„Nine Doors, Breathing Space“


„I’m listening live on internet from Tahiti. So coooool. Thank you!“ (Jérôme Descamps) Die Idee war, neun aktuelle Alben vorzustellen – alle klanglich wie stilistisch sehr, sehr weit voneinander entfernt, und doch jazznah! Die Überschrift habe ich mir von einer Komposition von Steve Tibbetts geliehen. Besonderer Dank geht, neben Niklas und Karl, an Jérôme Descamps (Tahiti), Eric Chenaux (ländliches Frankreich), Wadada Leo Smith und Ingo J. Biermann (Central Park) für den Tanz über Architektur. Und 1000 Dank an Martina Bedzent für all das organisatorische Beiwerk ringsum so eine Jazzstunde herum! Die Reise kann beginnen! Ein Fest von Synchronizitäten!



Kronos Quartet and friends meet Sun Ra: Outer Spaceways Incorporated  
Malcolm Jiyane Tree-O: True Story 

Sidsel Endresen – Jan Bang – Erik Honoré: Punkt Live Remixes Vol. 2   
Wadada Leo Smith & Amina Claudine Myers: Central Park’s Mosaics of… 
B1: Christophe Monniot: Six Migrant Pieces (Karl Lippegaus) 
William Parker / Cooper-Moore / Hamid Drake: Heart Trio
B2: Modney: Ascending Primes (Niklas Wandt)  

Eric Chenaux Trio: Delights Of My Life 
Christelle Séry / Jérôme Descamps: Te Ti‘amã

8 Kommentare

  • flowworker

    Die erste Auflage als Doppel-Lp ist vorhin auf bandcamp noch erhältlich gewesen, jetzt SOLD OUT.

  • Olaf Westfeld

    Stimmt, hatte ich tatsächlich gesehen – das Porto wollte ich dann nicht bezahlen… und jetzt scheint es ja auch egal zu sein.

  • flowworker

    Red Hot ist übrigens eine Non Profit organisation, die schon damals bei der HIV Hölle gute Arbeit leistete.

  • Martina Weber

    Wie immer habe ich gestern meine Aufnahme über das immer noch sehr gut funktionierende Doppelkassettentape gemacht. Die Funktion, dass sich die Kassette automatisch umdreht, aufnahmetechnisch betrachtet, funktioniert leider nicht mehr. Deshalb muss ich die Kassetten inzwischen bei der Aufnahme von Hand umdrehen. Heute habe ich die Aufnahme gehört. – Sehr vielfältig, indeed! Am besten hat mir der zweite Track gefallen: True Story. Ich habe an einen Aufenthalt in Kapstadt gedacht, eine Woche im Januar vor etwa zehn Jahren. Es hatte dreißig Grad und obwohl ich meinen Part für die Anthologie, die den Titel „Die Signatur deiner Augen“ tragen sollte (ein Zitat aus einem meiner Gedichte) schon abgegeben hatte, wurde ich aufgefordert, noch zwei weitere Gedichte von der wunderbaren türkischen Dichterin Nilay Özer zu übersetzen. Die Gedichte lagen auf Türkisch vor (eine Sprache, von der ich überhaupt nichts verstehe) und in einer Interlinearübersetzung auf Deutsch, mit der ich überhaupt nichts anfangen konnte. Das Apartment lag in einem normalen Wohnhaus und es hatte einen Balkon, von dem aus wir direkt auf einen Berg sehen konnten und auf das Geschehen in der Stadt. Da war eine Busstation. Es gab kleine Busse, mit denen die Menschen reisten. In einem Reisebuch stand, man sollte auf keinen Fall nach Einbruch der Dunkelheit nochmal rausgehen. Einmal, da war es noch hell, wurden auf der gegenüberliegenden Straßenseite von uns zwei Touristen von einer Gruppe Jugendlicher ausgeraubt. Ich hatte zuvor intuitiv vorgeschlagen, die Straßenseite zu wechseln. Da wir ständig von Kindern angebettelt wurden, hatten wir Süßigkeiten für Kinder gekauft. Auch ein Tipp aus einem Reisebuch. Ich erinnere mich an Kinder, die uns nach Geld oder Essen fragten und nachdem wir ihnen die Bonbons gegeben hatten, rissen sie sofort die Verpackung auf uns aßen sie. Sie mussten völlig ausgehungert sein. Die Townships erstreckten sich kilometerlang, wenn man im Auto Richtung stadtauswärts fuhr. Ich habe – außer im Fernsehen – nie eine solche Armut gesehen. Ich habe mich nie so unsicher gefühlt in einer Stadt, in einem Land, auf einem Kontinent. In einem Restaurant die einzigen Weißen zu sein, auf der Straße, das war ein neues Gefühl. An einem Abend klingelte es an der Tür des Apartments. Wir bekamen Angst. Es klingelte immer wieder. Später bemerkten wir, dass Nachbarn auf dem Balkon grillten und dass sie uns wahrscheinlich einladen wollten. An all das habe ich gedacht, als ich „True Story“ hörte. Das Stück hat mich sehr berührt.

  • Michael Frank

    Sehr schöne und abwechslungsreiche Sendung, Michael.

    Viele Neuentdeckungen für mich. Meine Highlights: Chenaux, und das Stück mit der afrikanischen Sängerin (?) vom Remix-Projekt, glaube ich. Und wie gut, dass in dieser Redaktion so eine breite, genresprengende Musikauswahl präsentiert werden kann. Wenn Du eine Liste mit den Interpreten/Songs hast, würde ich mich über Zusendung davon sehr freuen.

    Und danke für plug der Mitchell-Sendung.

  • Olaf Westfeld

    Ja, sehr abwechslungsreich und trotzdem wie aus einem Guss – meine Favoriten waren Chenaux und das Heart Trio (und Central Park’s Mosaic sowieso, die kannte ich schon) – super Sendung, vielen Dank!
    Und vielen Dank an Martina für die Südafrika Erinnerung. Ich habe mal 1996 in Harlem vergleichbares erlebt: die einzigen Weißen auf der Straße und im Restaurant zu sein, sehr viel angesprochen zu werden, Nervosität und Angst. Ich vermute, dass das in Südafrika alles noch extremer war, als in New York.

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