Civil War (written and directed by Alex Garland)
I found Civil War by Alex Garland a very, very good movie. I wouldn’t have expected, or predicted, this, given that Garland’s previous films were certainly very watchable, but his Amazon Prime series Devs didn’t quite work out and turned out to be more and more annoying and so I never finished watching it. Garland’s new movie Civil War is in a quite different league, despite the fact that his previous films were already quite good, not least when it comes to American filmmaking. And I might need to stress that Kirsten Dunst impressed with an Oscar-worthy performance.
»Contrary to what the trailer might suggest, „Civil War“ is far from being a clumsy dystopian action thriller. Nor can the scenario be read as a commentary on Donald Trump and his authoritarian right-wing politics. As in all his films, Alex Garland explores issues of a both a structural and philosophical nature. In his horror film „Men“, he exposed the mythical dimensions of abusive masculinity; now, in „Civil War“, he is concerned with the politics of images and the journalistic business of war.
(…) Yet „Civil War“ does not simply leave it at this reflection on journalism. Rather, the film increasingly develops into a biting critique of the hubris of the United States. (…) „Civil War“ is a great, self-confident and intelligent film about the current times.«
(Translated from German review by Sebastian Seidler.)
The Hollywood Reporter review, »The Compellingly Packaged Cowardice of ‘Civil War’«, suggests the movie doesn’t really go below the surface, as quite some people have been saying about Garland’s work in general. I feel it is telling that the Hollywood[!] Reporter runs a film review criticising a European filmmaker for not providing enough Hollywood storytelling in his mainstream movie. I certainly can understand a film critic writing, „I would much rather have seen a film by Alex Garland that provides me with answers than one that leaves central points of the film open and for the viewer to find answers“. But maybe it is also quite an American thing to write that like five times in a review.
Generally, it’s claimed that Germans have a penchant for telling others how things ought to be done right or wrong. But the fact that the reviewer makes a point of writing at least five times in this text that „Why is this happening?“ remains unanswered illustrates a fundamentally divergent understanding: mainstream cinema typically doesn’t leave any big questions hanging, normally offers „safe“ answers to avoid irritating (or challenging) the audience too much, whereas European filmmakers regard this as a quality and at times believe that giving answers and explaining everything is a rather inherent weak point, as viewers will then feel like, „Phew, thankfully the situation on screen is not the same as in my reality, so I don’t need to worry about this issue.“
It’s also something I see increasingly in movie reviews these days , this tendency to literally write, “I would have preferred to see a different movie than the one this director/writer/producer chose to tell” or “a pity they didn’t tell the story the way I think is the right one.” Not saying this film is perfect, I think this aspect is actually a very positive thing about this US mainstream production. And, from what I read, Civil War went to the number one spot in US movie charts. I think Civil War is a really interesting approach to mainstream American filmmaking. I didn’t expect more than his previous films gave me, so I was surprised i found it bolder, more uncompromising and relentless (than those others), but also quite tense and very well directed. Warning: not for the faint of heart!
Written by Ingo J. Biermann
2 Kommentare
flowworker
Wahnsinnsfilm. Danke für deb Tip! (Michael)
Ingo J. Biermann
Ich hab den Film zwischenzeitlich sogar ein zweites Mal im Kino geschaut und muss (kann/darf) bekräftigen, dass ihn herausragend finde, gerade auch, was US-amerikanisches Erzählkino betrifft. Vereinzelt hörte (bzw. las) ich Kritik an logischen Unebenheiten, doch muss ich sagen, dass mich diese beim Schauen nicht gestört haben, beim Wiedersehen auch nicht ins Gewicht fallen. Für mich gilt hier: So lange die Figuren in sich schlüssig (glaubwürdig, authentisch) bleiben (ich also bei ihnen bleiben kann) und nicht irgendwelchen erzwungenen Plotwendungen oder Handlungsschritten geopfert werden, ist schon sehr viel gewonnen und mindestens 90% des sonstigen (Mainstream-)Kinos (oder 95% der Mainstream-Serien) ausgestochen. Mir geht es tatsächlich sehr oft so, auch in einigen beliebten und/oder kritikgelobten Produktionen (speziell in Mediatheken und Sbei treaming-Anbietern), dass ich aus nicht unspannend geschrieben Geschichten rausgeworfen werde, weil Figuren sich laut Drehbuch auf die eine oder andere Weise verhalten müssen, damit die Erzählkonstruktion passt, hingegen darüber die Figuren gegen die vorher aufgebaute Charakterisierung agieren müssen; meist finde ich das als Zuschauer frustrierender als wenn es andersrum ist. Ein, zwei Mal kann ich darüber hinwegsehen, speziell auch wenn es sich nur um Nebenfiguren handelt, aber wenn sich das häuft, komme ich mir als Zuschauer eher für dumm verkauft vor.**
Jemand fand die Geschichte zu „erklärbärmäßig“; und auch wenn ich immer etwas damit hadere, was eigentlich damit gemeint ist, kann ich das maximal bei ein, zwei Dialogen nachvollziehen; außerdem fällt mir, wie sicher jedem Drehbuchautoren, oft genug auf, dass Menschen im wahren Leben (gerade auch solche Personen wie jene, die in diesem Film dargestellt werden, u.a. Journalistinnen) auch viel öfter ihre Handlungen oder Motivationen erklären und einordnen, als das Filmfiguren gemeinhin zugestanden wird.
[**Wahrscheinlich hatte ich es schon mal geschrieben, aber bei Alex Garlands Serie „Devs“ war das z.B. eklatant. Da fand ich die Figuren und die angerissenen Themen ganz interessant, wenn auch nicht allzu komplex, aber die Handlung war dann einfach oftmals vollkommen unglaubwürdig bis abstrus … ich denke nur z.B. an die Szene, wo ein Mann einen anderen verfolgt, erst im Auto, dann in der Tiefgarage zu Fuß, und es ist aus dem, was man als uschauer zu sehen bekommt, so krass offensichtlich, dass der Verfolgte (ein top ausgebildeter Spezialagent) weiß, dass da der Kollege lange auf leeren Straßen hinter ihm fährt und dann in der Tiefgarage vier Meter hinter ihm aussteigt und her geht, und man erwartet dann, dass die unter einer Decke stecken, weil der Verfolgte so offensichtlich nicht auf den Verfolger reagiert – und dann ist es plötzlich doch ganz banal „klassisch“, wie in einem schlechten B-Movie, der Verfolgte ist, huch, total überrascht – man kommt man sich da doch verarscht vor. Und nachdem es von der Art dann immer mehr Szenen gab, haben wir das Ganze trotz einiger philosophischer und thematischer Qualitäten dann abgebrochen. Auch die „Blicke in die Vergangenheit“, die in der Serie so entscheidend für die thematische Aufladung sind, sind hinten und vorne nicht glaubwürdig. Vielleicht löst sich alles am Ende als Fantasie im Kopf von jemandem auf, aber bis dahin war’s dann leider einfach zunehmend mühsam, weil man irgendwie auch emotional was investieren will als Zuschauer/in, aber dann wird immer wieder erzählt, dass das doch nicht wichtig war. Ich glaub, es fehlte ein wenig an Drehbucharbeit(zeit), denn der Rest war schon echt gut, aber halt leider frustrierend zu schauen, wenn man emotional ein bisschen was investieren möchte.]