Mauersprünge und Brötchenholen

Als ich ein Junge war, kannte ich den Dreh, auch in diversen Zukünften keinesfalls den Kontakt zum Kind zu verlieren: wenn du gross bist, mach es wie jetzt, spring auf kleine Mauern am Wegesrand! Tanz die Mauer. Okko, der Gefährte aus Serienträumen, winkte mir von der anderen Strassenseite zu (er kam vom Fuss der blauen Berge). War ich fünf oder sechs, als zum ersten Mal das Glück des Brötchenholens auf mich wartete, nachdem ich aus der Tür im Weissdornweg 9 trat, den kleinen Hügel mit Sandkasten hinter mir liess, in die Grotenbachstrasse einbog, auf dieses und jenes Mäuerchen sprang, und in den Tante-Emma Laden ging? Als dieses Ritual vertrauter wurde, liess ich schon mal kleine Schokoladenstücke und Lakritzschnecken in die Lederhosentasche gleiten. Wieder und wieder begegnete ich dem „old man“ aus dem Neil Young-Song. Anfangs war er ewig weit und einen Erdteil entfernt, später salutierte ich als junger Bursche, noch später zollte ich ihm den Respekt eines alten Hasen. Auch das Geheimnis der ewigen Jugend als brauchbare Illusion lüftete ich mit einem Dutzend kleiner Tricks, und verrate an dieser Stelle einen davon: verdunkle deine elektrische Höhle, höre „Drums and Wires“ von vorne bis hinten, das grossartige Album von XTC! Turn up the volume, and fly high! „Right, the chemistry is right  / This boy has reached his height  / This feeling just goes on and on, and on and on  / From strength to strength …I’m ten feet long…“ Das Abenteuer kann beginnen!

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