“Shoot wildly, but have plenty of targets“ – some reverbs on Brian‘s third lecture


In der Eröffnung dieser Vorlesung holt Brian Eno ein Buch mit Bildern des russischen Malers Kandinsky hervor, um Parallelen zu veranschaulichen zwischen den frühen, „konventionellen“ Abbildungen von „Realität“ in Kandinskys „gegenständlcher“ Phase (in der Musik wären das die Songs) zu seinen zunehmend abstrakter werdenden Bildern (das wäre, um bei der Analogie zu bleiben, „Ambient Music“, bei welcher die Figur, das umrissene Objekt, aus der Landschaft verschwunden wäre).

Auf dem Bild, das Brian in die Kamera hält (s.o.) , sind noch Reste des „gegenständlichen“ Abbildens zu erkennen, das Abstrakte hat deutlich zugenommen. Eno erzählt die Geschichte, wie Kandinsky einmal auf ein Gemälde stiess, dass ihn sehr faszinierte. Er merkte anfangs gar nicht, dass es von ihm selbst war, da es versehentlich auf den Kopf gestelllt war, also, verkehrt herum aufgehangen wurde. Auf Anhieb war es abstrakt, selbst die „Reste des Gegenständlichen“ waren – ich sag es mal so – von der Bildfläche verschwunden.

DON‘T UNDERESTIMATE THE POWER OF „LOW PASS FILTER“!

Jan Bang could tell you something about this power.

Ein zentrales Thema der Stunde sind „40 Tricks“, die manche berühmt gewordene Songs „benutzt“ haben, und die einen Teil ihres Zaubers ausmachen.

Oft kleine oder grosse Details, die einem beim nicht-analytischen Hören gar nicht auffallen. Ruft euch einfach die (up front-)Basslinie aus Lou Reeds „Walk On The Wild Side“ in Erinnerung!

Das ist genau der Teil der Lesung, bei dem klar wird, wieso Eno gerne „Professor Pop“ genannt wird. Was dabei übersehen wird, ist, dass viele seiner „Entdeckungen“ nicht von verkopften Experimenten herrühren, sonderm von purem Enthusiasmus für einen Sound, einen Song, eine Klangwelt.

Hört euch den Titelsong seines 1974er Albums „Here Come The Warm Jets“ an, über den ich vorgestern ausführlich schrieb. Da kann man gewiss einige Tricks aus Enos „Trickkiste“ ausfindg machen, aber es wäre reines „mindfucking“, wenn damals nicht so ein umwerfender, tief emotionaler Song herausgekommen wäre.

Genauso betrachtet Eno seine Ambient Music als „funtionale Musik“, und befrachtet sie nie mit transzendentalen, mystischen Bedeutungsebenen. Ironischerweise bringt diese sogenannte „funktionale Musik“ oft weitaus tiefere Resonanzen hervor, als diese nüchterne Herangehensweise vermuten lässt. Als ich Brian 1993 kundtat (Gegenstand des Interviews war das Album „Neroli“), dass ich viele Hörer kenne, die seiner Musik eine archetypische, mitunter jenseitige Qualität zuschreiben (als Beispiel führte ich „The Plateaux Of Mirror“ an), verwies er solche Reaktionen ins Feld persönlicher Freiheiten. Und beschreibt akribisch, wie er den Klaviersound von Harold Budd bearbeit hat. Aber ich schweife ab, allerdings nur zu gerne. „Here we are in the years“…


Hier ein Ausschnitt des „Recaps“ von der dritten Lesung. „School Of Song“ leistet hervorragende Arbeit, das ganze Team. „Eno presents a list of recurring “40 tricks” that many successful songs employ. These are not formulaic recipes guaranteeing hits, but patterns that inject energy, memorability, and emotional pull into music.“ Here‘s a screenshot of the list, so you cannot click on the links.


By the way, all these „tricks“ can be called „oblique strategies“, too, they undermine standard patterns, or „business as usual“. Let‘s go to the area of BACKING VOCALS & VOICE, and what Brian comes to mind here. ,Don‘t forget this is part of a webinar on songwriting. My flowworker exrcise for you dear reader: can you name another song with trick no. 18: „Instrument shadowing singing“?

  • A majority of popular hits incorporate backing vocals in some form. They invite communal participation and keep the track from being too self-centered on the lead singer.
  • They also add harmonic depth. Short call-and-response (“Is she really going out with him?” “Let’s ask her!”) transforms a monologue into a conversation.
  • Also mentioned: the deep voice on Litany and The Lord’s Prayer.
  • The autotune-like natural voice of Emma Robinson (“Stay” by Rihanna)

Brian Eno sah sich selber eine Zeitlang (viel zu lang) als Backgroundsänger: das hielt manch besonderen „impact“ bereit, man lege nur „Remain In Light“ auf den Plattenteller.

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