ein ganz besonderer Plattenspieler. Die Tücke des Tickets (eine Humoreske mit James Stewart).


(Ein in die Jahre gekommener Blogeintrag aus Manafonistas). Ich bin wieder im Jahr 1977. Unsere alte Wohmung. Ich räume die Teetassen weg, Christiane ist schon zur Uni gefahren. Am Morgen bekomme ich Post aus Unterlüß, „Flammende Herzen“, von Michael Rother. Die zwei Harmonia-Platten hatte ich verpasst, sie gingen fast unter, und Michael Rother fand neue Allianzen bei Conny Planck und Jaki Liebezeit. Als ich das erste Mal die Platte auflegte, erfreute mich der Melodienrausch, der Überschwang, und wenn schnell der eine und andere mit dem Kitschverdacht kam, machte ich da nicht mit.

Erinnert euch doch, wieviele Melancholiker da durchs Land schlichen, und ich meine nicht die erhebende Melancholie der frühen Wenders-Filme, eher schon das virtuose Graugetöne früher Fassbinderstreifen, die verbissenen Introvertiertheiten subdepressiver Horizonterkunder – und da kam der Michael Rother mit so einem Teil raus, setzte seiner grossen Liebe ein Denkmal, so unverschämt poetisch wie das Cover von Keith Jarretts „Belonging“. Als ich nun die Box bekam mit seinen Solowerken, „Flammende Herzen“, „Sterntaler“, „Katzenmusik“, und „Fernwärme“, war ich bald vom Flair der alten Zeit umfangen.

Eine Woche nach meinen nächsten Klanghorizonten erscheint die Kiste, und ich werde in der Nacht zum 16. Februar eine gute Stunde mit diesen Alben verbringen, und manchen Hörer in die alte Bundesrepublik entführen. HIER nachzuhören. Rothers Alben, so rogoros und schillernd wie die Regenbogenfarben der alten „Edition Suhrkamp“. Nebenbei denke ich beim „Rotherhören“ auch an Kirmes, Karussell, Sechs-Tage-Rennen, Herzklopfenanfragen für eine Tasse Kaffee, ich denke an den längsten Kuss auf der Alten Mainbrücke, Sonnenaufgänge im Internationalen Studentenhaus, und daran, dass sich niemand beschwerte, wenn ich nachts Terje Rypdals „Rolling Stone“ auflegte.


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