Michaels 25 Lieblingsalben 2025 (Teil 1)

EINS Steve Tibbetts: Close  (I really wrote enough about „Close“. The most exciting things happen before and after words. In a private space that may be a cave, a horizon. Well, you‘re stumbling upon these lines? HERE are some words!)

ZWEI Brian Eno & Beatie WolfeLiminal  (The voice, close-miked,  has an unexpected range of  intimacies to offer, but is not really reliable, coming along like an uncanny entity, ghost-like, a figure from a dream, a meditation on human fragility, a delicate splash of colour.  What a seamless balance between the moments on the brink, and the almost warm-hearted adventures with „oceanic“ vibes in between!  Exit strategies for sheer amazement are hard to find on this visionary, wild and strangely relaxed ride!)

DREI Anouar Brahem: After The Last Sky („The album’s title is drawn from a question the Palestinian poet Mahmoud Darwish posed in one of his poems: ‘Where should we go after the last frontiers? Where should the birds fly after the last sky?’ This thought resonates deeply as I listen to this album’s often mournful soul-searching….“ (Michael Gates))

VIER Ambrose Akinmusire: Honey From A Winter Stone („These pieces achieve the kind of rhapsodic intensity that Miles Davis did on Sketches of Spain, feeling almost like something that has always been, field recordings of an older world that has existed just outside of view.“ – Dieses Album werden viele „schwierig“ nennen. Gibt man sich und der Musik Zeit, öffnen sich, ab einem bestimmten Punkt, Welten. So habe ich es erlebt. Wer mal „kurz hineinhört“, hat schon verloren. Der Clou war, wie sich, hinter aller Strenge, irgendwann tiefes Empfinden auftat.)

FÜNF Brian Eno & Beatie Wolfe: Luminal (Das Gewicht der Welt, tief und schwebend, Lajla spielte es „on high rotation“ auf Gomerrha. Die Zugänglichkeit behindert die Tiefe nicht. Fantastische lyrics, perfekter Zyklus, seltsam betörend.)

SECHS A Bill Callahan My Days of 58 (When Bill started, it sounded for him like a new Merle Haggard album. Then he changed that. And it became another excellent Bill Callahan album. The privilege of a music journalist, to listen, from time to time, to timeless music from the future.) /// SECHS B Henriksen – Seim – Jormin – Ounaskari: Arcanum (that‘s the „real number six“ … Norwegian excellence!)


SIEBEN Roger Eno: Without Wind, Without Air (The „Elderly Brothers“ on a late career high. Beunruhigende Ruhe, immenser Reichtum, Erschütterungen im melodischem Terrain. Eines seiner schönsten Alben.)

ACHT Steve Gunn: Daylight Daylight (Song- und Soundgewebe der besonderen Art: in der Abmischung üben die Worte keinerlei Dominanz aus, zerfliessen im Raum. Aber hinhören darf man trotzdem:  „Bevor der Film dir erklärt, was er bedeutet, ist die Geschichte völlig falsch und wird es vielleicht auch immer bleiben“, singt Steve G. an einer Stelle und weist damit diskret auf die Sinnlosigkeit hin, nach Anzeichen für einen großen Plan zu suchen, wenn doch die unmittelbare Gegenwart alles ist, was wir haben.)

NEUN Hilary Woods: Night Criû (Eimal taucht, aus dem Nichts, ein Kinderchor auf und singt zu einem schrägen, asynchronen Uhrwerk-Rhythmus. Es ist die Gegenüberstellung von Präzision und Zerfall, die dem Album seinen wahren Charme verleiht. Dream-Pop der besonderen Art. Thanks to Leah Kardos, and her brilliant portrait of Hilary in the January 2026 edition of „Wire“, I discovered this album five days ago.)

Zugabe: HIER ist die erste Runde von Mazzys Jahresrückblick. Er meint das, was er sagt, ohne selbstgefällige Expertise und Besserwisserei. Er kommt nicht cool rüber, das gefällt mir. Ich höre ihm sogar gerne zu, wenn er von Platten erzählt, mit denen ich wenig anfangen kann. Er hat mich daran erinnert, wieder Ryan Davis zu hören – danke dafür. Zwischen Rang 1 und 30 liegt allein ein Down Beat-Stern. It’s personal. Macht schon Sinn. „Close“ zum Beispiel, meine Nummer Eins, enthält ein Tor, einen Schlüssel, eine Höhle, einen Horizont. „A shelter from the stars.“

TEIL 2

TEIL 3

3 Kommentare

  • Olaf Westfeld

    Ich weiß gar nicht genau, warum ich seit dem Album mit dem „Beer – Thank You“ Song kein Album von Bill Callahan mehr gehört habe (irgendetwas mit River im Titel…). Ich mag ihn, einige Alben bedeuten mir viel. Im nächsten Jahr taucht dann vielleicht „My days of 58“ in meiner Liste auf.

  • Klaus Welter

    Danke für ihre vielen Texte zu Steve Tibbetts Close und den drei Alben von Eno und Wolfe … das ist auch für mich absolut große Musik… habe ich einmal Close angefangen, höre ich alles in einem durch.

    Und der Zeitsprung mit Callahan, da haben sie’s gut….die kommt ja erst Ende Februar🥹

    Was den amerikanischen Fachmann betrifft: Mazzy oder Marty, kluger Typ! Im Jazz wohl etwas konservativ. Die neue McLaughlin, naja, die zwei Stücke, die man hören kann, sind ganz nett, aber mehr wohl nicht. Finde ich.

    Makaya McCraven hielt ich anfangs eher für eine Compilation , aber das Werk ist beeindruckend!

  • Michael

    Habe ich mir angehört – das ist recht nostalgisch. John McLaughlin’s beste Alben liegen imo weit weit zurück … aber der „Fachmann“ erinnerte an My Goal’s Beyond … die beiden langen Stücke da sind eine Art akustisches Mahavishnu Orchestra und traumhaft. Die andere Seite mit den Solostücken dagegen gepeflegte Langeweile. Neben diesem halben Album ist mein McLaughlin Highlight Birds of Fire….

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